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Hirschmann MS2108 Betriebsanleitung Seite 4

Inhaltsverzeichnis

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1. Funktionsbeschreibung
Die Ports eines MICE stellen für das ange-
schlossene LAN-Segment einen Endgeräte-
Anschluß dar. Sie können Einzelgeräte oder
ganze Netzsegmente anschließen.
1.1 FRAME-SWITCHING FUNKTIONEN
Store and Forward
Alle Daten, die ein MICE empfängt, werden
gespeichert und auf ihre Gültigkeit geprüft.
Ungültige und fehlerhafte Datenpakete (>
1.522 Byte oder CRC-Fehler) sowie Frag-
mente (< 64 Byte) werden verworfen. Gülti-
ge Datenpakete leitet ein MICE weiter.
Multiadreßfähigkeit
Ein MICE lernt alle Quelladressen je Port.
Nur Pakete mit
– unbekannten Adressen
– diesen Adressen oder
– einer Multi-/Broadcast-Adresse
im Zieladreßfeld werden an diesen Port
gesendet.
Ein MICE kann bis zu 4.000 Adressen lernen.
Dies wird notwendig, wenn an einem oder
mehreren Ports mehr als ein Endgerät
angeschlossen ist. So können mehrere
eigenständige Subnetze an ein MICE ange-
schlossen werden.
Adressen lernen
Ein MICE überwacht das Alter der gelernten
Adressen. Adreßeinträge, die ein bestimm-
tes Alter (30 Sekunden, Aging Time) über-
schreiten, löscht das MICE aus seiner
Adreßtabelle.
Hinweis: Ein Neustart löscht die gelernten
Adresseinträge.
Statische Adresseinträge
Die Filterfunktion selektiert Datenpakete
nach definierten Mustern, den Filtern. Die-
sen Mustern sind Vermittlungsvorschriften
zugeordnet. Als Filterkriterium können gel-
ten: Zieladresse (Destination Address), Bro-
adcast-Adresse, Gruppenadresse (Multi-
cast).
Priorisierung
Das MICE unterstützt zwei Priority Queues
(Traffic Classes nach IEEE 802.1D). Die
Zuordnung von empfangenen Datenpake-
ten zu diesen Klassen erfolgt durch die im
VLAN-Tag enthaltene Priorität des Daten-
paketes.
Tagging (IEEE 802.1Q)
Für die Funktionen VLAN und Priorisierung
sieht der Standard IEEE 802.1 Q vor, daß in
einen MAC-Datenrahmen das VLAN-Tag
eingebunden wird. Das VLAN-Tag besteht
aus 4 Bytes. Es wird zwischen dem Quell-
adreßfeld und dem Typfeld eingefügt.
Das MICE wertet bei Datenpaketen mit
VLAN-Tag das 3 Bit-Prioritätsfeld innerhalb
des VLAN-Tags aus. Der MAC-Datenrahmen
wird unverändert vom MICE vermittelt.
Flußkontrolle
Flußkontrolle ist ein Mechanismus, der als
Überlastschutz für den Switch dient.
Während verkehrsstarken Zeiten hält er
zusätzlichen Verkehr vom Netz fern.
Portmirroring (Portspiegelung)
Beim Portmirroring werden gültige Daten-
pakete eines Ports, dem Quellport, zu einem
anderen Port, dem Zielport, kopiert. Der
Datenverkehr am Quellport wird beim Port-
mirroring nicht beeinflußt.
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1.2 SPEZIFISCHE FUNKTIONEN
DER TP/TX-SCHNITTSTELLE
Leitungsüberwachung (Link Control)
Mit regelmäßigen Link-Test-Pulsen gemäß
der Norm IEEE 802.3 10/100BASE-TP/TX
überwacht das MICE die angeschlossenen
TP/TX-Leitungssegmente auf Kurzschluß
oder Unterbrechung. Das MICE sendet
keine Daten in ein TP/TX-Segment, von dem
es keinen Link-Test-Puls empfängt.
Hinweis: Eine nicht belegte Schnittstelle
wird als Leitungsunterbrechung bewertet.
Ebenso wird die TP/TX-Strecke zu einem
ausgeschalteten Endgerät als Leitungsun-
terbrechung bewertet, da der stromlose
Buskoppler keine Link-Test-Pulse senden
kann.
Polaritätsumkehrung
(Auto Polarity Exchange)
Ist das Empfangsleitungspaar falsch ange-
schlossen (RD+ und RD- vertauscht), dann
erfolgt automatisch die Umkehrung der
Polarität.
Autocrossing
Bei eingeschalteter Autonegotiation-Funkti-
on erkennt das MICE das Sende- und Emp-
fangsleitungspaar. Das MICE schaltet auto-
matisch den Portausgang und -eingang auf
die entsprechenden Leitungspaare. Somit
spielt es keine Rolle, ob Sie zum Anschluß
eines Gerätes ein gekreuztes (cross-over)
oder ungekreuztes Kabel verwenden.
1.3 SPEZIFISCHE FUNKTIONEN
DER LWL-SCHNITTSTELLE
LWL-Überwachung
Gemäß der Norm IEEE 802.3 100BASE-FX
überwacht ein MICE die angeschlossenen
LWL-Leitungen auf Unterbrechung.
1.4 REDUNDANZ-FUNKTIONEN
Backbone als Ring (HIPER Ring)
Mit Hilfe der RM-Funktion (Redundanz
Manager) des MICE kann die Linienstruktur
eines mit RS1, RS2-.../..., MICE oder MACH
3000 aufgebauten Backbones zu einem
redundanten Ring geschlossen werden.
Beim Ausfall einer Teilstrecke wandelt sich
die Ringstruktur bei bis zu 50 Switches
innerhalb von 0,5 Sekunden wieder zurück
in eine Linienstruktur.
1.5 SICHERHEIT
Port-Sicherheit
Ein MICE schützt jeden Port vor unberech-
tigtem Zugriff. Zur Sicherheitsüberwachung
jedes einzelnen Ports stehen folgende Funk-
tionen zur Verfügung:
– Wer hat Zugang zu diesem Port?
– Welche Aktionen folgen auf einen unbe-
rechtigten Zugriff?
– Wie wird beim Zugriff eines unbekannten
Benutzers verfahren?
1.6 WEITERE FUNKTIONEN UND
EIGENSCHAFTEN
Diagnose
Beim Neustart führt das MICE einen Hard-
ware-Selbsttest durch. Während des
Betriebs überwacht ein integrierter Watch-
Dog (Überwachungseinheit) die Funktion
der Software.
Reset
Das MICE wird durch folgende Ereignisse
zurückgesetzt:
– Management
– Unterschreiten der Eingangsspannungen
– Watchdog
– Fehlerhafter interner Takt
Nach einem Reset werden folgende Aktio-
nen durchgeführt:
– Selbsttest
– Initialisierung
SQE-Test (MM3-2AUI), schaltbar
Am Ende jedes Sendevorganges wird zur
Überwachung der Elektronik ein kurzes Kol-
lisionssignal (heart beat) von ca. 1 µs Dauer
gesendet.
1.7 ANZEIGENELEMENTE
Nach dem Anlegen der Betriebsspannung
startet und initialisiert die Software. Danach
führt das MICE einen Selbsttest durch.
Während diesen Aktionen leuchten die un-
terschiedlichen LEDs auf. Diese Aktionen
dauern knapp 60 Sekunden.
Gerätestatus
Diese LEDs geben Auskunft über Zustände,
die Auswirkung auf die Funktion des
gesamten MICE haben.
P – Power (Grüne LED)
– leuchtet:
– Interne Versorgungsspan-
nung liegt an
– leuchtet nicht: – Interne Versorgungsspan-
nung ist zu niedrig
P1 – Power 1 (Grüne LED)
– leuchtet:
– Versorgungsspannung 1
liegt an
– leuchtet nicht: – Versorgungsspannung 1
ist kleiner 18 V
P2 – Power 2 (Grüne LED)
– leuchtet:
– Versorgungsspannung 2
liegt an
– leuchtet nicht: – Versorgungsspannung 2
ist kleiner 18 V
FAULT – Fehler (Rote LED)
– leuchtet:
– Der Meldekontakt ist
offen, d.h. er meldet
einen Fehler.
– leuchtet nicht: – Der Meldekontakt ist
geschlossen, d.h. er mel-
det keinen Fehler.
RM – Redundanz Manager
(Grün/gelbe LED)
– leuchtet grün: – RM-Funktion aktiv, redun-
danter Port nicht aktiv
– leuchtet gelb: – RM-Funktion aktiv, redun-
danter Port aktiv
– leuchtet nicht: – RM-Funktion nicht aktiv
Anzeigestatus
Jedes Medienmodul verfügt über eine LED
je Port. Die Bedeutung dieser Portstatus-
LEDs ist abhängig von der Einstellung am
Switch-Grundmodul.
Mit dem Taster „SELECT" am Switch-
Grundmodul legen Sie die Anzeigebedeu-
tung fest.
Drücken Sie den Taster ca. 2 Sekunden
lang, um die Bedeutung weiter zu schalten.
Bleibt die Taste ca. 20 Sekunden unbetätigt,
dann wechselt der Anzeigestatus zurück auf
„L/D".
L/D – Daten, Linkstatus (grüne LED)
– leuchtet grün: – Die Port-LEDs der Me-
dienmodule zeigen den
Verbindungsstatus an.
FDX – Vollduplex (grüne LED)
– leuchtet grün: – Die Port-LEDs der
Medienmodule zeigen die
Verbindungsart voll- oder
halbduplex an.

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