04. Montage verschiedener Befestigungssysteme
4.1
Allgemeine Hinweise zur Dimensionierung
Ihre PV-Anlage auf dem Dach ist großen Kräften durch Schnee, aber vor allem Wind ausgesetzt. Eine
unsachgemäße Befestigung der PV-Anlage, insbesondere der Module, kann zu erheblichen Schäden an
Objekten, wie auch Personenschäden führen. Die folgenden Punkte sollten daher unbedingt Beachtung
finden.
Die Anzahl der Befestigungspunkte am Dach ist immer abhängig von der jeweiligen Dachausführung,
Gebäudehöhe, Dachneigung, der Wind- und Schneelastzone, sowie von einer Vielzahl weiterer Faktoren.
Die Verträglichkeit der Materialpaarungen zwischen Dach und PV-Systems muss vor der Instalation
überprüft werden.
Rand- und Eckbereiche müssen nach DIN 1055-4 bzw. EN 1991-1-4 (Eurocode 1) gesondert berücksichtigt
werden, da je nach Gebäudetyp verstärkte Belastungen durch Windsogkräfte auftreten können. Näheres
hierzu entnehmen sie bitte der grafischen Anzeige der Befestigungspunkte in unserer PV- Manager
Software. Genaueres muss anhand der geltenden Normen berechnet und geprüft werden. Hierbei empfiehlt
es sich, einen Statiker zu Rate zu ziehen.
Vor Beginn der Montage muss die bestehende Unterkonstruktion auf ausreichende Tragfähigkeit geprüft
werden. Hier sollte eine Nutzungsdauer von mehr als 20 Jahren berücksichtigt werden. Im Zweifelsfall ist
ein Dachdecker bzw. Zimmerer sowie ein Statiker hinzuzuziehen.
Generell muss vor Ort statisch geklärt werden, ob die Dachhaut verbunden mit der Unterkonstruktion
(Stahlträger/Pfetten) die zusätzlichen Druck- und Soglasten des PV-Systems aufnehmen kann.
Für die Dachdichtigkeit kann keine Systemgewährleistung übernommen werden, da diese überwiegend von
der Qualität der Montagedurchführung bzw. der nachträglichen Eindichtung abhängig ist. Die
handwerklichen Fachregeln sowie Vorgaben und Richtlinien des Herstellers der Dacheindeckung sind zu
beachten. Unter normalen atmosphärischen Bedingungen (Festlandatmosphäre) bedarf es keines
zusätzlichen Korrosionsschutzes der Halterungsteile. Bei abweichenden Einsatzgebieten (z. B.
Streusalzkontakt, direkte Meeresnähe, säurehaltige und alkalische Umgebungen) sind zusätzlich geeignete
Korrosionsschutzmaßnahmen zu treffen.
Unzulässige Änderungen sowie bestimmungswidrige Verwendung bei der Montage und an der Konstruktion
führen zum Ausschluss jeglicher Gewährleistungs- und Haftungsansprüche.
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Version 16.01, Stand: 21.09.2016