Bitte
beachten!
6 Extremflugmanöver
Extremflugmanöver solltest Du nur im Rahmen eines offiziellen,
kompetent geleiteten Sicherheitstrainings über Wasser üben.
Dabei ist grundsätzlich sicherzustellen, dass ein betriebsbereites
Rettungsboot auf dem See ist und dass Du mit einer ohnmacht-
sicheren Schwimmweste und einem Funkgerät ausgerüstet bist,
über das Du Anweisungen vom Leiter des Sicherheitstrainings
bekommen kannst. Selbstverständlich musst Du immer einen
Rettungsschirm mitführen!
6.1
Sackflug
Der P12 ist prinzipiell nicht sackflugempfindlich. Er beendet ei-
nen Sackflug, der z.B. durch starkes Ziehen der hinteren Trage-
gurte eingeleitet wurde, normalerweise selbstständig, wenn Du
die hinteren Tragegurte loslässt.
Beim P12 ist aktives Ausleiten des Sackfluges durch Betätigen
des Beschleunigungssystems möglich und kann in gewissen Situ-
ationen, wie mit jedem Gleitschirm, nötig sein.
6.2
Einseitiges Einklappen
Wie bei jedem anderen Gleitschirm, so kann auch beim P12
stärkere Turbulenz zum einseitigen Einklappen der Fläche füh-
ren. Dies ist normalerweise unkritisch und das Wiederöffnen er-
folgt rasch und meist ohne Zutun des Piloten. Trotzdem solltest
Du spätestens jetzt, wie unter «Aktives Fliegen» auf Seite 17
beschrieben, sofort beide Bremsen leicht anziehen. Das Wieder-
öffnen wird unterstützt, indem Du zuerst die Drehbewegung der
Kappe durch Gegensteuern stabilisierst, bis der Gleitschirm wie-
der geradeaus fliegt und dann auf der eingeklappten Seite ein
oder mehrmals die Steuerleine kräftig und kurz ziehst («auf-
pumpen»).
Klappt eine Flügelfläche während des beschleunigten Fliegens
ein, so gib zuerst den Beschleuniger frei, um die Stabilisierung
und das Wiederöffnen der Kappe zu unterstützen, bevor Du die
einsetzende Drehbewegung stabilisierst. Das Wiederöffnen un-
terstützt Du im Anschluss wie bereits oben beschrieben.
22 | Extremflugmanöver