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ABB REC670 Handbuch Seite 296

Feldsteuergerät
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Abschnitt 13
Steuerung
290
Zuschaltprüfung, wie etwa der Überprüfung der Spannungslosigkeit einer Leitung
oder Sammelschiene, erfolgen.
Während der einpoligen Pausenzeit tritt im Netz eine äquivalente "Reihenstörung"
auf, infolge der ein Nullstrom fließt. Aus diesem Grund müssen die Schutzsysteme für
Nullstrom (Erdfehlerschutz) mit der einpoligen Auslösung und der automatischen
Wiedereinschaltung koordiniert werden. Zu berücksichtigen ist auch die
Poldiskordanz, die auftritt, wenn Leistungsschalter mit einpoligen Schaltelementen
ausgestattet sind. Diese Leistungsschalter benötigen eine Polgleichlaufüberwachung.
Außerdem müssen sie mit der einpoligen Wiedereinschaltautomatik koordiniert und
während der spannungslosen Zeit blockiert werden, wenn eine normale Diskordanz
auftritt. Alternativ ist eine Auslösezeit zu verwenden, die länger ist als die eingestellte
Einphasen-Totzeit.
Bei den automatischen Wiedereinschalteinrichtungen wird die Bezeichnung "AWE-
Pausenzeit" verwendet. Dies ist die Einstellung für die spannungslose Pause für die
Wiedereinschaltautomatik. Bei gleichzeitigem Auslösen und Wiedereinschalten an
beiden Leitungsenden entspricht die AWE-Pausenzeit ungefähr der Pausenzeit der
Leitung. Andernfalls, d.h., wenn die Auslösung an einem Leitungsende langsamer
erfolgt als am anderen, können diese beiden Zeiten voneinander abweichen, so dass
die Leitung erst nach Öffnen an beiden Enden spannungslos ist.
Liegt ein permanenter Fehler vor, so löst der Leitungsschutz beim Wiedereinschalten
zur Fehlerbehebung erneut aus.
In der Regel wird pro Leistungsschalter eine automatische Wiedereinschaltfunktion
vorgesehen. Bei Verwendung eines Leistungsschalters pro Leitungsende ist auch eine
automatische Wiedereinschaltfunktion an jedem Leitungsende vorhanden. Wenn
AWE-Funktionen in einen doppelten Leitungsschutz eingebunden werden, d.h. zwei
AWE-Funktionen pro Leistungsschalter vorhanden sind, müssen Maßnahmen
getroffen werden, um unkoordinierte Wiedereinschaltbefehle zu vermeiden. Bei
Eineinhalb-Leistungsschalter-, Doppel-Leistungsschalter- und Ring-
Sammelschienenanordnungen werden zwei Leistungsschalter pro Leitungsende
eingesetzt. Es wird eine AWE-Funktion pro Leistungsschalter empfohlen. Innerhalb
der AWE-Funktion kann eine Priorisierung festgelegt werden, der die sequenzielle
Wiedereinschaltung der beiden so angeordneten Leistungsschalter bestimmt. Im Falle
einer permanenten Störung und erfolglosen Wiedereinschaltung des ersten
Leistungsschalters wird die Wiedereinschaltung des zweiten Leistungsschalters
abgebrochen und so die Netzbelastung begrenzt. Ein weiterer Vorteil der an den
Leistungsschalter angeschlossenen Wiedereinschaltautomatik besteht darin, dass
sich viel leichter überprüfen lässt, ob der Leistungsschalter vor der AWE-Sequenz
geschlossen ist, für eine AWE-Sequenz bereit ist usw.
Die automatische Wiedereinschaltfunktion kann dafür gewählt werden, in
verschiedenen Wiedereinschaltprogrammen mit einem oder mehreren Versuchen
eine einphasige und/oder dreipolige automatische Wiedereinschaltung
durchzuführen. Die Pausenzeit der dreipoligen Wiedereinschaltautomatik kann so
eingestellt werden, dass entweder eine automatische Hochgeschwindigkeits-
Wiedereinschaltung (HSAR) oder eine verzögerte automatische Wiedereinschaltung
(DAR) erfolgt. Die Bezeichnungen HSAR und DAR werden meist für die dreipolige
1MRK 511 310-UDE -
Anwendungs-Handbuch

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