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Fullstall; Trudeln; Wingover; Notsteuerung - MAC PARA EDEN4 Betriebshandbuch

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Bei betriebstüchtigen Zustand der Kappe und der Leinen nimmt der Eden 4 innerhalb 2
bis 3 Sekunden selbstständig wieder Fahrt auf. Sollte dies, aus welchem Grund auch
immer, nicht der Fall sein, sind die die A-Tragegurte nach vorne zu drücken oder ist das
Beschleunigungssystem zu betätigen. War ein Schirm ohne offenensichtlichen Grund
(z.B. Regenflug oder unzulässiges Startgewicht) im Dauersackflug muß dieser vor
demnächsten Flug überprüft werden.
Achtung: Im Sackflug dürfen die Bremsen nicht betätigt werden, da der Gleitschirm
unverzüglich in den Fullstall übergeht. In Bodennähe darf ein stabiler Sackflug wegen
einer möglichen Pendelbewegung nicht mehr aus geleitet werden. Der Pilot bereitet
sich statt dessen auf eine harte Landung, möglichst mit Landefall vor.

Fullstall:

Um einen Fullstall einzuleiten müssen beide Bremsleinen ganz durchgezogen werden.
Bei Erreichen der Stallgeschwindigkeit entleert sich die Kappe schlagartig, und kippt
plötzlich nach hinten weg.
Es ist sehr wichtig, trotz der unangenehmen Schirmreaktion bei einem Fullstall die
Steuerleinen solange durchgezogen zu halten, bis der entleerte Schirm wieder über den
Piloten kommt (ca. 3 bis 6 Sekunden) und sich in dieser Position stabilisiert.
Erst jetzt sind zum Ausleiten die Steuerleinen mäßig schnell (Schaltzeit >=2 sec) und
symmetrisch nachlassen. Die optimale Ausleitung sollte in 2 Phasen erfolgen: 1.
Vorfüllen der Kappe (langsames Nachlassen der Bremsen bis ca auf Schulterhöhe), bis
die Schirmkappe auf der kompletten Spannweite wieder geöffnet ist; 2. Ausleiten
(Bremsen auf 0%). ausgeleitet werden!
Wird die Flugfigur zu schnell oder asymmetrisch ausgeleitet kann ein großflächiges
Einklappen oder Fronstall die Folge sein.
Achtung: Ein falsch, zu früh, asymmetrisch oder zu schnell ausgeleiteter Fullstall kann
ein extrem weites Vorschiesen der Schirmkappe zur Folge haben! Im Extremfall bis unter
den Piloten!

Trudeln:

Durch Überziehen einer Seite kann die Strömung am halben Flügel abreißen. Dabei
entsteht eine Umkehrung der Anströmrichtung. Die tief angebremste Hinterkante wird
dann von hinten angeströmt und fliegt in die umgekehrte Richtung, der Schirm dreht um
seine Hochachse.
Für das Trudeln gibtes 2 Ursachen:
eine Bremsleine wird zu schnell und weit durchgezogen (Beispiel: Einleiten einer

Steilspirale)

im Langsamflug wird eine Seite zu stark angebremst (Beispiel: beim
Thermikkreisen)
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Wird eine versehentlich eingeleitete Negativkurve sofort ausgeleitet, geht der Schirm
ohne großen Höhenverlustwieder in den Normalflug über. Wird die Negativkurve länger
gehalten, kann der Gleitschirm beschleunigen undbei der Ausleitung einseitig nach
vorne schießen. Ein impulsives Einklappen oder Verhänger können die Folgesein.

Wingover:

Es werden abwechselnd enge Kurven nach links und rechts geflogen. Dabei wird die
Querneigung zunehmend erhöht. Bei zu großer Dynamik und Querlage dieser Flugfigur
kann der kurvenäußere Flügel entlasten. Bei weiterer Steigerung der Querneigung und
falscher Reaktion kann ein impulsives, großflächiges Einklappen die Folgesein.
Fullstall, Trudeln und Wingover (über 90 Grad) sind verbotene Kunstflugfiguren!!!
Falsches Ausleiten und überreaktionen des Piloten können generell bei allen
Gleitschirmen lebensgefährliche Folgen haben! Achtung: Der Eden 4 ist nicht für
Kunstflug zugelassen.

Notsteuerung:

Bei Ausfall der Steuerleinen kann der „Eden 4" problemlos mit den hinteren Tragegurten
gesteuert werden. Der Weg bis zum Strömungsabriß ist beim Steuern mit den hinteren
Tragegurten natürlich viel kürzer als mit den Steuerleinen, er beträgt beim „Eden 4"
ungefähr 10 15 cm. Leichte Kurven kannst Du auch durch Ziehen der Stabiloleinen oder
durch Gewichtsverlagerung fliegen.
Steilspirale:
Die Steilspirale ist die effizienteste Möglichkeit des Schnellabstieges. Dabei treten
jedoch hohe Belastungen für Material und Pilot auf. Es muß bedacht werden, dass
man je nach Tagesform, Außentemperatur (Kälte!) und erflogenem Sinkwert früher
oder später das Bewusstsein verlieren kann. Viele Piloten verlangsamen während
der Spirale die Atmung oder gehen in die sogenannte Preßatmung über, was das
Risiko, die Kontrolle zu verlieren, noch zusätzlich erhöht. Bei den ersten Anzeichen
von Übelkeit, Bewusstseinseinschränkung und Sichtverminderung muss die Spirale
unverzüglich ausgeleitet werden.
Die Steilspirale wird durch vorsichtiges, einseitiges Erhöhen des Bremsleinenzuges
und Gewichtsverlagerung zur Kurveninnenseite eingeleitet. Durch das direkte
Handling nimmt der Eden 4 rasch eine hohe Seitenneigung ein und fliegt eine steile
Kurve. Sobald der Flügel vor den Piloten kommt (auf die Nase geht) entsteht ein
Impuls, dem der Pilot folgen sollte indem er sein Gewicht zur Kurvenaußenseite
verlagert.
Sinkgeschwindigkeit und Schräglage in der Steilspirale werden durch dosiertes
Ziehen der kurveninneren Bremsleine erhöht.

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