Azyklischer Betrieb; Realisierung Mit Profisbus-Dp V1 - ABB Protronic 100 Bedienungsanleitung

Azyklischer Betrieb

Alle bisherigen Beschreibungen haben immer den zyklischen,
sich ständig wiederholenden Datenaustausch beschrieben. So-
fern aber, wie bei diesen Geräten, auch sporadisch Werte wie
Reglerparameter oder Sollwerte beschrieben werden müssen,
kann das zyklische System in seiner Form nicht genutzt werden.
Die PROFIBUS-DP Realisierung für diese Geräte bietet deshalb
eine Schnittstelle für diesen azyklischen Betrieb.
Mit diesem Betrieb ist nicht nur ein azyklisches Schreiben, son-
dern auch ein azyklisches Lesen von Daten möglich.
Realisierung mit PROFIBUS-DP V1
Die genormte Version von Profibus-DP V1 stellt 2 Dienste für die
azyklische Kommunikation zur Verfügung. Dies sind READ und
WRITE für azyklisches Lesen und azyklisches Schreiben. Diese
Dienste stehen für Profibus-DP Master Klasse 1 und Klasse 2
zur Verfügung.
Grundlage der Adressierung der Daten für die Kommunikation
sind 2 Beschreibungswerte Slot und Index. Jede ansprechbare
Größe des Reglers, Variable oder Online-Parameter, ist durch
eine Angabe von Slot und Index eindeutig adressierbar.
Für die bereits in Verwendung befindliche Realisierung ohne
PROFIBUS-DP V1 ist im Abschnitt „Tabellen" für jede adressier-
bare Größe ein Kennung angegeben. Dies ist ein 16Bit-Index,
der auch als Variablenindex bezeichnet wird. Die Adressierung
für Dienste von Profibus-DP V1 setzt auf diesem Variablenindex
auf. Hierbei wird der 16Bit-Variablenindex (hexadezimal gelesen)
in seinen höherwertigen und niederwertigen Teil zerlegt. Für die
Adressierung für DP V1 wird der höherwertige Teil als Slot und
der niederwertige Teil als Index verwendet.
Beispiel
Variable .L3_R1
16Bit-Variablenindex 0x023B
Slot 0x02
Index 0x3B
14 Betreiben
(Darstellung hexadezimal)
(Darstellung hexadezimal)
(Darstellung hexadezimal)
Bei der Realisierung des azyklischen Betriebs ist zu unter-
scheiden, ob der verwendete Profibus-DP-Master bereits die hier-
für genormten Dienste der Version 1 - genannt Profibus-DP V1
- unterstützt. Ist dies nicht der Fall, so kann auf die beschriebene
Realisierung ohne Profibus-DP V1 zurückgegriffen werden.
Dieses Verfahren gilt auch für die verwendeten Variablenindizes
von Online-Parametern, bei denen man den Variablenindex auf-
grund bestimmter Informationen berechnen kann (siehe Abschnitt
„Datenadressierung").
Bei der Aufteilung des Variablenindex ist jedoch zu berücksichti-
gen, daß die Werte 255 bzw. 0xFF als vordefinierte Werte nicht
verwendet werden dürfen. Da es innerhalb der existierenden
Variablenindizes aber Werte gibt, bei denen der Index den Wert
255 bzw. 0xFF annehmen kann, ist hier eine Veränderung der
Werte vorzunehmen. Für Slot ergibt sich keine Kollision mit dem
vordefinierten Wert 255 bzw. 0xFF. Wird beim Index ein Wert
0xFF ermittelt, so ist stattdessen der Wert 0x00 als Index zu
verwenden und der Slot ist um den Wert 0x80 zu erhöhen.
Beispiel
Variable .L3_T1_STEUER
16Bit-Variablenindex 0x01FF
Slot 0x81
Index 0x00
(Darstellung hexadezimal)
(0x01 + 0x80; Darstellung
hexadezimal)
(0xFF → 0x00; Darstellung
hexadezimal)