3.4
Erläuterungen
• Ein Schaltschrank sollte grundsätzlich in Leistungsbereich und Steuerungsbereich unter-
teilt werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob das System innerhalb eines Schaltschrankes
aufgebaut wird oder mehrere Schränke umfasst. Wegen der starken Abstrahlung der
Leistungsleitungen wird der Einbau einer Schirmwand empfohlen. Diese muss sehr gut
mit dem Rahmen oder der Montagefläche verbunden sein (verzinkte Ausführung oder
Lack entfernen).
• Der eingebaute Umrichter sowie ein vorgeschalteter Funkentstörfilter müssen eine Ein-
heit bilden, d.h. z.B. sie müssen ohne isolierende Lackschicht flächig über die Montage-
platte miteinander verbunden sein.
• Die Verbindungsleitung zwischen Funkentstörfilter und Umrichter sollte als beidseitig auf-
gelegte, geschirmte Leitung ausgeführt werden und sollte im Normalfall nicht länger als
30 cm sein.
• Die Montageplatte des Umrichters ist als Sternpunkt für die gesamte Erdung und Schir-
manbindung in der Maschine oder Anlage zu sehen. Sollten der Motor oder andere An-
lagenteile zu Störungen führen, ist die HF-Anbindung dieser Elemente schlecht. In die-
sem Fall muss parallel ein Potentialausgleich durchgeführt werden.
• Eine gute Anbindung des Schirmes am Motorklemmkasten ist nur dann gegeben, wenn
der Anschlusskasten aus Metall ist, sowie eine Metall-PG-Verschraubung für das Auf-
legen des Schirms verwendet wurde. Bei Verwendung eines Kunststoffkastens ist der
Schirm ohne Verlängerung mit einem Kabelschuh zu versehen und direkt mit dem Er-
dungspunkt zu verbinden.
• Durch die Verwendung von Funkentstörfiltern erhöhen sich die Ableitströme der Geräte.
Da diese dann über der 3,5 mA Schwelle liegen, muss eine der folgenden Bedingungen
erfüllt sein:
• Schutzleiter Querschnitt mindestens 10 mm² Kupfer
• überwachen des Schutzleiters durch eine Einrichtung, die im Fehlerfall selbstständig
abschaltet
• Verlegen eines zweiten Schutzleiters über getrennte Klemmen. Auch dieser muss für
sich allein die Anforderungen für Schutzleiter erfüllen.
• Verbraucher, die elektrische oder magnetische Felder erzeugen oder Einflüsse auf die
Spannungsversorgung nehmen, sind möglichst weit entfernt zu plazieren und es sind
Maßnahmen zur Unterdrückung der Einflüsse vorzunehmen.
• Beim Frequenzumrichter / Servoantrieb mit Spannungszwischenkreis, hängt die Lebens-
dauer von der Strombelastung der Elektrolytkondensatoren im Zwischenkreis ab. Durch
den Einsatz von Netzdrosseln kann die Lebensdauer der Kondensatoren, speziell beim
Anschluss an "harte" Netze bzw. bei Dauerbelastung (S1-Betrieb) des Antriebs, wesent-
lich erhöht werden.
Bei Antrieben im Dauerbetrieb (S1) mit einer mittleren Auslastung von >60% empfiehlt
KEB den Einsatz von Netzdrosseln mit einem Uk=4%.
Der Begriff "hartes" Netz kann wie folgt (als Hilfestellung) definiert werden:
Die Nennleistung des Umrichters (Sn) ist im Vergleich zur Knotenpunktleistung (Snetz)
des Netzes sehr gering. Beispiel:
18
Snetz
k =
––––––– >> 200
Sn