Herunterladen Inhalt Inhalt Diese Seite drucken

DOEPFER Dark time Bedienungsanleitung Seite 18

Inhaltsverzeichnis

Werbung

DOEPFER
Dark time
Wenn Sie an einem Tasteninstrument, beispielsweise an einem Klavier sitzen, ist ein Tonraum von bis zu
sieben Oktaven, aufgeteilt in Halbtonschritten, übersichtlich vor Ihnen ausgebreitet. Jede Taste erzeugt ei-
nen Ton mit einer bestimmten Frequenz bzw. Tonhöhe, die anhand der Vorgaben unseres abendländischen
Notensystems genau definiert ist.
Einen Synthesizer spielen Sie i.d.R. ebenfalls über eine "normale" Tastatur, hier gilt also zunächst das
Gleiche. Allerdings haben Sie hier meist die Möglichkeit, das Instrument mit Hilfe einer einfachen Reg-
lerdrehung über einen weiten Bereich zu verstimmen. Sobald Sie das tun, entspricht der Notenname der
In den meisten Fällen möchten Sie jedoch wahrscheinlich tonale Tonfolgen, die sich unserem bekannten
Notensystem bedienen, erzeugen. Falls Sie ein ausreichend musikalisches Gehör besitzen, brauchen
Sie nur Ihren Synthesizer korrekt zu stimmen und können nun mit den Tonhöhenreglern "nach Gehör" die
gewünschten Noten einstellen. Falls Ihr musikalisches Gehör eher durchschnittliche Qualitäten aufweist,
leistet ein elektronisches Stimmgerät erstklassige Dienste.
Hier kommt nun der Range Schalter von Dark Time ins Spiel (siehe auch S.12). In der Position 1V
entspricht eine volle Umdrehung der Tonhöhenregler einer Oktave – genau genommen einer None, näm-
lich 13 Halbtönen, etwa "C" bis "c". Dieser Zusammenhang entsteht aus der Tatsache, dass bei den ers-
ten Synthesizern mit analoger Klangerzeugung eine Änderung der Tonhöhensteuerspannung um ein Volt,
einer Änderung der Tonhöhe um eine Oktave entsprach. Dieses Verhältnis – die sog. Skalierung – hat sich
schnell als Standard eingebürgert und besitzt noch heute allgemeine Gültigkeit. Ausnahmen machten ledig-
lich einige japanische Hersteller, die mit einer davon abweichenden Skalierung arbeiteten (z.B. Modelle von
Korg und Yamaha).
1 Oktave
2 Oktaven
5 Oktaven
1V
2V
5V
Range
Grundlagen des Sequenzers
angeschlagenen Taste (z.B. "C") nicht mehr zwangsläufig
der gespielten Tonhöhe.
Ein elektronisches Instrument, sprich Synthesizer, bietet
nun die interessante Möglichkeit, die Tonhöhe nicht nur
in Halbtonschritten aufgeteilt über eine Tastatur einzu-
geben. Sie können dazu beispielsweise auch Drehregler
verwenden – wie bei Ihrem Dark Time. Sobald Sie einen
der 16 Tonhöhenregler auf Dark Times Bedienfeld dre-
hen, ändert sich die Steuerspannung, die vom entspre-
chenden Step ausgegeben wird, und der angeschlosse-
ne Synthesizer ändert demzufolge seine Tonhöhe. Da
Drehregler stufenlos arbeiten, sind Sie bei der Festle-
gung der Tonhöhen nicht mehr an Halbtonschritte gebun-
den, Sie erreichen auch jeden Ton "dazwischen". Somit
ist es ein leichtes, atonale Sequenzen zu erzeugen oder
mikrotonale Klangveränderungen zu programmieren.
Bringt man den Range Schalter nun in eine andere Posi-
tion, also 2V oder 5V, entspricht eine volle Drehung der
Tonhöhenregler einem größeren Steuerspanungsbereich
(2 Volt bzw. 5 Volt). Es wird nun ein größerer Tonraum
abgedeckt, ein bestimmter Ton ist dementsprechend
schwieriger zu treffen.
Selbstverständlich können Sie mit Dark Time nicht nur
Tonhöhen, sondern alternativ sämtliche anderen,
spanungssteuerbaren Parameter eines Synthesizers
kontrollieren, z.B. Filter, Lautstärken und vieles mehr.
Gerade für solcherlei Anwendungen bietet sich die Ver-
wendung der unterschiedlichen Ranges an.
34
Dark time
DOEPFER
Kommen wir jedoch zurück zur Programmierung von tonalen Sequenzen: Ein stufenlos arbeitender Regler
mit der Beschriftung "0-10" erscheint zur Eingabe von musikalischen Noten zunächst einmal wenig hilfreich,
denn er bietet keinen Bezug zu einer definierten Tonhöhe. Aus diesem Grunde besitzt Dark Time die Funk-
tion Quantize (siehe auch S.12). In der Position "On" arbeiten die Tonhöhenregler nicht mehr kontinuierlich.
Stattdessen werden die Regelbreiche abhängig von der Stellung des Range Schalters in 13 (eine Oktave
oder besser eine None s.o.), 25 (zwei Oktaven) oder 61 (fünf Oktaven) separate Schritte aufgeteilt. Die
einzelnen Töne einer Oktave lassen sich nun beim Drehen des Reglers leicht nach Gehör voneinander
trennen – das gilt zumindest für einen Regelbereich von einer und zwei Oktaven.
Mit den Transpose- Schaltern können Sie nun die beiden Abschnitte der Sequenz getrennt um eine
Oktave nach oben oder unten transponieren (siehe auch S.12). Zum Transponieren der beiden Sequenz-
Abschnitte können Sie auch eine externe Steuerspannung verwenden, die sie an Dark Times Buchsen
CV1 In bzw. CV2 In anschließen. Hier steht Ihnen wiederum die Möglichkeit offen, eine Tastatur zu
verwenden und die Sequenz in Halbtonschritten zu transponieren, oder kontinuierliche Steuerspannugen
einzusetzen, mit deren Hilfe sich interessanet Tonhöhen-Verschiebungseffekte realisieren lassen. Dazu
eignen sich diverse Synthesizer-Module wie etwa ein LFO, um nur ein Beispiel zu nennen. Sie können
dazu natürlich auch auch eine MIDI/USB-Tastatur oder eine Controllerbox nutzen, denn Dark Times
internes MIDI/CV-Interface wandelt die eingehenden MIDI-Daten in Steuerspannungen um. Vergessen Sie
in diesem Fall nicht die Einstellung des MIDI-Kanals... (s. Seite 17).
Wie Sie sehr bald feststellen werden, ist die kreative Arbeit mit einem Step-Sequencer wie Dark Time in der
Praxis nicht einmal ansatzweise so akademisch, wie es sich auf den vorangegangenen Seiten bisweilen
einmal angehört haben könnte. Sie werden mit Sicherheit schnellen Zugang finden und neue musikalische
Ausdrucksformen finden.
Wir wünschen dabei viel Vergnügen und Erfolg!
Grundlagen des Sequenzers
35

Werbung

Inhaltsverzeichnis
loading

Diese Anleitung auch für:

Dark time

Inhaltsverzeichnis