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4 Messanleitungen
Die Kapazität wird durch Messung der Spannungsänderung (DV) berechnet, die innerhalb einer „kurzen
Aperturzeit" (Dt) eintritt. Diese Messung wird an zwei verschiedenen Zeitpunkten während des auf-
tretenden exponentiellen Anstiegs wiederholt. Ein Algorithmus übernimmt die Daten von diesen vier Punk-
ten und berechnet durch Linearisierung dieses exponentiellen Anstiegs über diese „kurzen Aperturen" den
Kapazitätswert auf präzise Weise.
Der Messzyklus umfasst zwei Teile: eine Ladephase (im Diagramm angezeigt) und eine Entladephase. Die
Zeitkonstante während der Entladephase ist aufgrund eines Schutzwiderstands von 100 kΩ im Messpfad
länger. Diese Zeitkonstante ist maßgebend für die erhaltene Leserate (Messzeit). Die zunehmenden Zeiten
(oder „Abtastzeiten") sowie die Breite der „kurzen Aperturen" variieren je nach Bereich, um das Rauschen zu
minimieren und die Messpräzision zu erhöhen. Die beste Genauigkeit erzielen Sie, wenn Sie vor dem
Anschließen der Tastköpfe über dem zu messenden Kondensator bei geöffneten Tastköpfen eine Null-
messung vornehmen, um die Prüfleitungskapazität auf Null zu setzen.
Zu beachtende Punkte bei Kapazitätsmessungen
Kondensatoren mit einem hohen Ableitungsfaktor oder anderen ungünstigen Eigenschaften beein-
trächtigen die Kapazitätsmessungen. Kondensatoren mit hohen Ableitungsfaktoren weisen möglicherweise
eine Abweichung zwischen dem gemessenen Wert mittels des Multimeters im Vergleich zur Ein-
zelfrequenzmethode einiger anderer LCR-Messgeräte auf. Mit der Einzelfrequenzmethode treten auch
mehr Abweichungen bei verschiedenen Frequenzen auf. Einige kostengünstige Kondensatorersatzboxen
weisen beispielsweise bei Messungen mit dem Multimeter einen Unterschied von fast 5 % im Vergleich zur
Messung der gleichen Kapazität mittels der Einzelfrequenzmethode eines LCR-Messgeräts auf. Das LCR-
Messgerät zeigt bei verschiedenen Frequenzen auch verschiedene Werte an.
Kondensatoren mit langen Zeitkonstanten (dielektrische Absorption) führen zu einer langsamen Mess-
einschwingzeit und brauchen einige Sekunden, bis sie stabil sind. Sie werden dies bei der erstmaligen Ver-
bindung eines Kondensators feststellen oder wenn die Verzögerungszeit zur Durchführung der Messung
variiert. Bei einem hochwertigen Filmkondensator tritt dies normalerweise am wenigsten und bei einem
Elektrolytkondensator am häufigsten auf, wobei Keramikkondensatoren normalerweise dazwischen liegen.
Multiplexing und Schalten von Kleinsignalen
Niederspannungsmultiplexer sind in den folgenden Typen erhältlich: Einleiter-, Zweileiter- und Vierleiter-
Multiplexer. Die folgenden Abschnitte in diesem Kapitel beschreiben die einzelnen Multiplexertypen. Die
folgenden Niederspannungsmultiplexer-Module sind mit dem DAQ970A erhältlich.
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Keysight DAQ970A Benutzerhandbuch
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