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Geradeausflug; Beschleunigter Flug; Kurvenflug; Aktives Fliegen - MAC PARA EDEN4 Betriebshandbuch

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Geradeausflug

Der Eden 4 hat bei ganz freigegebenen Steuerleinen je nach Flächenbelastung eine
Fluggeschwindigkeit von etwa 36 bis 38 km/h. In turbulenter Luft empfehlen wir, mit 5 bis
15 cm gezogenen Steuerleinen zu fliegen. Der momentane Anstellwinkel der Kappe ist
dann höher und ein Unterschneiden der Luft an der Profilnase wird erschwert. In ruhiger
Luft erreicht der Eden 4 die minimale Fluggeschwindigkeit (abhängig von der
Flächenbelastung) bei etwa 60 bis 65 cm Zug. Alle angegebenen cm-Werte verstehen
wir ab dem Punkt, wo die Hinterkante heruntergezogen wird, also ohne dem Freilauf.

Beschleunigter Flug:

Wenn das Beschleunigungssystem mit den Füßen betätigt wird ändert sich der
Anstellwinkel der Kappe und der Eden 4 fliegt um bis zu 10-12 km/h schneller. Durch die
höhere Geschwindigkeit ist der Gleitschirm instabiler und klappt leichter und heftiger
ein.
Aus Sicherheitsgründen sollte man deshalb nur in ruhiger Luft und mit ausreichendem
Abstand zum Boden beschleunigt fliegen. Die Bremsgriffe sind beim beschleunigten
Fliegen niemals loszulassen! Beim Einflug in Turbulenzen ist das
Beschleunigungssystem sofort zu deaktivieren! Ziehen der Steuerleinen während des
beschleunigten Fluges ist ebenfalls zu vermeiden, da dabei durch den erhöhten
Luftwiderstand an der Abströmkante die Nase kurzzeitig noch mehr nach unten nickt
und sich die Gefahr des „Unterschneidens" erhöht und der Schirm heftig einklappen
kann.
Sollte der Gleitschirm einklappen, so ist das Beschleunigungssystem sofort zu
deaktivieren, dann wird zuerst die Kappe über die Steuerleinen stabilisiert und wieder
geöffnet.

Kurvenflug:

Die hohe Wendigkeit des Eden 4 ist auf seine besondere Steuercharakteristik
zurückzuführen: Er reagiert auf Steuerimpulse sehr direkt und verzögerungsfrei.
Durch Gewichtsverlagerung (Pilot lehnt sich auf die Kurveninnenseite) lassen sich sehr
flache Kurven mit minimalem Höhenverlust fliegen.
Gewichtsverlagerung und Zug an der kurveninneren Steuerleine ist für schnelle
Richtungswechsel geeignet. Für das Thermikfliegen eignet sich am besten die
Kombination aus Gewichtsverlagerung, Anbremsen der Kurveninnenseite sowie
dosiertes zusätzliches Anbremsen des Außenflügels. Durch das Gegenläufig ziehen
und Lösen (aktives fliegen) mit der kurveninneren und kurvenäußeren Bremse kann der
Kurvenradius und die Querlage verändert und das zentrieren der Thermik optimiert
werden.
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Achtung: bei zu weitem oder zu schnellem durchziehen der Steuerleinen besteht die
Gefahr des Strömungsabrisses!
Ein einseitiger Strömungsabriss kündigt sich deutlich an: die Kurveninnenseite wird
weich und das kurveninnere Flügeldrittel bleibt fast "stehen". Ist dieser Flugzustand
eingetreten, so ist die kurveninnere Bremse sofort zu lösen.

Aktives Fliegen:

Durch aktives Fliegen lassen sich viele Einklapper schon im Vorfeld verhindern!
Aktives Fliegen bedeutet durch Gewichtsverlagerung und Steuerimpulse den
Gleitschirm so stabil und effizient wie möglich zu fliegen.
In Turbulenzen und ruppiger Thermik sollte durch aktives Fliegen die Kappe durch
dosierte Bremseneinsätze möglichst immer senkrecht über sich gehalten werden.
Beim Einfliegen in starke Thermik vergrößert sich der Anstellwinkel des Gleitschirmes.
Werden die Bremsen während des einfliegens in die Thermik gelöst, kann die
Schirmkappe beschleunigen und bleibt annähernd über dem Kopf des Piloten.
Anders beim Einfliegen in Abwinde: Hier werden die Bremsen dosiert gezogen.

Landung:

Der Eden 4 ist einfach zu landen. Im Endanflug gegen den Wind lässt man den
Schirm leicht angebremst ausgleiten. In ca 1 m Höhe über Grund wird der
Anstellwinkel durch zunehmendes Bremsen erhöht und abgefangen. Der Zeitpunkt
der Landung sollte gleichzeitig mit dem vollen Bremseneinsatz zusammenfallen.
Bei starkem Gegenwind darf der Bremseneinsatz nur sehr dosiert erfolgen um einen
Strömungsabriss vor der Landung zu vermeiden! Erst wenn der Pilot sicher am
Boden steht, bringt er die Kappe mit Vorsicht in den Strömungsabriß.
Bei dieser Gelegenheit möchten wir nahelegen, bei einem zu hohen Anflug die Höhe
nicht durch die riskante Unsitte des „Pumpens" abzubauen.
Ebenfalls sind Landungen mit steilen Kurven oder Kurvenwechseln im Endanflug
unbedingt zu vermeiden.
Nach der Landung sollte die Fläche nicht mit der Nase voran auf den Boden falles.
Dies kann die Profile zerstören und beeinträchtigt auf Dauer das Material im
Nasenbereich!
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