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Cross-Blocking Zwischen Leitern; Stabilisierter Und Unstabilisierter Differentialschutz - ABB RET650 Handbuch

Transformatorschutz
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1MRK 504 124-UDE -
6.1.3.3
6.1.3.4
Anwendungs-Handbuch
Übererregungsbedingung des Leistungstransformators zu verhindern. Wenn das
Verhältnis zwischen der 5. Oberschwingung und der Grundschwingung im
Differentialstrom oberhalb des einstellbaren Grenzwerts liegt, wird das Ansprechen
unterbunden. Als Standardwert wird I5/I1Ratio = 25 % empfohlen, sofern keine
besonderen Gründe für eine andere Einstellung vorliegen. Transformatoren, die
wahrscheinlich Überspannungs- oder Unterfrequenzbedingungen ausgesetzt sind
(z. B. Generator-Aufspanntransformatoren in Umspannwerken), sollten mit einem
spannungs-/frequenzbasierten Übererregungsschutz ausgestattet sein, um eine
Auslösung zu generieren, bevor die thermischen Grenzwerte erreicht sind.

Cross-Blocking zwischen Leitern

Cross-Blocking bedeutet prinzipiell, dass einer der drei Leiter das Ansprechen
(d. h. Auslösen) der übrigen beiden Leiter blockieren kann, und zwar aufgrund der
Eigenschaften des Differentialstroms in diesem Leiter (d. h. Kurvenform, 2. oder 5.
Oberschwingung). Im Algorithmus steuert der Benutzer das Cross-Blocking
zwischen den Leitern über den Einstellparameter CrossBlockEn. Wenn der
Parameter CrossBlockEn auf Ein gesetzt wird, erfolgt ein Cross-Blocking zwischen
den Leitern. Es sind keine Zeiteinstellungen erforderlich, aber der Leiter mit dem
Arbeitspunkt über der eingestellten Stabilisierungscharakteristik kann die beiden
anderen Leiter blockieren, wenn sie aufgrund eines der zuvor beschriebenen
Kriterien selbst blockiert wird. Sobald der Arbeitspunkt dieses Leiters wieder unter
der Stabilisierungscharakteristik liegt, wird das Cross-Blocking unterbunden. Auf
diese Weise wird das Cross-Blocking zeitlich begrenzt. Dies ist der voreingestellte
(und empfohlene) Einstellwert für diesen Parameter. Wenn der Parameter
CrossBlockEn auf Aus gesetzt wird, erfolgt kein Cross-Blocking zwischen den
Leitern.

Stabilisierter und unstabilisierter Differentialschutz

Üblicherweise wird für den Transformatorschutz die Stabilisierungscharakteristik
auf mindestens den doppelten Wert des erwarteten Differenzstroms unter
Durchgangsfehlerbedingungen eingestellt. Diese Kriterien können von Anwendung
zu Anwendung deutlich variieren und sind oftmals Ansichtssache. Die zweite
Flanke wurde erhöht, um die Stabilität auch bei stromstarken Durchgangsfehlern,
die aufgrund der Sättigung des Stromwandlers zu einem Anstieg des
Differentialstroms führen könnten, sicherzustellen. Als Standardeinstellung für die
Ansprechcharakteristik bei normalen Anwendungen wird IdMin = 0,3 pu des
Leistungstransformator-Bemessungsstroms empfohlen. Wenn die Bedingungen
genauer bekannt sind, kann eine höhere oder geringere Empfindlichkeit gewählt
werden. Für die Wahl der passenden Charakteristik sollten in solchen Fällen u. a.
die Klasse der Stromwandler, die Position des Laststufenschalters und die
Kurzschlussleistung des Netzes bekannt sein.
Der unstabilisierte Ansprechwert ist standardmäßig IdUnre = 10 pu. Dieser Wert
ist in der Regel für die meisten Leistungstransformator-Standardanwendungen
geeignet. In den folgenden Fällen ist jedoch eine Änderung der Einstellung
entsprechend der Anwendung erforderlich:
Abschnitt 6
Differentialschutz
103

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