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Der Filter
Die Synth-Sektion des Circuit Mono Station ist als subtraktiver Synthesizer ausgeführt. Sub-
traktiv impliziert bereits, dass ein Teil des Klangs bei der Synthese subtrahiert, also abgezogen
wird.
Die Oszillatoren liefern rohe Wellenformen mit einem breiten Obertongehalt. Der Filter kann nun
kontrolliert bestimmte Obertöne subtrahieren.
Es gibt drei elementare Filtertypen, die allesamt im Circuit Mono Station verfügbar sind: Tief-
pass, Bandpass und Hochpass. Der Tiefpassfilter ist der gängigste genutzte Filter in einem
Synthesizer. Bei einem Tiefpassfilter werden ab der eingestellten Filterfrequenz (Cutoff-Fre-
quenz) alle darunterliegenden Frequenzen des Oszillatorsignals durchgelassen, während die
Frequenzen oberhalb herausgefiltert werden. Die Einstellung des Parameters Filter Frequen-
cy bestimmt also, welche Frequenzanteile entfernt werden. Durch das Entfernen bestimmter
Obertöne der Wellenform ändert sich die Klangfarbe. Wenn der Wert der Filterfrequenz auf ein
Maximum eingestellt wird, ist der Filter komplett „geöffnet" und es werden keine Frequenzantei-
le vom Oszillatorsignal entfernt.
In der Praxis werden bei einem Tiefpassfilter die Obertöne oberhalb der Filterfrequenz aller-
dings nicht abrupt abgeschnitten, sondern allmählich abgesenkt. Wie intensiv diese Absenkung
ist, hängt von der Flankensteilheit, dem Parameter Slope, ab. Die Flankensteilheit wird als
„Lautstärkewert pro Oktave" angegeben. Da die Lautstärke in Dezibel gemessen wird, gibt man
die Flankensteilheit gewöhnlich in der Form x Dezibel pro Oktave (dB/Okt.) an. Je höher der
Wert ist, desto stärker werden die Obertöne oberhalb der Filterfrequenz unterdrückt und desto
ausgeprägter ist der Filtereffekt. Die Filtersektion im Circuit Mono Station bietet zwei Einstellun-
gen für die Flankensteilheit: 12 dB/Okt. und 24 dB/Okt.
Ein weiterer wichtiger Filterparameter ist die Resonanz. Der Bereich um die Filter-Einsatzfre-
quenz kann mit dem Regler Resonance in der Lautstärke angehoben werden. Das kann zur
klanglichen Betonung eines bestimmten Frequenzbereichs genutzt werden.
Wenn die Resonanz erhöht wird, entsteht ein pfeifendes Geräusch, das zum Klang hinzugefügt
wird. Bei sehr hohen Werten erzeugt die Resonanz eine sogenannte Eigenschwingung (Selbs-
toszillation), wenn der Filter durch ein Signal angeregt wird. Der daraus resultierende Ton ist
im Grunde genommen ein Sinus, dessen Tonhöhe von der Einstellung des Reglers Frequency
abhängt. Diese von der Resonanz erzeugte Sinus-Wellenform kann bei Bedarf als zusätzliche
Klangquelle genutzt werden.
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