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38.2 Latenz und Monitoring

Der Begriff Zero Latency Monitoring wurde 1998 von RME mit der DIGI96 Serie eingeführt, und
beschreibt die Fähigkeit, das Eingangssignal des Rechners am Interface direkt zum Ausgang
durchzuschleifen. Seitdem ist die dahinter stehende Idee zu einem der wichtigsten Merkmale
modernen Harddisk Recordings geworden. Im Jahre 2000 veröffentlichte RME zwei wegwei-
sende Tech Infos zum Thema Low Latency Hintergrund, die bis heute aktuell sind: Monitoring,
ZLM und ASIO, sowie Von Puffern und Latenz Jitter, zu finden auf der RME Website.
Wie Zero ist Zero?
Rein technisch gesehen gibt es kein Zero. Selbst das analoge Durchschleifen ist mit Phasenfeh-
lern behaftet, die einer Verzögerung zwischen Ein- und Ausgang entsprechen. Trotzdem lassen
sich Verzögerungen unterhalb bestimmter Werte subjektiv als Null-Latenz betrachten. Das ana-
loge Mischen und Routen gehört dazu, RMEs Zero Latency Monitoring unseres Erachtens auch.
Der Begriff beschreibt den digitalen Weg der Audiodaten vom Eingang des Interfaces zum Aus-
gang. Der digitale Receiver des Digiface AES verursacht aufgrund unvermeidlicher Pufferung,
zusammen mit TotalMix und der Ausgabe über den Transmitter, eine typische Verzögerung von
3 Samples über alles. Das entspricht bei 44.1 kHz etwa 68 µs (0,000068 s), bei 192 kHz noch 15
µs, und gilt für ADAT wie SPDIF gleichermaßen.
Oversampling
Während man die Verzögerung der digitalen Schnittstellen relativ vergessen kann, ist bei Nutzung
der analogen Ein- und Ausgänge eine nicht unerhebliche Verzögerung vorhanden. Moderne
Chips arbeiten mit 64- oder 128-facher Überabtastung und digitalen Filtern, um die fehlerbehaf-
teten analogen Filter möglichst weit aus dem hörbaren Frequenzbereich zu halten. Dabei entsteht
eine Verzögerung von typisch einer Millisekunde. Ein Abspielen und Aufnehmen über DA und AD
(Loopback) führt so zu einem Offset der Aufnahme von circa 2 ms.
Low Latency!
Das Digiface AES benutzt AD- und DA-Wandler mit einem innovativen digitalen Filter, welches
eine Verzögerung von nur wenigen Samples verursacht. Mit 3 Samples AD und 17 DA betragen
die durch die Wandlung verursachten Verzögerungen nur ein Bruchteil früherer Generationen.
Die genauen Verzögerungen der Wandler im Digiface AES sind:
Samplefrequenz kHz
AD (3,25 x 1/fs) ms
DA (17 x 1/fs) ms
Buffer Size (Latency)
Windows: Mit dieser Option im Settingsdialog für ASIO und WDM die Puffergröße für die Audio-
daten festgelegt (siehe auch Kapitel 9).
Mac OS X: Die Puffergröße wird in der jeweiligen Applikation eingestellt. Nur wenige Programme
erlauben keine Einstellung. Beispielsweise ist iTunes auf 512 festgelegt.
Allgemein: Bei einer Einstellung von 64 Samples ergibt sich bei 44.1 kHz eine Latenz von 1,5 ms
jeweils für Aufnahme und Wiedergabe. Bei einem digitalen Schleifentest ist diese Latenz nicht
nachweisbar. Grund: jede Software kennt natürlich die Größe der Puffer, und platziert die neu
aufgenommenen Daten an der Stelle, an der sie ohne Latenz gelandet wären.
94
44.1
48
88.2
0,07
0,07
0,037 0,034
0,38
0,35
0,19
Bedienungsanleitung Digiface AES © RME
96
176.4 192
0,018 0,017
0,17
0,096 0,088

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