6.5. Weitere Verbindungsarten
6.5.1. Horizontal-Vertikal Naht
Fixieren Sie ihr Werkstück und führen Sie wie vorher erwähnt an bei-
den Eckpunkten eine kurze Heftnaht durch. Im Anschluss kann die
Schweißung durchgeführt werden.
Wie schon unter 6.4.2. erwähnt kann es auch hier notwendig/
sinnvoll sein eine Mehrlagenschweißung durchzuführen. Bei
dieser Schweißart ist zu beachten, daß die Schweißnaht einer
Lage nicht breiter als 2x Elektrodendurchmesser sein sollte, da
ansonsten das Schmelzbad Richtung Basis abrutscht.
Bringen Sie nach dem Zünden des Lichtbogens die Elektrode sofort
in folgende Position:
- 45° von der vertikalen Platte entfernt
- 60-70° von der horizontalen Platte
Beim Mehrlagenschweißen ist darauf zu achten, daß immer zuerst die
Wurzellage, dann die untere und erst abschließend die obere Lage
geschweißt wird (siehe Abbildung).
6
3
5
1
2
4
6.5.2. Steigende Naht
Auch hier, zuerst Werkstück fixieren und an den Eckpunkten heften.
Nun kann die Schweißnaht ausgeführt werden.
Bringen Sie nach dem Zünden des Lichtbogens die Elektrode sofort
in folgende Position:
- 45° horizontaler Abstand (mittig zwischen den Platten)
- Elektrode ca. 10° nach unten geneigt
(in der Zeichnung mit 80° nach oben angedeutet).
Führen Sie die Schweißung mit kurzem Lichtbogen durch. Die erste
Lage muss gerade geführt werden (kein wandern).
Beim Mehrlagenschweißen und dem Entfernen der Schlacke sind die
Folgelagen in einem Arbeitsschritt durch hin- und herwandern der
Elektrode zu erzeugen (Dauer ca. 1s).
Achten Sie darauf, daß Sie an den Eckpunkten der Mehrlage länger
verweilen als in der Mitte (über der ersten Naht), da ansonsten der
Eckübergang nicht korrekt verschweißt wird.
Flott
Pause
Pause
Korrekte
Schweißnaht
mit Pause
6.5.3. Fallende Naht
Eine fallende Naht ist in der Regel einfach auszuführen. Sie müssen
lediglich darauf achten, daß die Elektrode vor der Schlackenbildung
gehalten wird.
Elektrodenposition:
- 45° horizontaler Abstand (mittig zwischen den Platten)
- Elektrode ca. 45° nach unten geneigt
8
45°
60-70°
45°
80°
Falsche
Schweißnaht
ohne/falsche Pause
6.5.4. Überkopfnaht
Abgesehen von der umständlichen Körperhaltung beim Arbeiten ist
eine Überkopfnaht nicht schwieriger durchzuführen als eine fallende
Naht.
Wie schon zuvor erwähnt wird der zu schweißende Teil vorerst an den
Ecken angeheftet.
Bringen Sie nach dem Zünden des Lichtbogens die Elektrode in fol-
gende Position:
- 45° von vertikaler und horizontaler Platte entfernt
- Elektrode 10° geneigt in Schweißrichtung
Sie werden feststellen, daß die Schweißnaht deutlich mehr ge-
wölbt ist, als bei anderen Schweißnähten. Dies ist normal und
durch die Schwerkraft bedingt.
6.5.5. Typische Fugenformen
In den meisten Fällen ist es möglich Stahl ohne besondere Nahtvor-
bereitungen zu schweißen. Bei dicken Werkstücken und bei Repara-
turarbeiten schleift man jedoch in der Regel die Verbindungsnaht an
um eine korrekte Eindringtiefe der Schweißnaht in das Grundmaterial
zu gewährleisten.
Typische Fugenformen sind:
I-Stoß
Abhängig von
Plattenstärke
X-Stoß
MIG/WIG: ab Plattenstärke 10mm
MIG:70-90°
WIG:90°
0-2mm
Eckstoß
Bördel-Stoß
45°
10°
V-Stoß
MIG: ab Plattenstärke 10mm
WIG: Plattenstärke 5-12mm
MIG:70-90°
WIG:70-110°
MIG:0-3mm
WIG:1,6mm
Überlappstoß
T-Stoß
Bördel-Eckstoß
90-180°
DE