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Siemens SIPROTEC 5 7SY82 Handbuch Seite 606

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Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen
6.15 Überspannungsschutz mit Gegensystemspannung
Die Sekundärspannung des Spannungswandlers kann verwendet werden, wenn der Spannungswandler an
die Nennspannung angepasst wird. Der Wert von 10 % der Gegensystemspannung bei einer sekundären
Nennspannung von 100 V beträgt:
100 V / 1,73 * 0,1 = 5,77 V
Parameter: Rückfallverhältnis
Voreinstellwert (_:271:4) Rückfallverhältnis = 0,95
Der Voreinstellwert von 0,95 ist für die meisten Applikationen geeignet.
Sie können das Rückfallverhältnis verringern, um ein Flattern der Stufe bei zu niedrigem Schwellwert zu
vermeiden. Für die Stufe mit einer Einstellung von beispielsweise 2 % können Sie ein Rückfallverhältnis von
0,90 verwenden.
Parameter: Auslöseverzögerung
Voreinstellung (_:271:6) Auslöseverzögerung = 3,00 s
Geben Sie die Auslöseverzögerung für die spezielle Applikation an. 3,00 s ist ein realistischer Wert.
Für einen höheren Schwellwert ist eine kürzere Auslöseverzögerung erforderlich.
Betrieb als Überwachungsfunktion
Wenn die Stufe nur meldend wirken soll, können die Erzeugung der Auslösemeldung und die Störfallprotokol-
lierung über den Parameter Blk. Ausl. & Fehleraufz. abgeschaltet werden.
Beispiel 1:
Freigabe einer Überstromzeitschutz-Stufe bei unsymmetrischen Fehlern
Im Folgenden ist die Einstellung der Funktion zur Freigabe einer Überstromzeitschutz-Stufe bei unsymmetri-
schen Fehlern beschrieben. Stellen Sie die Überstromzeitschutz-Stufe nur geringfügig über dem Laststrom
und damit sehr empfindlich ein. Um ein Fehlansprechen der Überstromzeitschutz-Stufe zu vermeiden, wird
die Überstromzeitschutz-Stufe bei Ansprechen der Gegensystem-Spannungsstufe freigegeben. Solange die
Gegensystem-Spannungsstufe nicht angesprochen hat, ist die Überstromzeitschutz-Stufe blockiert.
Bild 6-156
zeigt die Spannungszeiger bei einem 2-poligen Nahfehler zwischen den Leitern B und C. Die
Leiter-Leiter-Spannung U
[dw_ua_zeig, 1, de_DE]
Bild 6-156
Ein 2-poliger Nahfehler erzeugt eine relativ große Gegensystemspannung von bis zu 50 %, bezogen auf die
Leiter-Erde-Spannung. Bei einem Fernfehler sinkt der Anteil des Gegensystems. Die untere Einstellgrenze
ergibt sich aus der möglichen Unsymmetrie bei Volllast. Wenn Sie hierfür z.B. 5 % Gegensystemspannung
annehmen, dann muss der Anregewert darüber liegen. Ein Einstellwert von 10 % gewährleistet genügend
Stabilität bei unsymmetrischen Betriebszuständen sowie ausreichende Empfindlichkeit zur Freigabe der Über-
stromzeitschutz-Stufe im Fehlerfall.
Stellen Sie bei einer sekundären Nennspannung von 100 V den folgenden sekundären Schwellwert ein:
606
ist nahezu 0.
BC
Spannungszeiger bei einem 2-poligen Nahfehler
SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch
C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023

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