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Die Grundlagen der Signalaufzeichnung
ders bei der Übertragung von Rechteck- und Impulssignalen ist
das Kabel unmittelbar am Y-Eingang des Oszilloskops mit
einem Widerstand gleich dem Kabel-Wellenwiderstand abzu-
schließen. Bei Benutzung eines 50Ω-Kabels wie z.B. HZ34 ist
hierfür von HAMEG der 50Ω-Durchgangsabschluß HZ22 er-
hältlich. Vor allem bei der Übertragung von Rechtecksignalen
mit kurzer Anstiegszeit werden ohne Abschluß an den Flanken
und Dächern störende Einschwingverzerrungen sichtbar. Auch
höherfrequente (>100kHz) Sinussignale dürfen generell nur
impedanzrichtig abgeschlossen gemessen werden. Im allge-
meinen halten Verstärker, Generatoren oder ihre Abschwächer
die Nenn-Ausgangsspannung nur dann frequenzunabhängig
ein, wenn ihre Anschlußkabel mit dem vorgeschriebenen Wi-
derstand abgeschlossen wurden. Dabei ist zu beachten, daß
man den Abschlußwiderstand HZ22 nur mit max. 2 Watt
belasten darf. Diese Leistung wird mit 10Veff oder - bei Sinus-
signal - mit 28,3Vss erreicht.
Wird ein Tastteiler 10:1 oder 100:1 verwendet, ist kein Ab-
schluß erforderlich. In diesem Fall ist das Anschlußkabel direkt
an den hochohmigen Eingang des Oszilloskops angepaßt. Mit
Tastteiler werden auch hochohmige Spannungsquellen nur
geringfügig belastet (ca. 10MΩ II 16 pF bzw. 100MΩ II 7pF bei
HZ53). Deshalb sollte, wenn der durch den Tastteiler auftreten-
de Spannungsverlust durch eine höhere Empfindlichkeits-
einstellung wieder ausgeglichen werden kann, nie ohne diesen
gearbeitet werden. Außer dem stellt die Längsimpedanz des
Teilers auch einen gewissen Schutz für den Eingang des
Vertikalverstärkers dar. Infolge der getrennten Fertigung sind
alle Tastteiler nur vorabgeglichen; daher muß ein genauer
Abgleich am Oszilloskop vorgenommen werden (siehe
,,Tastkopf-Abgleich").
Standard-Tastteiler am Oszilloskop verringern mehr oder we-
niger dessen Bandbreite; sie erhöhen die Anstiegszeit. In
allen Fällen, bei denen die Oszilloskop-Bandbreite voll genutzt
werden muß (z.B. für Impulse mit steilen Flanken), raten wir
dringend dazu, die Tastköpfe HZ51 (10:1), HZ52 (10:1 HF)
und HZ54 (1:1 und 10:1) zu benutzen. Das erspart u.U. die
Anschaffung eines Oszilloskops mit größerer Bandbreite und
hat den Vorteil, daß defekte Einzelteile bei HAMEG bestellt
und selbst ausgewechselt werden können. Die genannten
Tastköpfe haben zusätzlich zur niederfrequenten Kompen-
sationseinstellung einen HF-Abgleich. Damit ist mit Hilfe
eines auf 1MHz umschaltbaren Kalibrators, z.B. HZ60, eine
Gruppenlaufzeitkorrektur an der oberen Grenzfrequenz des
Oszilloskops möglich. Tatsächlich werden mit diesen Tastkopf-
Typen Bandbreite und Anstiegszeit des HM403 kaum merk-
lich geändert und die Wiedergabe-Treue der Signalform u.U.
sogar noch verbessert. Auf diese Weise könnten spezifische
Mängel im Impuls-Übertragungsverhalten nachträglich korri-
giert werden.
Wenn ein Tastteiler 10:1 oder 100:1 verwendet wird,
muß bei Spannungen über 400V immer DC-Eingangs-
kopplung benutzt werden.
Bei AC-Kopplung tieffrequenter Signale ist die Teilung nicht
mehr frequenzunabhängig. Impulse können Dachschräge zei-
gen, Gleichspannungen werden unterdrückt - belasten aber
den betreffenden Oszilloskop-Eingangskopplungskondensator.
Dessen Spannungsfestigkeit ist max. 400V (DC + Spitze AC).
Ganz besonders wichtig ist deshalb die DC-Eingangskopplung
bei einem Tastteiler 100:1, der meist eine zulässige Spannungs-
festigkeit von max. 1200V (DC + Spitze AC) hat. Zur Unterdrük-
kung störender Gleichspannung darf aber ein Kondensator
entsprechender Kapazität und Spannungsfestigkeit vor den
Tastteiler geschaltet werden (z.B. zur Brummspannungs-
messung).
Bei allen Tastteilern ist die zulässige Eingangswechsels-
pannung oberhalb von 20kHz frequenzabhängig begrenzt.
Änderungen vorbehalten
Deshalb muß die ,,Derating Curve" des betreffenden
Tastteilertyps beachtet werden.
Wichtig für die Aufzeichnung kleiner Signalspannungen ist die
Wahl des Massepunktes am Prüfobjekt. Er soll möglichst
immer nahe dem Meßpunkt liegen. Andernfalls können evtl.
vorhandene Ströme durch Masseleitungen oder Chassisteile
das Meßergebnis stark verfälschen. Besonders kritisch sind
auch die Massekabel von Tastteilern. Sie sollen so kurz und dick
wie möglich sein. Beim Anschluß des Tastteiler-Kopfes an eine
BNC-Buchse sollte ein BNC-Adapter benutzt werden, der oft
als Tastteiler-Zubehör mitgeliefert wird. Damit werden Masse-
und Anpassungsprobleme eliminiert.
Das Auftreten merklicher Brumm- oder Störspannungen im
Meßkreis (speziell bei einem kleinen Ablenkkoeffizienten) wird
möglicherweise durch Mehrfach-Erdung verursacht, weil da-
durch Ausgleichströme in den Abschirmungen der Meßkabel
fließen können (Spannungsabfall zwischen den Schutzleiter-
verbindungen, verursacht von angeschlossenen fremden Netz-
geräten, z.B. Signalgeneratoren mit Störschutzkondensatoren).

Bedienelemente

Zur besseren Verfolgung der Bedienungshinweise ist das am
Ende der Anleitung befindliche Frontbild zu beachten.
Die Frontplatte ist, wie bei allen HAMEG-Oszilloskopen üblich,
entsprechend den verschiedenen Funktionen in Felder aufge-
teilt. Oben rechts neben dem Bildschirm befindet sich der Netz-
Tastenschalter (POWER) mit Symbolen für die Ein- (I) und Aus-
Stellung (O) und die Netz-Anzeige (LED). Daneben sind die
beiden Drehknöpfe für Helligkeit (INTENS.) und Schärfe (FOCUS)
angebracht. Die mit TRACE ROTATION (Strahldrehung) be-
zeichnete Öffnung (für Schraubendreher) dient zur Strahldrehung.
Im mittleren und unteren Feld befinden sich:
Die Vertikalverstärkereingänge für Kanal I (CHI = Channel I) und
Kanal II (CHII = Channel II) mit den zugehörigen Eingangs-
kopplungsschaltern DC-AC sowie GD und den Stellknöpfen
für die Y-Position (Y-POS. = vertikale Strahllage) beider Kanäle.
Ferner kann Kanal II mit seiner INV.-Taste invertiert (umgepolt)
werden. Zur Empfindlichkeitseinstellung der beiden Vertikal-
verstärker dienen die in VOLTS/DIV. kalibrierten Teilerschalter.
Die dort aufgesetzten kleinen Pfeilknöpfe rasten am Rechts-
anschlag in Kalibrationsstellung CAL. ein und verringern die
Empfindlichkeit bei maximaler Linksdrehung mehr als 2,5fach.
So ist jede Empfindlichkeits-Zwischenstellung wählbar. Jedem
Teilerschalter ist eine Drucktaste (Y-MAG. x5) zugeordnet.
Wird die Taste eingerastet, erhöht sich die Empfindlichkeit in
jeder Teilerschalterstellung um den Faktor 5. Unterhalb der
Teilerschalter befinden sich drei Tasten für die Betriebsart-
Umschaltung der Vertikalverstärker. Sie werden nachstehend
noch näher beschrieben.
Rechts davon sind die Einstellelemente für Zeitablenkung
(TIME/DIV.) und Triggerung angeordnet. Sie werden nachste-
hend im einzelnen erläutert. Mit dem TIME/DIV.-Zeitbasis-
schalter werden die Zeitkoeffizienten in der Folge 1-2-5 ge-
wählt. Zwischenwerte sind mit dem dort aufgesetzten kleinen
Pfeilknopf einstellbar. Er rastet am Rechtsanschlag in der
Kalibrationsstellung ein. Linksdrehung vergrößert den Zeit-
koeffizienten 2,5fach. Wird die Taste X-MAG. x10 eingerastet,
wird der Zeitkoeffizient um den Faktor 10 verringert.
Zur Triggerung gehören:
- AT/NM-Taste zur Umschaltung von automatischer auf
Normaltriggerung,
- LEVEL-Knopf zur Triggerpegeleinstellung,
- SLOPE-Taste (/ \) zur Wahl der Triggerflankenrichtung,
Bedienelemente
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