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Stober MC6 Handbuch Seite 14

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Der Motion Controller MC6 ...
Handbuch MC6
Reine Software-Lösungen können die Beschädigung des Dateisystems bei
Abschaltung des Stroms zwar nicht verhindern. Allerdings reduzieren
geeignete Maßnahmen die Häufigkeit des Eintretens oder ermöglichen eine
Reparatur. Darüber hinaus entfallen die Aufwände für zusätzliche Hardware
und Wartung.
Nachfolgend werden die Maßnahmen beschrieben, die bei Systemen von
STÖBER getroffen werden, um die Sicherheit des Dateisystems und der darin
enthaltenen Daten für den Fall eines Spannungswegfalls zu erhöhen.
Erst herunterfahren, dann ausschalten
Wird der MC6 abgeschaltet, während die Software eine Datei auf die
Speichermedien Solid-State-Drive (SSD) oder CFast schreibt, wird diese Datei
in den meisten Fällen beschädigt.
Eine Steuerungssoftware beschreibt diese Speichermedien in der Regel in
Abständen von wenigen Sekunden selbstständig, weshalb die
Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, durch Abschalten bei laufender Software
einen Schaden zu verursachen. Es wurden jedoch verschiedene Maßnahmen
ergriffen, um das Auftreten dieser Zustände zu minimieren.
EWF-Manager
Die Standardmaßnahme zum Schutz einer Anwendung in einem NTFS-
basierten Windows-Dateisystem ist der Enhanced Write Filter (EWF), der mit
den Embedded-Varianten der Windows-Betriebssysteme ausgeliefert wird. 
Bei aktiviertem EWF verlagert das Betriebssystem während des Boot-
Vorgangs die Daten des Dateisystems in den Hauptspeicher und verhindert
dadurch das direkte Beschreiben des Datenträgers.
Bei Wegfall der Spannungsversorgung sind somit nur Daten im Hauptspeicher
betroffen. Hingegen wird eine Beschädigung des Dateisystems auf dem
Datenträger vermieden.
Der EWF schützt zwar die gesamte Partition, verhindert gleichzeitig aber auch,
dass Daten persistent auf ihr abgelegt werden können. Eine Speicherung
findet zwar augenscheinlich statt. Danach befinden sich die Daten aber erst im
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Hauptspeicher und nicht auf dem Speichermedium! Um die Daten auf das
Speichermedium zu schreiben, muss der EWF zunächst deaktiviert und das
System neu gestartet werden. Dies bedeutet, dass die Speicherung von Daten
bei laufender SPS unmöglich ist, ohne vorab den gewollten Schutz des
Dateisystems zu verlassen.
Allerdings lassen sich die Bestandteile der CODESYS-Laufzeitumgebung, die
nicht variabel sind (Software, Lizenzen, Konfigurationen), durch den EWF-
Filter schützen.
Zu diesem Zweck werden auf dem MC6 mehrere Partitionen eingerichtet. Eine
davon enthält das Betriebssystem und die nicht-variablen Bestandteile der
CODESYS-Laufzeitumgebung. Diese Partition wird durch den EWF geschützt.
Andere Partitionen sind zum Beschreiben freigegeben und dienen der Ablage
des Boot-Projekts und gegebenenfalls von Daten, die durch die SPS-
Anwendung erzeugt werden.
Durch dieses Vorgehen kann zum einen sichergestellt werden, dass die
Partition mit dem Betriebssystem und der CODESYS-Umgebung
unbeschädigt bleibt. Zum anderen ist die Ablage variabler Daten weiterhin
möglich.
Dateisystemprüfung
Auf dem MC6 wird die CODESYS-Laufzeitumgebung nicht durch den
herkömmlichen Autostart-Mechanismus des Betriebssystems gestartet.
Stattdessen wird zum Starten ein Batch-Skript verwendet, das als letztes
Kommando den Start der Laufzeitumgebung initiiert.
Dies ist keine Maßnahme, die direkt zur Verbesserung der Dateisystem-
Sicherheit beiträgt. Jedoch ermöglicht sie, vor dem Start der
Laufzeitumgebung Überprüfungen durchzuführen, die gegebenenfalls
Beschädigungen des Dateisystems erkennen und die Einleitung von
Gegenmaßnahmen ermöglichen.
WE KEEP THINGS MOVING
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