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Anwender-Handbuch Routing-Konfiguration Industrial ETHERNET (Gigabit-)Switch Power MICE, MACH 4000 Routing L3P Technische Unterstützung Release 3.1 08/07 HAC-Support@hirschmann.de...
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Die beschriebenen Leistungsmerkmale sind nur dann verbindlich, wenn sie bei Vertragsschluß ausdrücklich vereinbart wurden. Diese Druckschrift wurde von Hirschmann Automation and Control GmbH nach bestem Wissen erstellt. Hirschmann behält sich das Recht vor, den Inhalt dieser Druckschrift ohne Ankündigung zu ändern. Hirschmann gibt keine Garantie oder Gewähr- leistung hinsichtlich der Richtigkeit oder Genauigkeit der Angaben in dieser Druckschrift.
Inhalt Inhalt Über dieses Handbuch Legende Konfiguration Routing - Grundlagen CIDR Multinetting Statisches Routing Portbasiertes Router-Interface 3.1.1 Konfiguration der Router-Interfaces VLAN-basiertes Router-Interface Konfiguration einer statischen Route 3.3.1 Konfiguration einer einfachen statischen Route 3.3.2 Konfiguration einer redundanten statischen Route 3.3.3 Konfiguration einer redundanten statischen Route mit Lastteilung Anpassung für nicht IP-konforme Geräte VRRP...
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Inhalt OSPF OSPF-Topologie 6.1.1 Autonomes System 6.1.2 Router-ID 6.1.3 Areas 6.1.4 Virtual Link 6.1.5 OSPF-Router 6.1.6 Link State Advertisement Prinzipielle Arbeitsweise von OSPF Aufbau der Nachbarschaftsbeziehung Synchronisation der LSD Routenberechnung OSPF konfigurieren Protokollbasierte VLANs Prinzipielle Konfiguration Konfiguration des Beispiels Multicast-Routing Multicast-Adressen 8.1.1 IP-Multicast-Adressen 8.1.2 MAC-Multicast-Adressen...
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Inhalt Liste der RFCs Technische Daten - Software IP-Parameter eingeben Copyright integrierter Software A.6.1 Bouncy Castle Crypto APIs (Java) A.6.2 LVL7 Systems, Inc. Leserkritik Stichwortverzeichnis Weitere Unterstützung Routing L3P Release 3.1 08/07...
Über dieses Handbuch Über dieses Handbuch Das Anwender-Handbuch „Routing-Konfiguration“ enthält alle Informatio- nen, die Sie zur Inbetriebnahme der Routing-Funktion benötigen. Es leitet Sie Schritt für Schritt von einer kleinen Router-Anwendung bis hin zur Router-Konfiguration eines komplexen Netzes. Das Handbuch versetzt Sie in die Lage, durch Ableitung aus den Beispielen Ihre Router zu konfigurieren.
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Über dieses Handbuch Die Netzmanagement Software HiVision bietet Ihnen weitere Möglichkeiten zur komfortablen Konfiguration und Überwachung: Ereignislogbuch. Konfiguration von „System Location“ und „System Name“. Konfiguration des Netzadressbereichs und der SNMP-Parameter. Speichern der Konfiguration auf den Switch. Gleichzeitige Konfiguration mehrerer Switche. Konfiguration der Portanzeigefarbe Rot für einen Verbindungsfehler.
Legende Legende Die in diesem Handbuch verwendeten Auszeichnungen haben folgende Bedeutungen: Aufzählung Arbeitsschritt Zwischenüberschrift Link Querverweis mit Verknüpfung Hinweis: Ein Hinweis betont eine wichtige Tatsache oder lenkt Ihre Aufmerksamkeit auf eine Abhängigkeit. ASCII-Darstellung in Bedienoberfläche Courier Ausführung in der Bedieneroberfläche Web-based Interface Ausführung in der Bedieneroberfläche Command Line Interface Verwendete Symbole: Router...
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Legende Server SPS - Speicherprogrammier- bare Steuerung I/O - Roboter Routing L3P Release 3.1 08/07...
Konfiguration 1 Konfiguration Da die Konfiguration eines Routers stark von den Gegebenheiten Ihres Netzes abhängt, finden Sie zunächst eine grobe Aufzählung der einzelnen Schritte zur Konfiguration. Um die Vielzahl der Möglichkeiten optimal abzu- decken, finden sie im Anhang Beispiele für Netze, wie Sie in den meisten Fällen in der Industrie vorkommen.
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Konfiguration Hinweis: Abhängig von Ihren Konfigurationsschritten kann das Ändern der IP-Parameter Ihres Konfigurations-Computers notwendig werden, um die Erreichbarkeit der Layer-3-Switche zu gewährleisten. Routing-Verfahren wählen Wählen Sie anhand des Netzplans und des Kommunikationsbedarfs der angeschlossenen Geräte das für Ihren Fall optimale Routing-Verfahren (statische Routen, RIP, OSPF) aus.
Routing - Grundlagen 2 Routing - Grundlagen Ein Router ist ein Netzknoten zur Vermittlung von Daten auf Schicht 3 (Layer 3) des ISO/OSI-Schichtenmodells. Das ISO/OSI-Schichtenmodell (-Referenzmodell) verfolgt die Ziele: einen Standard für den Informationsaustausch zwischen offenen Syste- men zu definieren; eine gemeinsame Basis für die Entwicklung von weiteren Standards für offene Systeme zur Verfügung zu stellen;...
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Routing - Grundlagen Was bedeutet Vermittlung von Daten auf Layer-3 im Vergleich zu Vermittlung von Daten auf Layer-2? Layer-2-Switch Layer 7 Layer-3-Switch/ Layer 7 Layer 7 Layer 7 Router Layer 6 Layer 6 Layer 6 Layer 6 Layer 5 Layer 5 Layer 5 Layer 5 Layer 4...
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Routing - Grundlagen Abb. 2: MAC-Datenvermittlung: Unicast-Datenpaket (links) und Broadcast-Daten- paket (rechts) Die Abbildung zeigt deutlich, dass bei größeren Netzen eine starke Netzlast entstehen kann duch Broadcast-Datenpakete. Darüber hinaus gestalten Sie Ihr Netz übersichtlich durch die Bildung von Teilnetzen, die Sie durch Router miteinander verbinden und, so paradox es klingen mag, auch sicher vonein- ander trennen.
Routing - Grundlagen 2.1 ARP 2.1 ARP Das Address Resolution Protocol (ARP) ermittelt zu einer IP-Adresse die zu- gehörige MAC-Adresse. Wozu ist das nützlich? Angenommen, Sie möchten Ihren Switch über das Web-based Interface kon- figurieren. Dann geben Sie in Ihrem Browser die IP-Adresse Ihres Switch in die Adresszeile ein.
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Routing - Grundlagen 2.1 ARP Befindet sich die IP-Adresse des Switchs in einem anderen Subnetz, dann fragt der PC nach der MAC-Adresse des im PC eingetragenen Gateways. Das Gateway/Router antwortet mit seiner MAC-Adresse. Nun verpackt der PC das IP-Datenpaket mit der IP-Adresse des Switch, dem endgültigen Ziel, in einen MAC-Rahmen mit der MAC-Zieladresse des Gate- ways/Router und verschickt die Daten.
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Routing - Grundlagen 2.1 ARP Älteren Endgeräten, die z.B. noch mit IP der ersten Generation arbeiten, ist der Begriff Subnetz noch nicht geläufig. Sie senden eine ARP-Anfrage auch, wenn sie die MAC-Adresse zu einer IP-Adresse in einem anderen Subnetz suchen. Sie haben weder eine Netzmaske, anhand derer sie die Verschie- denheit der Subnetze erkennen könnten noch einen Gateway-Eintrag.
Routing - Grundlagen 2.2 CIDR 2.2 CIDR Die ursprüngliche Klasseneinteilung der IP-Adressen sah nur drei für Anwen- der nutzbare Adressklassen vor (siehe „Grundlagen IP-Parameter“ in An- wender-Handbuch Grundkonfiguraton). Seit 1992 sind im RFC 1340 fünf Klassen von IP-Adressen definiert. Class NetzTeil Host-Teil Adressbereich...
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Routing - Grundlagen 2.2 CIDR IP-Adresse dezimal Netzmaske dezimal IP-Adresse hexadezimal 149.218.112.1 255.255.255.128 10010101 11011010 01110000 00000001 149.218.112.127 10010101 11011010 01110000 01111111 25 Maskenbits CIDR-Schreibweise: 149.218.112.0/25 Maskenbits Die Zusammenfassung mehrerer Klasse C-Adressbereiche heißt „Supernetting“. Auf diese Weise lassen sich Klasse-B-Adressbereiche sehr fein untergliedern.
Routing - Grundlagen 2.3 Multinetting 2.3 Multinetting Multinetting bietet Ihnen die Möglichkeit, mehrere Subnetze an einem Rou- terport anzuschließen. Multinetting bietet sich als Lösung an, wenn Sie be- stehende Subnetze innerhalb eines physikalischen Mediums mit einem Router verbinden wollen. In diesem Fall können Sie mit Multinetting dem Routerport, an dem Sie das physikalische Medium anschließen, mehrere IP- Adressen für die unterschiedlichen Subnetze zuordnen.
Statisches Routing 3 Statisches Routing Statische Routen sind benutzerdefinierte Routen, mit deren Hilfe der Switch Daten von einem Subnetz in ein anderes Subnetz vermittelt. Der Benutzer legt fest, an welchen Router (Next-Hop) der Switch Daten für ein bestimmtes Subnetz weiterleitet. Statische Routen stehen in einer Tabelle, die permanent im Switch gespeichert ist.
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Statisches Routing 3.1 Portbasiertes Router-Interface 3.1 Portbasiertes Router- Interface Kennzeichnend für das portbasierte Router-Interface ist, dass ein Subnetz an einem Port angeschlossen ist (siehe Abb. Besonderheiten von portbasierten Router-Interfaces: Wenn keine aktive Verbindung vorhanden ist, dann entfällt der Eintrag aus der Routingtabelle, da der Router auschließlich an die Ports ver- mittelt, bei denen auch Aussicht auf eine erfolgreiche Datenübertragung besteht.
Statisches Routing 3.1 Portbasiertes Router-Interface 3.1.1 Konfiguration der Router-Interfaces 10.0.1.5/24 10.0.2.5/24 Interface 2.1 Interface 2.2 IP=10.0.1.1/24 IP=10.0.2.1/24 Abb. 8: Einfachster Fall einer Route Wechsel in den Priviledged-EXEC-Modus. enable Wechsel in den Konfigurationsmodus. configure Router-Funktion global einschalten. ip routing Auswahl des ersten Ports für die Eingabe der interface 2/1 Router-Interface-IP-Adresse.
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Statisches Routing 3.1 Portbasiertes Router-Interface Primary IP Address......10.0.1.1/255.255.255.0 Routing Mode......Enable Administrative Mode...... Enable Proxy ARP........ Disable Active State......Active Link Speed Data Rate..... 100 Full MAC Address......00:80:63:51:74:0C Encapsulation Type....... Ethernet IP Mtu........1500 Überprüfung der Routingtabelle: show ip route Total Number of Routes......
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Statisches Routing 3.2 VLAN-basiertes Router-Interface 3.2 VLAN-basiertes Router- Interface Kennzeichnend für das VLAN-basierte Router-Interface ist, dass mehrere Geräte eines VLANs an verschiedenen Ports angeschlossen sind. Die Gerä- te innerhalb eines Subnetzes gehören einem VLAN an (siehe Abb. Innerhalb eines VLANs vermittelt der Switch Datenpakete auf Layer-2- Ebene.
Statisches Routing 3.2 VLAN-basiertes Router-Interface Erzeugen eines virtuellen Router-Interfaces und vlan routing 2 Einschalten der Router-Funktion an diesem Interface. Wechsel in den Priviledged-EXEC-Modus. exit Anzeigen des virtuelles-Router-Interfaces, das show ip vlan der Router für das VLAN eingerichtet hat. show ip vlan Logical VLAN ID Interface...
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Statisches Routing 3.2 VLAN-basiertes Router-Interface Wechsel in den Konfigurationsmodus. exit Wechsel in den Priviledged-EXEC-Modus. exit Überprüfung Ihrer Einträge in der statischen show vlan 2 VLAN-Tabelle VLAN ID: 2 VLAN Name: Gerhard VLAN Type: Static Interface Current Configured Tagging ---------- -------- ----------- -------- Exclude...
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Statisches Routing 3.2 VLAN-basiertes Router-Interface Wählen Sie den Dialog Routing:Interfaces:Konfiguration. Klicken Sie auf „Assistent“ rechts unten, um das VLAN-Router-Inter- face zu konfigurieren. Geben Sie eine Zahl zwischen 1 und 4042 (MACH 4000: 3966) als VLAN-ID ein ,in diesem Beispiel: 2. Klicken Sie unten auf „Next“.
Statisches Routing 3.3 Konfiguration einer statischen Route 3.3 Konfiguration einer statischen Route Im Beispiel unten benötigt der Router A die Information, dass er das Subnetz 10.0.3.0/24 über den Router B (next hop) erreicht. Diese Information kann er über ein dynamisches Routing-Protokoll oder über einen statischen Routing- Eintrag erhalten.
Statisches Routing 3.3 Konfiguration einer statischen Route 3.3.1 Konfiguration einer einfachen statischen Route Statische Route eingeben für Router A, ausgehend von der Konfiguration der Router-Interface aus dem vorhergehenden Beispiel (siehe Abb. Wechsel in den Priviledged-EXEC-Modus. enable Wechsel in den Konfigurationsmodus. configure Router-Funktion global einschalten.
Statisches Routing 3.3 Konfiguration einer statischen Route 3.3.2 Konfiguration einer redundanten statischen Route Um eine Ausfallsicherheit der Verbindung zwischen den beiden Routern zu gewährleisten, können Sie die beiden Router mit zwei oder mehreren Leitun- gen verbinden. Subnetz 10.0.1.0/24 Subnetz 10.0.3.0/24 Interface 2.3 Interface 2.3 IP=10.0.4.1...
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Statisches Routing 3.3 Konfiguration einer statischen Route Überprüfung der Routingtabelle: show ip route Total Number of Routes......5 Network Subnet Next Hop Next Hop Address Mask Protocol Intf IP Address--------------- --------------- -- ---------- ------ -------------10.0.1.0 255.255.255.0 10.0.1.110.0.2.0 255.255.255.0 Local 10.0.2.110.0.3.0 255.255.255.0 Static 10.0.2.210.0.3.0...
Statisches Routing 3.3 Konfiguration einer statischen Route 3.3.3 Konfiguration einer redundanten statischen Route mit Lastteilung Der Router teilt die Last auf die beiden Routen auf (load sharing), wenn die Routen die gleiche Wichtigkeit (Distanz) haben. Zuordnung der Wichtigkeit „2” für die bestehende ip route 10.0.3.0 statische Route (siehe auf Seite...
Statisches Routing 3.4 Anpassung für nicht IP-konforme Geräte 3.4 Anpassung für nicht IP- konforme Geräte Manche Geräte benutzen einen vereinfachten IP-Stack, der nicht dem IP- Standard entspricht. Ohne eine ARP-Anfrage schicken diese Geräte ihre Antworten an die MAC-Adresse, die als Quelladresse im anfragenden Paket enthalten ist (siehe Bild unten, keine MAC/IP-Adressauflösung).
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Statisches Routing 3.4 Anpassung für nicht IP-konforme Geräte Damit Sie auch Geräte mit vereinfachtem IP-Stack an ein VLAN-basiertes Router-Interface anschließen können, bietet Ihnen der Router den VLAN- Single-MAC-Modus. Im VLAN-Single-MAC-Modus benutzen alle VLAN-Interfaces und alle physi- kasischen Ports die selbe MAC-Adresse mit Ausnahme der portbasierten Router-Interfaces.
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Statisches Routing 3.4 Anpassung für nicht IP-konforme Geräte Routing L3P Release 3.1 08/07...
VRRP 4 VRRP Das Virtual Router Redundancy Protocol (VRRP) beschreibt ein Verfahren, das es ermöglicht, innerhalb weniger Sekunden (in der Regel 3 Sekunden) auf den Ausfall eines Routers zu reagieren. VRRP findet seine Anwendung in Netzen mit Endgeräten, die nur einen Ein- trag für das „Default Gateway“...
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VRRP Die virtuelle IP-Adresse vergibt der Administrator. Die virtuelle MAC-Adresse gibt das VRRP vor mit: 00:00:5e:00:01:<VRID>. Die virtuelle Router-ID (VRID) ist eine Zahl zwischen 1 und 255. Demnach kann der Administrator innerhalb eines Netzes 255 virtuelle Router definieren. Die VRRP-Router senden IP-Multicast-Nachrichten an die IP-Multicast- Adresse 224.0.0.18, um den Master zu ermitteln.
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VRRP Router-Funktion global einschalten. ip routing VRRP global einschalten. ip vrrp Auswahl des Ports zum Einrichten von VRRP. interface 2/3 Dem Port seine IP-Parameter zuweisen. ip address 10.0.1.1 255.255.255.0 Anlegen der VRID für den ersten virtuellen Router ip vrrp 1 an diesem Port.
VRRP 4.1 VRRP mit Load Sharing 4.1 VRRP mit Load Sharing Bei der einfachen Konfiguration übernimmt ein Router die Gateway-Funktion für alle Endgeräte. Die Kapazität des redundanten Routers liegt brach. VRRP bietet Ihnen die Möglichkeit, die Kapazität des redundanten Routers mit zu nutzen.
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VRRP 4.1 VRRP mit Load Sharing Achten Sie bei der Konfiguration des redundanten Routers darauf, dass Sie dem zweiten virtuellen Router eine höhere Priorität zuweisen, als dem ersten. Geben Sie den Endgeräten eine der virtuellen Router IP-Adressen als „Default Gateway“. Routing L3P Release 3.1 08/07...
VRRP 4.2 VRRP mit Multinetting 4.2 VRRP mit Multinetting Der Router bietet Ihnen die Möglichkeit, VRRP mit Multinetting zu kombinieren. IP=10.0.1.1 10.0.1.13 IP=10.0.2.1 Default Gateway 10.0.1.12 10.0.1.100 10.0.1.100 10.0.1.11 10.0.2.100 Default Gateway 10.0.2.13 10.0.2.100 IP=10.0.1.2 IP=10.0.2.2 Abb. 15: Virtueller Router mit Multinetting Zur Nutzung von VRRP mit Multinetting führen Sie folgende Konfigurations- schritte aus ausgehend von einer bestehenden VRRP-Konfiguration (siehe...
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VRRP 4.2 VRRP mit Multinetting Nehmen Sie die gleiche Konfiguration auch auf dem redundanten Router vor. Routing L3P Release 3.1 08/07...
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VRRP 4.2 VRRP mit Multinetting Routing L3P Release 3.1 08/07...
5 RIP Das Routing Information Protocol (RIP) ist ein Routing-Protokoll auf Basis des Distanzvektor-Algorithmus. Es dient der dynamischen Erstellung der Routingtabelle von Routern. Beim Starten eines Routers kennt dieser nur seine direkt angeschlossenen Netze und sendet diese Routingtabelle an die benachbarten Router. Gleich- zeitig fordert er von seinen benachbarten Routern deren Routingtabelle an.
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HC = 1 HC = 2 SN 11 SN 10 HC = 4 HC = 1 HC = 2 HC = 3 Abb. 16: Zählen des Hop Count Router Router Router Ziel Next-Hop Metrik Ziel Next-Hop Metrik Ziel Next-Hop Metrik SN 10 lokal SN 10...
5.1 Konvergenz 5.1 Konvergenz Wie reagiert RIP auf Topologie-Änderungen? Am folgenden Beispiel der Unterbrechung der Verbindung zwischen Router B und Router C können Sie die daraus resultierenden Änderungen in der Adresstabelle verfolgen. Annahmen: die Unterbrechung tritt auf 5 Sekunden nachdem B seine Routingtabelle verschickt hat.
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5.1 Konvergenz 10 Sekunden Router A verschickt seine Routingtabelle: Router Ziel Next-Hop Metrik SN 10 local SN 11 Router B Anhand der Routingtabelle von Router A erkennt Router B, dass Router A eine Verbindung zum Ziel SN 11 kennt mit einer Metrik von 2. Da er selbst keine Verbindung mehr zu Router C als Next-Hop zu SN 11 hat, ändert Rou- ter B seinen Eintrag zum Ziel SN 11.
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5.1 Konvergenz Anhand der Routingtabelle von Router B erkennt Router A, dass Router B eine Verbindung zum SN 11 mit der Metrik 5 kennt. Also erhöht Router A seine Metrik für SN 11 um 1 auf 6. Da Router A aus der Routingtabelle von von Router D weiß, daß...
5.2 Maximale Netzgröße 5.2 Maximale Netzgröße Die nur direkte Bekanntschaft seiner Nachbarn ist auch das größte Problem von RIP. Zum einen ergeben sich hohe Konvergenzzeiten und das Count-to- Infinity Problem. Infinität bezeichnet die Unerreichbarkeit eines Ziels und wird bei RIP mit dem Hop-Count 16 angegeben. Bestünde im Beispiel oben der parallele Pfad über die Router D, E und F nicht, dann würden sich die Router A und B solange ihre Routingtabelle schicken, bis die Metrik den Betrag 16 annimmt.
5.3 Allgemeine Eigenschaften von RIP 5.3 Allgemeine Eigenschaften von RIP Das RFC 1058 vom Juni 1988 spezifiziert RIP Version 1. Die Version 1 hat folgende Einschränkungen: Verwendung von Broadcasts für Protokollnachrichten. Keine Unterstützung von Subnetzen/CIDR Keine Authentifizierung. Die Standadisierung von RIP Version 2 in der RFC 2453 im Jahre 1998 eliminiert die oben genannten Einschänkungen.
5.4 RIP konfigurieren 5.4 RIP konfigurieren Der Vorteil von RIP ist die einfache Konfiguration. Nach der Definition der Router-Interfaces und dem Einschalten von RIP trägt RIP die erforderlichen Routen automatisch in die Routingtabelle ein. Subnetz 10.0.1.0/24 Subnetz 10.0.3.0/24 IP = 10.0.1.5/24 Interface 2.1 IP = 10.0.3.5/24 GW =10.0.1.1...
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5.4 RIP konfigurieren Wechsel in den Interface-Konfigurationsmodus interface 2/1 von Interface 2.1. Dem Port seine IP-Parameter zuweisen. ip address 10.0.2.2 255.255.255.0 Einschalten der Router-Funktion an diesem Port . routing RIP an diesem Port einschalten. ip rip Wechsel in den Konfigurationsmodus. exit Prüfung der Einstellungen für die RIP- show ip rip interface brief...
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5.4 RIP konfigurieren Routing L3P Release 3.1 08/07...
OSPF 6 OSPF Open Shortest Path First (OSPF) ist ein dynamisches Routing-Protokoll auf Basis des Link-State-Algorithmus. Dieser Algorithmus beruht auf den Verbin- dungszuständen (Link-States) zwischen den beteiligten Routern. Massgebliche Metrik in OSPF sind die "OSPF Kosten" (OSPF costs), die sich aus der verfügbaren Bitrate eines Links berechnen.
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OSPF Schonung von Netzressourcen/Bandbreitenoptimierung: Da OSPF nicht wie RIP zyklisch mit einer kurzen Intervallzeit die Routingtabellen aus- tauscht, wird keine unnötige Bandbreite zwischen den Routern "ver- schwendet". Unterstützung der Authentifizierung: OSPF unterstützt die Authentifizie- rung aller Knoten, die Routinginformationen senden. Vorteile Nachteile Jeder Router berechnet seine Routen...
OSPF 6.1 OSPF-Topologie 6.1 OSPF-Topologie Um den Umfang der auszutauschenden OSPF-Informationen in großen Netzen gering zu halten, ist OSPF hierarchisch aufgebaut. Mit Hilfe von sogenannten Areas unterteilen Sie Ihr Netz. 6.1.1 Autonomes System Ein autonomes System (Autonomous System, AS) ist eine Anzahl von Routern, die unter einer administrativen Verwaltung stehen und ein gemein- sames Interior Gateway Protokoll (IGP) benutzen.
OSPF 6.1 OSPF-Topologie Ein AS tritt über einen „Autonomous System Boundary Router“ (ASBR) mit der Außenwelt in Verbindung. Ein ASBR versteht mehrere Protokolle und dient als Gateway zu Routern außerhalb der Areas. Ein ASBR ist in der Lage, Routen unterschiedlicher Protokolle in das OSPF zu übertragen. Dieser Pro- zess heißt Redistribution.
OSPF 6.1 OSPF-Topologie 6.1.3 Areas Zunächst bildet jede Area ihre eigene Datenbank über die Verbindungszu- stände innerhalb der Area. Der hierzu benötigte Datenaustausch bleibt inner- halb der Area. Jede Area tritt über einen Area Border Router (ABR) mit anderen Areas in Verbindung. Zwischen den Areas werden die Routing-In- formationen so weit wie möglich zusammengefasst (Route Summarization).
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OSPF 6.1 OSPF-Topologie Konfigurationshinweise: Eine Stub-Area setzt voraus, dass alle Router innerhalb der Stub-Area als Stub-Router definiert sind. Eine Stub-Area läßt keinen Durchgang für eine virtuelle Verbindung Die Backbone-Area läßt sich nicht als Stub-Area definieren. Not So Stubby Area (NSSA): Eine Area definieren Sie als NSSA, wenn externe (gelbe) Routen eines direkt an die NSSA angeschlossenen Systems außerhalb des eigenen autonomen Systems in die Area geleitet (redistributed) werden sollen.
OSPF 6.1 OSPF-Topologie Wechsel in den Priviledged-EXEC-Modus. enable Wechsel in den Konfigurationsmodus. configure Wechsel in den Router-Konfigurationsmodus. router ospf Der Area seine Area-ID zuweisen. area [area-id] Definiert die Area 2 zur NSSA area 2 nssa Definiert die Area 3 zur Stub-Area area 3 stub Weist den ABR an, die Default-Route mit der Me- area 3 default-cost 10...
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OSPF 6.1 OSPF-Topologie Router 2 Router 1 Router-ID: Router-ID: 2.2.2.2 1.1.1.1 Area 1 Backbone Area 0 Backbone Area 0 Abb. 22: Erweiterung der Backbone-Area durch eine virtuelle Verbindung (VL) Konfiguration für die Erweiterung der Backbone-Area (siehe Abb. 22): Router 1: Wechsel in den Priviledged-EXEC-Modus.
OSPF 6.1 OSPF-Topologie 6.1.5 OSPF-Router OSPF unterscheidet folgende Router-Typen: Interner Router: Alle OSPF-Interfaces eines internen Routers liegen in der selben Area. Area Border Router (ABR) ABRs besitzen OSPF-Interfaces in mehrere Areas, darunter auch in der Backbone-Area. ABRs partizipieren somit in mehreren Areas. Wenn möglich fassen sie mehrere Routen zusammen und senden sogenannte "Summary-LSAs"...
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OSPF 6.1 OSPF-Topologie OSPF unterscheidet folgende LSA-Typen: Router LSAs (Type 1 LSAs): Jeder Router sendet eine Router LSA in alle seine angeschlossenen Areas. Sie beschreiben den Zustand und die Kosten der Router-Links (Router-Interfaces) die der Router in der entsprechenden Area hat. Router LSAs werden nur innerhalb der Area geflutet.
OSPF 6.2 Prinzipielle Arbeitsweise von OSPF 6.2 Prinzipielle Arbeitsweise von OSPF OSPF wurde speziell auf die Bedürfnisse von grösseren Netzen zugeschnit- ten und bietet eine schnelle Konvergenz sowie eine minimale Verwendung von Protokollnachrichten. Das Konzept von OSPF basiert auf der Erzeugung, Aufrechterhaltung und Verteilung der sogenannten Link-State-Database.
OSPF 6.3 Aufbau der Nachbarschaftsbeziehung 6.3 Aufbau der Nachbarschafts- beziehung Beim Starten eines Routers nimmt er über sogenannte „Hello“-Pakete Kontakt zu seinen benachbarten Routern auf. Mit Hilfe dieser „Hello“-Pakete erfährt ein OSPF-Router, welche OSPF-Router in seiner Nähe sind und ob sie geeignet sind, eine Nachbarschaftsbeziehung (Adjacency) aufzubauen.
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OSPF 6.3 Aufbau der Nachbarschaftsbeziehung Zum Austausch von Informationen benutzt OSPF reservierte Multicast- Adressen. Ziel Multicast-IP-Adres- abgebildete Multicast-MAC- Adresse All OSPF routers 224.0.0.5 01:00:5E:00:00:05 Designated routers 224.0.0.6: OSPF 01:00:5E:00:00:06 Tab. 7: OSPF - Multicast-Adressen Hello Pakete dienen weiterhin zur Überprüfung der Konfiguration innerhalb einer Area (Area ID, Timer-Werte, Prioritäten) und zur Überwachung der Nachbarschaftbeziehungen.
OSPF 6.3 Aufbau der Nachbarschaftsbeziehung Die Nachbarschaftsbeziehungen können folgende Zustände (States) an- nehmen: Down Noch keine Hello-Pakete empfangen Init Hello-Pakete empfangen 2-way Bidirektionale Kommunikation, Ermittlung des DR und BDR Exstart Aushandeln von Master/Slave für LSA-Austausch Exchange LSAs werden ausgetauscht bzw. geflutet Loading Abschluss des LSA-Austauschs.
OSPF 6.4 Synchronisation der LSD 6.4 Synchronisation der LSD Kernstück von OSPF ist die Link State Database (LSD). Diese Datenbank enthält eine Beschreibung des Netzes und den Zustand aller Router. Sie ist die Quelle zur Berechnung der Routingtabelle. Sie spiegelt die Topologie des Netzes wieder.
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OSPF 6.4 Synchronisation der LSD Router Link States (Area 0.0.0.0) Link Id Adv Router Sequence Chksm Options Rtr Opt --------------- --------------- ----- -------- ------ ------- ----- 192.168.1.1 192.168.1.1 80000007 0x5380 -E---- ---E- 192.169.1.1 192.169.1.1 80000007 0xbf0e -E---- ---E- Network Link States (Area 0.0.0.0) Link Id Adv Router Sequence Chksm Options Rtr Opt...
OSPF 6.5 Routenberechnung 6.5 Routenberechnung Nach dem Lernen der LSDs und und dem Übergang der Nachbarschaftbe- ziehungen in den "Full State", berechnet jeder Router einen Pfad zu jedem Ziel mit Hilfe des Shortest Path First (SPF) Algorithmus. Nachdem der opti- male Weg zu jedem Ziel ermittelt wurde, werden diese Routen in die Rou- tingtabelle eingetragen.
OSPF 6.6 OSPF konfigurieren 6.6 OSPF konfigurieren Im Lieferzustand sind die Voreinstellungen so gewählt, dass Sie in wenigen Schritten einfache OSPF-Funktionen konfigurieren können. Nach der Definition der Router-Interfaces und dem Einschalten von OSPF trägt OSPF die erforderlichen Routen automatisch in die Routingtabelle ein. Das Beispiel (siehe Abb.
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OSPF 6.6 OSPF konfigurieren Konfiguration für Router B Wechsel in den Priviledged-EXEC-Modus. enable Wechsel in den Konfigurationsmodus. configure Wechsel in den Interface-Konfigurationsmodus interface 2/2 von Interface 2.2. Dem Port seine IP-Parameter zuweisen. ip address 10.0.3.1 255.255.255.0 Einschalten der Router-Funktion an diesem Port . routing Wechsel in den Konfigurationsmodus.
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OSPF 6.6 OSPF konfigurieren Überprüfung der Routingtabelle: show ip route Total Number of Routes......3 Network Subnet Next Hop Next Hop Address Mask Protocol Intf IP Address --------------- --------------- ------------ ------ ------------- 10.0.1.0 255.255.255.0 OSPF Ext T2 10.0.2.1 10.0.2.0 255.255.255.0 Local 10.0.2.2 10.0.3.0...
Protokollbasierte VLANs 7 Protokollbasierte VLANs Neben portbasierten VLANs nach IEEE 802.1Q unterstützt der Switch auch protokollbasierte VLANs nach IEEE 802.1v. Bei portbasierten VLANs bestimmt der Switch die VLAN-Zugehörigkeit eines ohne VLAN-Tag empfangenen Datenpaketes durch die Port-VLAN-ID des Empfangsports. Bei protokollbasierten VLANs bestimmt der Switch die VLAN-Zugehörigkeit eines ohne VLAN-Tag empfangenen Datenpaketes anhand des Protokolls des empfangenen Datenpaketes.
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Protokollbasierte VLANs Im Beispiel (siehe Abb. 25) kommunizieren PC2 und Se1 über IP. Diese Datenpakete werden geroutet. Die Geräte Ro1, Ro2 und PC1 kommunizieren über andere Ethernet- basierte Protokolle. Diese Datenpakete werden im VLAN 2 geswitcht. So bleiben alle IP-Datenpakete in ihren Subnetzen mit Ausnahme der IP- Datenpakete, die für ein anderes Subnetz bestimmt sind.
Protokollbasierte VLANs 7.1 Prinzipielle Konfiguration 7.1 Prinzipielle Konfiguration Je Subnetz eine VLAN-Protokollgruppe erzeugen. Je Subnetz die Protokolle der VLAN-Protokollgruppe zuordnen. VLANs erzeugen. In den betroffenen VLANs das VLAN-Routing einschalten und somit virtuelle Router-Interfaces erzeugen. Die VLAN-Protokollgruppen den VLANs zuordnen. Port-Interfaces konfigurieren: VLAN-Zugehörigkeit Port-VLAN-ID für nicht-ARP/IP-Datenpakete, Port einer VLAN-Protokollgruppe und somit einem VLAN zuordnen.
Protokollbasierte VLANs 7.2 Konfiguration des Beispiels 7.2 Konfiguration des Beispiels Wechsel in den Priviledged-EXEC-Modus. enable Wechsel in den Konfigurationsmodus. configure Erzeugen der VLAN-Protokollgruppe 1 für vlan protocol group alpha Subnetz alpha. Erzeugen der VLAN-Protokollgruppe 2 für vlan protocol group beta Subnetz beta.
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Protokollbasierte VLANs 7.2 Konfiguration des Beispiels Virtuelles Router-Interface erzeugen und die vlan routing 4 Routing-Funktion für dieses Interface ein- schalten. Die VLAN-Protokoll-Gruppe 1 dem VLAN 3 protocol group 1 3 zuordnen. Die VLAN-Protokoll-Gruppe 2 dem VLAN 4 protocol group 2 4 zuordnen.
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Protokollbasierte VLANs 7.2 Konfiguration des Beispiels Dem Interface 2.2 die VLAN-Protokoll-Gruppe 2 protocol vlan group 2 zuweisen, d.h. IP/ARP-Datenpakete, ordnet der Switch dem VLAN 4 zu. Wechsel in den Konfigurationsmodus. exit Wechsel in den Interface-Konfigurationsmodus interface 2/3 von Interface 2.3. vlan participation exclude 1 Port 2.3 aus VLAN 1 herausnehmen.
Multicast-Routing 8 Multicast-Routing Multicast-Datenströme sind Datenpakete, die ein Sender an mehrere Empfänger schickt. Um die Netzlast zu reduzieren benutzt der Sender eine Multicast-Adresse. So sendet er jedes Paket nur einmal an die Multicast- Adresse, anstatt es mehrmals an jeden Empfänger einzeln zu schicken. Die Empfänger erkennen einen für sie bestimmten Multicast-Datenstrom an der Multicast-Adresse.
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Multicast-Routing Zum Einsatz von Multicast-Routing gehören: Definierte Multicast-Adressen Ein Protokoll zur Multicast-Gruppen-Registrierung, das den Austausch von Informationen über Multicast-Datenströme organisiert (z.B. IGMP). Diese Informationen betreffen das Kundtun des Wunsches von Netzteil- nehmern, Multicast-Datenströme zu emfangen, sowie die Abfrage dieses Interessens durch Vermittlungsgeräte. Ein Protokoll, das entsprechend der Informationen über Multicast-Daten- ströme, die Multicast-Datenströme lenkt (z.B.
Multicast-Routing 8.1 Multicast-Adressen 8.1 Multicast-Adressen 8.1.1 IP-Multicast-Adressen Die IANA (Internet Assigned Numbers Authority) definiert die IP-Adressen des Klasse D IP-Adressraums als Multicast-Adressen. IP-Multicast-Adres- sen liegen im Bereich von 224.0.0.0 bis 239.255.255.255. IP-Adressbereich Zuordnung 224.0.0.0 Basis-Adresse, reserviert 224.0.0.1 - 224.0.0.255 Local network Control Block, reserviert z.B. für Routingprotokol- le, IGMP.
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Multicast-Routing 8.1 Multicast-Adressen Den Administativly Scoped IP v4 Multicast Bereich unterteilt die IANA noch feiner: IP-Adressbereich Zuordnung 239.000.000.000 - 239.191.255.255 Reserviert [IANA] 239.192.000.000 - 239.251.255.255 Organization-Local Scope [Meyer, RFC2365] 239.252.000.000 - 239.254.255.255 Site-Local Scope (reserviert) [Meyer, RFC2365] 239.255.000.000 - 239.255.255.255 Site-Local Scope [Meyer, RFC2365] Tab.
Multicast-Routing 8.1 Multicast-Adressen 8.1.2 MAC-Multicast-Adressen Das IEEE nennt die 48-Bit MAC-Adresse „Extended Unique Identifier“. Sie bildet die einzigartige Beschreibung eines Gerätes. Die ersten 24 Bit der MAC-Adresse (Organizationally Unique Identifier, OUI) vergibt das IEEE an Hersteller. Die letzten 24 Bit benutzen die Hersteller, um ihre Geräteschnitt- stellen eindeutig zu identifizieren.
Multicast-Routing 8.1 Multicast-Adressen 8.1.3 IP-MAC-Multicast-Adress-Abbildung Da beim Versenden von IP-Datenpaketen über Ethernet die IP-Adresse einer MAC-Adresse zugeordnet wird, werden auch IP-Multicast-Adressen auf MAC-Multicast-Adressen abgebildet. Die 23 niederwertigen Bits der 32-Bit IP-Multicast-Adresse bilden die 23 niederwertigen Bits der 48-Bit MAC-Multicast-Adresse. Von den übrigen 9 Bit der IP-Multicast-Adresse entfallen 4 Bit auf die Klasse D-Kennzeichnng als Multicast-Adresse.
Multicast-Routing 8.2 Multicast-Gruppenregistrierung 8.2 Multicast-Gruppen- registrierung Das IGMP Internet Group Management Protocol beschreibt die Verteilung von Multicast-Informationen zwischen Routern und Endgeräten auf Schicht 3. Router mit aktiver IGMP-Funktion verschicken periodisch Anfragen (Query), um zu erfahren, welche IP-Multicast-Gruppen-Mitglieder im Subnetz ange- schlossen sind, bzw.
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Multicast-Routing 8.2 Multicast-Gruppenregistrierung IGMP Version 2 hat gegenüber IGMP Version 1 den Vorteil, dass ein Multi- cast-Empfänger seine Mitgliedschaft in einer Multicast-Gruppe kündigen kann und somit seinen Bandbreitenbedarf in kürzerer Zeit wieder frei gibt. Ein weiterer Vorteil ist die Einführung der Querier-Election. IGMP Version 3 bietet durch die Möglichkeit der Quellfilterung (source filte- ring) mehr Sicherheit.
Multicast-Routing 8.3 PIM-DM/DVMRP 8.3 PIM-DM/DVMRP PIM-DM (Protocol Independent Multicast - Dense Mode) ist ein Routing- protokoll, das die vorliegende Unicast-Routingtabelle anderer Protokolle be- nutzt, um Multicast Datenströme zu lenken. Diese Fähigkeit und damit verbunden die schnelle Konvergenz ist wohl der Grund dafür, warum PIM-DM inzwischen sehr verbreitet ist.
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Multicast-Routing 8.3 PIM-DM/DVMRP Im ersten Schritt zum Aufbau der Multicast-Routen flutet ein PIM-DM/ DVMRP-Router Multicast-Datenströme an allen Ports mit Ausnahme des Empfangports (= Flooding). IP: 10.0.3.0/24 IP: 10.0.4.0/24 IP: 10.0.5.0/24 Multicast IP: 10.0.1.0/24 IP: 10.0.2.0/24 Abb. 28: Multicast Flooding Routing L3P Release 3.1 08/07...
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Multicast-Routing 8.3 PIM-DM/DVMRP Router, die kein Interesse an dem Multicast-Datenstrom haben, senden sogenannte Prune-Nachrichten (Ausparnachrichten), um zukünftig von Multicast-Datenströmen dieser Quelle verschont zu bleiben. Die Router schicken die Prune-Nachrichten zurück in die Richtung, aus wel- cher sie die Multicast-Datenströme empfangen haben (Upstream). Ein Router vermittelt einen Multicast-Datenstrom bis zum Ablauf der Hold- time, wenn er mittels IGMP einen Multicast-Empfänger ermittelt, welcher direkt...
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Multicast-Routing 8.3 PIM-DM/DVMRP Die Methode der kürzesten Pfade ist bezüglich der Datenpfade sehr effizient. Sie hat aber den Nachteil, dass je nach Topologie die Router sehr viel Spei- cherplatz benötigen, um die vielen Multicast-Bäume zu speichern. Ein Teilnehmer, der sich vom Multicast-Datenstrom abgemeldet hat, kann sich wieder für den Multicast-Datenstrom anmelden.
Multicast-Routing 8.4 Scoping 8.4 Scoping Bei der Multicast-Vermittlung stellt das Protokoll zwei Möglichkeiten zur Ver- fügung, um die Ausdehnung des Multicast-Datenstromes zu begrenzen: Multicast Address Scoping / Boundary Beim Multicast Adress Scoping weist der Administrator einem Router- Interface einen Multicast-IP-Adressbereich zu (siehe Tab.
Multicast-Routing 8.5 Multicast-Konfiguration 8.5 Multicast-Konfiguration Wählen Sie das für Ihre Anwendung günstigste Multicast-Protokoll. Da die Multicast-Routing-Protokolle unterschiedliche Methoden zur Multi- cast-Vermittlung anwenden, verhindert der Router den gleichzeitigen Betrieb von mehr als einem Multicast-Routing-Protokoll. Beim Aktivieren eines Multicast-Routing-Protokolls deaktiviert der Router ein eventuell aktives Multicast-Routing-Protokoll.
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Multicast-Routing 8.5 Multicast-Konfiguration IGMP global einschalten am Beispiel Router A (siehe Abb. 31): IGMP am Port einschalten. ip igmp Multicast global einschalten am Beispiel Router A (siehe Abb. 31): Im Konfigurationsmodus Multicast-Routing-Pro- ip pimdm tokoll auswählen. Multicast-Vermittlung global einschalten. ip multicast Wechsel in den Priviledged-EXEC-Modus.
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Multicast-Routing 8.5 Multicast-Konfiguration #show ip igmp IGMP Admin Mode........ Enable IGMP INTERFACE STATUS Interface Interface Mode Protocol State --------- --------------- --------------- Enable Operational Enable Operational Enable Operational Enable Operational #show ip igmp interface 2/1 Slot/Port........2/1 IGMP Admin Mode........ Enable Interface Mode.........
Multicast-Routing 8.5 Multicast-Konfiguration 8.5.2 Beispiel mit Layer-2-Redundanz (HIPER-Ring) Dem HIPER-Ring ist das VLAN 1 zugeordnet. Weisen Sie den angeschlossenen VLANs andere VLAN-IDs zu und be- lassen Sie den HIPER-Ring einzig in VLAN 1. So gewährleisten Sie die Vermittlung der Multicast-Datenströme auf Layer 3. Wenn Sie dem HIPER-Ring mehrere VLANs als Transfernetze zuweisen, dann vermittelt der Switch während der Flut- und Abmeldephase (Flood and Prune) die Multicast-Datenströme in jedes Transfernetz.
Multicast-Routing 8.5 Multicast-Konfiguration 8.5.3 Tips für die Konfiguration Auswahl des PIM-DM Multicast-Routing-Protokolls PIM-DM wählen Sie, wenn Ihre Anwendung schnelle Umschaltzeiten fordert und eventuelle Paketdoppelungen während der Umschaltzeit tolerieren kann. Schnelle Umschaltzeiten erzielen Sie durch das Reduzie- ren der „Hello Time“. Paketdoppelungen treten auf, wenn mehrere Router an einem Subnetz angeschlossen sind.
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Multicast-Routing 8.5 Multicast-Konfiguration Bei PIM-DM kann ein Router durch die Verkürzung der „Hello Time“ den Ausfall bzw. das wieder Inbetriebgehen eines Downstream-Routers schneller erkennen. Das PIM-DM-Query-Intervall („Hello Time“) ip pimdm query-interval 1 setzen, in diesem Beispiel: 1 Sekunde, Voreinstellung: 30 Sekunden Bei PIM-DM kann die Verwendung einer eingetragenen Default-Route die Umschaltzeit verkürzen.
Anhang A.1 Verwendete Abkürzungen A.1 Verwendete Abkürzungen Area Border Router AutoConfiguration Adapter Autonomous System ASBR Autonomous System Border Router Backup designated Router Border Gateway Protocol BOOTP Bootstrap Protocol CIDR Classless Inter Domain Routing Command Line Interface DHCP Dynamic Host Configuration Protocol) Designated Router DVMRP Distance Vector Multicast Routing Protocol...
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Anhang A.1 Verwendete Abkürzungen Rail Switch RSTP Rapid Spanning Tree Protocol Routing Information Protocol Reverse Path Forwarding Small Form-factor Pluggable SNMP Simple Network Management Protocol SNTP Simple Network Time Protocol Shortest Path Tree Transfer Control Protocol tftp Trivial File Transfer Protocol Twisted Pair Time-to-live User Datagramm Protocol...
Anhang A.3 Liste der RFCs A.3 Liste der RFCs RFC 768 (UDP) RFC 783 (TFTP) RFC 791 (IP) RFC 792 (ICMP) RFC 793 (TCP) RFC 826 (ARP) RFC 854 (Telnet) RFC 855 (Telnet Option) RFC 951 (BOOTP) RFC 1112 (Host Extensions for IP Multicasting) RFC 1155 (SMIv1) RFC 1157 (SNMPv1) RFC 1212 (Concise MIB Definitions)
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Anhang A.3 Liste der RFCs RFC 2572 (Message Processing and Dispatching for SNMP) RFC 2573 (SNMP v3 Applications) RFC 2574 (User Based Security Model for SNMP v3) RFC 2575 (View Based Access Control Model for SNMP) RFC 2576 (Coexistence between SNMP v1,v2 & v3) RFC 2578 (SMI v2) RFC 2579 (Textual Conventions for SMI v2) RFC 2580 (Conformance statements for SMI v2)
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Anhang A.3 Liste der RFCs RFC 2082 RIP-2 MD5 Authentication RFC 2131 DHCP Relay RFC 2328 OSPF Version 2 RFC 2453 RIP v2 RFC 2787 VRRP MIB RFC 2863 The Interfaces Group MIB RFC 2932 IPv4 Multicast Routing MIB RFC 2934 PIM MIB for IPv4 RFC 3046 DHCP/BootP Relay RFC 3101 The OSPF "Not So Stubby Area"...
Anhang A.4 Technische Daten - Software A.4 Technische Daten - Software Router ARP-Einträge bis zu 2 k Routing-Einträge bis zu 4 k (1,5 k bei MACH 4002 24G/48G) Anzahl VLAN-Interfaces bis zu 128 Statische Routen Statische ARP-Einträge Multicast Routen Routing L3P Release 3.1 08/07...
Anhang A.5 IP-Parameter eingeben A.5 IP-Parameter eingeben siehe OSPF Area 0 siehe “Portbasiertes Router-Interface” siehe “VLAN-basiertes Router-Interface” SN 11 SN 10 VLAN ID 2 HIPER-Ring SN 12 VRRP SN 13 siehe “VRRP” SN 14 Abb. 33: Netzplan Routing L3P Release 3.1 08/07...
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Anhang A.5 IP-Parameter eingeben Zur Konfiguration der Layer-3-Funktion benötigen Sie einen Zugang zur Verwaltung des Switch, wie Sie ihn im Anwender-Handbuch „Grundkonfigu- ration“ beschrieben finden. Abhängig von Ihrem Anwendungsfall finden Sie viele Möglichkeiten, den Geräten IP-Adressen zuzuweisen. Das folgende Beispiel beschreibt eine Möglichkeit, die in der Praxis häufig vorkommt.
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Anhang A.5 IP-Parameter eingeben IP = 10.0.200.11/24 IP = 10.0.100.10/24 IP = 10.0.11.11/24 Area 0 => 10.0.10.10/24 GW: 10.0.11.1 GW: 10.0.100.1 => 10.0.10.1 IP = 10.0.10.11/24 IP = 10.0.11.12/24 GW: 10.0.10.1 GW: 10.0.11.1 Management-IP= 10.0.100.101 SN 10 10.0.10.0 SN 11 10.0.11.0 IP = 10.0.10.13/24 VLAN ID 2...
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Anhang A.5 IP-Parameter eingeben Geben Sie allen Layer-2 und Layer-3-Switches ihre IP-Parameter gemäß des Netzplans. Die Geräte der Subnetze 10 bis 14 erreichen Sie wieder, wenn Sie die fol- gende Router-Konfiguration abgeschlossen haben. Konfigurieren Sie die Router-Funktion der Layer-3-Switches. Beachten Sie die Reihenfolge: 1.
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Anhang A.5 IP-Parameter eingeben Konfigurieren Sie die Router-Funktion des Layer-3-Switch A. Als erstes konfigurieren Sie das Router-Interface an dem Port, über den der Konfigurations-Computer angeschlossen ist. Dies hat zur Folge, dass Sie den Layer-3-Switch A zukünftig über das Subnetz 10 erreichen. Ändern Sie die IP-Parameter Ihres Konfigurations-Computers auf die Werte für das Subnetz 10.
Anhang A.6 Copyright integrierter Software A.6 Copyright integrierter Software A.6.1 Bouncy Castle Crypto APIs (Java) The Legion Of The Bouncy Castle Copyright (c) 2000 The Legion Of The Bouncy Castle (http://www.bouncycastle.org) Permission is hereby granted, free of charge, to any person obtaining a copy of this software and associated documentation files (the "Software"), to deal in the Software without restriction, including without limitation the rights to use, copy, modify, merge, publish, distribute, sublicense, and/or sell copies...
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