8 - ELEKTRONISCHE BREMSE ATTIVO
8.2 EMPFEHLUNGEN ZUR OPTIMIERUNG DER FUNKTION DER BREMSE ATTIVO
Mit Hilfe der Programmiertabelle im Schaltfeld des Stuhls kann die Funktion der Bremse ATTIVO optimiert werden.
VORGEHENSWEISE:
1. Ein Vorspulgerät wählen. Die vorhandenen Einstellungen können anschließend auf weitere Vorspulgeräte kopiert
werden.
2. Auf dem Schaltfeld des Stuhls im Menü für die elektronische Bremse die Bremstabelle der Grafik (siehe vorige
Seite) eingeben. Mit dem Handrad den Bremsindex auf dem Deckel des Vorspulgeräts auf die Markierung 3
einstellen.
3. Manueller Test der eingestellten Spannung: Auf der Bremsentestseite des Stuhls die Nummer des aktuellen
Vorspulgeräts und den Wert 80% eingeben (die maximale Bremskraft der Tabelle unter Punkt 1). Die Bremse
ATTIVO wird auf 80% der Bremskraft gestellt und hält diese Position für eine Minute.
4. Das Garn von Hand aus dem Vorspulgerät ziehen, um die gewünschte Bremskraft zu prüfen.
5. Ist die Bremskraft zu hoch oder zu niedrig, diese mit dem Handrad reduzieren bzw. erhöhen.
6. Es ist wichtig, die für den Garntyp passende Bremsart zu verwenden (siehe Anwendungstabelle im nächsten
Kapitel).
SENSIBLE PUNKTE
Das Einführen von Garn in einen Greiferwebstuhl besitzt einige „sensible" Punkte.
An diesen Punkten kann eine präzise und akkurate Kontrolle der Spannung die Gesamteffizienz der Maschine
verbessern.
Siehe Bremstabelle der Grafik im vorherigen Kapitel.
Schnitt und Einfügebeginn: Wenn der tragende Greifer das Garn erfasst, darf dieses nur die zum Greifen
erforderliche Spannung besitzen, um den Greifvorgang zu erleichtern. Es wird empfohlen, die Bremskraft zehn
Grad vor dem Schnitt bis auf 5% herabzusetzen. Erfolgt beispielsweise der Schnitt bei 60°, wird die Bremskraft von
ATTIVO bei zirka 50° auf 5% eingestellt. Auf diese Weise wird die durch die Greiferbeschleunigung hervorgerufene
Spannungsspitze bei Gewährleistung eines korrekten Greifvorgangs auf ein Minimum reduziert.
Wechsel: Der Wechsel erfolgt bei 180 Grad. Wechseln die Greifer das Garn nicht, wird empfohlen die Bremsstärke
vor dem Wechsel heraufzusetzen, gegebenenfalls kann auch der Bremsbereich verlängert werden. Beginnt
beispielsweise der Bremsvorgang bei 150° mit 40% und geht bis 50% bei 170°, kann der Bremsvorgang auf 60%
bzw. 70% gebracht werden oder die Grade von 150° auf 140° oder 130° vorgeschoben werden.
HINWEIS: Der Bremsvorgang kann nur in den Einfügepunkten erhöht werden, an denen der Greifer die
Geschwindigkeit reduziert. Wird der Bremsvorgang an den Beschleunigungspunkten des Greifers erhöht (z.B.
zwischen 90° und 120°), läuft man Gefahr, den Maschinenbetrieb zu verschlechtern.
Einfügeende: Die Bremskraft wird je nach gewünschtem Endstück zirka zwischen 240° und 300° eingestellt.
Reicht der Schussfaden beispielsweise nicht bis ganz an das Ende, müssen die Bremskraft reduziert oder die
Grade des Bremsbeginns verzögert werden. Ist das Endstück hingegen zu lang oder bilden sich kleine Schlaufen
an der rechten Gewebeseite, müssen die Bremskraft erhöht oder die Grade des Bremsbeginns vorgezogen
werden.
Nach 320°, wenn die Einfügung beendet ist, wird empfohlen bei 320° bis zehn Grad vor dem Schnitt eine mittlere
Bremskraft zu verwenden (30% oder 40%), um zu verhindern, dass der Schussfaden Spannung verliert und bei
der nächsten Einfügung nicht gegriffen wird.
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