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Fehlersuche Im Gerät; Austausch Von Bauteilen; Abgleich - Hameg HM403 Handbuch

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Service-Anleitung
de am Komparator zu ändern. Im allgemeinen dürfen diese
Widerstände höchstens halbiert oder verdoppelt werden.
Eine zu niedrige Triggerschwelle kann Doppeltriggerung oder
vorzeitige Auslösung durch Störimpulse oder Rauschen verur-
sachen. Eine zu hohe Triggerschwelle verhindert die Darstel-
lung sehr kleiner Signalhöhen.
Fehlersuche im Gerät
Aus Gründen der Sicherheit darf das geöffnete Oszilloskop nur
über einen Schutz-Trenntransformator (Schutzklasse II) betrie-
ben werden.
Für die Fehlersuche werden ein Signalgenerator, ein ausrei-
chend genaues Multimeter und, wenn möglich, ein zweites
Oszilloskop benötigt. Letzteres ist notwendig, wenn bei schwie-
rigen Fehlern eine Signalverfolgung oder eine Störspannungs-
kontrolle erforderlich wird. Wie bereits erwähnt, ist die stabili-
sierte Hochspannung (ca. –2000V) sowie die Versorgungs-
spannung für die Endstufen lebensgefährlich. Bei Eingriffen in
das Gerät ist es daher ratsam, mit längeren vollisolierten
Tastspitzen zu arbeiten. Ein zufälliges Berühren kritischer
Spannungspotentiale ist dann so gut wie ausgeschlossen.
Selbstverständlich können in dieser Anleitung nicht alle mögli-
chen Fehler eingehend erörtert werden. Etwas Kombinations-
gabe ist bei schwierigen Fehlern schon erforderlich.
Wenn ein Fehler vermutet wird, sollte das Gerät nach dem
Öffnen des Gehäuses zuerst gründlich visuell überprüft wer-
den, insbesondere nach losen, bzw. schlecht kontaktierten
oder durch Überhitzung verfärbten Teilen. Ferner sollten alle
Verbindungsleitungen im Gerät zwischen den Leiterplatten, zu
Frontchassisteilen, zur Röhrenfassung und zur Trace-Rotation-
Spule innerhalb der Röhrenabschirmung inspiziert werden.
Diese visuelle Inspektion kann unter Umständen viel schneller
zum Erfolg führen als eine systematische Fehlersuche mit
Meßgeräten.
Die erste und wichtigste Maßnahme bei einem völligen Versa-
gen des Gerätes ist, abgesehen von der Prüfung der Netz-
sicherungen, das Messen der Plattenspannungen an der Bild-
röhre. In 90% aller Fälle kann dabei festgestellt werden, wel-
ches Hauptteil fehlerhaft ist. Als Hauptteile sind anzusehen:
1. Y-Ablenkeinrichtung
2. X-Ablenkeinrichtung
3. Bildröhrenkreis
4. Stromversorgung
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Während der Messung müssen die POS.-Einsteller der beiden
Ablenkrichtungen möglichst genau in der Mitte ihres Stell-
bereiches stehen. Bei funktionstüchtigen Ablenkeinrichtungen
sind die Einzelspannungen jedes Plattenpaares Y ca. 85V und
X ca. 90V. Sind die Einzelspannungen eines Plattenpaares stark
unterschiedlich, muß in dem zugehörigen Ablenkteil ein Fehler
vorliegen. Wird trotz richtig gemessener Plattenspannungen
kein Strahl sichtbar, sollte man den Fehler im Bildröhrenkreis
suchen. Fehlen die Ablenkplattenspannungen überhaupt, ist
dafür wahrscheinlich die Stromversorgung verantwortlich.

Austausch von Bauteilen

Beim Austausch von Bauteilen dürfen nur Teile gleichen oder
gleichwertigen Typs eingebaut werden. Widerstände ohne
besondere Angabe in den Schaltbildern haben (mit wenigen
Ausnahmen) eine Belastbarkeit von 1/5W (Melf) bzw. 1/8W
(Chip) und eine Toleranz von 1%. Widerstände im Hoch-
spannungskreis müssen entsprechend spannungsfest sein.
Kondensatoren ohne Spannungsangabe müssen für eine Be-
triebsspannung von 63V geeignet sein. Die Kapazitätstoleranz
sollte 20% nicht überschreiten. Viele Halbleiter sind selektiert.
Sie sind im Schaltbild entsprechend gekennzeichnet.
Fällt ein selektierter Halbleiter aus, sollte auch der intakte
Halbleiter des anderen Signalwegs erneuert werden. Beide
Bauteile sind durch selektierte zu ersetzten, weil sich sonst
Abweichungen der spezifischen Daten oder Funktionen erge-
ben können. Der HAMEG-Service berät Sie gern und beschafft
selektierte oder Spezialteile, die nicht ohne weiteres im Handel
erhältlich sind (z.B. Bildröhre, Potentiometer, Drosseln usw.).

Abgleich

Liegt die Serviceanleitung vor, lassen sich Korrekturen und
Abgleicharbeiten zwar ohne weiteres durchführen; es ist aber
nicht gerade einfach, einen vollständigen Neuabgleich des
Oszilloskops selbst vorzunehmen. Hierzu sind Sachverstand,
Erfahrung, Einhaltung einer bestimmten Reihenfolge und
mehrere Präzisionsmeßgeräte mit Kabeln und Adaptern erfor-
derlich. Deshalb sollten Potentiometer und Trimmer im In-
nern des Gerätes nur dann verstellt werden, wenn die da-
durch verursachte Änderung an der richtigen Stelle genau
gemessen bzw. beurteilt werden kann, nämlich in der passen-
den Betriebsart, mit optimaler Schalter- und Potentiometer-
Einstellung, mit oder ohne Sinus- oder Rechtecksignal ent-
sprechender Frequenz, Amplitude, Anstiegszeit und
Tastverhältnis.
Änderungen vorbehalten

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