Herunterladen Inhalt Inhalt Diese Seite drucken

Siemens SIPROTEC 5 Handbuch Seite 402

Vorschau ausblenden Andere Handbücher für SIPROTEC 5:
Inhaltsverzeichnis

Werbung

Schutz- und Automatikfunktionen
6.9 Empfindliche Erdschlusserfassung
Richtungsbestimmung, Messverfahren
Für die Richtungsbestimmung wird die Wirkenergie des Nullsystems berechnet. Die Wirkenergie des Nullsys-
tems wird über ca. 1 Netzperiode nach erkanntem Erdschlusseintritt berechnet. Wenn die Wirkenergie des
Nullsystems negativ ist, liegt ein Vorwärtsfehler vor, andernfalls ein Rückwärtsfehler.
Meldung des Richtungsergebnisses, Anregung
Die Bestimmung des Zeitpunktes der Erdschlusszündung und die Richtungsbestimmung arbeiten immer mit
maximaler Empfindlichkeit. Mit dem Parameter Schwellwert U0> definieren Sie die Empfindlichkeit zum
Melden der Richtung und der Anregung der Stufe.
Wenn der Grundschwingungswert der Nullspannung U0 den zugehörigen Schwellwert (Parameter Schwell-
wert U0>) innerhalb von 100 ms nach Erkennung der Erdschlusszündung überschreitet, wird das Richtungs-
ergebnis gemeldet. So werden auch hochohmige Erdfehler gemeldet, bei denen die Nullsystemwerte nur
langsam ansteigen, und aus diesem Grund der Erdschlusseintritt deutlich früher erkannt wird als die Über-
schreitung des parametrierten Schwellwerts.
Das Richtungsergebnis wird über die Meldung
Funktion gemeldet.
Rücksetzen des Algorithmus
Für eine neue Richtungsbestimmung muss der Algorithmus zurückgesetzt werden. Wenn die Grundschwin-
gung der Nullspannung U0 den Rückfallschwellwert unterschreitet, wird der Algorithmus zurückgesetzt.
Der Rückfallschwellwert setzt sich aus einem statischen und einem dynamischen Anteil zusammen. Der stati-
sche Anteil ist geräteintern auf 3,0 V (sekundär) eingestellt. Der dynamische Anteil hängt von der betriebli-
chen Nullspannung U0 ab.
Stabilisierung gegen Schalthandlungen
Schaltvorgänge im zu schützenden Netz können zu transienten Signalen im Nullsystem führen. Die Stufe ist
gegen eine mögliche Überfunktion durch Schaltvorgänge stabilisiert.
Folgende Mechanismen werden angewendet:
Um das Richtungsergebnis zu melden, muss der Gundschwingungswert der Nullspannung den
Schwellwert U0> in einem Zeitfenster von 100 ms nach der Erdschlusszündung überschreiten. Das
unterdrückt wirksam falsche Meldungen als Folge von Schalthandlungen.
Der Grundschwingungswert der Nullspannung U0 wird durch Schalthandlungen nicht beeinflusst und ist
deshalb ein gutes Kriterium, um den Erdschluss von einer Schalthandlung zu unterscheiden. Der Grund-
schwingungswert der Nullspannung U0 muss den Schwellwert U0> überschreiten, damit das Rich-
tungsergebnis gemeldet wird. Diese Bedingung verhindert wirksam eine Fehlanregung der Stufe bei
Schalthandlungen.
Durch die Stabilisierungsmechanismen werden die Anregung und das Richtungsergebnis frühestens
100 ms nach der Erdschlusszündung gemeldet.
Die Funktion erkennt transiente Vorgänge in der Nullsystemspannung. In Netzen mit betrieblichen Null-
systemspannungen kann die Funktion intern gestartet werden, wenn die Messspannung zugeschaltet
wird. Wenn der Grundschwingungswert der Nullspannung den Schwellwert des Parameters Maximale
betriebliche U0 in einem Zeitfenster von 100 ms nach dem Start der Funktion nicht überschreitet,
wird die Funktion intern zurückgesetzt.
402
(_:302) Erdschluss des Funktionsblocks Allgemein der
SIPROTEC 5, Fernleitungsschutz, Handbuch
C53000-G5000-C014-2, Ausgabe 04.2017

Werbung

Inhaltsverzeichnis
loading

Inhaltsverzeichnis