Planungshinweise
Wasser/Wasser-Wärmepumpen erreichen hohe Leistungszahlen.
Grundwasser verfügt das ganze Jahr hindurch über eine etwa
gleichbleibende Temperatur von 7 bis 12 °C. Daher muss das Tem-
peraturniveau der Wärmequelle Grundwasser für Heizzwecke nur
relativ gering angehoben werden (im Vergleich zu anderen Wärme-
quellen).
Das Grundwasser wird durch die Wärmepumpe je nach Auslegung
um bis zu 5 K abgekühlt, aber in seiner Beschaffenheit nicht verän-
dert.
■ Empfehlung für Einfamilien- und Zweifamilienhäuser: Aufgrund der
Kosten für die Förderanlage das Grundwasser nicht aus größeren
Tiefen als ca. 15 m pumpen: Siehe vorige Abbildung.
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Für Gewerbe- oder Großanlagen können größere Fördertiefen
sinnvoll sein.
■ Zwischen Entnahme (Saugbrunnen) und Wiedereinleitung
(Schluckbrunnen) einen Abstand von min. 5 m einhalten. Um
einen „Strömungskurzschluss" zu vermeiden, müssen Saug- und
Schluckbrunnen in Grundwasserfließrichtung ausgerichtet werden.
Der Schluckbrunnen ist so auszuführen, dass der Austritt des
Wassers unterhalb des Grundwasserniveaus liegt.
■ Wegen schwankender Wasserqualitäten empfehlen wir generell
eine Systemtrennung zwischen Brunnen und Wärmepumpe: Siehe
Planungsanleitung „Grundlagen für Wärmepumpen".
■ Die Zu- und Ableitung des Grundwassers zur Wärmepumpe muss
frostsicher und mit Gefälle zum Brunnen verlegt werden.
Ermittlung der erforderlichen Grundwassermenge
Der erforderliche Grundwasser-Volumenstrom ist abhängig von der
Leistung der Wärmepumpe und von der Abkühlung des Grundwas-
sers.
Die Mindestvolumenströme den Technischen Daten der Wärme-
pumpe entnehmen, z. B. Mindestvolumenstrom für Vitocal 200-G,
Typ BWC 201.B13 = 3,3 m
Genehmigung einer Grundwasser/Wasser-Wärmepumpenanlage
Das Vorhaben muss von der „Unteren Wasserbehörde" genehmigt
werden. In Bayern gilt für Anlagen bis 50 kW die Erlaubnis als erteilt,
falls innerhalb eines Monats kein ablehnender Bescheid vorliegt.
Soweit für Gebäude ein Anschluss- und Benutzungszwang an eine
öffentliche Wasserversorgung besteht, ist eine Genehmigung für die
Nutzung des Grundwassers als Wärmequelle durch die Gemeinde
erforderlich.
Auslegung des Wärmetauschers Primärzwischenkreis
10 °C
A
6 °C
A Wasser
B Sole (Frostschutzgemisch)
VIESMANN
164
(Fortsetzung)
3
/h.
8 °C
B
4 °C
■ Empfehlung: Verwendung eines Schmutzfängers zum Schutz des
Trennwärmetauschers für den Zwischenkreis
■ Leistungsgeregelte Wärmepumpen:
Bei leistungsgeregelten Wärmepumpen passt sich die Leistung
des Verdichters an den tatsächlichen Wärmebedarf des Gebäudes
an. Brunnenpumpen sind oftmals nicht leistungsgeregelt. Die kon-
stante Leistungsaufnahme der Brunnenpumpe senkt gerade im
Teillastbetrieb die Effizienz der gesamten Anlage. Wir empfehlen
daher, leistungsgeregelte Wärmepumpen nur nach gründlicher
wirtschaftlicher Betrachtung der Gesamtanlage als Wasser/
Wasser-Wärmepumpe einzusetzen.
■ 2-stufige Wärmepumpen:
Falls die Wärmepumpen 1. und 2. Stufe (Typ BW und BWS) mit
unterschiedlichen Nenn-Wärmeleistungen installiert werden, müs-
sen aufgrund der unterschiedlichen Volumenströme 2 Primärpum-
pen verwendet werden.
Hinweis
Die bauseitige Primärpumpe für die Wärmepumpe 2. Stufe kann
nicht über ein PWM-Signal an die Wärmepumpenregelung ange-
schlossen werden. Die Einstellungen müssen an der Regelung der
Primärpumpe vorgenommen werden.
Bei der Auslegung der Primärpumpen beachten, dass erhöhte Volu-
menströme zu einem höheren internen Druckverlust führen.
Die Zustimmung kann an bestimmte Auflagen gebunden sein.
Hinweis
Primärzwischenkreis mit Frostschutzgemisch (Sole, min. –5 °C) fül-
len.
Durch den Einsatz eines Wärmetauschers im Primärzwischenkreis
erhöht sich die Betriebssicherheit einer Wasser/Wasser-Wärme-
pumpe. Bei richtiger Dimensionierung der Primärpumpe und optima-
lem Aufbau des Primärzwischenkreises reduziert sich die Leistungs-
zahl einer Wasser/Wasser-Wärmepumpe max. um den Wert 0,4.
Wir empfehlen die Verwendung der geschraubten Edelstahl-Platten-
wärmetauscher aus der Viessmann Preisliste Vitoset (Hersteller
Tranter AG) siehe folgende Auswahltabelle.
VITOCAL