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Werner Dosiertechnik CPR-Compact 3000 Bedienungsanleitung Seite 20

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WDT
7.5
Begriffserklärung
7.5.1
Stellgröße
Die Stellgröße ist die Größe, die vom Regler erzeugt wird, um einen vorgegebenen Sollwert zu erreichen.
Je nach verwendetem Dosiergerät (Pumpe /Ventil) führt dies zu einer variablen Ein-Ausschaltdauer für
Dosierpumpen, einer variablen Frequenz für frequenzgesteuerte Pumpen oder einem Öffnungswinkel für
ein Motorventil.
7.5.2
P-Bereich (Proportionalregelung)
Der Proportionalregler errechnet die Differenz zwischen dem Sollwert und dem aktuellen Istwert. Ist die
Differenz gleich bzw. größer dem Proportionalbereich (P-Bereich), so wird die maximale Stellgröße erzeugt.
Das angeschlossene Dosiergerät wird länger bzw. mit einer höheren Frequenz angesteuert. Auf Grund der
Chemikalienzugabe verringert sich diese Differenz und die Ansteuerung des Dosiergerätes wird
entsprechend gekürzt bzw. reduziert.
Beispiel: frequenzgesteuerte Pumpe
Am Chlorregler ist ein Sollwert von 0.60, ein P-Bereich von 0.20 und eine max. Dosierfrequenz von 6000
1/h eingestellt. Bei einem Istwert gleich, kleiner 0.40 (0.60 – 0.20) wir die Frequenzpumpe mit 6000 Hüben
angesteuert. Erhöht sich der Istwert auf 0.50 (Mitte P-Bereich) wird die Pumpe nur noch mit 3000 Hüben
angesteuert.
7.5.3
I-Zeit Tn (Integralregelung)
Der Integralregler erzeugt eine Stellgröße, die zur Gesamtsumme der bisherigen Abweichung zum Sollwert
proportional ist. Die Stellgröße des Integralreglers steigt demnach bei einer Abweichung vom Sollwert
langsam an und verkleinert sich erst nach überschreiten des Sollwertes wieder.
Die Nachstellzeit (I-Zeit Tn) ist die Zeitspanne, die der Integralregler benötigt, um die gleiche Stellgröße
einzustellen, die der Proportionalregler sofort einstellt. Je größer die Nachstellzeit, desto kleiner ist der
Anteil des I-Reglers an der Regelung.
Beispiel:
Am Chlorregler ist ein Sollwert von 0.60, ein P-Bereich von 0.20, eine I-Zeit Tn von 600 sec. und eine max.
Dosierfrequenz von 6000 1/h eingestellt. Bei einem Istwert von 0.50 ergibt sich anfänglich eine
Ansteuerung mit 3000 Hüben. Bei einer gleichbleibenden Abweichung würde der Integralregler nach 10
Minuten ebenfalls eine Stellgröße von 3000 Hüben errechnen. Somit erzeugt der PI-Regler eine Gesamt-
Stellgröße von 6000 Hüben.
Die Stellgröße des I-Reglers nimmt erst wieder nach Überschreiten des Sollwertes ab. Durch dieses
aufsummierende (integrierende) Verhalten kann der I-Regler z.B. den aktuellen Chlorverbrauch und die
entsprechende Grunddosierung selbst ermitteln, so dass der eingestellte Sollwert sehr genau eingehalten
werden kann.
7.5.4
D-Zeit Tv (Differentialregelung)
Der Differential-Regler erzeugt eine Stellgröße die von der Änderungsgeschwindigkeit des Messwerts
abhängt. Der D-Anteil wirkt so der Änderung des Messwerts entgegen. Die Vorhaltzeit Tv ist die Zeit, die
ein P-Regler bei konstanter Änderungsgeschwindigkeit der Messgröße benötigt, um die gleiche
Ausgangsgröße einzustellen, die der D-Regler sofort einstellt.
Beispiel:
Am Chlorregler ist ein Sollwert von 0.60, ein P-Bereich von 0.20 und eine D-Zeit Tv von 30 sec. eingestellt.
Der aktuelle Istwert beträgt 0.60 mg/l.
Sinkt nun die Chlorkonzentration auf Grund einer hohen Belastung um ca. 0,033 mg/l alle 10 Sekunden,
so würde der Istwert innerhalb von 60 Sekunden auf 0.40 fallen. Der reine P-Regler erzeugt zunächst eine
kleine Ausgangsgröße, die erst mit steigender Abweichung zum Sollwert zunimmt. Erst nach 60 Sekunden
würde der reine P-Regler die maximale Stellgröße erzeugen.
Der D-Regler erzeugt jedoch sofort fast 100% der Stellgröße, solange der Messwert gleichbleibend abfällt
und wirkt so dem starken Abfall der Chlorkonzentration entgegen. Der D-Regler dosiert somit so viel, wie
der reine P-Regler erst 30 Sekunden später dosieren würde.
7.5.5
Zeitlimit Dosierung (Dosierzeitbegrenzung)
Als Sicherheitsvorkehrung gegen gefährliche Fehl- bzw. Überdosierungen infolge defekter Elektroden kann
die Dosierzeit der Anlage begrenzt werden. Die Dosierzeit ist die Zeitspanne, in der der eingestellte Sollwert
erreicht werden muss. Falls der Sollwert innerhalb dieser Zeit nicht eingeregelt werden kann, wird ein Alarm
ausgelöst und die Dosierung gestoppt.
Die Dosierzeitbegrenzung wird für den pH- und Chlorregler getrennt unter dem Menüpunkt Ausgang
Original Bedienungsanleitung in deutsch - Version (V1.22 – 2015_06_08)
CPR-Compact 3000
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