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Siemens SIPROTEC 5 7SY82 Handbuch Seite 145

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Wenn Sie die Nennströme ändern, wird das entsprechende Feld rot umrandet, um auf die unterschiedlichen
Ströme zwischen Single-Line-Editor und den Anlagendaten hinzuweisen. Beim Synchronisieren im Single-
Line-Editor werden diese Nennströme in die Anlagendaten übernommen.
Änderung der Wandlerübersetzungsverhältnisse am Gerät
3.9.3
Das Gerät ist in Lieferstellung auf Primärwerte voreingestellt. Direkt am Gerät können Sie nur primäre Werte
einstellen.
HINWEIS
i
i
Wenn das Gerät mit IEC 61850-Protokoll arbeitet, ändern Sie die Wandlerdaten nur über DIGSI 5 und nicht
direkt am Gerät. Wenn Sie die Wandlerdaten direkt am Gerät ändern, kann die IEC 61850-Konfiguration der
Mess- und Zählwerte fehlerhaft sein.
Hinweise zu sekundären Messwerten und Schwellwerten bei Geräten mit
3.9.4
LPIT-Eingängen
Bei klassischen Strom- und Spannungswandlern existiert ein klar definierter Bezug der sekundären Wandler-
nenngröße zu den Nenngrößen des Abgangs. Das ist möglich, da die Wandler nach diesem Kriterium für den
Abgang ausgewählt werden. LPIT-Wandler werden für einen weiten Nennstrom- und Nennspannungsbereich
entwickelt. Dadurch wird der Einsatz des gleichen Wandlertyps für verschiedene Nennwerte möglich. Damit
ändert sich der sekundäre Nennwert des Wandlers mit seinem Einsatzfall.
Beispiel
Eine Rogowskispule hat ein Nennübersetzungsverhältnis von K
diese Rogowskispule an einem Abgang mit 500 A Nennstrom eingesetzt wird, ergibt sich eine sekundäre
Nennspannung von U
Abgang mit 200 A Nennstrom eingesetzt wird, ergibt sich eine sekundäre Nennspannung von U
22,5 mV/50 A ⋅ 200 A = 90 mV.
Der einfache Bezug der sekundären Nenngrößen zu den Abgangsnennwerten geht damit verloren. Weiterhin
besteht keine Möglichkeit, diese Sekundärgrößen mit einem einfachen Multimeter nachzumessen. Aufgrund
der kleinen LPIT-Signale würde der Anschluss eines Messgerätes zu Störeinkopplungen führen. Weiterhin sind
die Innenwiderstände üblicher Multimeter viel kleiner als der in der Norm IEC 61869 festgelegte Belastungswi-
derstand von 2 MΩ, 50 pF. Der Anschluss des Messgerätes führt damit bereits zu Messfehlern.
Um das von konventionellen Eingängen gewohnte Bild der Messgrößen zu erhalten, werden statt der
tatsächlichen sekundären Messgrößen virtuelle sekundäre Messgrößen angezeigt, die sich bei Anschluss eines
konventionellen Wandlers ergeben würden.
Für das genannte Beispiel der Rogowskispule an einem Abgang mit 500 A Nennstrom werden bei Nennstrom
1 A statt 225 mV als sekundäre Messgröße angezeigt.
Virtuelle Sekundärgrößen
Virtuelle Sekundärgrößen sind auf Nennwerte bezogene Strom- oder Spannungswerte mit einem festen
Bezugspegel für Nennwerte.
Folgende Bezugspegel sind definiert:
1 A entspricht dem Nennstrom der Messstelle
100 V entsprechen der Nennspannung der Messstelle
Umrechnung von virtuellen Sekundärgrößen auf Primärgrößen
Da die Gerätefunktionen nicht ausschließlich für LPIT-Anwendungen entwickelt wurden, sind viele Einstellbei-
spiele für Einstellwerte in Sekundärgrößen formuliert. Das macht die Einstellbeispiele universeller, da sie nicht
SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch
C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023
3.9 Allgemeine Hinweise zur Schwellwerteinstellung von Schutzfunktionen
= 22,5 mV/50 A ⋅ 500 A = 225 mV. Wenn die gleiche Rogowskispule an einem
nenn,sek
= 22,5 mV sekundär zu 50 A primär. Wenn
r
Systemfunktionen
=
nenn,sek
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