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Strahldrehung Tr; Tastkopfabgleich Und Anwendung; Abgleich 1Khz; Abgleich 1Mhz - Hameg HM2005 Handbuch

Oszilloskop
Inhaltsverzeichnis

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Inbetriebnahme und Voreinstellungen

Strahldrehung TR

Trotz Mumetall-Abschirmung der Bildröhre lassen sich erdma-
gnetische Einwirkungen auf die horizontale Strahllage nicht ganz
vermeiden. Das ist abhängig von der Aufstellrichtung des Oszil-
loskops am Arbeitsplatz. Dann verläuft die horizontale Strahllinie
in Schirmmitte nicht exakt parallel zu den Rasterlinien. Die
Korrektur weniger Winkelgrade ist an einem Potentiometer hin-
ter der mit TR [5] bezeichneten Öffnung mit einem kleinen
Schraubendreher möglich.
Tastkopf-Abgleich und Anwendung
Damit der verwendete Tastteiler die Form des Signals unver-
fälscht wiedergibt, muss er genau an die Eingangsimpedanz des
Vertikalverstärkers angepasst werden. Ein im Oszilloskop einge-
bauter Generator liefert hierzu ein Rechtecksignal mit sehr kurzer
Anstiegszeit und Frequenzen von ca. 1 kHz oder 1 MHz. Das
Rechtecksignal kann der konzentrischen Buchse unterhalb des
Bildschirms entnommen werden. Sie liefert 0.2 V
Tastteiler 10:1. Die Spannung entspricht einer Bildschirmamplitude
von 4 cm Höhe, wenn der Eingangsteiler auf den Ablenk-
koeffizienten 5mV/cm eingestellt ist.
Der Innendurchmesser der Buchse beträgt 4,9 mm und ent-
spricht dem (an Bezugspotential liegenden) Außendurchmesser
des Abschirmrohres von modernen Tastköpfen der Serie F (inter-
national vereinheitlicht). Nur hierdurch ist eine extrem kurze
Masseverbindung möglich, die für hohe Signalfrequenzen und
eine unverfälschte Kurvenform-Wiedergabe von nichtsinusförmi-
gen Signalen Voraussetzung ist.
Abgleich 1 kHz
Dieser C-Trimmerabgleich (NF-Kompensation) kompensiert die
kapazitive Belastung des Oszilloskop-Eingangs. Durch den Ab-
gleich bekommt die kapazitive Teilung dasselbe Teilerverhältnis
wie die ohmsche Spannungsteilung.
Dann ergibt sich bei hohen und niedrigen Frequenzen dieselbe
Spannungsteilung wie für Gleichspannung. Für Tastköpfe 1:1
oder auf 1:1 umgeschaltete Tastköpfe ist dieser Abgleich weder
nötig noch möglich. Voraussetzung für den Abgleich ist die
Parallelität der Strahllinie mit den horizontalen Rasterlinien (siehe
Strahldrehung TR).
Tastteiler 10:1 an den CH.I-Eingang anschließen, dabei Oszil-
loskop auf Kanal I betreiben, Eingangskopplung auf DC stellen,
Eingangsteiler auf 5mV/cm und TIME/DIV. auf 0.2ms/cm schal-
ten (beide kalibriert), Tastkopf (Teiler 10:1) in die CAL.-Buchse
einstecken.
Auf dem Bildschirm sind 2 Wellenzüge zu sehen. Nun ist der NF-
Kompensationstrimmer abzugleichen, dessen Lage der Tast-
kopfinformation zu entnehmen ist. Mit dem beigegebenen Iso-
lierschraubendreher ist der Trimmer so abzugleichen, bis die
oberen Dächer des Rechtecksignals exakt parallel zu den horizon-
talen Rasterlinien stehen (siehe Bild 1 kHz). Dann sollte die
Signalhöhe 4cm ±1,2mm (= 3%) sein. Die Signalflanken sind in
dieser Einstellung unsichtbar.
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Abgleich 1 MHz
Ein HF-Abgleich ist bei den Tastköpfen HZ51, 52 und 54 möglich.
Diese besitzen Entzerrungsglieder, mit denen es möglich ist, den
Tastkopf auf einfachste Weise im Bereich der oberen Grenz-
frequenz des Vertikalverstärkers optimal abzugleichen.
Nach diesem Abgleich erhält man nicht nur die maximal mögliche
Bandbreite im Tastteilerbetrieb, sondern auch eine weitgehend
konstante Gruppenlaufzeit am Bereichsende. Dadurch werden
Einschwingverzerrungen (wie Überschwingen, Abrundung, Nach-
schwingen, Löcher oder Höcker im Dach) in der Nähe der An-
stiegsflanke auf ein Minimum begrenzt.
Die Bandbreite des Oszilloskops wird also bei Benutzung der
Tastköpfe HZ51, 52 und 54 ohne Inkaufnahme von Kurvenform-
verzerrungen voll genutzt. Voraussetzung für diesen HF-Abgleich
ist ein Rechteckgenerator mit kleiner Anstiegszeit (typisch 4ns)
und niederohmigem Ausgang (ca. 50 Ω), der bei einer Frequenz
±1% für
von 1 MHz eine Spannung von 0,2V ss abgibt. Der Kalibratoraus-
ss
gang des Oszilloskops erfüllt diese Bedingungen, wenn die CAL.-
Taste eingerastet ist (1 MHz).
Tastköpfe des Typs HZ51, 52 oder 54 an den CH.I-Eingang
anschließen, nur Kalibrator-Taste 1 MHz drücken, Eingangs-
kopplung auf DC, Eingangsteiler auf 5mV/cm und TIME/DIV. auf
0.1µs/cm stellen (beide kalibriert). Tastkopf in Buchse 0.2V pp
einstecken. Auf dem Bildschirm ist ein Wellenzug zu sehen,
dessen Rechteckflanken jetzt auch sichtbar sind. Nun wird der
HF-Abgleich durchgeführt. Dabei sollte man die Anstiegsflanke
und die obere linke Impuls-Dachecke beachten. Auch die Lage
der Abgleichelemente für die HF-Kompensation ist der Tastkopf-
information zu entnehmen.
Die Kriterien für den HF-Abgleich sind:
• Kurze Anstiegszeit, also eine steile Anstiegsflanke.
• Minimales Überschwingen mit möglichst geradlinigem Dach,
somit ein linearer Frequenzgang.
Die HF-Kompensation sollte so vorgenommen werden, dass der
Übergang von der Anstiegsflanke auf das Rechteckdach weder
zu stark verrundet, noch mit Überschwingen erfolgt. Tastköpfe
mit einem HF-Abgleichpunkt sind, im Gegensatz zu Tastköpfen
mit mehreren Abgleichpunkten, naturgemäß einfacher abzuglei-
chen. Dafür bieten mehrere HF-Abgleichpunkte den Vorteil, dass
sie eine optimalere Anpassung zulassen. Nach beendetem HF-
Abgleich ist auch bei 1 MHz die Signalhöhe am Bildschirm zu
kontrollieren. Sie soll denselben Wert haben, wie oben beim
1 kHz-Abgleich angegeben.
Es wird darauf hingewiesen, dass die Reihenfolge erst 1 kHz,
dann 1 MHz-Abgleich einzuhalten ist, aber nicht wiederholt wer-
den muss, und dass die Kalibrator-Frequenzen 1 kHz und 1 MHz
nicht zur Zeit-Eichung verwendet werden können. Ferner weicht
das Tastverhältnis vom Wert 1:1 ab.
Voraussetzung für einen einfachen und exakten Tastteilerab-
gleich (oder eine Ablenkkoeffizientenkontrolle) sind horizontale
Impulsdächer, kalibrierte Impulshöhe und Nullpotential am nega-
tiven Impulsdach. Frequenz und Tastverhältnis sind dabei nicht
kritisch.
Änderungen vorbehalten

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