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RSC
6.2
Störspannungen
Die Genauigkeit des eingestellten Dämpfungswertes ist abhängig von der Genau-
igkeit der einzelnen Widerstände in den Dämpfungsgliedern, die deshalb sehr
eng toleriert sind. Bei hohen Dämpfungen (d.h. bei sehr kleinen Ausgangsspan-
nungen) setzt eine exakte Teilung außerdem noch voraus, dass vom Eichlei-
tungseingang keine Energie unter Umgehung der Eichleitung an den Ausgang
gelangt. Diese Voraussetzung erfüllt die Eichleitung durch die sorgfältige Schir-
mung.
Trotzdem kann der Fall eintreten, dass bei hohen Dämpfungen am Ausgang der
Eichleitung eine höhere Spannung steht, als sich aus der eingeschalteten Dämp-
fung errechnen lässt oder sich eine extrem kleine Spannung nicht realisieren
lässt, obwohl eine entsprechende Dämpfung eingeschaltet ist. Der Grund für
diese Erscheinung ist eine Störspannung, die am Eingangswiderstand des Mes-
sempfängers wirksam wird. Die Ursache für ihre Entstehung liegt nicht an der
Eichleitung, sondern an ihren äußeren Verbindungen mit anderen Geräten. Daher
muss diesen Verbindungen besondere Aufmerksamkeit zugewendet werden. Bei
Gleichstrom und niedrigen Frequenzen (< 100 kHz) darf unter keinen Umständen
eine leitende Parallelverbindung zwischen Ausgang und Eingang auftreten, sonst
erhält man eine Kopplung des zum Generator zurückfließenden Stroms auf den
Ausgang. Diese Forderung läuft darauf hinaus, dass man bei großen Dämpfun-
gen entweder den Generator bzw. den Empfänger aus Batterien speist oder
potentialtrennende Mittel einsetzt.
Zwei Arten von Störspannungen können in Bezug auf die Frequenz unterschie-
den werden. Die eine Art hat die gleiche Frequenz wie die Signalspannung und
ist deshalb sowohl bei Breitbandmessungen als auch bei selektiven Messungen
wirksam. Die andere stammt aus dem Netz und hat eine Frequenz von 50 Hz und
deren Harmonische. Deshalb wird diese Störung von Breitbandvoltmetern stets
angezeigt, während sie sich bei einer selektiven Messung nur dann auswirkt,
wenn der Empfänger auf Netzfrequenz oder deren Harmonische abgestimmt ist.
Störspannungen der erstgenannten Art, also gleiche Frequenz wie die Nutzspan-
nung, lassen sich ausreichend gering halten, wenn man den Kopplungswider-
stand möglichst klein und den Rückflusswiderstand möglichst groß macht. Einen
kleinen Kopplungswiderstand erreicht man durch möglichst kurze Kabel mit ein-
wandfreien Außenleitern. Während bei relativ niedrigen Frequenzen (etwa bis
100 MHz) Kabel mit Kupfergeflecht als Außenleiter noch anwendbar sind, emp-
fiehlt sich bei höheren Frequenzen die Verwendung von Kabeln mit Wellrohrman-
tel. Auch einwandfreie Steckverbindungen sind für einen kleinen Kopplungswider-
stand notwendig. Einen hohen Rückflusswiderstand erreicht man durch Einfügen
Handbuch 1313.8910.03 ─ 05
Anwendung
Störspannungen
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