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Philips VR678/02 Service Seite 64

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16. Bedienteil (Display Control) (DC)
16.1. Der Front-Controlier
Der maskenprogrammierte
8-Bit-Mikrocontroller
[7060] (Front-
Controller, FC} auf dem DC-Board arbeitet als Sub-Rechner. Er steu-
ert verschiedene, auf dem DC-Board und Klappenprint befindliche
Funktionsgruppen an und wertet die von dort gelieferten Signale aus.
Voraussetzung fir eine korrekte Funktion des FC ist eine funktionie-
rende Kommunikation mit dem Central Controller (CC) [7035] auf
dem Motherboard. Physikalisch ist er ber den Stecker [1510] mit
dem Motherboard verbunden. Die Verstandigung erfolgt seriell und
bidirektional mit TTL-Pegel diber einen modifizierten Dreileitungs-PC-
Bus durch die Leitungen SCL (Port P3.6/Pin 23), SDA (P3.7/Pin 24)
und Bus-Init (P1.1/Pin 2). Bei SCL und SDA handelt es sich um die
standardmaBigen P?C-Bus-Signale. Die Bus-Inii-Leitung tbertragt
eine fallende Flanke als Startbedingung fiir eine Multimaster-C-
Bus-Kommunikation zwischen CC und FC im High-Speed-Mode.
In der Betriebsart Normal sind der keramische 8 MHz-Resonator
[1060] an den Eingaéngen XIN/XOUT
(Pin 13/14) und der 32.768
kHz-Quarz [1062] an den Eing&ngen
XTIN/XTOUT (Pin 10/14) in
Funktion. Der Systemtakt betragt somit 8 MHz. In den Betriebsarten
LOW-POWER und Netz-Aus ist nur der Quarz aktiv. Der Systemtakt
betragt hier 32.768 kHz.
Durch einen LOW-Impuls am Pin 12 des FC kann ein definierter
Reset des FC ausgelést werden. Die Erzeugung des impulses wird
von dem auf dem Motherboard befindlichen IC [7019] gesteuert.
Uber Pin 10 des Steckers [1510] wird an die Schaitungsgruppe um
den Transistor [7050] ein LOW-impuls tibertragen. Dort erzeugti die
steigende Flanke dieses Impulses fiir ca. 1 msec einen LOW-Pegel
am Pin 12 des FC.
Die Autgaben des FC und der auf dem DC-Board bzw. Klappenprint
vorhandenen Schaltungsgruppen lauten im einzeinen:
-Ansteuerung der VFD-Anzeige
- Festlegung und Uberwachung der Betriebsart des ganzen Gerates
- Abgleich des Uhrtaktes
:
- Emptang und Dekadierung der Signale der IR-Fernbedienung
- Abfrage der Tasten fiir die Geratefunktionen
- Ansteuerung diverser Leuchtdicden
- Uberwachung und Steuerung des Backup-Systems
- Reset und !nterrupt-Steuerung
~ Diverse Eingangsbuchsen
16.2. Ansteuerung und Versorgung der VFD-
Anzeige
Die VFD-Anzeige
ist im Prinzip eine Rohrentricde, wobei die
Heizfaden der Rohre als Kathode dienen.
Die Ansteuerung der Digits und Symbole wird in einem Zeit-Multi-
plex-Verfahren (Duty 1:16, Scanning-Periode 3.9 ms (16 x 244.14
1s), Spannungshub +5V /-28 V) durchgefiihit. Durch Impulsbreiten-
modulation der Gitter-Ansteuer-Signale ist eine Dimmer-Funktion
realisiert. Bei maximalerAnzeige-Helligkeit betragt die Impulsbreite
fiir jedes Gitter 214 us. Sie laBt sich softwaregesteuert in 7 Stufen bis
auf 30 us reduzieren, was fiir das Auge die Helligkeit der VFD-
Anzeige entsprechend verringett.
Ein Digit oder Symbol leuchtet nur, wenn innerhalb einer Scanning-
Periode gleichzeitig fir eine bestimmte Zeitdauer die entsprechende
Anode und das sie umgebende Gitter auf +5 Voit geschaltet werden.
Die von der Kathode emittierten Elektronen werden so von dem
positiv geladenen Gitter beschleunigt und treffen auf die ebenfalls
positiv geladene Leuchtschicht derAnade,
Wahrend der restlichen Zeit der Scaning-Periode liegt das jeweilige
Gitter durch interne Pulldown-Widerstande im FC auf -28 V. Dieses
Potential liegt noch unter dem mittleren Kathoden-Petential von etwa
-21 V, was fiir eine Vermeidung der Elektronenbeschieunigung und
somit far eine sichere Dunkelschaltung der zugehérigen Anoden-
segmente sorgt.
Die Heizspannung der VFD-Heizung (U_= 6.5Veff , f = 31.25kHz)
wird vom Neizteil Gber die Leitungen HELO und HELI (Stecker
[1510/- 13 u. -11]) an die Pins F1 und F2 der VFD-Anzeige geliefert.
Die Z-Diode [6070] kiemmt die Heiz-Wechselspannung dber den
Widerstand [3074] auf etwa -21 Volt. Direkt zwischen den Pins F1
PCS 76675 D
und F2 gemessen, betragt die Heizwechselspannung aufgrund der
Widerstande [3073] u. [3075} ca. 4,1 Veff.
16.3. Ansteuerung des Netzteils und
Uhrenabgleich
Der FC fiefert zwei Steuersignale an das Netzteil.
Erstens veranlaBt der FC das Neizteil die in Abschnitt 2. erwahnte
Heizspannung flir die VFD-Anzeige zu erzeugen. Hierzu wird vorn
FC tber das Port P5.5/Pin 80 ein Ansteuersignal der Frequenz
31.25kHz zur Verftigung gestelltt. Uber die Leitung HEST am Stecker
[1510/-1] und den Transistor [7011] auf dem Motherboard wird dieses
Ansteversignal
an
das
Netzteil
iibertragen.
Die
zugehdrige
Schaltungsgruppe liefert ber die Leitungen HELO und HELI dem
DC-Board und somit der VFD-Anzeige die Heizspannung. In den
Betriebsarten LOW-POWER
und Netz-Aus fUhrt das Port P5.5
HIGH-Pegel. Die Heizspannung ftir die VFD-Anzeige bleibt aus.
Die Leitung HEST und somit das Port P5.5 kann im Servicemode ein
Rechtecksignai mit Fsoll = 2048Hz ausgeben. Mit dem variablen
Kondensator [2060] und einem am Port P5.5 angeschlossenen Fre-
quenzmesser kann der Uhrenabgleich durchgefihrt
' werden.
Zweitens ist der FC tiber die Leitung STBY (Stecker [1510/-14]) in
der Lage das Netzieil gezielt in die "Low Power'-Bertriebsart zu
versetzen, In diesem Mode liefert das Netztetl nur die SSTBY-Be-
triebsspannung und der Energieverbrauch ist auf einige 100mW re-
duziert. Aus diesem Grund wird der "Low Power Mode" mit <1 -Watt-
Mode bezeichnet.
Ein Wechsel in den "Low Power Mode" wird tiber eine Pegel-
Anderung des Ports P5.4/Pin79 von HIGH nach LOW eingeleitet.
Der Transistor [7010] wird durch den Pegelwechsel in den leitenden
' Zustand versetzt. Der Kollektor und somit Kontakt 14 des Steckers
[1510} fuhrt HIGH-Pegel. Der HIGH-Pegel wird an die zugehdrige
Schaltungsgruppe des Netzteils Gbertragen und versetzt dieses in .
den gewiinschten "Low Power Mode".
16.4. Bedienfeld (Tasien)
Eine Eingabe Uber die Tasten ist nur dann méglich, wenn sich der FC
im Normal-2-Modus befindet. Die Output-Ports P8.5 bis P9.7 [Pin 63-
65] des FC werden zu jeweils unterschiedlichen Zeitpunkten flr 40
us auf HIGH-Pegel (+5 V) gelegt. Diese Signaie gelangen entweder
direkt oder Uber die Steckerkontakte [1516/4 und -/5] an die jeweili-
gen Tasten. Bei beliebig gedriickter Taste liest der FC direkt bzw.
uber den Stecker {1516/1-3] und tiber die zugehGrigen Input-Ports
P40/KEYO
bis P43/KEY3
(Pin 67-70) einmal
wahrend
jeder
Keyscan-Periode (16,384 ms) einen HIGH-Pegel ein, Wird keine
Taste betatigt, liegen die Eingange liber die intemen Pulldown-Wider-
stande des Ports P4 auf LOW-Pegel (0 V).
16.5. IR-Empfanger und Signalauswertung
Die Betriebsspannung fir den IR-Empfanger steht nur in der Be-
triebsart "Normal" zur Verfiigung. Der IR-Empfanger [7035] enthait
neben einer Fotodiade einen selektiven geregelten Verstarker, Die
Fotodiode wandelt die empfangene Strahlung (ca. 940 nm) in elektri-
sche Impuise um, die anschlieBend verstarkt und demoduliert wer-
den. Uber den Interrupt-Eingang INT3/P3.0 (Pin 17) des FC wird das
Ausgangssignal des !R-Empfangers als Impulsfoige mit TTL-Peget
eingelesen. Durch Auswertung der Impulsfolge erkennt der FC den
von der iR-Fernbedienung gesendeten Befehl und fahrt anschlie-
Bend die mit diesem Befeht verknipfien Anweisungen aus.
16.6. Shuttle (optional)
Der Shuttle stellt einen binarcodierten Drehschalter mit einem Dreh-
winkel yon +70° und 16 Schaitzustanden dar. Er zentriert sich nach
dem Loslassen per Federkraft immer wieder mittig in der Ruhestei-
lung, von der aus in jede der beiden Richtungen 7 bzw. 8 weitere
Schaltzustande eingenommen werden kénnen. Alle Schaltzustande
werden durch jeweits unterschiedliche Verbindung der vier verschie-
denen Shuttle-Ausgaénge SHA- SHD mit der Spannung 5D1 reali-
siert. Die Pegel derAusgaénge SHA-SHD gelangen Uber die Stecker-
kontakte [1515/-1...4] an die Inputports P3.2 - P3.5. Fahren dieAus-
gange SHA-SHD keinen HIGH-Pegel, so liegen die zugehdrigen
Ports ber die externen Pulidown-Widerstande [3080, 3681, 3083 u.
3084] auf LOW-Potential. Der FC wertet die geiieferten Pegel aus
und startet die damit verknupftenAktionen.

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