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Focusrite Trakmaster Bedienungsanleitung Seite 22

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Kompression führt dazu, dass alle Variationen in der Lautstärke eines Signals (also der
Dynamikbereich des Signals - der Unterschied zwischen den Minimal- und
Maximalpegeln eines Signals) verringert werden. Das Ausmaß dieser Reduzierung wird
vom Threshold-Wert (der Pegel, über dem die Verstärkung verringert wird) und dem
Ratio-Wert (die Stärke der Verringerung) bestimmt. Die höheren Ratio-Werte bezeichnet
man als "Hard Ratios" - die niedrigeren Werte als "Soft Ratios".
Da die Kompression den Lautstärkepegel lauter Signale verringert, muss hinter dem
Kompressor wieder eine Verstärkung stattfinden, um den Gesamtpegel zu erhöhen, damit
die Maximallautstärke vor dem Kompressor mit der hinter dem Kompressor übereinstimmt.
Dieses so genannte Makeup Gain ist notwendig, um den Maximalpegel des Signals immer
konstant zu halten und dadurch eine korrekte Pegelanpassung an weitere
Bearbeitungsstufen oder andere Geräte zu gewährleisten.
Nach der Anwendung des Makeup Gains sind die leiseren Teile des Signals, die unter dem
Threshold-Pegel lagen (und daher nicht komprimiert wurden), jetzt lauter als vor der
Einspeisung in den Kompressor. Dadurch klingt jedes komprimierte Instrument lauter. Man
nutzt dieses Phänomen beispielsweise, um Gitarren mehr Sustain zu verleihen.
Bei einem Großteil der Pop-Musik werden die Begleitinstrumente (z. B. Drums, E-Bass,
Rhythmusgitarre usw.) stark komprimiert (mit hohem Ratio-Wert und niedrigem
Threshold), damit sie während der gesamten Aufnahme einen gleichmäßigen
Lautstärkepegel beibehalten. Man erhält eine solide Begleitung, ohne dass gelegentlich
Trommelschläge oder Basstöne in der Mischung unkontrolliert hervorstechen (oder
untergehen).
Einen niedrigen Ratio-Wert verwendet man gewöhnlich für Instrumente wie Solo-
Gitarren oder Gesang, die über der Mischung liegen. In diesem Fall sollte man mehr von
der Dynamik der ursprünglichen Darbietung bewahren, um dem künstlerischen Ausdruck
Raum zu lassen. Eine Verringerung der Pegelvariationen ist weiterhin erforderlich (aus den
oben genannten Gründen), aber nicht in dem gleichen Ausmaß.
Hier ist ein Beispiel für die Wirkung von Threshold, Ratio und Makeup Gain mit
konkreten Zahlenangaben. Angenommen der Threshold-Wert des Kompressors ist auf
–10 dB und Ratio auf 4:1 eingestellt. Ein Eingangssignal mit Pegelspitzen bei –6 dB (4 dB
über dem Threshold) würde vom Kompressor mit Pegelspitzen bei –9 dB (1 dB über dem
Threshold) ausgegeben.
Signalpegel unterhalb des Thresholds bleiben unbeeinflusst. Wenn also der Pegel des Signals
aus dem obigen Beispiel vor der Einspeisung in den Kompressor zwischen –20 dB und –6
dB variierte, wird er nach der Komprimierung zwischen –20 dB und –9 dB variieren. Der
Dynamikbereich des Signals (der Unterschied zwischen den leisesten und lautesten Teilen
des Signals in dB) wurde von 14 dB auf 11 dB reduziert. Nach der Komprimierung werden
3 dB an Makeup Gain eingesetzt, um die Signalspitzen wieder auf –6 dB anzuheben.
Damit wird der Minimalpegel des Signals von –20 dB auf –17 dB angehoben, und damit
auch die wahrgenommene Lautheit des Signals erhöht, obwohl die Pegelspitzen immer
noch bei –6 dB liegen.
Die anderen, bei den meisten Kompressoren vorhandenen Regler sind Attack und
Release.
Attack bestimmt die Geschwindigkeit, mit der der Kompressor die Verstärkung zu
reduzieren beginnt, nachdem der Schwellenwert überschritten wurde. Betrachten Sie es als
die zum Zurückdrehen der Lautstärke benötigte Zeit. Sehr kurze Attack-Zeiten bedeuten,
dass der Kompressor sehr schnell „anspringt". Sie werden normalerweise für Gesang
eingesetzt, um den Pegel genau kontrollieren zu können. Bei längeren Attack-Zeiten bleibt
mehr von der Attack-Dynamik des ursprünglichen Signals erhalten, wodurch beispielsweise
perkussive Sounds und Gitarrensounds aufregend und druckvoll bleiben.
Release bestimmt die Geschwindigkeit, mit der die Wirkung des Kompressors endet,
nachdem das Signal unter den Schwellenwert gefallen ist. Betrachten Sie es als den
Zeitraum, der zum erneuten Aufdrehen der Lautstärke benötigt wird.
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