Für einen vollständigen, sauberen Ausbrand 9.1
ist eine Mindestleistungsabnahme erforderlich
Je kleiner das Feuer im Kessel, um so geringer ist die
Temperatur in der Brennkammer. Bei etwa einem
Drittel bis Viertel der Nennlast sinkt die Verbren-
nungstemperatur unter 700°C. Die Teeranteile im
Holzgas verbrennen nicht mehr vollständig. Die
Folge ist ein drastisch verminderter Wirkungsgrad
(bis unter 50%), ein Verpechen des Kesselwärme-
tauschers und des Schornsteins und eine unak-
zeptable Umweltbelastung mit unverbrannten
Kohlenwasserstoffen.
Um ein Holzfeuer sauber und mit hoher Brennstoff-
ausnutzung zu betreiben, ist eine Mindestleistungs-
abnahme erforderlich, die am Besten mit einem
Pufferspeicher gewährleistet wird.
Warum ein Pufferspeicher?
Es sind unzählige alte Holzkessel ohne Pufferspeicher
in Betrieb, warum benötigen wir heute bei mit
Holz beheizten Anlagen einen Pufferspeicher? Die
Antwort auf diese oft gestellte Frage: Früher, ohne
Heizungsregelung, stand dem Kessel die thermische
Masse des gesamten Hauses als Puffer zur Verfügung.
Wenn jetzt der Heizkessel getauscht und bei dieser
Gelegenheit die Heizkörper neue Thermostatventile
bekommen und/oder witterungsgeführte Mischerre-
gelungen eingebaut werden, wird der Holzkessel im
Herbst und im Frühjahr mit geringem Wärmebedarf
in Leistungsbereiche gezwungen, die zu klein sind.
Bei kleiner Leistung bricht die Feuerraumtempe-
ratur zusammen, aber nicht die Gasproduktion aus
dem Holz. Die schwer brennbaren Komponenten
im Holzgas wie Teer oder Essigsäure verbrennen
nicht mehr und kondensieren (verpechen) entweder
bereits im Kesselwärmetauscher oder im Kamin. Was
dort nicht ausfällt, belastet die Umwelt.
Um diesen Schwachlastbetrieb, der in einer
modernen, Energie sparend geregelten Heizung
zwangsläufig auftritt, zu beherrschen, ist ein Puffer-
speicher erforderlich. Vom Kessel produzierte Wärme,
die im Augenblick nicht sinnvoll im Haus nutzbar
ist, wird in einen Pufferspeicher ausgelagert und bei
Bedarf, in einer Feuerpause des Kessels, wieder in
die Heizung zurück geholt.
Da ein Stückholzkessel, wenn er einmal angeheizt
ist, nicht abgestellt werden kann, solange noch
Holz im Kessel ist, sollte der Energieinhalt des noch
Montage Holzvergaserkessel 20 bis 60 kW
im Füllraum befindlichen Holzes vom Puffer aufge-
nommen werden können.
zum Warmwasserspeicher
9.2
Keine externen Uhrenthermostate
Die serienmäßige Kesselregelung enthält Wochen-
schaltuhren für zwei Heizkreise.
Werden die Heizungspumpen von der Kesselregelung
gesteuert, kann auch in den Absenkzeiten Wärme
aus dem Kessel abgeführt werden, so lange Holz im
Kessel ist. Dies ist von besonderer Bedeutung, wenn
am Abend unabsichtlich zu viel Holz nachgelegt oder
auch, wenn vor einer kalten Nacht der Kessel noch
einmal „absichtlich" voll geheizt wird.
Uhrenthermostate schalten die Heizungspumpen
pünktlich zur eingestellten Zeit ab, auch wenn noch
Holz im Kessel brennt und wenn der (zu kleine)
Puffer keine Wärme mehr aufnehmen kann. Dem
Kessel bleibt als einziger Ausweg ein Stopp der Luft-
zufuhr. Zwar erlischt das Feuer ohne dass der Kessel
überkocht, aber das Holz gast noch weiter. Das
mangels Luft unverbrannte Holzgas verpecht Kessel
und Kamin.
Puffer
Vorlauf vom Kessel
„Puffer oben" Temperaturfühler
möglichst knapp unter Anschluss.
Nach dem Temperaturfühler
„Puffer Mitte" regelt der Kessel
seine Leistung. Genug, dass
genügend Wärme für den Start
eines Verbrauchers vorrätig ist.
Nicht zuviel, damit nach einem
Abschalten der Heizkreise der Puffer
noch Wärme aufnehmen kann.
„Puffer unten" Temperaturfühler
möglichst knapp über Anschluss.
Rücklauf zum Kessel
2011-10
9.3
17