B e t r i e b s a r t e n d e r V e r t i k a l v e r s t ä r k e r
Falls im XY-Betrieb beide Eingangsspannungen fehlen oder
ausfallen, wird ein sehr heller Leuchtpunkt auf dem Bildschirm
abgebildet. Bei zu hoher Helligkeitseinstellung (INTENS) kann
dieser Punkt in die Leuchtschicht einbrennen, was entweder
einen bleibenden Helligkeitsverlust, oder im Extremfall, eine
vollständige Zerstörung der Leuchtschicht an diesem Punkt
verursacht.
Phasendifferenz-Messung im Zweikanal-Betrieb
(Yt)
Achtung:
Phasendifferenzmessungen sind im Zweikanal
Yt-Betrieb nicht möglich, wenn alternierende Trig-
gerung vorliegt.
STOP
Eine größere Phasendifferenz zwischen zwei Eingangssignalen
gleicher Frequenz und Form lässt sich sehr einfach im Yt-Zwei-
kanalbetrieb (DUAL) am Bildschirm messen. Die Zeitablenkung
wird dabei von dem Signal getriggert, das als Bezug (Phasenlage
0) dient. Das andere Signal kann dann einen vor- oder nachei-
lenden Phasenwinkel haben. Die Ablesegenauigkeit wird hoch,
wenn auf dem Schirm nicht viel mehr als eine Periode und etwa
gleiche Bildhöhe beider Signale eingestellt wird.
Zu dieser Einstellung können ohne Einfl uss auf das Ergebnis
auch die Feinregler für Amplitude und Zeitablenkung und der
LEVEL-Knopf benutzt werden. Beide Zeitlinien werden vor der
Messung mit den POSITION 1 und 2 Knöpfen auf die horizontale
Raster-Mittellinie eingestellt, wenn diese als Y-Positionsein-
steller für CH1/2 wirksam sind. Bei sinusförmigen Signalen
beobachtet man die Nulldurchgänge; die Sinusscheitelwerte
sind weniger geeignet. Ist ein Sinussignal durch geradzahlige
Harmonische merklich verzerrt (Halbwellen nicht spiegel-
bildlich zur X-Achse) oder wenn eine Offset-Gleichspannung
vorhanden ist, empfi ehlt sich AC-Kopplung für beide Kanäle.
Handelt es sich um Impulssignale gleicher Form, liest man an
steilen Flanken ab.
T
t = Horizontalabstand der Nulldurchgänge in cm
T = Horizontalabstand für eine Periode in cm
Im Bildbeispiel ist t = 3 cm und T = 10 cm. Daraus errechnet
sich eine Phasendifferenz in Winkelgraden von
5
ϕ° = — · 360° = — · 360° = 108°
T
10
oder in Bogengrad ausgedrückt:
t
arc ϕ° = — · 2π = — · 2π = 1,885 rad
T
Relativ kleine Phasenwinkel bei nicht zu hohen Frequenzen las-
sen sich genauer im XY-Betrieb mit Lissajous-Figur messen.
16
Änderungen vorbehalten
t
3
3
10
Messung einer Amplitudenmodulation
Die momentane Amplitude u im Zeitpunkt t einer HF-Träger-
spannung, die durch eine sinusförmige NF-Spannung unver-
zerrt amplitudenmoduliert ist, folgt der Gleichung
· cos (Ω - ω) t - 0,5 m · U
u = U
· sinΩt + 0,5 m · U
T
T
Hierin ist:
U
= unmodulierte Trägeramplitude,
T
Ω
= 2πF = Träger-Kreisfrequenz,
ω
= 2πf = Modulationskreisfrequenz,
m
= Modulationsgrad (≤1 v100%)
Neben der Trägerfrequenz F entstehen durch die Modulation
die untere Seitenfrequenz F – f und die obere Seitenfrequenz
F + f.
0,5 m · U
T
F – f
Abb. 1: Spektrumsamplituden und -frequenzen bei AM (m =
50%)
Das Bild der amplitudenmodulierten HF-Schwingung kann mit
dem Oszilloskop sichtbar gemacht und ausgewertet werden,
wenn das Frequenzspektrum innerhalb der Oszilloskop-Band-
breite liegt. Die Zeitbasis wird so eingestellt, dass mehrere Peri-
oden der Modulationsfrequenz sichtbar sind. Genau genommen
sollte mit Modulationsfrequenz (vom NF-Generator oder einem
Demodulator) extern getriggert werden. Interne Triggerung ist
unter Zuhilfenahme des Zeit-Feinstellers oft möglich.
a
b
Abb. 2 Amplitudenmodulierte Schwingung:
F = 1 MHz; f = 1 kHz; m = 50%; U
Oszilloskop-Einstellung für ein Signal entsprechend Abb. 2:
Kanal I-Betrieb. Y: CH.1; 20 mV/cm; AC.
TIME/DIV.:
0,2 ms/cm.
Triggerung:
NORMAL; AC; int. mit Zeit-Feinsteller
(oder externe Triggerung).
Liest man die beiden Werte a und b vom Bildschirm ab, so
errechnet sich der Modulationsgrad aus
a – b
m = —— bzw. m = —— · 100 [%]
a + b
Hierin ist: a = U
(1 + m) und b = U
T
Bei der Modulationsgradmessung können die Feinstellknöpfe
für Amplitude und Zeit beliebig verstellt sein. Ihre Stellung geht
nicht in das Ergebnis ein.
· cos (Ω - ω) t
T
U
T
0,5 m · U
T
F
F + f
m · U
T
U
T
= 28,3 mV
.
T
eff
a – b
a + b
(1 – m).
T