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SIPROTEC 5
Universalschutz LPIT
7SY82
ab V9.60
Handbuch
C53000-G5000-C608-1
Vorwort
Inhaltsverzeichnis
Einführung
Funktionale Grundstruktur
Systemfunktionen
Applikationen
Funktionsgruppentypen
Allgemeine Schutz- und Automatisierungs-
funktionen
Steuerungsfunktionen
Überwachungsfunktionen
Messwerte, Energiewerte und Monitoring
des Primärsystems
Funktionsprüfungen
Technische Daten
Anhang
Literaturverzeichnis
Glossar
Stichwortverzeichnis
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Inhaltszusammenfassung für Siemens SIPROTEC 5 7SY82

  • Seite 1 Vorwort Inhaltsverzeichnis Einführung SIPROTEC 5 Funktionale Grundstruktur Universalschutz LPIT Systemfunktionen 7SY82 Applikationen ab V9.60 Funktionsgruppentypen Allgemeine Schutz- und Automatisierungs- funktionen Handbuch Steuerungsfunktionen Überwachungsfunktionen Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems Funktionsprüfungen Technische Daten Anhang Literaturverzeichnis Glossar Stichwortverzeichnis C53000-G5000-C608-1...
  • Seite 2 Leistungsmerkmale sind nur dann verbindlich, wenn sie bei Vertragsschluss ausdrücklich vereinbart werden. Marken Dokumentversion: C53000-G5000-C608-1.02 SIPROTEC, DIGSI, SIGRA, SIGUARD, SIMEAS, SAFIR, SICAM Ausgabestand: 10.2023 und Insights Hub sind Marken der Siemens AG. Jede nicht Version des beschriebenen Produkts: ab V9.60 autorisierte Verwendung ist unzulässig.
  • Seite 3 Vorwort Zweck des Handbuchs Dieses Handbuch beschreibt die Schutz-, Automatik-, Steuerungs- und Überwachungsfunktionen der SIPROTEC 5-Geräte. Zielgruppe Schutzingenieure, Inbetriebsetzer, Personen, die mit der Einstellung, Prüfung und Wartung von Automatik-, Selektivschutz- und Steuerungseinrichtungen betraut sind sowie Betriebspersonal in elektrischen Anlagen und Kraftwerken.
  • Seite 4 (RoHS-Richtlinie 2011/65/EU) sowie elektrische Betriebsmittel zur Verwendung inner- halb bestimmter Spannungsgrenzen (Niederspannungsrichtlinie 2014/35/EU). Diese Konformität ist das Ergebnis einer Bewertung, die durch die Siemens AG gemäß den Richtlinien in Übereinstimmung mit der Norm EN 60255-26 für die EMV-Richtlinie, der Norm EN IEC 63000 für die RoHS-Richtlinie und der Norm EN 60255-27 für die Niederspannungsrichtlinie durchgeführt worden ist.
  • Seite 5 Das Produkt finden Sie unter der Zulassungsnummer (UL File Number) E194016. IND. CONT. EQ. 69CA Weitere Unterstützung Bei Fragen zum System wenden Sie sich an Ihren Siemens-Vertriebspartner. Customer Support Center Unser Customer Support Center unterstützt Sie rund um die Uhr. Siemens AG Smart Infrastructure –...
  • Seite 6 Bestimmungsgemäßer Gebrauch Das Betriebsmittel (Gerät, Baugruppe) darf nur für die in den Katalogen und in der technischen Beschreibung vorgesehenen Einsatzfälle und nur in Verbindung mit von Siemens empfohlenen und zugelassenen Fremdge- räten und -komponenten verwendet werden. Der einwandfreie und sichere Betrieb des Produktes setzt Folgendes voraus: •...
  • Seite 7 Vorwort Auswahl von verwendeten Symbolen am Gerät Symbol Beschreibung Gleichstrom, IEC 60417, 5031 Wechselstrom, IEC 60417, 5032 Gleich- und Wechselstrom, IEC 60417, 5033 Erdungsanschluss, IEC 60417, 5017 Schutzleiterklemme, IEC 60417, 5019 Vorsicht, Risiko eines elektrischen Schlages Vorsicht, Risiko einer Gefahr, ISO 7000, 0434 Schutzisolierung, IEC 60417, 5172, Geräte der Schutzklasse II Richtlinie 2002/96/EC über Elektro- und Elektronikgeräte Richtlinie für die eurasische Wirtschaftsunion...
  • Seite 8 SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 9 Inhaltsverzeichnis Vorwort.................................3 Einführung..............................29 Allgemeines........................30 Eigenschaften von SIPROTEC 5..................32 Funktionale Grundstruktur.........................33 Funktionseinbettung im Gerät...................34 Applikationsvorlagen/Funktionsumfang anpassen............. 41 Funktionssteuerung......................43 Textstruktur und Referenznummer für Parameter und Meldungen........48 Informationslisten......................50 Systemfunktionen............................51 Meldungen........................52 3.1.1 Allgemein........................52 3.1.2 Auslesen von Meldungen an der Vor-Ort-Bedieneinheit..........53 3.1.3 Auslesen von Meldungen vom PC mit DIGSI 5..............
  • Seite 10 Inhaltsverzeichnis 3.3.4 Frequenznachführgruppen – Interpretation der Messwerte.......... 90 Verarbeitung von Qualitätsattributen................92 3.4.1 Übersicht........................92 3.4.2 Qualitätsverarbeitung/Beeinflussung durch den Benutzer für GOOSE-Empfangswerte...94 3.4.3 Qualitätsverarbeitung/Beeinflussung durch Benutzer bei CFC-Plänen......100 3.4.4 Qualitätsverarbeitung/Beeinflussung durch Benutzer bei geräteinternen Funktionen.. 105 Störschreibung....................... 110 3.5.1 Funktionsübersicht ....................110 3.5.2 Struktur der Funktion....................110 3.5.3...
  • Seite 11 Inhaltsverzeichnis 3.10.2.2 Struktur der Funktion................... 152 3.10.2.3 Funktionsbeschreibung..................152 3.10.2.4 Anwendungs- und Einstellhinweise..............153 3.10.2.5 Parameter......................154 3.10.2.6 Informationen......................154 3.10.3 Display-Seiteneinstellung ..................155 3.10.3.1 Übersicht ......................155 3.10.3.2 Anwendungs- und Einstellhinweise..............155 3.10.3.3 Parameter......................157 Applikationen............................159 Übersicht........................160 Applikationsvorlagen und Funktionsumfang des Geräts 7SY82........161 Funktionsgruppentypen...........................165 Funktionsgruppentyp Spannung/Strom 3-phasig.............
  • Seite 12 Inhaltsverzeichnis 5.4.7.4 Schalterfall-Meldungsunterdrückung..............192 5.4.7.5 Auslöse- und Ausschaltinformationen..............193 5.4.7.6 Anwendungs- und Einstellhinweise..............194 5.4.7.7 Parameter......................196 5.4.7.8 Informationen......................196 5.4.8 Leistungsschalter-Zustandserkennung für schutzbezogene Zusatzfunktionen..... 197 5.4.8.1 Übersicht......................197 5.4.9 Erkennung Hand-Einschaltung (für AWE und Prozessmonitor)........198 5.4.9.1 Funktionsbeschreibung..................198 5.4.9.2 Anwendungs- und Einstellhinweise..............199 5.4.9.3 Parameter......................
  • Seite 13 Inhaltsverzeichnis 6.1.6.2 Anwendungs- und Einstellhinweise ..............240 6.1.6.3 Parameter......................248 6.1.7 Spannungsmessung mit C-Teiler ................250 6.1.7.1 Beschreibung ...................... 250 6.1.7.2 Anwendungs- und Einstellhinweise ..............252 6.1.7.3 Parameter......................262 6.1.7.4 Informationen......................265 Konventionelle Anlagendaten..................266 6.2.1 Übersicht........................266 6.2.2 Struktur der Anlagendaten..................266 6.2.3 Anwendungs- und Einstellhinweise –...
  • Seite 14 Inhaltsverzeichnis 6.4.8 Einfluss anderer Funktionen über die dynamischen Parameter........325 6.4.8.1 Beschreibung ...................... 325 6.4.8.2 Anwendungs- und Einstellhinweise (Erweitert-Stufe) ........... 325 Überstromzeitschutz, Erde....................327 6.5.1 Funktionsübersicht....................327 6.5.2 Struktur der Funktion....................327 6.5.3 Allgemeine Funktionalität..................328 6.5.3.1 Beschreibung....................... 328 6.5.3.2 Anwendungs- und Einstellhinweise ..............329 6.5.3.3 Parameter......................
  • Seite 15 Inhaltsverzeichnis 6.6.7.2 Anwendungs- und Einstellhinweise ..............393 6.6.8 Einfluss anderer Funktionen über die dynamischen Parameter ........394 6.6.9 Anwendungshinweise zu Parallelleitungen ..............394 6.6.10 Anwendungshinweise zum Richtungsvergleichsschutz ..........395 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde................397 6.7.1 Funktionsübersicht....................397 6.7.2 Struktur der Funktion....................397 6.7.3 Allgemeine Funktionalität..................399 6.7.3.1 Messwertauswahl....................
  • Seite 16 Inhaltsverzeichnis 6.8.2.4 Anwendungs- und Einstellhinweise..............450 6.8.2.5 Parameter......................450 6.8.2.6 Informationen......................450 6.8.3 2. Harmonische Erkennung 1-phasig................451 6.8.3.1 Funktionsübersicht....................451 6.8.3.2 Struktur der Funktion................... 451 6.8.3.3 Funktionsbeschreibung..................452 6.8.3.4 Anwendungs- und Einstellhinweise..............453 6.8.3.5 Parameter......................453 6.8.3.6 Informationen......................453 Hochstrom-Schnellabschaltung..................454 6.9.1 Funktionsübersicht....................
  • Seite 17 Inhaltsverzeichnis 6.10.10 Anwendungsbeispiel: Kesselschutz................486 6.10.10.1 Beschreibung ...................... 486 6.10.10.2 Anwendungs- und Einstellhinweise ..............487 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung................... 488 6.11.1 Funktionsübersicht....................488 6.11.2 Struktur der Funktion....................488 6.11.3 Allgemeine Funktionalität..................491 6.11.3.1 Beschreibung....................... 491 6.11.3.2 Anwendungs- und Einstellhinweise..............494 6.11.3.3 Parameter......................496 6.11.3.4 Informationen......................497 6.11.4...
  • Seite 18 Inhaltsverzeichnis 6.11.12.4 Informationen......................559 6.11.13 Stufe zur Pulsmustererkennung................. 559 6.11.13.1 Beschreibung....................... 559 6.11.13.2 Anwendungs- und Einstellhinweise..............564 6.11.13.3 Parameter......................567 6.11.13.4 Informationen......................567 6.11.14 Intermittierende Erdfehlerblockierung-Stufe.............. 567 6.11.14.1 Beschreibung....................... 567 6.11.14.2 Anwendungs- und Einstellhinweise..............569 6.11.14.3 Parameter......................570 6.11.14.4 Informationen......................570 6.12 Überspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung............. 571 6.12.1 Funktionsübersicht ....................
  • Seite 19 Inhaltsverzeichnis 6.15.4 Stufe mit Gegensystemspannung................605 6.15.4.1 Beschreibung....................... 605 6.15.4.2 Anwendungs- und Einstellhinweise..............605 6.15.4.3 Parameter......................608 6.15.4.4 Informationen......................608 6.16 Überspannungsschutz mit beliebiger Spannung.............. 610 6.16.1 Funktionsübersicht ....................610 6.16.2 Struktur der Funktion....................610 6.16.3 Stufenbeschreibung....................611 6.16.4 Anwendungs- und Einstellhinweise................612 6.16.5 Parameter.........................
  • Seite 20 Inhaltsverzeichnis 6.20 Spannungsänderungsschutz....................651 6.20.1 Funktionsübersicht ....................651 6.20.2 Struktur der Funktion....................651 6.20.3 Allgemeine Funktionalität..................652 6.20.3.1 Beschreibung....................... 652 6.20.3.2 Anwendungs- und Einstellhinweise..............652 6.20.4 Stufenbeschreibung....................653 6.20.4.1 Beschreibung....................... 653 6.20.4.2 Anwendungs- und Einstellhinweise..............654 6.20.5 Parameter......................... 655 6.20.6 Informationen......................656 6.21 Überfrequenzschutz......................
  • Seite 21 Inhaltsverzeichnis 7.2.3 Schaltgerät Trennschalter..................699 7.2.3.1 Struktur des Schaltgerätes Trennschalter.............. 699 7.2.3.2 Anwendungs- und Einstellhinweise..............701 7.2.3.3 Anschaltvarianten des Trennschalters..............704 7.2.3.4 Parameter......................706 7.2.3.5 Informationen......................707 Steuerungsfunktionalität....................709 7.3.1 Befehlsprüfungen und Schaltfehlerschutz..............709 7.3.2 Befehlsprotokollierung....................727 7.3.3 Parameter......................... 732 7.3.4 Informationen......................732 Schaltfolgen........................
  • Seite 22 Inhaltsverzeichnis 8.3.3.3 Funktionsbeschreibung..................764 8.3.3.4 Anwendungs- und Einstellhinweise..............766 8.3.3.5 Parameter......................768 8.3.3.6 Informationen......................769 8.3.4 Spannungswandler-Schutzschalter................769 8.3.4.1 Funktionsübersicht....................769 8.3.4.2 Struktur der Funktion................... 770 8.3.4.3 Funktionsbeschreibung..................770 8.3.4.4 Anwendungs- und Einstellhinweise..............770 8.3.4.5 Parameter......................771 8.3.4.6 Informationen......................771 8.3.5 Spannungssymmetrieüberwachung................771 8.3.5.1 Funktionsübersicht ....................771 8.3.5.2...
  • Seite 23 Inhaltsverzeichnis 8.3.11.3 Funktionsbeschreibung..................790 8.3.11.4 Anwendungs- und Einstellhinweise..............790 8.3.11.5 Parameter......................791 8.3.12 Auslösekreisüberwachung..................791 8.3.12.1 Funktionsübersicht....................791 8.3.12.2 Struktur der Funktion................... 791 8.3.12.3 Auslösekreisüberwachung mit 2 Binäreingängen..........791 8.3.12.4 Auslösekreisüberwachung mit 1 Binäreingang............793 8.3.12.5 Anwendungs- und Einstellhinweise..............796 8.3.12.6 Parameter......................
  • Seite 24 Inhaltsverzeichnis Statistikwerte des Primärsystems..................838 9.10 Leistungsschalterüberwachung ..................839 9.10.1 Funktionsübersicht ....................839 9.10.2 Struktur der Funktion....................839 9.10.3 Allgemeine Funktionalität..................840 9.10.3.1 Beschreibung....................... 840 9.10.3.2 Anwendungs- und Einstellhinweise..............841 9.10.3.3 Parameter......................842 9.10.3.4 Informationen......................842 9.10.4 ΣIx-Verfahren......................843 9.10.4.1 Beschreibung....................... 843 9.10.4.2 Anwendungs- und Einstellhinweise..............845 9.10.4.3 Parameter......................
  • Seite 25 Inhaltsverzeichnis 9.11 Trennschalterüberwachung.....................895 9.11.1 Funktionsübersicht ....................895 9.11.2 Struktur der Funktion....................895 9.11.3 Allgemeine Funktionalität..................895 9.11.3.1 Beschreibung....................... 895 9.11.3.2 Anwendungs- und Einstellhinweise..............895 9.11.3.3 Parameter......................895 9.11.3.4 Informationen......................896 9.11.4 Mechanische Zeit Öffnen................... 897 9.11.4.1 Beschreibung....................... 897 9.11.4.2 Anwendungs- und Einstellhinweise..............898 9.11.4.3 Parameter......................
  • Seite 26 Inhaltsverzeichnis 11.4.3.2 Stufe mit abhängiger Kennlinie, AMZ..............951 11.4.3.3 Stufe mit benutzerdefinierter Kennlinie..............953 11.4.4 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde............... 955 11.4.4.1 Stufe mit unabhängiger Kennlinie, UMZ............... 955 11.4.4.2 Stufe mit abhängiger Kennlinie, AMZ..............957 11.4.4.3 Stufe mit abhängiger, logarithmisch-inverser Kennlinie........959 11.4.4.4 Stufe mit logarithmisch inverser Kennlinie mit Kniepunkt ........961 11.4.4.5...
  • Seite 27 Inhaltsverzeichnis 11.11 CFC..........................1016 Anhang..............................1021 Bestellkonfigurator und Bestelloptionen................ 1022 Typografie- und Zeichenkonventionen................1023 Standardvarianten für 7SY82..................1026 Anforderungen an die passiven Kleinsignal-Stromwandler (LPCT) für Netzschutzap- plikationen mit Überstromzeitschutz................1028 Kleinsignalwandler-Anschlussbeispiele................1033 Vorrangierung für Universal 3I..................1039 Vorrangierung von Universal 3I 3U................1040 Literaturverzeichnis..........................1043 Glossar..............................
  • Seite 28 SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 29 Einführung Allgemeines Eigenschaften von SIPROTEC 5 SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 30 Einführung 1.1 Allgemeines Allgemeines Die digitalen multifunktionalen Schutz- und Feldleitgeräte der Geräteserie SIPROTEC 5 sind mit einem leis- tungsfähigen Mikroprozessor ausgestattet. Damit werden alle Aufgaben von der Erfassung der Messgrößen bis hin zur Kommandogabe an die Leistungsschalter digital verarbeitet. Analogeingänge Die Messeingänge transformieren die von den Messwandlern kommenden Ströme und Spannungen und passen sie an die internen Verarbeitungspegel des Gerätes an.
  • Seite 31 Einführung 1.1 Allgemeines Stromversorgung Die einzelnen Funktionseinheiten des Gerätes werden von einer internen Stromversorgung versorgt. Kurzzei- tige Einbrüche der Versorgungsspannung, die bei Kurzschlüssen im Hilfsspannungs-Versorgungssystem der Anlage auftreten können, werden von einem Kondensatorspeicher überbrückt (siehe auch Technische Daten). SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 32 Einführung 1.2 Eigenschaften von SIPROTEC 5 Eigenschaften von SIPROTEC 5 Die SIPROTEC 5-Geräte der Feldebene sind kompakt und werden direkt in Mittel- und Hochspannungs-Schalt- anlagen eingebaut. Sie zeichnen sich durch eine durchgängige Integration von Schutz- und Steuerungsfunkti- onen aus. Allgemeine Eigenschaften •...
  • Seite 33 Funktionale Grundstruktur Funktionseinbettung im Gerät Applikationsvorlagen/Funktionsumfang anpassen Funktionssteuerung Textstruktur und Referenznummer für Parameter und Meldungen Informationslisten SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 34 Funktionale Grundstruktur 2.1 Funktionseinbettung im Gerät Funktionseinbettung im Gerät Allgemeines SIPROTEC 5-Geräte bieten hinsichtlich der Handhabung von Funktionen eine hohe Flexibilität. Funktionen lassen sich einzeln in das Gerät laden. Weiterhin können Funktionen innerhalb eines Gerätes und zwischen Geräten kopiert werden. Die hierfür notwendige Einbettung von Funktionen im Gerät wird anhand eines Beispiels verdeutlicht.
  • Seite 35 Funktionale Grundstruktur 2.1 Funktionseinbettung im Gerät BEISPIEL Die gewählte Applikationsvorlage DIS Freileitung, geerdete Netze, 1,5 LS beinhaltet 3 Funktionsgruppen: • Schutz-Funktionsgruppe Leitung 1 • Leistungsschalter-Funktionsgruppe QA 1 • Leistungsschalter-Funktionsgruppe QA 2 Das folgende Bild zeigt die Funktionseinbettung über Funktionsgruppen. [dw_eifkfg, 1, de_DE] Bild 2-1 Funktionseinbettung über Funktionsgruppen Je nach Gerätetyp gibt es verschiedene Arten von Funktionsgruppen:...
  • Seite 36 Funktionale Grundstruktur 2.1 Funktionseinbettung im Gerät Schnittstelle zwischen Funktionsgruppe und Messstelle Die Funktionsgruppen erhalten die Messgrößen der Strom- und Spannungswandler von Messstellen. Hierzu sind die Funktionsgruppen mit 1 oder mehreren Messstellen verbunden. Die Anzahl der Messstellen sowie die Zuordnung der Funktionsgruppen an die Messstellen ist durch die gewählte Applikationsvorlage für die spezifische Anwendung passend vorgegeben.
  • Seite 37 Funktionale Grundstruktur 2.1 Funktionseinbettung im Gerät [scmscofg-180311-01.tif, 1, de_DE] Bild 2-3 Verbindung von Messstellen und Funktionsgruppen Schnittstelle zwischen Schutz- und Leistungsschalter-Funktionsgruppen Die Schutz-Funktionsgruppe/Schutz-Funktionsgruppen ist/sind mit einer oder mehreren Leistungsschalter- Funktionsgruppen verbunden. Diese Verbindung legt allgemein fest: • Welcher/welche Leistungsschalter wird/werden durch die Schutzfunktionen der Schutz-FG betätigt •...
  • Seite 38 Funktionale Grundstruktur 2.1 Funktionseinbettung im Gerät [scfgcols-220211-01.tif, 1, de_DE] Bild 2-5 Verbindung von Schutz-Funktionsgruppe mit Leistungsschalter-Funktionsgruppe Neben der allgemeinen Zuordnung der Schutzfunktionsgruppe/Schutzfunktionsgruppen zu den Leistungs- schalter-Funktionsgruppen können Sie die Schnittstelle für bestimmte Funktionalitäten im Detail konfigu- rieren. Gehen Sie wie folgt vor: •...
  • Seite 39 Funktionale Grundstruktur 2.1 Funktionseinbettung im Gerät [sclsinta-190214-01, 1, de_DE] Bild 2-6 Projektnavigation in DIGSI 5 (Ausschnitt) • Doppelklicken Sie auf Leistungsschalterinteraktion (siehe Bild 2-6). • Im Arbeitsbereich öffnet sich das Fenster zur Detailkonfiguration der Schnittstelle zwischen der Schutz- Funktionsgruppe und der Leistungsschalter-Funktionsgruppe/den Leistungsschalter-Funktionsgruppen. •...
  • Seite 40 Funktionale Grundstruktur 2.1 Funktionseinbettung im Gerät [sc_detail, 1, de_DE] Bild 2-7 Detailkonfiguration der Schnittstelle zwischen der Schutz-FGund der/den Leistungsschalter-FG/ Funktionsgruppen Bei der Detailkonfiguration der Schnittstelle definieren Sie: • Welche Auslösemeldungen der Schutzfunktionen in die Bildung des Auslösebefehls eingehen • Welche Schutzfunktionen die Funktion Wiedereinschaltautomatik starten •...
  • Seite 41 Informationsrangierung • Funktionseinstellungen Zum Anpassen des Funktionsumfangs empfiehlt Siemens den Editor Single-Line-Konfiguration. Ergänzen Sie fehlende Funktionalitäten aus der globalen DIGSI 5-Bibliothek. Dann sind die Voreinstellungen der ergänzten Funktionalität wirksam. Sie können innerhalb eines Gerätes und auch zwischen Geräten kopieren. Wenn Sie Funktionalitäten kopieren, werden die aktuellen Einstellungen und Rangierungen mitko- piert.
  • Seite 42 SIPROTEC 5-Konfigurator. • Erstellen Sie eine signierte Lizenzdatei für Ihr Gerät mit dem SIPROTEC Funktionspunkte-Manager unter www.siprotec-function-point-manager.siemens.com oder bestellen Sie die Lizenzdatei über Ihren Vertriebspartner. • Wenn Sie die Lizenzdatei mit dem Funktionspunkte-Manager erstellt haben, können Sie diese direkt dort herunterladen.
  • Seite 43 Funktionale Grundstruktur 2.3 Funktionssteuerung Funktionssteuerung Die Funktionssteuerung wird angewendet für: • Funktionen, die keine Stufen oder Funktionsblöcke enthalten • Stufen innerhalb von Funktionen • Funktionsblöcke innerhalb von Funktionen HINWEIS Im Folgenden wird zur Vereinfachung von Funktionen und Funktionssteuerung gesprochen. Die Beschreibung gilt gleichermaßen für Stufensteuerung und Funktionsblocksteuerung.
  • Seite 44 Funktionale Grundstruktur 2.3 Funktionssteuerung Über den Parameter Modus stellen Sie den Soll-Betriebszustand der Funktion ein. Sie können den Modus der Funktion auf ein, aus und Test einstellen. Die Wirkungsweise ist in Tabelle 2-2 beschrieben. Sie können den Parameter Modus einstellen über: •...
  • Seite 45 Funktionale Grundstruktur 2.3 Funktionssteuerung Eingänge Zustand der Funktion Test/Relais block. Test/Relais block. Test Test/Relais block. Test/Relais block. Relais blockiert Test/Relais block. Test/Relais block. Test/Relais block. Test/Relais block. HINWEIS Die browser-basierte Benutzeroberfläche zeigt eine übersichtliche Liste der Zustände aller Funktionen an, sofern sie vom Zustand Ein abweichen.
  • Seite 46 Funktionale Grundstruktur 2.3 Funktionssteuerung Zustand der Erläuterung Funktion Test Die Funktion ist in den Testbetrieb geschaltet. Dieser Zustand dient zur Unterstützung der Inbetriebsetzung. Alle Ausgangsinformationen der Funktion (Meldungen und, wenn vorhanden, Messwerte) werden mit einem Test-Bit versehen. Dieses Test-Bit beeinflusst maßgeblich die weitere Verarbeitung der Information abhängig vom Ziel.
  • Seite 47 Funktionale Grundstruktur 2.3 Funktionssteuerung Bereitschaft (health) Die Bereitschaft meldet, ob eine eingeschaltete Funktion ihrer bestimmungsgemäßen Funktionalität nach- kommen kann. Wenn dies der Fall ist, dann ist die Bereitschaft OK . Wenn die Funktionalität aufgrund gerä- teinterner Zustände oder Probleme nur noch eingeschränkt oder nicht mehr möglich ist, dann meldet die Bereitschaft Warnung (eingeschränkte Funktionalität) oder Alarm (keine Funktionalität).
  • Seite 48 Funktionale Grundstruktur 2.4 Textstruktur und Referenznummer für Parameter und Meldungen Textstruktur und Referenznummer für Parameter und Meldungen Jeder Parameter und jede Meldung besitzt innerhalb aller SIPROTEC 5-Geräte eine eindeutige Referenz- nummer. Über die Referenznummer erhalten Sie einen eindeutigen Bezug z.B. zwischen einem Meldungsein- trag im Puffer des Gerätes und der entsprechenden Handbuchbeschreibung.
  • Seite 49 Funktionale Grundstruktur 2.4 Textstruktur und Referenznummer für Parameter und Meldungen Damit ergeben sich folgende Texte und Nummern (einschließlich der Instanznummern): Parameter: Nummer Leitung 1:Überstrom 3-ph 1:UMZ 2:Schwellwert 21:201:662:3 Meldung: Nummer Leitung 1:Überstrom 3-ph 1:UMZ 2:Anregung 21:201:662:55 Bei Parametern und Meldungen mit weniger Hierarchieebenen vereinfacht sich die Struktur entsprechend. SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 50 Funktionale Grundstruktur 2.5 Informationslisten Informationslisten Für die Funktionsgruppen, Funktionen und Funktionsblöcke sind Parameter und verschiedene Signale defi- niert, die in den Parameter- und Informationslisten dargestellt sind. Die Informationslisten fassen die Signale zusammen. Die Informationen können sich im Datentyp unter- scheiden. Mögliche Datentypen sind z.B. ENS, ACD, ACT, SPS, MV. Den einzelnen Datentypen ist ein Typ zugeordnet.
  • Seite 51 Systemfunktionen Meldungen Messwerterfassung Abtastfrequenznachführung und Frequenznachführgruppen Verarbeitung von Qualitätsattributen Störschreibung Datums- und Zeitsynchronisation Benutzerdefinierte Objekte Sonstige Funktionen Allgemeine Hinweise zur Schwellwerteinstellung von Schutzfunktionen 3.10 Geräteeinstellungen SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 52 Systemfunktionen 3.1 Meldungen Meldungen Allgemein 3.1.1 Meldungen liefern im Betrieb Informationen über betriebliche Zustände. Dazu zählen: • Messdaten • Anlagendaten • Geräteüberwachungen • Gerätefunktionen • Funktionsabläufe bei Prüfung und Inbetriebnahme des Gerätes Darüber hinaus geben Meldungen nach einer Störung im Netz einen Überblick über wichtige Störfallereig- nisse.
  • Seite 53 Systemfunktionen 3.1 Meldungen Auslesen von Meldungen an der Vor-Ort-Bedieneinheit 3.1.2 Vorgehensweise Die Menüs der Meldepuffer beginnen mit einer Überschrift und 2 Zahlen in der rechten oberen Ecke des Displays. Die Zahl nach dem Schrägstrich besagt, wie viele Meldungen insgesamt vorhanden sind. Die Zahl vor dem Schrägstrich zeigt an, die wievielte Meldung gerade ausgewählt oder angezeigt wird.
  • Seite 54 Systemfunktionen 3.1 Meldungen Auslesen von Meldungen vom PC mit DIGSI 5 3.1.3 Vorgehensweise Menüpfad (Projekt) Meldepuffer Projekt → Gerät → Prozessdaten → Meldepuffer → Betriebsmeldungen Störfallmeldungen Schaltgerätemeld. Erdschlussmeldg. Param.änderungen Anwendermeld. 1 Anwendermeld. 2 Motoranlauf-Meld. Kom Überw.puffer Online Zugänge → Gerät → Geräteinformation → Gerätediagnosepuffer Registerkarte Meldepuffer →...
  • Seite 55 Systemfunktionen 3.1 Meldungen [sc_grflmd, 1, de_DE] Bild 3-2 DIGSI 5-Anzeige einer Meldungsliste (Beispiel Erdschlussmeldungen) Nähere Informationen zum Löschen und Abspeichern von Meldepuffern finden Sie in Kapitel 3.1.6 Sichern und Löschen der Meldepuffer. Welche Meldungen im ausgewählten Meldepuffer angezeigt werden können, ist von den Zuordnungen in der DIGSI 5-Informationsrangierungsmatrix abhängig oder fest vordefiniert.
  • Seite 56 Systemfunktionen 3.1 Meldungen Tabelle 3-1 Übersicht der Zusatzinformationen Meldungen in DIGSI 5-Informationen Geräte-Display Informationen Meldepuffer für Betriebsmel- Zeitstempel (Datum und Uhrzeit), Zeitstempel (Datum und Uhrzeit), dungen und Meldepuffer für Relative Zeit, Funktionsstruktur, Benutzer- und Schaltgerätemel- Eintragsnummer, Name, dungen Funktionsstruktur, Wert Name, Wert, Qualität,...
  • Seite 57 Systemfunktionen 3.1 Meldungen Meldungen in DIGSI 5-Informationen Geräte-Display Informationen Spontanes Meldungsfenster Zeitstempel (Datum und Uhrzeit), Zeitstempel (Datum und Uhrzeit), (DIGSI 5) Relative Zeit, Fehlernummer, Meldung, Wert Wert, Qualität, Zusätzliche Information Meldepuffer für Sicherheitsmel- Zeitstempel (Datum und Uhrzeit), Zeitstempel (Datum und Uhrzeit), dungen Meldungsnummer, Meldung...
  • Seite 58 Eintragsnummer Eintragskennung der Puffereinträge. Diese Kennung zeigt die Reihenfolge der Puffereinträge an. Meldungsnummer Nummer der Meldung, die im Gerät aufgetreten ist. Diese Nummer wird fortlaufend hochgezählt und ist für eine Analyse durch Siemens notwendig. Meldung Meldungstext Funktionsstruktur Der Pfad des Signals mit dem Signalnamen...
  • Seite 59 Systemfunktionen 3.1 Meldungen Meldepuffer Protokollierung Erdschlussmeldepuffer Erdschlussmeldungen Parametriermeldepuffer Parameteränderungen Anwendermeldepuffer Benutzerdefinierter Meldungsumfang Security-Meldepuffer Zugriffe mit Sicherheitsrelevanz Gerätediagnosepuffer Fehler des Gerätes (Software, Hardware) und der Anschlusskreise Kommunikationsmeldepuffer Status der Kommunikationsschnittstellen Motoranlauf-Meldepuffer Informationen zum Motoranlauf Kommunikationsüberwachungspuffer Kommunikationsüberwachung (GOOSE) Verwaltung der Meldepuffer Meldepuffer haben eine Ringstruktur und werden automatisch verwaltet. Wenn die maximale Kapazität eines Meldepuffers erschöpft ist, gehen die ältesten Einträge zugunsten der neuesten Einträge verloren.
  • Seite 60 Systemfunktionen 3.1 Meldungen [sc_infpuf, 2, de_DE] Bild 3-3 Meldekonfiguration in DIGSI 5 (Beispiel: Erdschlussmeldepuffer, Spalte G) Für nicht konfigurierbare Meldepuffer (z.B. Parametriermeldepuffer) werden Umfang und Art der protokol- lierten Meldungen gesondert beschrieben (siehe folgende Kapitel zu den Meldepuffern). 3.1.5.2 Betriebsmeldepuffer Betriebsmeldungen sind Informationen, die das Gerät während des Betriebes erzeugt.
  • Seite 61 Systemfunktionen 3.1 Meldungen [sc_betrmd, 1, de_DE] Bild 3-4 Auslesen des Betriebsmeldepuffers mit DIGSI 5 Auslesen am Gerät über die Vor-Ort-Bedieneinheit • Um vom Hauptmenü zum Betriebsmeldepuffer zu gelangen, benutzen Sie die Navigationstasten der Vor-Ort-Bedieneinheit. Hauptmenü → Meldungen → Betriebsmeldungen • An der Vor-Ort-Bedieneinheit können Sie mit den Navigationstasten (oben/unten) innerhalb der ange- zeigten Meldungsliste navigieren.
  • Seite 62 Systemfunktionen 3.1 Meldungen Löschbarkeit Der Betriebsmeldepuffer ihres SIPROTEC 5-Gerätes kann gelöscht werden. Das erfolgt in der Regel nach dem Test oder der Inbetriebnahme des Gerätes. Lesen Sie dazu Kapitel 3.1.6 Sichern und Löschen der Meldepuffer. Konfigurierbarkeit Der Meldeumfang des Betriebsmeldepuffers wird in einer eigens definierten Spalte der Informationsrangie- rung (Matrix) von DIGSI 5 konfiguriert: Ziel →...
  • Seite 63 Systemfunktionen 3.1 Meldungen [sc_faullg, 1, de_DE] Bild 3-6 Auslesen des Störfallmeldepuffers an der Vor-Ort-Bedieneinheit des Gerätes Konfigurierbarkeit Der Meldeumfang des Störfallmeldepuffers wird in einer eigens definierten Spalte der Informationsrangierung (Matrix) von DIGSI 5 konfiguriert: Ziel → Meldepuffer → Spalte Störfallmeldepuffer Ausgewählte Applikationsvorlagen und Funktionen aus der Bibliothek bringen bereits einen vordefinierten Satz an Betriebsmeldungen mit sich, den Sie jederzeit individuell anpassen können.
  • Seite 64 Systemfunktionen 3.1 Meldungen [sc_grflmd, 1, de_DE] Bild 3-7 Auslesen des Erdschlussmeldepuffers mit DIGSI 5 Auslesen am Gerät über die Vor-Ort-Bedieneinheit • Um vom Hauptmenü zum Erdschlussmeldepuffer zu gelangen, benutzen Sie die Navigationstasten der Vor-Ort-Bedieneinheit. Hauptmenü → Meldungen → Erdschlussmeldg. • An der Vor-Ort-Bedieneinheit können Sie mit den Navigationstasten (oben/unten) innerhalb der ange- zeigten Meldungsliste navigieren.
  • Seite 65 Systemfunktionen 3.1 Meldungen Ausgewählte Applikationsvorlagen und Funktionen aus der Bibliothek bringen bereits einen vordefinierten Satz an Betriebsmeldungen mit sich, den Sie jederzeit individuell anpassen können. 3.1.5.5 Anwendermeldepuffer Mit 2 Anwendermeldepuffern haben Sie die Möglichkeit einer individuellen Meldungsprotokollierung parallel zum Betriebsmeldepuffer. Das ist beispielsweise bei speziellen Überwachungsaufgaben hilfreich, aber auch bei der Trennung in unterschiedliche Zuständigkeitsbereiche der Meldepuffer.
  • Seite 66 Systemfunktionen 3.1 Meldungen [sc_userrlog1, 1, de_DE] Bild 3-10 Auslesen des benutzerspezifischen Meldepuffers an der Vor-Ort-Bedieneinheit des Gerätes Löschbarkeit Der Anwendermeldepuffer Ihres SIPROTEC 5-Gerätes kann gelöscht werden. Details hierzu finden Sie in Kapitel 3.1.6 Sichern und Löschen der Meldepuffer. Konfiguration eines Anwendermeldepuffers Der Meldeumfang eines angelegten anwenderspezifischen Meldepuffers kann in der dazugehörigen Spalte der Informationsrangierung (Matrix) von DIGSI 5 frei konfiguriert werden: Ziel →...
  • Seite 67 Systemfunktionen 3.1 Meldungen 3.1.5.6 Parametriermeldepuffer Im Meldepuffer für Parameteränderungen werden alle Einzelparameteränderungen und die heruntergela- denen Dateien ganzer Parametersätze protokolliert. Das ermöglicht die Klärung, ob erfolgte Parameterände- rungen im Zusammenhang mit protokollierten Ereignissen (z.B. Störfällen) stehen. Andererseits ist beispiels- weise bei Störfallanalysen der Nachweis möglich, dass der aktuelle Status aller Einstellungen tatsächlich dem zum Zeitpunkt des Störfalls entspricht.
  • Seite 68 Systemfunktionen 3.1 Meldungen [sc_hislog, 1, de_DE] Bild 3-13 Auslesen des Meldepuffers für Parameteränderungen an der Vor-Ort-Bedieneinheit des Gerätes Meldungstypen im Parametriermeldepuffer Für diesen Meldepuffer gibt es ausgewählte Informationen, die bei erfolgreichen als auch bei erfolglosen Para- meteränderungen abgesetzt werden. Die folgende Liste gibt Ihnen einen Überblick über diese Informationen. Tabelle 3-5 Übersicht der Meldungstypen Angezeigte Information...
  • Seite 69 Systemfunktionen 3.1 Meldungen 3.1.5.7 Kommunikationspuffer Für alle hardware-mäßig konfigurierten Kommunikationsschnittstellen erfolgt die Protokollierung des jewei- ligen Status wie z.B. auftretende Störungen, Test- und Diagnosebetrieb und Kommunikationsauslastungen. Im Kommunikationspuffer können bis zu 500 Meldungen gespeichert werden. Die Protokollierung erfolgt separat für jeden Kommunikations-Port der konfigurierten Kommunikationsmodule. Auslesen vom PC mit DIGSI 5 •...
  • Seite 70 Systemfunktionen 3.1 Meldungen [sc_commlg, 1, de_DE] Bild 3-15 Auslesen des Kommunikationspuffers an der Vor-Ort-Bedieneinheit des Gerätes Löschbarkeit Die Kommunikationspuffer Ihres SIPROTEC 5-Gerätes können gelöscht werden. Lesen Sie Details dazu im Kapitel 3.1.6 Sichern und Löschen der Meldepuffer. Konfigurierbarkeit Die Kommunikationspuffer sind nicht frei konfigurierbar. Die Einträge sind fest vorkonfiguriert. 3.1.5.8 Kommunikationsüberwachungspuffer Der Kommunikationsüberwachungspuffer dient dazu, Kommunikationsereignisse zu protokollieren.
  • Seite 71 Systemfunktionen 3.1 Meldungen [sc_comsuperv, 1, de_DE] Bild 3-16 Auslesen des Kommunikationsüberwachungspuffers mit DIGSI 5 Auslesen am Gerät über die Vor-Ort-Bedieneinheit • Um vom Hauptmenü zum Kommunikationsüberwachungspuffer zu gelangen, benutzen Sie die Navigati- onstasten der Vor-Ort-Bedieneinheit. Hauptmenü → Meldungen → Kom Überw.puffer •...
  • Seite 72 Systemfunktionen 3.1 Meldungen Auslesen vom PC mit DIGSI 5 • Um zum Security-Meldepuffer Ihres SIPROTEC 5-Gerätes zu gelangen, benutzen Sie das Fenster der Projektnavigation. Das Gerät muss sich im Online-Zugang befinden. Projekt → Online-Zugänge → Gerät → Geräteinformation → Registerkarte Meldepuffer → Sicherheits- meldungen Ihnen wird der zuletzt aus dem Gerät geladene Zustand des Security-Meldepuffers angezeigt.
  • Seite 73 Systemfunktionen 3.1 Meldungen 3.1.5.10 Gerätediagnosepuffer Bei den folgenden Punkten erfolgt im Gerätediagnosepuffer die Protokollierung und die Anzeige von konkreten Handlungsanweisungen: • erforderlichen Wartungen (z.B. Batterieüberwachung) • erkannten Hardware-Defekten • Kompatibilitätsproblemen Im Gerätediagnosepuffer können bis zu 500 Meldungen gespeichert werden. Im normalen Betrieb des Gerätes reicht es zu Diagnosezwecken aus, den Einträgen des Betriebsmeldepuffers zu folgen.
  • Seite 74 Systemfunktionen 3.1 Meldungen [sc_devdia_01, 1, de_DE] Bild 3-21 Auslesen des Gerätediagnosepuffers an der Vor-Ort-Bedieneinheit des Gerätes HINWEIS • Der Gerätediagnosepuffer kann nicht gelöscht werden! • Die protokollierten Meldungen sind unveränderbar vorkonfiguriert! Sichern und Löschen der Meldepuffer 3.1.6 Ein Löschen der Meldepuffer des Gerätes im Betrieb ist nicht notwendig. Wenn die Speicherkapazität für die neuen Meldungen nicht mehr ausreicht, werden bei neu eintretenden Ereignissen die ältesten Meldungen automatisch überschrieben.
  • Seite 75 Systemfunktionen 3.1 Meldungen HINWEIS Wenn das Gerät einen Erstanlauf durchführt, z.B. nach einem Update der Geräte-Software, werden folgende Meldepuffer automatisch gelöscht: • Betriebsmeldepuffer • Störfallmeldepuffer • Schaltgeräte-Meldepuffer • Erdschlussmeldepuffer • Parametriermeldepuffer • Benutzermeldepuffer • Motoranlauf-Meldepuffer • Kommunikationsüberwachungspuffer Sichern Sie die löschbaren Meldepuffer mittels DIGSI 5. HINWEIS Wenn gerade ein Erdschluss aktiv ist, kann der Erdschlussmeldepuffer nicht gelöscht werden.
  • Seite 76 Systemfunktionen 3.1 Meldungen Löschen von Meldepuffern vom PC mit DIGSI 5 • Um zum ausgewählten Meldepuffer Ihres SIPROTEC 5-Gerätes zu gelangen, benutzen Sie das Fenster der Projektnavigation (z.B. Betriebsmeldepuffer). Projekt → Gerät → Prozessdaten → Meldepuffer → Betriebsmeldepuffer Spontane Meldungsanzeige in DIGSI 5 3.1.7 Mit DIGSI 5 haben Sie die Möglichkeit, alle aktuell abgesetzten Meldungen des angewählten Gerätes in einem speziellen Meldungsfenster anzuzeigen.
  • Seite 77 Systemfunktionen 3.1 Meldungen • Im Hauptfenster werden alle konfigurierten Leistungsschalter angezeigt. Pro Leistungsschalter wird jeweils eine Liste von maximal 6 konfigurierbaren Display-Zeilen angeboten. Die Aktivierung einer spon- tanen Störfallanzeige erfolgt für jeden Leistungsschalter durch die Anwahl per Häkchen in der Spalte Display.
  • Seite 78 Systemfunktionen 3.1 Meldungen Methode 1: Manuelle Quittierung • Drücken Sie die Softkeytaste Quit in der Basisleiste der Anzeige. Die Anzeige wird unwiederbringlich geschlossen. Wiederholen Sie diesen Vorgang so oft, bis keine spontane Störfallanzeige mehr erscheint. • Nach Abschluss aller Quittierungen wird Ihnen die letzte Display-Ansicht vor den Störfällen angezeigt. Methode 2: Quittierung per LED-Reset •...
  • Seite 79 Systemfunktionen 3.1 Meldungen Rangieroptionen LEDs Beschreibung (bedingtes Speichern) Störfallmeldungen werden bei Ansteuerung auf der Ausgabe (LED) in Abhängigkeit vom Parameter (_:91:139) Störfallanzeige gespeichert. Bei einem erneuten Störfall werden die zuvor gespeicherten Zustände zurückgesetzt. • Wenn der Störfall durch einen Auslösebefehl des zuge- ordneten Leistungsschalters beendet wird, bleibt mit der Einstellmöglichkeit bei Auslösebefehl der gespeicherte Zustand einer Meldung erhalten.
  • Seite 80 Systemfunktionen 3.2 Messwerterfassung Messwerterfassung Grundprinzip Die SIPROTEC 5-Geräte verfügen über eine leistungsfähige Messwerterfassung. Sie haben neben einer hohen Abtastfrequenz eine sehr hohe Messgrößenauflösung. Dadurch wird eine hohe Messgenauigkeit über einen weiten Dynamikbereich erreicht. Kernstück der Messwerterfassung bildet ein 24-Bit-Sigma-Delta Analog- Digital-Wandler.
  • Seite 81 Systemfunktionen 3.2 Messwerterfassung Wandlerzeitkonstante korrigiert sind, wird die Abtastfrequenz auf 8 kHz reduziert (160 Abtastungen pro 50-Hz-Periode). Das ist die Basisabtastfrequenz, auf die die unterschiedlichen Verfahren, wie z.B. Störschrei- bung, Effektivwert-Messwerte zurückgreifen. Für die Effektivwertmessung wird netzfrequenzabhängig das Messwertfenster angepasst. Für zahlreiche Mess- und Schutzapplikationen sind 20 Abtastungen pro Periode ausreichend (bei f = 50 Hz): Abtastung alle 1 ms, bei f = 60 Hz: Abtastung alle 0,833 ms).
  • Seite 82 Systemfunktionen 3.3 Abtastfrequenznachführung und Frequenznachführgruppen Abtastfrequenznachführung und Frequenznachführgruppen Übersicht 3.3.1 Ab der Plattformversion V07.80 können Sie in SIPROTEC 5-Geräten Messstellen in Frequenznachführgruppen zusammenfassen. Das Gerät arbeitet mit maximal 6 Frequenznachführgruppen. Das Kapitel 3.3.2 Abtastfrequenznachführung gibt notwendige Hinweise zur Wirkungsweise der Abtastfre- quenznachführung und deren Anwendung.
  • Seite 83 Systemfunktionen 3.3 Abtastfrequenznachführung und Frequenznachführgruppen [sc_MP_Powersys trackfreq, 1, de_DE] Bild 3-27 Nutzung der Messstelle zur Bestimmung der Abtastfrequenz Wenn der Parameter Nachführen = aktiv eingestellt ist, wird die Messstelle zur Bestimmung der aktu- ellen Nachführfrequenz verwendet. Wenn der Parameter Nachführen für mehrere Messstellen auf aktiv eingestellt ist, bestimmt die ID der Messstelle die Reihenfolge, in der diese nach gültigen Eingangssignalen durchsucht werden.
  • Seite 84 3.3 Abtastfrequenznachführung und Frequenznachführgruppen [dw_working-area_sampling-frequency-tracking, 2, de_DE] Bild 3-28 Arbeitsbereich der Abtastfrequenznachführung Siemens empfiehlt, die Rangierung der errechneten Netzfrequenz (f ) und der ermittelten Nachführfrequenz ) als Messwertspur in den Störschrieb. Damit können Sie das Verhalten des Gerätes in Übergangszu- N.führ ständen dokumentieren.
  • Seite 85 Systemfunktionen 3.3 Abtastfrequenznachführung und Frequenznachführgruppen Die obere Spur zeigt die Netzspannung beispielhaft an 1 Phase (L1). Die mittlere Spur ist die berechnete Netzfrequenz und die untere Spur die ermittelte Nachführfrequenz. Wenn Sie die ermittelte Nachführfrequenz der unteren Spur mit 20 multiplizieren, können Sie auf die Abtastfrequenz schließen. [sc_example freqtrack, 1, de_DE] Bild 3-30 Beispiel der Frequenznachführung und Reaktion auf einen Sprung der Eingangsgröße...
  • Seite 86 Systemfunktionen 3.3 Abtastfrequenznachführung und Frequenznachführgruppen vorgang eine von den anderen Messstellen abweichende Frequenz. Durch den Anschluss an das Netz haben die anderen Messstellen in der Regel Nennfrequenz. Weiterhin kann sich durch Schutzauslösungen ein Schaltzustand ergeben, wo der HS-LS geöffnet ist und der G-LS geschlossen bleibt.
  • Seite 87 Systemfunktionen 3.3 Abtastfrequenznachführung und Frequenznachführgruppen [dw_example_frequency-tracking-groups, 1, de_DE] Bild 3-31 Beispiel für die Notwendigkeit von Frequenznachführgruppen Für die Balance zwischen Anwendungsflexibilität und erforderlicher Rechenleistung wurde die Anzahl der zusätzlichen Frequenznachführgruppen auf 5 begrenzt. Zusammen mit der Grundfunktionalität sind in Summe 6 Frequenznachführgruppen möglich. Wenn Sie Frequenznachführgruppen benutzen wollen, befolgen Sie nachfolgende Engineeringempfehlungen.
  • Seite 88 Systemfunktionen 3.3 Abtastfrequenznachführung und Frequenznachführgruppen [sc_loading freq group, 1, de_DE] Bild 3-32 Laden der erforderlichen Frequenznachführgruppen Wenn Sie eine zusätzliche Frequenznachführgruppe instanziieren, vergibt das System in DIGSI automatisch die ID der Frequenznachführgruppe mit fortlaufender Nummerierung. Da das Gerät schon über 1 Frequenz- nachführgruppe verfügt, startet die ID-Nummerierung für zusätzliche Frequenznachführgruppen mit der Nummer 2.
  • Seite 89 Systemfunktionen 3.3 Abtastfrequenznachführung und Frequenznachführgruppen HINWEIS Beachten Sie Folgendes bei der Zuordnung der Messstellen zu den Frequenznachführgruppen: • Die Funktionsgruppen (FGs) können nur mit 1 Frequenznachführgruppe arbeiten. • Das gilt auch für die Verschaltungen zwischen den Funktionsgruppen, wie beim Transformatordiffe- rentialschutz.
  • Seite 90 Systemfunktionen 3.3 Abtastfrequenznachführung und Frequenznachführgruppen [sc_MP additional setting FG, 1, de_DE] Bild 3-36 Anzeige der ID für Frequenznachführgruppe in der Funktionsgruppe im Block Allgemein Am Beispiel von Bild 3-31 wird eine Besonderheit erläutert. Die in Bild 3-31 mit 1) markierte Messstelle benutzt einen Stromwandler, der sich auf der Generatorseite befindet, aber vom Transformatordifferentialschutz benutzt wird.
  • Seite 91 Wenn Sie bei der Anwendung von Frequenznachführgruppen die Zeigergrößen aller Messstellen untereinander vergleichen wollen, empfiehlt Siemens, einen Störschrieb zu starten. Werten Sie den Stör- schrieb mit SIGRA im Modus Zeigerdarstellung aus. Der Vergleich ist hier möglich, da im Störschrieb nicht frequenznachgeführte Abtastwerte benutzt werden.
  • Seite 92 Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen Verarbeitung von Qualitätsattributen Übersicht 3.4.1 Der Standard IEC 61850 definiert für Datenobjekte (DO) bestimmte Qualitätsattribute, die sogenannte Qualität (Quality). Einige dieser Qualitätsattribute verarbeitet das SIPROTEC 5-System automatisch. Um unterschiedli- chen Anwendungen gerecht zu werden, können Sie bestimmte Qualitätsattribute beeinflussen und auch die Werte der Datenobjekte in Abhängigkeit dieser Qualitätsattribute.
  • Seite 93 Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen • OperatorBlocked, mit den Werten TRUE , FALSE Das Qualitätsattribut OperatorBlocked zeigt an, ob ein über eine GOOSE-Nachricht übertragenes Objekt von einem Gerät stammt, dass sich im Zustand funktionales Abmelden befindet. Wenn das sendende Gerät abgeschaltet wird, wird das Objekt nicht mehr empfangen und nimmt den Zustand invalid an.
  • Seite 94 Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen Beeinflussung der Qualität durch den Benutzer Sie können die Verarbeitung von Daten und ihrer Qualität unterschiedlich beeinflussen. Das ist in DIGSI 5 an folgenden 3 Stellen möglich: • Im Editor Informationsrangierung für externe Signale von GOOSE-Verknüpfungen •...
  • Seite 95 Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen [sc_LB_GOOSE_2, 2, de_DE] Bild 3-39 Einflussmöglichkeiten bei einer Verknüpfung eines Datenobjekts vom Typ DPC Je nach gewähltem Datentyp des Objekts werden Ihnen verschiedene Auswahlmöglichkeiten für den Punkt Sicherer Zustand im Bereich Allgemeine Einstellungen angeboten. An dieser Stelle wählen Sie nachge- führte Werte aus, die einen sicheren Betriebszustand ermöglichen, sobald der Datenzugriff über die Kommuni- kationsstrecke gestört ist.
  • Seite 96 Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen [sc_LB_GOOSE_1, 2, de_DE] Bild 3-40 Erweiterte Qualitätsattribute für die flexible GOOSE-Verknüpfung Mit den folgenden erweiterten Qualitätsattributen können Sie die gesendeten GOOSE-Meldungen filtern und prüfen sowie deren Qualität einstellen. Die gegebenenfalls angepassten Werte werden an den Empfänger weitergeleitet.
  • Seite 97 Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen Einstellwert Beschreibung Wenn ein ungültiges Qualitätsattribut empfangen wird, wird der letzte Letzten gültigen Wert gültige Wert an die Applikation weitergeleitet. Wenn noch kein Wert beibehalten empfangen wurde, wird davon ausgegangen, dass der Ausgangswert in einem sicheren Zustand ist. Gilt nur für boolesche Kommunikationsobjekte.
  • Seite 98 Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen Test-Diskrepanz Das sendende Gerät oder die Funktion im sendenden Gerät, das diese Meldung absetzt, befindet sich im Testmodus. Demzufolge wird die Meldung mit der Qualitätsinformation test versendet. Der empfangende Funktionsblock erkennt diese für die Meldung und reagiert, je nach Status seines eigenen Testmodus (festge- legt in IEC 61850-7-4 Anhang A), entsprechend den Einstellungen (Tabelle 3-8).
  • Seite 99 Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen Datentyp Mögliche Datenersatzwerte ISC, BSC valWTr.posVal –64 bis 64 valWTr.transInd 0 (False), 1 (True) SPC, SPS stVal 0 (False), 1 (True) Gleitkommabereich und Wertebereich gemäß IEEE 754 (Single Precision) Bei Controllable-Typen gelten neben den einstellbaren Statuswerten oder Messwerten folgende Ersatzwerte: ctlNum stSeld Falsch (False)
  • Seite 100 Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen Qualitätsattribut: OperatorBlocked (opBlk) • Kontrollkästchen nicht gesetzt Das Attribut OperatorBlocked und der Datenwert werden unverändert weitergeleitet. • Kontrollkästchen gesetzt und Empfang von OperatorBlocked = FALSE • Kontrollkästchen gesetzt und Empfang von Opera- Das Attribut OperatorBlocked ist auf FALSE torBlocked = gesetzt und wird mit diesem Wert weiter verar-...
  • Seite 101 Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen [sc_quali_cfc, 1, de_DE] Bild 3-43 Beeinflussung der CFC Qualitätsbehandlung in DIGSI 5 Mit dem Parameter CFC Qualitätsbehandlung steuern Sie, ob Sie die Qualität der CFC-Pläne Manuell oder Automatisch (Voreinstellung) beeinflussen wollen. Wenn Sie Manuell wählen, ist das Qualitätsattribut des CFC-Plans unabhängig von der Qualität einzelner Signale immer gültig (Validity = good)! Nur das Qualitätsattribut Test des CFC-Plans wird behandelt.
  • Seite 102 Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen Qualitätsattribut: Test CFC-Plan befindet sich im normalen CFC-Eingangsdaten mit dem Attribut Test = TRUE werden igno- Zustand. riert. Wenn der CFC-Plan ausgeführt wird, so wird mit dem Datenwert gearbeitet, der verwendet wurde bevor das Attribut Test = TRUE wurde.
  • Seite 103 Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen Bausteine Beschreibung OR_SPS Die Bausteine bearbeiten gemäß ihrer Logik auch die unterstützten Qualitätsattribute. Die folgenden Tabellen beschreiben die Logik anhand der Eingangswerte in Verbindung mit dem Qualitätsattribut Validity. Die Eingangswerte sind 0 oder 1, das Qualitätsattribut Vali- AND_SPS dity kann den Wert good (=g) oder invalid (=i) haben.
  • Seite 104 Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen Bausteine Beschreibung BUILD_Q Der Baustein trägt jeweils einen Binärwert für good und bad (= invalid ) in die Struktur der Qualität ein. D.h. mit diesem Baustein können die Qualitätsattribute good und bad (= invalid ) explizit gesetzt werden, z.B. als Ergebnis einer Überwachungslogik. Alle anderen Qualitätsattribute werden in ihren voreingestellten Zustand gesetzt, z.B.
  • Seite 105 Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen [sc_cfc_ran, 1, de_DE] Bild 3-44 CFC-Plan mit Bausteinen zur Qualitätsverarbeitung (Schaltverriegelung über GOOSE) Wenn Sie während der Kommunikationsunterbrechung das invalide Freigabesignal nicht wie beschrieben in ein valides Signal umwandeln wollen, können Sie dem Freigabesignal auch einen definierten Datenwert zuweisen.
  • Seite 106 Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen [lo_quali3, 2, de_DE] Bild 3-45 Übersicht zur Verarbeitung der Qualität innerhalb einer internen Funktion Interne Eingangsdaten Bei internen Eingangsdaten erfolgt die Verarbeitung der Qualität automatisch. Unterstützte Qualitätsattribute Beschreibung • Validity Empfangsseitige, interne Werte können nur invalid oder good sein.
  • Seite 107 Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen [lo_quali2, 2, de_DE] Bild 3-46 Quellen für die Verknüpfung eines binären Eingangssignals Bei diesem Signaltyp (SPS) können Sie Einfluss auf die Verarbeitung der Qualität nehmen, siehe Übersicht in Bild 3-45. Das folgende Bild zeigt die mögliche Beeinflussung an einem binären Eingangssignal einer Schutzstufe. •...
  • Seite 108 Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen Qualitätsattribut: Validity Das Attribut Validity kann die Werte good oder invalid haben ( reserved und questionable wurden bereits geräteeingangsseitig durch den Wert invalid ersetzt). Die Quelle des Eingangssignals ist Der aktuelle Datenwert des Quellsignals wird ignoriert. Sie invalid .
  • Seite 109 Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen Ursache D0-Wert Qualitätsattribut Funktionszustand = Aus Funktionsspezifisch, entspre- Validity = Validity = good invalid chend der Definition für ausge- (also Folge von Gerätebe- schaltet triebsart = Aus) Funktionsbereitschaft = Alarm Funktionsspezifisch, entspre- Validity = Validity = good invalid chend der Definition für rückge-...
  • Seite 110 Systemfunktionen 3.5 Störschreibung Störschreibung Funktionsübersicht 3.5.1 Alle SIPROTEC 5-Geräte verfügen über einen Störwertspeicher, in dem Störschreibungen sicher gehalten werden. Die Störschreibung dokumentiert Vorgänge im Netz sowie die Reaktion der Schutzgeräte darauf. Sie können die Störschreibungen aus dem Gerät auslesen und mit Auswerte-Tools wie z.B. SIGRA nachträglich analysieren.
  • Seite 111 Systemfunktionen 3.5 Störschreibung HINWEIS Wenn dauerhaft ein Anregesignal anliegt, wird der Störschrieb nach Ablauf der Max. Aufzeichnungs- dauer geschlossen und die Störschreibung wird nicht neu gestartet! Speichern der Aufzeichnung Nicht jede gestartete Störschreibung soll auch tatsächlich gespeichert werden. Mit dem Parameter Speiche- rung legen Sie fest, ob Sie jede gestartete Störschreibung speichern wollen oder nicht.
  • Seite 112 Systemfunktionen 3.5 Störschreibung Tabelle 3-9 Maximale Länge aller gespeicherten Aufzeichnungen Anschlussbeispiele Abtastung Abtastung Abtastung Abtastung 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz Abzweig: 1365 s 819 s 455 s 241 s 4I, 6 Messwerte, 20 Binärspuren Abzweig: 1125 s 566 s 284 s 142 s...
  • Seite 113 Systemfunktionen 3.5 Störschreibung [sc_FR_information routing, 1, de_DE] Bild 3-48 Rangierung der Signale in der Informationsrangierung Anwendungs- und Einstellhinweise 3.5.4 Parameter: Speicherung • Empfohlener Einstellwert (_:2761:131) Speicherung = immer Mit dem Parameter Speicherung definieren Sie das Speicherkriterium für eine gestartete Störfallaufzeich- nung.
  • Seite 114 Systemfunktionen 3.5 Störschreibung Parameter: Nachlaufzeit • Empfohlener Einstellwert (_:2761:113) Nachlaufzeit= 0,50 s Mit dem Parameter Nachlaufzeit stellen Sie die Nachlaufzeit einer einzelnen Störschreibung ein. Die einge- stellte Nachlaufzeit wird dem eigentlichen Aufzeichnungskriterium der Störschreibung nach dessen Rückfall hinzugefügt. Die folgende Tabelle zeigt, wie sich der Einstellbereich für den Parameter Nachlaufzeit – abhängig von der Abtastfrequenz –...
  • Seite 115 Systemfunktionen 3.5 Störschreibung Die Nullströme können nur bei den folgenden Anschlussarten der Stromwandler berechnet werden: • 3-phasig + IN-separat • 3-phasig Parameterwert Beschreibung Der aus den Abtastwerten der Ströme berechnete Nullstrom wird nicht nein aufgezeichnet. Für jede Messstelle I 3-phasig wird der berechnete Nullstrom -3I0 aufge- -3I0 zeichnet.
  • Seite 116 Systemfunktionen 3.5 Störschreibung Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:2761:112 Steuerung:Vorlaufzeit 0,05 s bis 4,00 s 0,50 s _:2761:113 Steuerung:Nachlaufzeit 0,05 s bis 0,50 s 0,50 s _:2761:116 Steuerung:Man. 0,20 s bis 20,00 s 0,50 s Aufzeichnungszeit • _:2761:140 Steuerung:Abtastfre- 8 kHz 2 kHz quenz •...
  • Seite 117 Systemfunktionen 3.6 Datums- und Zeitsynchronisation Datums- und Zeitsynchronisation Funktionsübersicht 3.6.1 Zeitgenaues Erfassen von Prozessdaten erfordert eine exakte Zeitsynchronisation der Geräte. Die integrierte Datum-/Zeitsynchronisation ermöglicht die exakte zeitliche Zuordnung von Ereignissen zu einer intern geführten Gerätezeit, mit der Ereignisse in Meldepuffern gestempelt werden und die bei deren Übertragung an eine Stationsleittechnik oder über die Wirkschnittstelle mit übergeben wird.
  • Seite 118 Systemfunktionen 3.6 Datums- und Zeitsynchronisation • Wirkschnittstelle Die Zeitsynchronisation erfolgt über die konfigurierten Wirkschnittstellen Ihres SIPROTEC 5-Gerätes. Hierbei übernimmt der Timing-Master die Zeitführung. Konfigurierbare Zeitquellen: • Mit SIPROTEC 5-Geräten können 2 Zeitquellen berücksichtigt werden. Dabei kann für jede Zeitquelle die Synchronisierart gemäß...
  • Seite 119 Systemfunktionen 3.6 Datums- und Zeitsynchronisation Meldung Beschreibung Gerät: Diese Meldung signalisiert eine unzulässig hohe Diffe- renz zwischen der intern geführten Zeit und der Zeit Uhrzeit Störung des Uhrenbausteins. Das Ansprechen der Meldung kann sowohl auf einen Fehler des Uhrenbausteins hinweisen, als auch auf eine unzulässig hohe Drift des Systemquarzes.
  • Seite 120 Systemfunktionen 3.6 Datums- und Zeitsynchronisation [sc_time_dg, 1, de_DE] Bild 3-49 Zeitinformation in DIGSI Für jede Zeitquelle wird Ihnen Folgendes angezeigt: • die zuletzt empfangene Zeit (mit Datum) • die Empfangszeit des zuletzt empfangenen Zeittelegramms • der konfigurierte Typ des Zeitgebers •...
  • Seite 121 Systemfunktionen 3.6 Datums- und Zeitsynchronisation Parameterwert Beschreibung Lokale Zeitzone und Sommerzeit werden als Zeitzonen-Offset zu GMT lokal berücksichtigt. Zeitformat gemäß UTC (Weltzeit) Parameter: Zeitquelle 1, Zeitquelle 2 • Voreinstellwert Zeitquelle 1 = kein, Zeitquelle 2 = kein Mit den Parametern Zeitquelle 1 und Zeitquelle 2 können Sie einen externen Zeitgeber konfigurieren. Voraussetzung dafür ist eine entsprechende Hardware-Konfiguration der Kommunikationsschnittstellen Ihres SIPROTEC 5-Gerätes.
  • Seite 122 Systemfunktionen 3.6 Datums- und Zeitsynchronisation Parameterwert Beschreibung Die Zeitsynchronisation erfolgt über den Ethernet-Dienst SNTP (SNTP-Server SNTP oder per IEC 61850). SIPROTEC 5-Geräte unterstützen sowohl Edition1 als auch Edition2 gemäß IEC 61850-7-2. Bei Edition2 werden die logischen Attribute LeapSeconds- Known, ClockFailure, ClockNotSynchronized und der Wert TimeAccuracy in jedem Zeitstempel geführt.
  • Seite 123 Systemfunktionen 3.6 Datums- und Zeitsynchronisation [sc_time_zo, 1, de_DE] Bild 3-50 Einstellungen zu Zeitzone und Sommerzeit in DIGSI Auswahlschaltfläche Beschreibung Manuelle Einstellung (lokale Diese Einstellung ist zu wählen, wenn Sie die Einstellungen bezüglich Zeitzone und Sommerzeitrege- lokaler Zeitzone und Sommerzeitregelung Ihres SIPROTEC 5-Gerätes unab- lung) hängig von den PC-Einstellungen durchführen wollen.
  • Seite 124 Systemfunktionen 3.6 Datums- und Zeitsynchronisation Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:105 Zeitsynch.:Zeitquelle 2 kein kein • IRIG-B • DCF77 • • SNTP • IEC 60870-5-103 • PROFIBUS DP • Modbus • DNP3 • IEEE 1588 • IEC 60870-5-104 • _:106 Zeitsynch.:Zeitquelle 2 Port J Port...
  • Seite 125 Systemfunktionen 3.7 Benutzerdefinierte Objekte Benutzerdefinierte Objekte Übersicht 3.7.1 Mit Hilfe von benutzerdefinierten Funktionsgruppen und benutzerdefinierten Funktionen kann eine Grup- pierung von benutzerdefinierten Objekten, wie zum Beispiel benutzerdefinierten Funktionsblöcken, vorge- nommen werden. Es stehen 2 benutzerdefinierte Funktionsblöcke zur Auswahl (siehe folgendes Bild). [sc_udef_lib, 1, de_DE] Bild 3-51 Benutzerdefinierte Objekte in der DIGSI 5-Bibliothek...
  • Seite 126 Systemfunktionen 3.7 Benutzerdefinierte Objekte Basisdatentypen 3.7.2 Die folgenden Datentypen stehen in der DIGSI 5-Bibliothek unter der Überschrift Benutzerdefinierte Signale für benutzerdefinierte Objekte zur Verfügung. Zusätzlich steht Ihnen ein Ordner für externe Signale zur Verfügung (siehe Kapitel 3.7.5 Externe Signale). Benutzerdefinierte Signale [sc_LB_userdefsig, 1, de_DE] Bild 3-53 Benutzerdefinierte Signale...
  • Seite 127 Systemfunktionen 3.7 Benutzerdefinierte Objekte [sc_spsfas, 1, de_DE] Bild 3-54 Einzelmeldung SPS ungespeichert (Beispiel: 7KE85 Störschreiber) Doppelmeldung (Typ DPS: Double Point Status) Mit einer Doppelmeldung kann der Status zweier Binäreingänge gleichzeitig erfasst und in eine Meldung mit 4 möglichen Zuständen (Ein, Zwischenstellung, Aus, Störstellung) abgebildet werden. BEISPIEL Erfassung einer Trenner- oder Leistungsschalterstellung.
  • Seite 128 Systemfunktionen 3.7 Benutzerdefinierte Objekte Zustand eines Aufzählungswertes (Typ ENS) Mit dem Datentyp ENS wird ein Aufzählungswert erzeugt, der ein CFC-Ergebnis aufnehmen kann. Steuerbare Einzelmeldung (SPC, Single Point Controllable) Hiermit kann ein Befehl ausgegeben werden (auf ein oder mehrere Relais, wählbar in der Informationsrangie- rung), der dann über eine einzelne Rückmeldung überwacht wird.
  • Seite 129 Systemfunktionen 3.7 Benutzerdefinierte Objekte Die Statusmeldungen für den Datentyp ACT werden wie folgt gebildet: [lo_ACT-information, 1, de_DE] Bild 3-55 Bildung der ACT-Statusmeldungen Information über Schutzaktivierung mit Richtung (ACD) Dieser Objekttyp wird von Schutzfunktionen für die Anregung verwendet. Er steht in der Bibliothek für den Empfang von Schutzinformationen über die Wirkschnittstelle zur Verfügung, die damit ebenfalls die Anregung signalisieren können.
  • Seite 130 Systemfunktionen 3.7 Benutzerdefinierte Objekte Tabelle 3-10 Bildung der Richtungsinformation für den Datentyp ACD Richtungsinformation Beschreibung Alle angeregten Phasen haben in Vorwärtsrichtung angeregt. vorwärts Alle angeregten Phasen haben in Rückwärtsrichtung angeregt. rückwärts Für die Anregung konnte keine Richtung bestimmt werden. unbestimmt Mindestens eine Phase hat in Vorwärtsrichtung und mindestens eine Phase beide hat in Rückwärtsrichtung angeregt.
  • Seite 131 Systemfunktionen 3.7 Benutzerdefinierte Objekte [sc_LB_extsign, 1, de_DE] Bild 3-57 Externe Signale HINWEIS Beachten Sie das Kapitel für die flexible GOOSE-Verknüpfung in der DIGSI Online Hilfe. Benutzerdefinierte Signale existieren als externe Signale ebenso wie vorkonfigurierte Eingänge, die über die GOOSE-Spalte aktiviert wurden. SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 132 Systemfunktionen 3.8 Sonstige Funktionen Sonstige Funktionen Meldungsfilterung und Flattersperre für Eingangssignale 3.8.1 Eingangssignale können gefiltert werden, um kurzfristige Änderungen am Binäreingang zu unterdrücken. Mit der Flattersperre kann verhindert werden, dass sich ständig ändernde Meldungen die Ereignisliste verstopfen. Nach einer einstellbaren Anzahl von Änderungen wird die Meldung eine bestimmte Zeit gesperrt. Die Parameter der Meldungsfilterung finden Sie an den einzelnen Signalen.
  • Seite 133 Systemfunktionen 3.8 Sonstige Funktionen Wenn Sie die Software-Filterzeit bei 0 ms belassen, beträgt auch die Zeit für die Unterdrückung der Zwischen- stellung 0 ms. Somit bleibt dann das aktivierte Kontrollkästchen Zwischenstellung unterdrücken ohne Effekt. Wenn Sie das Kontrollkästchen Zwischenstellung unterdrücken nicht aktivieren, wirkt die Software- Filterzeit auf die Positionen Ein, Aus, Zwischenstellung und Störstellung des Leistungsschalters oder Trenn- schalters.
  • Seite 134 Systemfunktionen 3.8 Sonstige Funktionen • Flatter-Testzeit Innerhalb dieser Zeit wird die Anzahl der Zustandsänderungen eines Signals überprüft. Diese Zeit wird gestartet, wenn für mindestens ein Signal die Flattersperre parametriert ist und dieses Signal seinen Zustand ändert. Wenn innerhalb der Flatter-Testzeit die parametrierte Anzahl der zulässigen Zustandsän- derungen überschritten wird, wird das Signal temporär gesperrt und die Meldung Flattersperre wird gesetzt.
  • Seite 135 Systemfunktionen 3.8 Sonstige Funktionen [dw_chatter-block-01, 1, de_DE] Bild 3-60 Signalwechsel bei der Flattersperre mit zu großer Anzahl von Signalpegeländerungen während der 2. Flatterprüfung Ab diesem Zeitpunkt wird das Eingangssignal permanent blockiert. Beispiel 2: Temporäre Blockierung Die Parameter der Flattersperre sind wie folgt eingestellt: •...
  • Seite 136 Systemfunktionen 3.8 Sonstige Funktionen [dw_chatter-block-02, 1, de_DE] Bild 3-61 Signalwechsel bei der Flattersperre mit zulässiger Anzahl von Signalpegeländerungen während der 2. Flatterprüfung 3.8.2 Erfassungssperre und Nachführen Während der Inbetriebnahme, Wartungsarbeiten oder eines Tests kann eine zeitweilige Unterbrechung der Verbindung zwischen den logischen Signalen und den Binäreingängen sinnvoll sein. Damit können Sie den Status eines nicht korrekt rückgemeldeten Schaltgerätes per Hand nachführen.
  • Seite 137 Systemfunktionen 3.8 Sonstige Funktionen Das Nachführen des Schaltgerätes ist in demselben Menü möglich. • Wählen Sie mit den Naviagtionstasten Nachführen (Bild 3-63). • Wählen Sie die nachzuführende Stellung des Schaltgerätes mit den Navigationstasten aus (z.B. aus, Bild 3-64). • Bestätigen Sie den Vorgang mit der Softkey-Taste, die im Display mit Ok beschriftet ist. [sc_status, 1, de_DE] Bild 3-63 Nachführen aktivieren...
  • Seite 138 Systemfunktionen 3.8 Sonstige Funktionen [sc_beerfa, 1, de_DE] Bild 3-66 Eingangssignale >Erfassungssperre und >Rücksetzen Erfassungssperre & Nach- führen am Schaltgerät HINWEIS Verriegelungen werden mit den Statusänderungen des Schaltgerätes durchgeführt. Nehmen Sie die Erfas- sungssperre manuell wieder zurück. Andernfalls werden Positionsänderungen des Schaltgerätes nicht erfasst und Verriegelungen werden unwirksam.
  • Seite 139 Systemfunktionen 3.8 Sonstige Funktionen [sc_command, 1, de_DE] Bild 3-67 Einstellung des Befehlstyps in DIGSI 5 Wählen Sie Impulsausgabe oder Dauerausgabe für die Befehlsausgabeart. Wenn ein Dauerbefehl ausge- wählt ist, sind die Impulsparameter irrelevant. Abmelden des Gerätes 3.8.4 Übersicht 3.8.4.1 Bei feldübergreifenden Funktionen nutzt ein Gerät Informationen eines oder mehrerer anderer Geräte. Für einige Anwendungen kann es notwendig sein, dass Sie ein Gerät mit allen wirksamen Funktionen vorrüberge- hend aus der Anlage herausnehmen und auch ausschalten müssen.
  • Seite 140 Systemfunktionen 3.8 Sonstige Funktionen Sie können das Gerät wie folgt abmelden: • Über die Vor-Ort-Bedieneinheit • Über eine Kommunikationsschnittstelle mit dem Controllable Gerät abmelden ( _:319 ) • Über die Binäreingänge Allgemein: >Geräteabmeldung ein ( _:507 ) oder >Geräteabmeldung aus _:508 ) Sie finden das Controllable und die Binäreingänge in der DIGSI 5-Projektnavigation unter Name des Gerätes →...
  • Seite 141 Systemfunktionen 3.8 Sonstige Funktionen Bedingungen für das Abmelden des Gerätes [lo_functional logoff device, 1, de_DE] Bild 3-68 Logik für das Abmelden des Gerätes Die Bedingungen für eine erfolgreiche Abmeldung des Gerätes ergeben sich aus den Bedingungen jeder aktivierten Schutzfunktion. Abmelden eines Gerätes aus einem Geräteverbund mit Kommunikation über das Protokoll IEC 61850-8-1 (GOOSE) Wenn Geräte über das Protokoll IEC 61850-8-1 (GOOSE) Daten austauschen –...
  • Seite 142 Systemfunktionen 3.8 Sonstige Funktionen [dw_example logoff ldiff, 2, de_DE] Bild 3-69 Differentialschutz mit 3 Geräten für eine Leitung mit Abzweig Im Beispiel soll der Abzweig für Wartungs- oder Umbaumaßnahmen außer Betrieb genommen werden. Das Gerät 3 soll deshalb auch ausgeschaltet werden. Ohne zusätzliche Maßnahmen kann der Leitungsdifferenti- alschutz nicht mehr arbeiten und meldet sich unwirksam.
  • Seite 143 Systemfunktionen 3.8 Sonstige Funktionen [lo_extta logoff device, 1, de_DE] Bild 3-70 Externe Tastschalter-Verdrahtung zum Abmelden des Gerätes Wenn ein Schalter zur Steuerung benutzt wird, rangieren Sie den Binäreingang >Geräteabmeldung ein als H (aktiv mit Spannung) und den Binäreingang >Geräteabmeldung aus als L (aktiv ohne Spannung).
  • Seite 144 Bei ausgewählten Parametern kann es vorkommen, dass sie in allen 3 Einstellsichten ausschließlich in Prozent eingestellt werden. Empfehlung zur Einstellreihenfolge Bei der Einstellung der Schutzfunktionen empfiehlt Siemens folgende Vorgehensweise: • Stellen Sie zuerst die Daten für die Kleinsignalwandler ein, siehe 6.1 Kleinsignalwandler-bezogene Anla-...
  • Seite 145 Systemfunktionen 3.9 Allgemeine Hinweise zur Schwellwerteinstellung von Schutzfunktionen Wenn Sie die Nennströme ändern, wird das entsprechende Feld rot umrandet, um auf die unterschiedlichen Ströme zwischen Single-Line-Editor und den Anlagendaten hinzuweisen. Beim Synchronisieren im Single- Line-Editor werden diese Nennströme in die Anlagendaten übernommen. Änderung der Wandlerübersetzungsverhältnisse am Gerät 3.9.3 Das Gerät ist in Lieferstellung auf Primärwerte voreingestellt.
  • Seite 146 Systemfunktionen 3.9 Allgemeine Hinweise zur Schwellwerteinstellung von Schutzfunktionen auf konkrete Nenngrößen bezogen werden müssen. Die folgenden Formeln dienen der Umrechnung der virtuellen Sekundärgrößen in Primärgrößen. Virtuelle Sekundärspannungen U rechnen Sie mit folgender Formel in Primärspannungen um: ⋅ U prim nenn, prim nenn, sek Die Einstellwerte für U und U...
  • Seite 147 Systemfunktionen 3.10 Geräteeinstellungen 3.10 Geräteeinstellungen Allgemeine Geräteeinstellungen 3.10.1 3.10.1.1 Übersicht Unter den Geräteeinstellungen in DIGSI 5 finden Sie die folgenden allgemeinen Einstellungen. [sc_deSeDe1, 1, de_DE] [sc_deSeAl, 4, de_DE] [sc_measurement, 1, de_DE] [sc_control, 1, de_DE] SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 148 Meldung notwendig sind, in anderen Geräten unterdrückt werden, die diese Meldungen empfangen. Weiterhin können Sie erlauben, dass z.B. ein Auslösebefehl zu Testzwecken einen angesteuerten Binäraus- gang schließt. Siemens empfiehlt, die Testunterstützung nach der Testphase wieder zu deaktivieren. 3.10.1.2 Anwendungs- und Einstellhinweise Der größte Teil der Parameter wird in den oben genannten Kapiteln beschrieben.
  • Seite 149 Systemfunktionen 3.10 Geräteeinstellungen Wenn die Melde-/Messwertsperre eingeschaltet ist, werden keine Meldungen über die Systemschnittstelle(n) eines SIPROTEC 5-Gerätes ausgegeben, außer über die IEC 61850-Schnittstelle(n). Um keine IEC 61850-Daten zu erhalten, muss der entsprechende IEC 61850-Client das Reporting stoppen oder die Daten einfrieren. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Handbuch Kommunikationsprotokolle (C53000-L1800-C055-3).
  • Seite 150 Systemfunktionen 3.10 Geräteeinstellungen Wenn sich nur eine einzelne Funktion oder Stufe des Gerätes im Testmodus befindet, d.h. der geräteweite Testmodus ist nicht aktiviert, werden nur die Meldungen dieser Funktion oder Stufe mit Test-Bit gekenn- zeichnet und die rangierten Relaisausgänge des Gerätes werden aktiviert. Mit dem Parameter (_:151) Relaisausg.
  • Seite 151 Systemfunktionen 3.10 Geräteeinstellungen Information Datenklasse (Typ) _:505 Allgemein:>Sch.mod. verriegelt _:506 Allgemein:>Sch.mod. unverriegelt _:510 Allgemein:>Testmodus ein _:511 Allgemein:>Testmodus aus _:507 Allgemein:>Geräteabmeldung ein _:508 Allgemein:>Geräteabmeldung aus _:512 Allgemein:>LED rücksetzen _:513 Allgemein:>Licht an _:300 Allgemein:Akt. Param.gruppe 1 _:301 Allgemein:Akt. Param.gruppe 2 _:302 Allgemein:Akt. Param.gruppe 3 _:303 Allgemein:Akt.
  • Seite 152 Systemfunktionen 3.10 Geräteeinstellungen Parametergruppen-Umschaltung 3.10.2 3.10.2.1 Funktionsübersicht Für unterschiedliche Anwendungsfälle können Sie die jeweiligen Funktionseinstellungen in sogenannte Para- metergruppen speichern und bei Bedarf schnell aktivieren. Sie können bis zu 8 unterschiedliche Parametergruppen im Gerät hinterlegen. Dabei ist immer nur eine Parametergruppe aktiv.
  • Seite 153 Systemfunktionen 3.10 Geräteeinstellungen Die Umschaltung der Parametergruppen über eine Kommunikationsverbindung ist über die Kommunikations- protokolle IEC 60870-5-103, IEC 60870-5-104, IEC 61850, DNP oder über Modbus TCP möglich. Für das Umschalten über einen CFC-Plan müssen Sie in DIGSI 5 einen neuen CFC-Plan anlegen. Legen Sie den CFC-Plan in der DIGSI 5-Projektnavigation unter Name des Gerätes →...
  • Seite 154 Systemfunktionen 3.10 Geräteeinstellungen Parameterwert Beschreibung Die Umschaltung zwischen den Parametergruppen kann über eine Kommu- über Steuerung nikationsverbindung von einer Stationsleittechnik oder über einen CFC-Plan veranlasst werden. Die Umschaltung der Parametergruppen über eine Kommunikations- verbindung ist über die Kommunikationsprotokolle IEC 60870-5-103, IEC 60870-5-104, IEC 61850, DNP oder über Modbus TCP möglich.
  • Seite 155 Systemfunktionen 3.10 Geräteeinstellungen Display-Seiteneinstellung 3.10.3 3.10.3.1 Übersicht Einige SIPROTEC 5-Geräte können mit der Bedienfeld-Option Großes Display, Dis.seitengröße konfig., 2-far. LEDs bestellt werden. In diesem Fall kann die Größe der konfigurierbaren Display-Seiten vom Benutzer einge- stellt werden und ist abhängig von Funktionspunkten: •...
  • Seite 156 Systemfunktionen 3.10 Geräteeinstellungen Parameterwert Beschreibung Die Größe der Display-Seite beträgt 240 x 128 Pixel. kleine Größe Bei dieser Größe können normalerweise bis zu 8 Betriebswerte oder sehr kleine Abzweigsteuerbilder mit z.B. bis zu 3 Schaltern konfiguriert werden. Bild 3-76 Beispiel für eine Display- Seite in der Bedieneinheit (klein) Bild 3-75...
  • Seite 157 Systemfunktionen 3.10 Geräteeinstellungen 3.10.3.3 Parameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Display-Seiten • _:139 Display-Seiten:Funktio- kleine Größe kleine Größe nalität • Großes Abzw.steuerb. SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 158 SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 159 Applikationen Übersicht Applikationsvorlagen und Funktionsumfang des Geräts 7SY82 SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 160 Applikationen 4.1 Übersicht Übersicht Die Funktionsbibliothek in DIGSI 5 stellt für die Anwendungen der Geräte Applikationsvorlagen bereit. Die Applikationsvorlage • Unterstützt die schnelle Realisierung kompletter Schutzlösungen für Anwendungen • Enthält die grundlegende Konfiguration für den Anwendungsfall • Enthält Funktionen und Voreinstellungen für den Anwendungsfall Bild 2-1 2.1 Funktionseinbettung im Gerät zeigt beispielhaft die Struktur einer Applikationsvorlage.
  • Seite 161 Applikationen 4.2 Applikationsvorlagen und Funktionsumfang des Geräts 7SY82 Applikationsvorlagen und Funktionsumfang des Geräts 7SY82 In DIGSI 5 stehen für das modulare Gerät 7SY82 2 Applikationsvorlagen zur Verfügung: • Universal 4I, 4U • Universal 4I Die Vorlagen bieten nur eine absolute Basisgerätekonfiguration, die für eine Applikation nicht geeignet ist. Sie dienen nur als Ausgangspunkt für eine bestimmte Applikationskonfiguration.
  • Seite 162 Applikationen 4.2 Applikationsvorlagen und Funktionsumfang des Geräts 7SY82 ANSI Funktion Abk. 50Ns/ Empfindlicher Erdstromschutz für gelöschte und INs> isolierte Netze 51Ns Spannungsabhängiger Überstromzeitschutz t = f(I,U) Überspannungsschutz, 3-phasig U> Überspannungsschutz, Kompoundierung U1komp> Überspannungsschutz, Mitsystem U1> Überspannungsschutz, 3-phasig oder 1-phasig, Ux> universal, Ux Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen –...
  • Seite 163 Applikationen 4.2 Applikationsvorlagen und Funktionsumfang des Geräts 7SY82 ANSI Funktion Abk. Trennschalter [nur Zustand] Stufenschalter Analogumformer Kommunikationsmodule Zugriffskontrolle Sicherheitsaufzeichnung Temperaturerfassung über Kommunikationsprotokoll Funktionspunkteklasse: SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 164 SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 165 Funktionsgruppentypen Funktionsgruppentyp Spannung/Strom 3-phasig Funktionsgruppentyp Spannung/Strom 1-phasig Funktionsgruppentyp Spannung 3-phasig Funktionsgruppentyp Leistungsschalter Funktionsgruppentyp Analoge Umformer Funktionsgruppentyp Aufzeichnung Prozessmonitor SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 166 Funktionsgruppentypen 5.1 Funktionsgruppentyp Spannung/Strom 3-phasig Funktionsgruppentyp Spannung/Strom 3-phasig Übersicht 5.1.1 In der Funktionsgruppe Spannung-Strom 3-phasig lassen sich alle Funktionen zum Schutz und zur Überwa- chung eines Schutzobjektes oder Betriebsmittels, welches eine 3-phasige Strom- und Spannungsmessung erlaubt, anwenden. Die Funktionsgruppe enthält auch die Betriebsmessung zum Schutzobjekt oder zum Betriebsmittel (siehe hierzu Kapitel 9 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems).
  • Seite 167 Funktionsgruppentypen 5.1 Funktionsgruppentyp Spannung/Strom 3-phasig Die Funktionsgruppe hat Schnittstellen zu: • Messstellen • Funktionsgruppe Leistungsschalter Schnittstelle zu Messstellen Die Funktionsgruppe erhält die benötigten Messwerte über die Schnittstellen zu den Messstellen. Bei Verwen- dung einer Applikationsvorlage ist die Funktionsgruppe bereits mit den notwendigen Messstellen verbunden. Wenn Sie Funktionen in die Funktionsgruppe einfügen, erhalten diese automatisch die Messwerte der rich- tigen Messstellen.
  • Seite 168 Funktionsgruppentypen 5.1 Funktionsgruppentyp Spannung/Strom 3-phasig Bei der Detailkonfiguration der Schnittstelle definieren Sie: • Welche Auslösemeldungen der Schutzfunktionen in die Bildung des Auslösebefehls eingehen • Welche Schutzfunktionen die Funktion Wiedereinschaltautomatik starten • Welche Schutzfunktionen die Funktion Leistungsschalter-Versagerschutz starten Bei Verwendung einer Applikationsvorlage sind die Funktionsgruppen bereits miteinander verbunden, da diese Verknüpfung für den ordnungsgemäßen Betrieb zwingend erforderlich ist.
  • Seite 169 Funktionsgruppentypen 5.1 Funktionsgruppentyp Spannung/Strom 3-phasig Messwerte Primär Sekundär % bezogen auf Frequenz Nennfrequenz Wirkleistung Wirkleistung der Primärwerte (Gesamtleistung) √3 · U · I nenn nenn Blindleistung Mvar Blindleistung der Primärwerte (Gesamtleistung) √3 · U · I nenn nenn Scheinleistung Scheinleistung der Primärwerte (Gesamtleistung) √3 ·...
  • Seite 170 Funktionsgruppentypen 5.1 Funktionsgruppentyp Spannung/Strom 3-phasig Anwendungs- und Einstellhinweise 5.1.3 Schnittstelle zur Funktionsgruppe Leistungsschalter Hiermit definieren Sie auf welchen (welche) Leistungsschalter die Schutzfunktionen der Schutzfunktions- gruppe wirken. In den Applikationsvorlagen ist bereits eine sinnvolle Voreinstellung getroffen worden. Weitere Informationen dazu finden Sie im Kapitel 2. Schutzobjekt-/Betriebsmitteldaten (FB Allgemein) Die eingestellten Daten gelten für alle Funktionen in der Funktionsgruppe.
  • Seite 171 Funktionsgruppentypen 5.1 Funktionsgruppentyp Spannung/Strom 3-phasig Die hier aufgeführten Parameter dienen in erster Linie dem Verständnis bei der Konfiguration der Funktions- gruppen. Sie werden in Abhängigkeit von anderen Parametern berechnet und können nicht direkt geändert werden. Adr. Parameter Wertebereich Voreinstellung Netzdaten _:103 Allgemein:Nennscheinleistung 0,20 MVA bis 5 000,00 MVA...
  • Seite 172 Funktionsgruppentypen 5.1 Funktionsgruppentyp Spannung/Strom 3-phasig Information Datenklasse (Typ) _:1131:4681:52 Einschalterkn.:Zustand _:1131:4681:53 Einschalterkn.:Bereitschaft SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 173 Funktionsgruppentypen 5.2 Funktionsgruppentyp Spannung/Strom 1-phasig Funktionsgruppentyp Spannung/Strom 1-phasig Übersicht 5.2.1 In der Funktionsgruppe Spannung-Strom 1-phasig lassen sich alle Funktionen zum Schutz und zur Überwa- chung eines Schutzobjektes oder Betriebsmittels anwenden, die eine 1-phasige Spannungs- und 1-phasige Strommessung oder eine Nullsystem-Spannungsmessung über die 3-phasige Spannungsmessstelle erlauben. Die Funktionsgruppe enthält auch die Betriebsmessung zum Schutzobjekt oder zum Betriebsmittel (siehe Kapitel 9 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des...
  • Seite 174 Funktionsgruppentypen 5.2 Funktionsgruppentyp Spannung/Strom 1-phasig [scVI1ph_V1ph, 1, de_DE] Bild 5-5 Messstellen an Funktionsgruppe Spannung-Strom 1-phasig anschließen [scVI1ph_V3ph, 1, de_DE] Bild 5-6 Messstellen Spannung 3-phasig und Strom 1-phasig an Funktionsgruppe Spannung-Strom 1-phasig anschließen Sie können die Spannungsschnittstelle der Funktionsgruppe Spannung-Strom 1-phasig mit der 3-phasigen Spannungsmessstelle 3 Leiter-Erde Spg.verbinden.
  • Seite 175 Funktionsgruppentypen 5.2 Funktionsgruppentyp Spannung/Strom 1-phasig Tabelle 5-2 Grundschwingungungen der Funktionsgruppe Spannung-Strom 1-phasig Messwerte Primär Sekundär % bezogen auf 1-phasiger Strom Parameter Betriebsnennstrom 1-phasige Spannung Parameter Betriebsnennspannung Nullsystemspannung Parameter Betriebsnennspannung /√3 Sie finden die Parameter Betriebsnennstrom und Betriebsnennspannung im Funktionsblock Allge- mein der Funktionsgruppe Spannung-Strom 1-phasig.
  • Seite 176 Funktionsgruppentypen 5.2 Funktionsgruppentyp Spannung/Strom 1-phasig HINWEIS Die Frequenz kann vom Spannungs- oder Strommesswert berechnet werden. Die Wirk- und Blindleistung werden nur angezeigt, wenn sowohl die Spannung als auch der 1-phasige Strom mit der Funktionsgruppe verbunden sind. Wenn die verbundene Spannung eine Leiter-Erde-Span- nung ist (UL1, UL2 , UL3) oder eine beliebige Spannung Ux, werden die spezifischen Leistungswerte angezeigt.
  • Seite 177 Funktionsgruppentypen 5.2 Funktionsgruppentyp Spannung/Strom 1-phasig HINWEIS Wenn eine Ankopplung zur einer 3phasigen-Funktionsgruppe besteht und U-Wdl bzw. I-Wdl zugeordnet wurden, sind die schreibgeschützten Parameter: (_9421:104) Nennstrom und (_:9421:105) Nenn- spannung vorhanden. Die Parameter (_:9451:101) Nennstrom bzw. (_:9421:102) Nennspan- nung werden ausgeblendet. Parameter: Nennspannung (schreibgeschützt) •...
  • Seite 178 Funktionsgruppentypen 5.2 Funktionsgruppentyp Spannung/Strom 1-phasig Parameter 5.2.5 Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Nennwerte _:9421:101 Allgemein:Nennstrom 1 A bis 100000 A 1000 A _:9421:102 Allgemein:Nennspan- 0,10 kV bis 1200,00 kV 400,00 kV nung Messwerte • _:9421:150 Allgemein:P, Q Vorzei- nicht invertiert nicht invertiert chen •...
  • Seite 179 Funktionsgruppentypen 5.3 Funktionsgruppentyp Spannung 3-phasig Funktionsgruppentyp Spannung 3-phasig Übersicht 5.3.1 In der Funktionsgruppe Spannung 3-phasig lassen sich alle Funktionen zum Schutz und zur Überwachung eines Schutzobjektes oder Betriebsmittels, welches eine 3-phasige Spannungsmessung erlaubt, anwenden. Die Funktionsgruppe enthält auch die Betriebsmessung zum Schutzobjekt oder zum Betriebsmittel (siehe hierzu Kapitel 9 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems).
  • Seite 180 Funktionsgruppentypen 5.3 Funktionsgruppentyp Spannung 3-phasig Hier sind es die Anrege- und Auslösemeldungen der Schutzfunktionen in Richtung der Leistungsschalter-Funk- tionsgruppe. Sie müssen die Funktionsgruppe Spannung 3-phasig mit der Funktionsgruppe Leistungsschalter verbinden. Diese Zuordnung ist nur in DIGSI über Projektnavigation → Funktionsgruppe verbinden möglich. Um die Schnittstellen zu verbinden, setzen Sie in der Matrix ein Kreuz im Schnittpunkt der gewünschten Spalte und Zeile.
  • Seite 181 Funktionsgruppentypen 5.3 Funktionsgruppentyp Spannung 3-phasig Informationen 5.3.5 Information Datenklasse (Typ) Allgemein _:9421:52 Allgemein:Zustand _:9421:53 Allgemein:Bereitschaft Sammelmeldung _:4501:55 Sammelmeldung:Anregung _:4501:57 Sammelmeldung:Auslösung _:4501:52 Sammelmeldung:Zustand _:4501:53 Sammelmeldung:Bereitschaft Reset LED FG _:7381:500 Reset LED FG:>LED rücksetzen _:7381:320 Reset LED FG:LED rückgesetzt _:7381:52 Reset LED FG:Zustand _:7381:53 Reset LED FG:Bereitschaft SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch...
  • Seite 182 Funktionsgruppentypen 5.4 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter Funktionsgruppentyp Leistungsschalter Übersicht 5.4.1 Die Funktionsgruppe Leistungsschalter gruppiert die auf einen Leistungsschalter bezogenen Benutzerfunkti- onen. In der Funktionsbibliothek in DIGSI 5 finden Sie unter jedem Gerätetyp die Funktionsgruppe Leistungs- schalter. Die Funktionsgruppe Leistungsschalter enthält alle Schutz-, Steuerungs- und Überwachungsfunkti- onen, die Sie für diesen Gerätetyp anwenden können.
  • Seite 183 Funktionsgruppentypen 5.4 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter Der Typ Leistungsschalter [nur Status] dient nur zur Erfassung der Leistungsschalterstellung. Mit diesem Typ können Schalter modelliert werden, die vom SIPROTEC 5-Gerät nur eingelesen werden, aber nicht gesteuert werden können. Struktur der Funktionsgruppe 5.4.2 Die Funktionsgruppe Leistungsschalter enthält neben den Benutzerfunktionen bestimmte Funktionalitäten, die grundsätzlich benötigt werden und deshalb nicht lad- und löschbar sind: •...
  • Seite 184 Funktionsgruppentypen 5.4 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter Bei Verwendung einer Applikationsvorlage ist die Funktionsgruppe mit der Messstelle des 3-phasigen Leiter- stromes verbunden, da diese Verknüpfung erforderlich ist. Je nach Art der verwendeten Benutzerfunktionen kann die Verbindung weiterer Messstellen mit der Funktionsgruppe erforderlich sein. Die Konfiguration erfolgt über den Funktionsgruppenverbindungen-Editor in DIGSI 5.
  • Seite 185 Wert sicher unterschreitet. Wenn bei abgeschalteter Leitung parasitäre Ströme (z.B. durch Induktion) ausgeschlossen sind, können Sie den Wert sehr empfindlich auf z.B. 0,05 A sekundär einstellen. Wenn keine besonderen Anforderungen vorliegen, empfiehlt Siemens, den Einstellwert von 0,10 A sekundär beizubehalten. 5.4.4 Parameter Adr.
  • Seite 186 Funktionsgruppentypen 5.4 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter Informationen 5.4.5 Information Datenklasse (Typ) Leistungssch. _:4261:500 Leistungssch.:>Bereit _:4261:501 Leistungssch.:>Erfassungssperre _:4261:502 Leistungssch.:>Reset Schaltstatistik _:4261:504 Leistungssch.:>Reset Erf.sp&Nachf. _:4261:505 Leistungssch.:>AUS Freigabe SSS _:4261:506 Leistungssch.:>Start manuell SSU _:4261:503 Leistungssch.:Externe Bereitschaft _:4261:52 Leistungssch.:Zustand _:4261:53 Leistungssch.:Bereitschaft _:4261:58 Leistungssch.:Position _:4261:300 Leistungssch.:Ausl./Ausschaltbefehl _:4261:301 Leistungssch.:Einschaltbefehl _:4261:302 Leistungssch.:Befehl aktiv...
  • Seite 187 Funktionsgruppentypen 5.4 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter [lo_ausbef, 1, de_DE] Bild 5-14 Auslösebefehl Absteuerung des Auslösebefehls [lo_befe3p, 1, de_DE] Bild 5-15 Absteuerung des Auslösebefehls Ein erteilter Auslösebefehl wird gespeichert (siehe Bild 5-14). Die Kriterien für das Rücksetzen eines erteilten Auslösebefehls bestimmen Sie mit dem Parameter Ausl.befehl-Absteuerung.
  • Seite 188 Funktionsgruppentypen 5.4 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter 5.4.6.2 Anwendungs- und Einstellhinweise Parameter: Auslösebefehlsabsteuerung • Empfohlener Einstellwert (_:5341:103) Ausl.befehl-Absteuerung = mit I< Parameterwert Beschreibung Der Auslösebefehl wird unter folgenden Bedingungen zurückgesetzt: mit I< • Rückfall der auslösenden Funktion • Der Strom unterschreitet den Einstellwert des Parameters (_:2311:112) Strom-Schwellw.LS offen Der Auslösebefehl wird unter folgenden Bedingungen zurückgesetzt: mit I<...
  • Seite 189 Funktionsgruppentypen 5.4 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter Der Funktionsblock Leistungsschalter bietet folgende Informationen: • Anzahl der Schaltspiele • Ausschaltstrom, Ausschaltspannung, Ausschaltfrequenz • Summenausschaltstrom 5.4.7.2 Auslösen, Ausschalten und Einschalten des Leistungsschalters Der Leistungsschalter wird in folgenden Situationen betätigt: • Auslösen des Leistungsschalters als Folge eines Schutzauslösebefehls •...
  • Seite 190 Funktionsgruppentypen 5.4 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter Tabelle 5-5 Beschreibung der Ausgangssignale Signal Beschreibung Rangieroptionen • Dieses Signal führt alle Auslösungen und Ausschal- Ungespeichert Ausl./Ausschaltbefehl tungen durch. • Gespeichert nur Der Parameter Ausgabezeit wirkt auf das Signal. bei Schutzaus- Das Signal steht für die Dauer der Ausgabezeit an mit lösung (nicht bei Ausschal- folgenden Ausnahmen:...
  • Seite 191 Funktionsgruppentypen 5.4 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter [lo_erfass, 2, de_DE] Bild 5-17 Erfassen der Leistungsschalterinformationen Signal Beschreibung Erfassung der LS-Position. Position Die Position LS 3-polig offen und/oder die Position LS 3-polig geschlossen kann durch Rangierung auf 1 oder 2 Binäreingänge erfasst werden. Das Signal muss auf den Binäreingang rangiert werden, der mit den Leistungsschalter-Hilfskontakten verbunden ist.
  • Seite 192 Funktionsgruppentypen 5.4 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter Signal Beschreibung Hierüber wird die Erfassungssperre der Leistungsschalter-Hilfskontakte >Erfassungssperre aktiviert (siehe Sonstige Funktionen 3.8.3 Dauerbefehle zur Beschrei- bung der Erfassungssperre). Hierüber werden die Erfassungsperre und die Nachführung des Leis- >Reset tungsschalters zurückgesetzt. Wenn das Signal aktiv ist, werden die Erf.sp&Nachf.
  • Seite 193 Funktionsgruppentypen 5.4 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter [lo_unterd, 2, de_DE] Bild 5-18 Endgültige Auslösung und Schalterfall-Meldungsunterdrückung 5.4.7.5 Auslöse- und Ausschaltinformationen Mit dem Absetzen eines Auslöse- oder Ausschaltbefehls werden die im nächsten Bild dargestellten Ausschalt- informationen im Störfallprotokoll gespeichert. [lo_ausloe, 2, de_DE] Bild 5-19 Ausschaltinformationen Für den Leistungsschalter werden die folgenden Statistikinformationen gespeichert: •...
  • Seite 194 Für die Steuerungsfunktionalität ist dies die optimale Konfiguration. Für reine Schutzap- plikationen genügt auch die Erfassung einer der beiden LS-Positionen. Bei der Anwendung als Schutz- und Steuergerät empfiehlt Siemens die folgende Auswertung der LS-Position: [lo_evaluation2, 1, de_DE]...
  • Seite 195 Funktionsgruppentypen 5.4 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter VORSICHT Stellen Sie keine zu kurze Zeit ein. Wenn Sie eine zu kurze Zeit einstellen, besteht die Gefahr, dass die Gerätekontakte den Ansteuer- kreis unterbrechen. Die Gerätekontakte brennen dabei ab. Stellen Sie hierfür eine Dauer ein, nach der der Leistungsschalter nach einer Ansteuerung sicher seine ²...
  • Seite 196 Funktionsgruppentypen 5.4 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter ist (siehe hierzu nächstes Bild). Bei Schalthandlungen durch die Steuerung soll ebenfalls kein Alarm ausgelöst werden. Dazu kann der Alarmansteuerkreis über einen entsprechend rangierten Ausgangskontakt des Gerätes (Ausgangssignal Meldungsunterdrück.) geschleift werden. Im Ruhezustand und bei ausgeschaltetem Gerät ist dieser Kontakt ständig geschlossen.
  • Seite 197 Funktionsgruppentypen 5.4 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter Information Datenklasse (Typ) _:310 Leistungssch.:ΣIL3Aus _:311 Leistungssch.:Auslösestrom L1 _:312 Leistungssch.:Auslösestrom L2 _:313 Leistungssch.:Auslösestrom L3 _:317 Leistungssch.:Ausschaltstrom 3I0/IN _:314 Leistungssch.:Auslösespannung L1 _:315 Leistungssch.:Auslösespannung L2 _:316 Leistungssch.:Auslösespannung L3 _:322 Leistungssch.:LS-offen Stunden _:323 Leistungssch.:Betriebsstunden Leistungsschalter-Zustandserkennung für schutzbezogene Zusatzfunktionen 5.4.8 5.4.8.1 Übersicht Dieser Funktionsblock ermittelt die Position des Leistungsschalters über die Bewertung der Hilfskontakte und...
  • Seite 198 Funktionsgruppentypen 5.4 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter Leistungsschalterzustand Beschreibung Diese Zustände können entstehen, wenn aufgrund der Hilfskontaktran- Vielleicht offen, viel- gierung die Informationen unvollständig sind und der Zustand nicht leicht geschlossen sicher ermittelt werden kann. Diese unsicheren Zustände werden von bestimmten Funktionen unterschiedlich bewertet. Dieser Zustand tritt dynamisch auf und entsteht dann, wenn bei aktivem Öffnend Auslösebefehl und noch geschlossenem Hilfskontakt ein Unterschreiten des...
  • Seite 199 Empfohlener Einstellwert (_:101) Wirkzeit = 0,30 s Um von der individuellen manuellen Betätigung des Eingangssignals unabhängig zu sein, wird die Erkennung über den Parameter Wirkzeit auf eine definierte Länge gebracht. Siemens empfiehlt eine Wirkzeit von 0,30 s. Parameter: LS offen Rückfallverz. •...
  • Seite 200 Funktionsgruppentypen 5.4 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter Information Datenklasse (Typ) _:500 Hand-Ein:>Eingang _:300 Hand-Ein:Erkannt SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 201 Funktionsgruppentypen 5.5 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer Funktionsgruppentyp Analoge Umformer Übersicht 5.5.1 Die Funktionsgruppe Analoge Umformer dient zur Abbildung von analogen Umformern und zur Kommuni- kation mit diesen. Analoge Umformer sind externe Geräte, z.B. Thermoboxen, analoge Steckmodule oder Messumformermodule. Sie finden die Funktionsgruppe Analoge Umformer für viele Gerätetypen in der globalen DIGSI 5 Bibliothek. [sc_20_maee, 3, de_DE] Bild 5-27 Funktionsgruppe Analoge Umformer in DIGSI...
  • Seite 202 Funktionsgruppentypen 5.5 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer [dw_str_the, 3, de_DE] Bild 5-28 Struktur der Funktionsgruppe Analoge Umformer Grau: Optional zu beschalten, optional vorhanden Weiß: Immer zu beschalten, immer vorhanden Die Funktionsgruppe Analoge Umformer hat Schnittstellen zu Schutzfunktionsgruppen. Die Funktionsgruppe Analoge Umformer stellt z.B. Temperaturmesswerte bereit, die von einer externen Thermobox , einem Messumformer oder über Protokolle kommen.
  • Seite 203 Funktionsgruppentypen 5.5 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer Die Funktion Temperaturerfassung über Protokolle hat 2 Stufentypen: Die Temperaturerfassung über PROFINET IO oder IEC 61850 und die Temperaturerfassung über GOOSE. Eine Instanz der Temperaturer- fassung über PROFINET IO oder IEC 61850 ist durch den Hersteller vorkonfiguriert. Für beide Stufentypen können maximal 12 Instanzen gleichzeitig arbeiten.
  • Seite 204 Funktionsgruppentypen 5.6 Funktionsgruppentyp Aufzeichnung Funktionsgruppentyp Aufzeichnung Übersicht 5.6.1 Das Gerät verfügt über einen Flash-Speicher, in dem Schriebe abgespeichert werden. Die Aufzeichnung doku- mentiert Vorgänge im Netz sowie die Reaktion der Geräte darauf. Sie können die Schriebe aus dem Gerät auslesen und. Abhängig vom Schreiber werden die Schriebe in verschiedenen Dateiformaten bereitgestellt (siehe folgende Tabelle).
  • Seite 205 Funktionsgruppentypen 5.6 Funktionsgruppentyp Aufzeichnung [dw_fg_recorder, 4, de_DE] Bild 5-29 Struktur der Funktionsgruppe Aufzeichnung HINWEIS Wenn Sie eine der folgenden Funktionen nutzen wollen, muss das Gerät mit der CPU-Baugruppe CP300, CP150 oder CP050 ausgestattet sein: • Slow-Scan-Schreiber • Kontinuierlicher Schreiber • Trendschreiber Die Funktionsgruppe Schutzaufzeichnung ist eine zentrale Gerätefunktion.
  • Seite 206 Funktionsgruppentypen 5.7 Prozessmonitor Prozessmonitor Funktionsübersicht 5.7.1 In allen Funktionsgruppen, die Funktionen mit Abhängigkeiten zum Zustand des Schutzobjektes haben, ist ein Prozessmonitor enthalten. Der Prozessmonitor erkennt den aktuellen Schaltzustand des Schutzobjektes. Struktur der Funktion 5.7.2 Die Funktion Prozessmonitor wird in der Schutz-Funktionsgruppe Standard U/I 3-phasig verwendet. Werkseitig ist die Funktion Prozessmonitor mit folgenden Funktionsblöcken vorkonfiguriert: •...
  • Seite 207 Funktionsgruppentypen 5.7 Prozessmonitor [lo_pro_3pt, 2, de_DE] Bild 5-31 Logikdiagramm der Gesamtfunktion Prozessmonitor Stromkriterium 5.7.3 Logik [lo_proikr, 2, de_DE] Bild 5-32 Logikdiagramm des Funktionsblockes Stromkriterium Die Leiterströme werden über die Schnittstelle der Schutz-Funktionsgruppe bereitgestellt. SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 208 Abzweig den Wert des Parameters Strom-Schwellw.LS offen mit Sicherheit unterschreitet. Bei einer Überschreitung wirkt zusätzlich noch die Hysterese. Wenn bei abgeschaltetem Abzweig parasitäre Ströme, z.B. durch Induktion, ausgeschlossen sind, stellen Sie den Parameter Strom-Schwellw.LS offen empfindlich ein. Siemens empfiehlt den Einstellwert von 0,100 A. Leistungsschalterzustand für das Schutzobjekt 5.7.5 Logik...
  • Seite 209 Funktionsgruppentypen 5.7 Prozessmonitor schwacher Einspeisung und Echofunktion bei Informationsübertragungsverfahren, innerhalb derselben Funktionsgruppe zur Verfügung. Wenn eine der beiden folgenden Bedingungen erfüllt ist, dann hat das interne Signal LS-Zustand Schutzobj. den Zustand Offen: • Alle angeschlossenen Leistungsschalter signalisieren intern den Zustand Offen. •...
  • Seite 210 Funktionsgruppentypen 5.7 Prozessmonitor Kaltlast-Einschalterkennung (optional) 5.7.8 Logik [lo_pro_cls, 2, de_DE] Bild 5-35 Logikdiagramm des Funktionsblockes Kaltlast-Einschalterkennung Der Funktionsblock Kaltlast-Einschalterkennung (cold-load pickup detection) stellt fest, dass nach einem Abschalten der Leitung oder des Schutzobjektes eine bestimmte Zeit überschritten wurde. Wenn Sie das Schutzobjekt wieder zuschalten wollen, müssen Sie beachten, dass für eine begrenzte Zeit nach dem Zuschalten ein erhöhter Laststrombedarf existiert.
  • Seite 211 Funktionsgruppentypen 5.7 Prozessmonitor Wenn der Funktionsblock Kaltlast-Einschalterkennung eine Einschaltung und den entsprechenden Laststrom erkennt, startet die im Parameter Rückfallverz. LS geschl. eingestellte Zeit. Die Meldung >Kaltlas- teinschaltung und der aktivierte Parametersatz werden nach Ablauf dieser Zeit deaktiviert. Wenn der max. Leiterstrom für die im Parameter Rückfallverz. Stromkrit. eingestellte Zeit den Schwellwert Rückfallschwelle Strom unterschreitet, wird auch der Parametersatz des Funktionsblockes Kaltlast-Einschalterkennung deaktiviert.
  • Seite 212 Funktionsgruppentypen 5.7 Prozessmonitor Parameter: Min. LS-offen Zeit • Voreinstellwert (_:105) Min. LS-offen Zeit = 3600 s Mit dem Parameter Min. LS-offen Zeit stellen Sie die Zeit ein, nach der der dynamische Parametersatz bei Kaltlasteinschaltung aktiviert wird, wenn die Leitung geöffnet wird. Parameter 5.7.10 Adr.
  • Seite 213 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Kleinsignalwandler-bezogene Anlagendaten Konventionelle Anlagendaten Sammelmeldungen Überstromzeitschutz-Funktionen Überstromzeitschutz, Phasen Überstromzeitschutz, Erde Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde Einschaltstrom- und 2. Harmonische Erkennung Hochstrom-Schnellabschaltung 6.10 Überstromzeitschutz, 1-phasig 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung 6.12 Überspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung 6.13 Überspannungsschutz mit Nullsystem-/Verlagerungsspannung 6.14 Überspannungsschutz mit Mitsystemspannung 6.15...
  • Seite 214 • Konventionelle Anlagendaten (siehe 6.2.1 Übersicht) HINWEIS Siemens empfiehlt zunächst die Kleinsignalwandler-bezogenen Daten zu bestimmen und einzustellen und anschließend die der konventionellen Anlagendaten. Die Ein- und Ausgabebaugruppe IO141 (Funktion LPIT-IO141) zum Anschluss der Kleinsignalwandler hat folgende Eigenschaften: • Stellt 8 universelle Eingänge zur Messung von Strom- und Spannungswerten von Kleinsignalwandlern zur Verfügung...
  • Seite 215 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.1 Kleinsignalwandler-bezogene Anlagendaten [dw_strIO141, 1, de_DE] Bild 6-1 Struktur der Funktion LPIT-IO141 Die Zuordnung der LPIT-Messeingänge 1 bis 8 zu den Anschlussklemmen finden Sie in der DIGSI 5-Projektnavi- gation unter Hardware und Protokolle. Die dort verwendete Bezeichnung LPIT1.1 entspricht dem Eingang 1 der 1.
  • Seite 216 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.1 Kleinsignalwandler-bezogene Anlagendaten Entsprechend dieser Konfiguration der LPIT-Typ Eingänge legt DIGSI die Funktionsblöcke für die angeschlos- senen Sensoren an. In den angelegten Funktionsblöcken stellen Sie die Parameter der Sensoren ein, siehe folgende Kapitel. Für die Konfiguration der LPIT-Wandler stehen jeweils 3 alternative Eingabemöglichkeiten zur Verfügung: •...
  • Seite 217 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.1 Kleinsignalwandler-bezogene Anlagendaten Parameterwert Beschreibung Am Eingang ist ein ohmscher Spannungsteiler zur Spannungsmessung LPVT: R-Teiler angeschlossen. Am Eingang ist ein kapazitiver Spannungsteiler zur Spannungsmessung LPVT: C-Teiler angeschlossen. Entnehmen Sie die Art und das Messprinzip des Kleinsignalwandlers aus dem Datenblatt des Wandlers. Wenn die Informationen dort nicht direkt ablesbar sind, müssen Sie diese beim Wandlerhersteller erfragen.
  • Seite 218 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.1 Kleinsignalwandler-bezogene Anlagendaten Strommessung mit Rogowskispule 6.1.4 6.1.4.1 Beschreibung Wählen Sie, wie im Kapitel Konfiguration der LPIT Messeingänge, Seite 215 beschrieben, das gewünschte Kleinsignal-Messwandlerprinzip für eine Strommessung aus. Für den LPIT-Typ Eingang 1 bis 3 ist die Konfiguration einer Rogowskispule vorbelegt.
  • Seite 219 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.1 Kleinsignalwandler-bezogene Anlagendaten [sc_IO141_rogowski_1ph, 1, de_DE] Bild 6-4 Konfiguration einer Rogowskispule (1-phasig) 6.1.4.2 Anwendungs- und Einstellhinweise Rogowskispule (3-phasig) Die folgenden Parameterbeschreibungen beziehen sich auf die Verwendung einer Rokowskispule für 3 Phasen. Kanalinformation Parameter: Eingangskanal • Voreinstellung (_:100) Eingangskanal = Eingang 1 bis 3 In der Funktion IO141 wird der Eingangskanal bei der Zuweisung einer Sensorgruppe im FB LPIT Allgem.
  • Seite 220 • Einstellwert (_:162) Sensortyp = Frei editierbarer Text Tragen Sie den verwendeten Sensortyp in den Parameter Sensortyp ein, z.B. SIEMENS SI-MV-AIS für luft- isolierte Schaltanlagen. Die verfügbaren Sensortypen hängen vom Inhalt der LPIT-Cloud-Datenbank für den gewählten Hersteller ab. Alle aktuell für den gewählten Hersteller verfügbaren Sensortypen werden in DIGSI 5 in einer Auswahlliste angeboten.
  • Seite 221 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.1 Kleinsignalwandler-bezogene Anlagendaten Parameter: Nennspannung, sek. • Voreinstellwert (_:104) Nennspannung, sek. = 22,50 mV Mit dem Parameter Nennspannung, sek. geben Sie die Sekundärnennspannung des Sensors an. Dieser Parameter entspricht dem Sekundärwert des Nennübersetzungsverhältnisses K . Entnehmen Sie diesen r-sek Wert dem Typenschild des Sensors oder dem Datenblatt des Herstellers.
  • Seite 222 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.1 Kleinsignalwandler-bezogene Anlagendaten Mit dem Parameter gegenseit. Induktivität L1 stellen Sie die Induktivität für die Phase L1 ein. Die Parameter gegenseit. Induktivität L2 und gegenseit. Induktivität L3 geben die Indukti- vität für die Phasen L2 und L3 an. Die Koppelinduktivität zwischen dem Primärleiter und der Rogowskispule in diesem Leiter M kann in Näherung wie folgt aus den Typenschild-Daten berechnet werden: [fo_ko_induk_2, 1, de_DE] Parameter: Selbstindukt.-Faktor L1...
  • Seite 223 • Einstellwert (_:162) Sensortyp = Frei editierbarer Text Tragen Sie den verwendeten Sensortyp in den Parameter Sensortyp ein, z.B. SIEMENS SI-MV-AIS für luft- isolierte Schaltanlagen. Die verfügbaren Sensortypen hängen vom Inhalt der LPIT-Cloud-Datenbank für den gewählten Hersteller ab. Alle aktuell für den gewählten Hersteller verfügbaren Sensortypen werden in DIGSI 5 in einer Auswahlliste angeboten.
  • Seite 224 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.1 Kleinsignalwandler-bezogene Anlagendaten Parameter: Editierbare Datenansicht • Voreinstellwert (_:160) Editierbare Datenansicht = Typenschild-Daten Mit dem Parameter Editierbare Datenansicht geben Sie an, welche Daten der Rogowsikspule Sie nutzen. Sie können zwischen den Typenschild-Daten und den Physikalische Daten wählen. Bei der Einstellung Typenschild-Daten werden die physikalischen Daten in der Eingabemaske ausgeblendet.
  • Seite 225 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.1 Kleinsignalwandler-bezogene Anlagendaten Parameter: Korrekturfaktor für Kr E • Voreinstellwert (_:105) Korrekturfaktor für Kr E = 1,0000 Mit dem Parameter Korrekturfaktor für Kr E geben Sie den Korrekturfaktor für die Erde an. Stellen Sie hier den Übersetzungskorrekturfaktor CFi des an die Phase angeschlossenen Sensors nach IEC 61869-10 ein.
  • Seite 226 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.1 Kleinsignalwandler-bezogene Anlagendaten 6.1.4.3 Parameter Rog.spule 3ph# Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Kanalinformation • _:100 Rog.spule Eingang 1 bis 3 Eingang 1 bis 3 3ph#:Eingangskanal • Eingang 4 • Eingang 5 bis 7 • Eingang 8 Herstellerdaten _:101 Rog.spule Frei editierbarer Text...
  • Seite 227 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.1 Kleinsignalwandler-bezogene Anlagendaten Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:120 Rog.spule 3ph#:gegen- 0,03 nH bis 10000000,00 nH 200,00 nH seit. Induktivität L2 _:121 Rog.spule 3ph#:gegen- 0,03 nH bis 10000000,00 nH 200,00 nH seit. Induktivität L3 _:122 Rog.spule 3ph#:Selbstin- 0,10 µH bis 500000000,00 925000,00 µH dukt.-Faktor L1...
  • Seite 228 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.1 Kleinsignalwandler-bezogene Anlagendaten Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:108 Rog.spule 1ph#:Nenn- 2 kΩ, 5000 pF 2 MΩ, 50 pF bürde • 20 kΩ, 500 pF • 200 kΩ, 350 pF • 2 MΩ, 50 pF • 10 MΩ...
  • Seite 229 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.1 Kleinsignalwandler-bezogene Anlagendaten [sc_IO141_ironcorecoil, 1, de_DE] Bild 6-5 Konfiguration einer Eisenkernspule (3-phasig) SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 230 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.1 Kleinsignalwandler-bezogene Anlagendaten [sc_IO141_ironcorecoil_1ph, 1, de_DE] Bild 6-6 Konfiguration einer Eisenkernspule (1-phasig) 6.1.5.2 Anwendungs- und Einstellhinweise Kleinsignal-Eisenkernspule (3-phasig) Die folgenden Parameterbeschreibungen beziehen sich auf die Verwendung einer Kleinsignal-Eisenkernspule für 3 Phasen. Kanalinformation Parameter: Eingangskanal • Voreinstellung (_:100) Eingangskanal = Eingang 1 bis 3 In der Funktion IO141 wird der Eingangskanal bei der Zuweisung einer Sensorgruppe im FB LPIT Allgem.
  • Seite 231 • Einstellwert (_:162) Sensortyp = Frei editierbarer Text Tragen Sie den verwendeten Sensortyp in den Parameter Sensortyp ein, z.B. SIEMENS SI-MV-AIS für luft- isolierte Schaltanlagen. Die verfügbaren Sensortypen hängen vom Inhalt der LPIT-Cloud-Datenbank für den gewählten Hersteller ab. Alle aktuell für den gewählten Hersteller verfügbaren Sensortypen werden in DIGSI 5 in einer Auswahlliste angeboten.
  • Seite 232 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.1 Kleinsignalwandler-bezogene Anlagendaten Mit dem Parameter Nennspannung, sek. geben Sie die Sekundärnennspannung des Sensors an. Dieser Parameter entspricht dem Sekundärwert des Nennübersetzungsverhältnisses K . Entnehmen Sie diesen r-sek Wert dem Typenschild des Sensors oder dem Datenblatt des Herstellers. Parameter: Nennphasenoffset •...
  • Seite 233 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.1 Kleinsignalwandler-bezogene Anlagendaten • Voreinstellwert (_:123) Zeitkonstante L1 = 21,885 s Mit dem Parameter Zeitkonstante L1 geben Sie die Zeitkonstante für die Phase L1 an. Die Parameter Zeitkonstante L2 und Zeitkonstante L3 geben die Zeitkonstante für die Phasen L2 und L3 an.
  • Seite 234 • Einstellwert (_:162) Sensortyp = Frei editierbarer Text Tragen Sie den verwendeten Sensortyp in den Parameter Sensortyp ein, z.B. SIEMENS SI-MV-AIS für luft- isolierte Schaltanlagen. Die verfügbaren Sensortypen hängen vom Inhalt der LPIT-Cloud-Datenbank für den gewählten Hersteller ab. Alle aktuell für den gewählten Hersteller verfügbaren Sensortypen werden in DIGSI 5 in einer Auswahlliste angeboten.
  • Seite 235 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.1 Kleinsignalwandler-bezogene Anlagendaten wählen. Bei der Einstellung Typenschild-Daten werden die physikalischen Daten in der Eingabemaske ausgeblendet. Sie geben das Nennübersetzungsverhältnis und die Korrekturfaktoren für Amplitude und Winkel an. Die physikalischen Daten werden im Hintergrund aus den Eingabedaten berechnet. Wenn Sie anschließend auf Physikalische Daten umschalten, werden die aus den Typenschild-Daten berechneten physikalischen Daten angezeigt und sind editierbar.
  • Seite 236 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.1 Kleinsignalwandler-bezogene Anlagendaten Für eine Kleinsignal-Eisenkernspule mit K = 200 A, K = 22,5 mV und CFi = 0,99 ergibt sich somit r-prim r-sek folgender auf die Primärseite der Kleinsignal-Eisenkernspule bezogener Bürdenwiderstand: [fo_bue_resist_1_w, 1, de_DE] Parameter: Zeitkonstante •...
  • Seite 237 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.1 Kleinsignalwandler-bezogene Anlagendaten Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:132 Eisenspul.3ph#:Jahr 2020 bis 2099 2021 _:102 Eisenspul.3ph#:LPIT- Frei editierbarer Text Produktions-ID • _:160 Eisenspul.3ph#:Editier- Typenschild-Daten Typenschild- bare Datenansicht Daten • Physikalische Daten Sensordaten _:103 Eisenspul.3ph#:Nenn- 1,0 A bis 5000,0 A 50,0 A strom, primär _:104...
  • Seite 238 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.1 Kleinsignalwandler-bezogene Anlagendaten Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Herstellerdaten _:101 Eisen- Frei editierbarer Text spul.1ph#:Hersteller Phasen LPITs _:162 Eisen- Frei editierbarer Text spul.1ph#:Sensortyp • _:131 Eisenspul.1ph#:Herstel- nein lungsjahr auswähl. • _:132 Eisenspul.1ph#:Jahr 2020 bis 2099 2021 _:102 Eisenspul.1ph#:LPIT- Frei editierbarer Text Produktions-ID...
  • Seite 239 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.1 Kleinsignalwandler-bezogene Anlagendaten [sc_IO141_r-divider, 1, de_DE] Bild 6-7 Konfiguration eines R-Teilers (3-phasig) SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 240 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.1 Kleinsignalwandler-bezogene Anlagendaten [sc_IO141_r-divider_1ph, 1, de_DE] Bild 6-8 Konfiguration eines R-Teilers (1-phasig) 6.1.6.2 Anwendungs- und Einstellhinweise R-Teiler (3-phasig) Die folgenden Parameterbeschreibungen beziehen sich auf die Verwendung eines R-Teilers für 3 Phasen. Kanalinformation Parameter: Eingangskanal • Voreinstellung (_:100) Eingangskanal = Eingang 1 bis 3 In der Funktion IO141 wird der Eingangskanal bei der Zuweisung einer Sensorgruppe im FB LPIT Allgem.
  • Seite 241 • Einstellwert (_:162) Sensortyp = Frei editierbarer Text Tragen Sie den verwendeten Sensortyp in den Parameter Sensortyp ein, z.B. SIEMENS SI-MV-AIS für luft- isolierte Schaltanlagen. Die verfügbaren Sensortypen hängen vom Inhalt der LPIT-Cloud-Datenbank für den gewählten Hersteller ab. Alle aktuell für den gewählten Hersteller verfügbaren Sensortypen werden in DIGSI 5 in einer Auswahlliste angeboten.
  • Seite 242 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.1 Kleinsignalwandler-bezogene Anlagendaten HINWEIS Wenn das Sensor-Verbindungskabel nicht oder nicht vollständig in den vom Hersteller bereitgestellten Korrekturfaktoren berücksichtigt wurde, müssen Sie die Editierbare Datenansicht = Physikali- sche Daten wählen. Die Kabeldaten sind nur in der physikalischen Sicht sichtbar. Sensordaten Parameter: Nennspannung, primär •...
  • Seite 243 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.1 Kleinsignalwandler-bezogene Anlagendaten Mit dem Parameter Korrekturwinkel L1 geben Sie den Korrekturwinkel für die Phase L1 an. Die Parameter Korrekturwinkel L2 und Korrekturwinkel L3 geben die Korrekturwinkel für die Phasen L2 und L3 an. Sie geben die Korrekturwinkel in Minuten ein. Wenn die Korrekturwinkel auf dem Typenschild des Sensors angegeben sind, stellen Sie diese Werte ein.
  • Seite 244 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.1 Kleinsignalwandler-bezogene Anlagendaten Parameterwert Bedeutung Wenn die angeschlossenen Kabel nicht oder nicht vollständig in den nein Abgleichdaten des Teilers berücksichtigt sind, wählen Sie diese Einstellop- tion. Wenn Sie den Parameter Sensordaten inkl. Kabel = nein eingestellt haben, werden die Parameter Kabeltyp, Kabellänge und Kapazitive Last d.
  • Seite 245 • Einstellwert (_:162) Sensortyp = Frei editierbarer Text Tragen Sie den verwendeten Sensortyp in den Parameter Sensortyp ein, z.B. SIEMENS SI-MV-AIS für luft- isolierte Schaltanlagen. Die verfügbaren Sensortypen hängen vom Inhalt der LPIT-Cloud-Datenbank für den gewählten Hersteller ab. Alle aktuell für den gewählten Hersteller verfügbaren Sensortypen werden in DIGSI 5 in einer Auswahlliste angeboten.
  • Seite 246 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.1 Kleinsignalwandler-bezogene Anlagendaten Mit dem Parameter Nennspannung, primär geben Sie die Primärnennspannung des Sensors an. Dieser Parameter entspricht dem Primärwert des Nennübersetzungsverhältnisses K . Entnehmen Sie diesen Wert dem Typenschild des Sensors oder dem Datenblatt des Herstellers. Parameter: Nennspannung, sek.
  • Seite 247 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.1 Kleinsignalwandler-bezogene Anlagendaten Mit dem Parameter Unterer R-Teiler geben Sie den unteren Teilerwiderstand für die Phase an. Kabeldaten Parameter: Sensordaten inkl. Kabel • Voreinstellwert (_:117) Sensordaten inkl. Kabel = nein Mit dem Parameter Sensordaten inkl. Kabel geben Sie an, ob die Sensordaten das Kabel berücksich- tigen oder nicht.
  • Seite 248 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.1 Kleinsignalwandler-bezogene Anlagendaten 6.1.6.3 Parameter R-Teiler 3ph# Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Kanalinformation • _:100 R-Teiler 3ph#:Eingangs- Eingang 1 bis 3 Eingang 1 bis 3 kanal • Eingang 4 • Eingang 5 bis 7 • Eingang 8 Herstellerdaten _:101 R-Teiler 3ph#:Hersteller...
  • Seite 249 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.1 Kleinsignalwandler-bezogene Anlagendaten Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:123 R-Teiler 3ph#:Oberer R- 0,001 MΩ bis 25000000,000 26,460 MΩ Teiler L2 MΩ _:124 R-Teiler 3ph#:Unterer R- 0,0001 kΩ bis 5,5850 kΩ Teiler L2 25000000,0000 kΩ _:125 R-Teiler 3ph#:Oberer R- 0,001 MΩ...
  • Seite 250 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.1 Kleinsignalwandler-bezogene Anlagendaten Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:107 R-Teiler 1ph#:Korrektur- -100,0 ' bis 0,0 ' -0,9 ' winkel Erde Physikalische Dat. _:121 R-Teiler 1ph#:Oberer R- 0,001 MΩ bis 25000000,000 26,460 MΩ Teiler MΩ _:123 R-Teiler 1ph#:Unterer R- 0,0001 kΩ...
  • Seite 251 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.1 Kleinsignalwandler-bezogene Anlagendaten [sc_IO141_c-divider_step1, 1, de_DE] Bild 6-10 Konfiguration eines C-Teilers (3-phasig) SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 252 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.1 Kleinsignalwandler-bezogene Anlagendaten [sc_IO141_c-divider_1ph, 1, de_DE] Bild 6-11 Konfiguration eines C-Teilers (1-phasig) 6.1.7.2 Anwendungs- und Einstellhinweise C-Teiler (3-phasig) Die folgenden Parameterbeschreibungen beziehen sich auf die Verwendung eines C-Teilers für 3 Phasen. Kanalinformation Parameter: Eingangskanal • Voreinstellung (_:100) Eingangskanal = Eingang 1 bis 3 In der Funktion IO141 wird der Eingangskanal bei der Zuweisung einer Sensorgruppe im FB LPIT Allgem.
  • Seite 253 • Einstellwert (_:162) Sensortyp = Frei editierbarer Text Tragen Sie den verwendeten Sensortyp in den Parameter Sensortyp ein, z.B. SIEMENS SI-MV-AIS für luft- isolierte Schaltanlagen. Die verfügbaren Sensortypen hängen vom Inhalt der LPIT-Cloud-Datenbank für den gewählten Hersteller ab. Alle aktuell für den gewählten Hersteller verfügbaren Sensortypen werden in DIGSI 5 in einer Auswahlliste angeboten.
  • Seite 254 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.1 Kleinsignalwandler-bezogene Anlagendaten Sensordaten Parameter: Nennspannung, primär • Voreinstellwert (_:103) Nennspannung, primär = 20 kV Mit dem Parameter Nennspannung, primär geben Sie die Primärnennspannung des Sensors an. Dieser Parameter entspricht dem Primärwert des Nennübersetzungsverhältnisses K . Entnehmen Sie diesen Wert dem Typenschild des Sensors oder dem Datenblatt des Herstellers.
  • Seite 255 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.1 Kleinsignalwandler-bezogene Anlagendaten Physikalische Daten Parameter: Oberer C-Teiler L1 • Voreinstellwert (_:121) Oberer C-Teiler L1 = 10,00 pF Mit dem Parameter Oberer C-Teiler L1 geben Sie die Kapazität für den oberen Teil des C-Teilers für die Phase L1 an.
  • Seite 256 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.1 Kleinsignalwandler-bezogene Anlagendaten Parameter: Schleifenwid. Verb. L1 • Voreinstellwert (_:156) Schleifenwid. Verb. L1 = 0,00 Ω Mit dem Parameter Schleifenwid. Verb. L1 stellen Sie den Schleifenwiderstand des Anschlusskabels für die Phase L1 ein. Mit den Parametern Schleifenwid. Verb. L2 und Schleifenwid. Verb. L3 stellen Sie die Schleifen- widerstände der Anschlusskabel für die Phasen L2 und L3 ein.
  • Seite 257 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.1 Kleinsignalwandler-bezogene Anlagendaten Mit dem Parameter C1 Verlustfaktor bei 1kHz bestimmen Sie die Anzahl der Wertepaare in der Verlustfaktortabelle für 1 kHz. Parameter: Temperaturfehlertabelle • Voreinstellwert (_:141) Temperaturfehlertabelle = 2 Mit dem Parameter Temperaturfehlertabelle bestimmen Sie die Anzahl der Wertepaare in der Tempera- turfehlertabelle.
  • Seite 258 • Einstellwert (_:162) Sensortyp = Frei editierbarer Text Tragen Sie den verwendeten Sensortyp in den Parameter Sensortyp ein, z.B. SIEMENS SI-MV-AIS für luft- isolierte Schaltanlagen. Die verfügbaren Sensortypen hängen vom Inhalt der LPIT-Cloud-Datenbank für den gewählten Hersteller ab. Alle aktuell für den gewählten Hersteller verfügbaren Sensortypen werden in DIGSI 5 in einer Auswahlliste angeboten.
  • Seite 259 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.1 Kleinsignalwandler-bezogene Anlagendaten aktualisieren Sie die offline verfügbare Datenbank durch einen Download. Wenn der gewünschte Sensortyp weiterhin nicht verfügbar ist, wählen Sie als Hersteller generic aus und geben die Sensordaten per Hand ein. Parameter: Herstellungsjahr auswähl. •...
  • Seite 260 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.1 Kleinsignalwandler-bezogene Anlagendaten Sie können folgende Einstellungen wählen: • 2 kΩ, 5000 pF • 20 kΩ, 500 pF • 200 kΩ, 350 pF • 2 MΩ, 50 pF • 10 MΩ Parameter: Korrekturfaktor für Kr E •...
  • Seite 261 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.1 Kleinsignalwandler-bezogene Anlagendaten Parameter: Schleifenwid. Verb. Draht • Voreinstellwert (_:140) Schleifenwid. Verb. Draht = 0,00 Ω Mit dem Parameter Schleifenwid. Verb. Draht stellen Sie den Schleifenwiderstand des Anschlusska- bels für die Phase ein. Die Temperatur wird über eine 2-Draht-Messung bestimmt. Der für die Temperaturbestimmung gemessene Schleifenwiderstand setzt sich aus dem PT100-Widerstand R und dem Schleifenwiderstand des Anschluss- PT100...
  • Seite 262 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.1 Kleinsignalwandler-bezogene Anlagendaten übernommen. Wenn Ihr Kabeltyp nicht auswählbar ist, stellen Sie generic ein. In diesem Fall geben Sie die kapazitive Last des Kabels manuell ein. Parameter: Kabellänge • Voreinstellwert (_:131) Kabellänge = 2,0 m Mit dem Parameter Kabellänge geben Sie die zusätzliche Kabellänge ein, die beim Abgleich des Teilers nicht berücksichtigt wurde, z.B.
  • Seite 263 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.1 Kleinsignalwandler-bezogene Anlagendaten Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:112 C-Teiler 3ph#:Nenn- 2 kΩ, 5000 pF 2 MΩ, 50 pF bürde • 20 kΩ, 500 pF • 200 kΩ, 350 pF • 2 MΩ, 50 pF • 10 MΩ...
  • Seite 264 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.1 Kleinsignalwandler-bezogene Anlagendaten Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:137 C-Teiler 3ph#:C1 Verlust- faktor bei 1kHz _:141 C-Teiler 3ph#:Tempera- turfehlertabelle _:163 C-Teiler 3ph#:Vorein- -50°C bis 120°C 40°C gest. Temperatur Kabeldaten • _:117 C-Teiler 3ph#:Sensor- nein nein daten inkl. Kabel •...
  • Seite 265 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.1 Kleinsignalwandler-bezogene Anlagendaten Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Physikalische Dat. _:122 C-Teiler 1ph#:Oberer C- 0,00 pF bis 10,00 pF Teiler 100000000000,00 pF _:124 C-Teiler 1ph#:Unterer C- 0,10 nF bis 100,00 nF Teiler 100000000000,00 nF _:135 C-Teiler 0,00 nF bis 1000,00 nF 0,00 nF 1ph#:Parall.Kap., unter Teil.
  • Seite 266 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.2 Konventionelle Anlagendaten Konventionelle Anlagendaten Übersicht 6.2.1 Die Anlagendaten sind in jedem SIPROTEC 5-Gerät vorhanden und können nicht gelöscht werden. Sie finden sie in DIGSI unter Parameter → Anlagendaten. HINWEIS Über die Vor-Ort-Bedieneinheit des SIPROTEC 5-Gerätes 7SY82 werden alle Parameterwerte als Primär- größen dargestellt.
  • Seite 267 Ermittlung der Abtastfrequenz einbezogen. Hierzu sollten nach Möglichkeit nur 3-phasige Messstellen herangezogen werden. Siemens empfiehlt, die Voreinstellung beizubehalten. Hinweis: Wenn der Parameter Nachführen = aktiv ist, gilt die ermit- telte Abtastfrequenz für alle Funktionen im Gerät, die keine festen Abtast- raten verwenden.
  • Seite 268 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.2 Konventionelle Anlagendaten Parameter: ID der Messstelle • Voreinstellwert (_:8881:130) ID der Messstelle = 1 Der Parameter ID der Messstelle ist schreibgeschützt und zeigt die ID der Messstelle an. Wenn Sie mehrere Messstellen benutzen, wird die ID der Messstelle fortlaufend hochgezählt. Ab der Plattformversion V07.80 können Sie in SIPROTEC 5-Geräten Messstellen in Frequenznachführgruppen zusammenfassen.
  • Seite 269 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.2 Konventionelle Anlagendaten HINWEIS Die Stromsensoren müssen alle dieselbe Einbaurichtung haben, da die Lastflussrichtung nicht für einzelne Phasen geändert werden kann. Parameter: Getauschte Phasen • Voreinstellwert (_:8881:114) Getauschte Phasen = kein Der Parameter Getauschte Phasen ist für Sonderanwendungen, wie z.B. in Pumpspeicher-Kraftwerken vorgesehen.
  • Seite 270 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.2 Konventionelle Anlagendaten Parameterwert Beschreibung Wenn der Parameter Nachführen = aktiv eingestellt ist, wird die Mess- aktiv stelle in die Ermittlung der Abtastfrequenz einbezogen. Hinweis: Wenn der Parameter Nachführen = aktiv ist, gilt die ermittelte Abtastfrequenz für alle Funktionen im Gerät, die keine festen Abtastraten verwenden.
  • Seite 271 Ermittlung der Abtastfrequenz einbezogen. Hierzu sollten nach Möglichkeit nur 3-phasige Messstellen herangezogen werden. Siemens empfiehlt, die Voreinstellung beizubehalten. Hinweis: Wenn der Parameter Nachführen = aktiv ist, gilt die ermittelte Abtastfrequenz für alle Funktionen im Gerät, die keine festen Abtastraten verwenden.
  • Seite 272 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.2 Konventionelle Anlagendaten Wenn Sie in DIGSI 5 eine Messstelle U 1-ph einfügen, müssen Sie unter Name des Gerätes → Messstellen- rangierung → Spannungsmessstellen eine Spannung auf die Messstelle rangieren. Sie können folgende Spannungen rangieren: • U L1 •...
  • Seite 273 Funktionen in der FG Leistungsschalter verwendet. D.h. die Funkti- onsmesswerte werden durch die Freischaltung nicht auf 0 gesetzt. Wenn in der FG Leistungsschalter ein Leistungsschalter-Versagerschutz instanziiert ist, empfiehlt Siemens bei Stromprüfungen die Blockierung der Funktion.
  • Seite 274 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.2 Konventionelle Anlagendaten 6.2.8.2 Beschreibung Logik [lo_measuring point isolation, 1, de_DE] Bild 6-15 Logik der Messstellenfreischaltung Sie finden die Signale für die Messstellenfreischaltung in der DIGSI-Informationsrangiermatrix unter Para- meter → Anlagendaten→ Messstelle I-3ph. Für die Freischaltung der Messstelle I-3ph sind folgende Signale verfügbar: •...
  • Seite 275 Wert sicher unterschreitet. Wenn bei abgeschalteter Leitung/Abzweig parasi- täre Ströme, z.B. durch Induktion, ausgeschlossen sind, können Sie den Wert sehr empfindlich einstellen, z.B. auf 0,050 A sekundär. Wenn keine besonderen Anforderungen vorliegen, empfiehlt Siemens, den Einstellwert von 0,100 A sekundär beizubehalten.
  • Seite 276 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.2 Konventionelle Anlagendaten HINWEIS Wenn Sie die Messstelle I-3ph 1 freischalten, müssen Sie sicherstellen, dass kein Strom über M1 in den Abzweig hinein fließt. Ansonsten führt das zu einer Fehlauslösung der Funktion Leitungsdifferential- schutz. BEISPIEL Vorrübergehende Trennung der Verbindung einer Strommessstelle zur Schutz-Funktionsgruppe Spannung/Strom 3-ph [dw_similar-application_7SJ8_with_2-MU, 1, de_DE] Bild 6-17...
  • Seite 277 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.2 Konventionelle Anlagendaten Information Datenklasse (Typ) _:8881:324 Messst. I-3ph:Freischalt.über Steu. _:8881:319 Messst. I-3ph:Phasen AB getauscht _:8881:320 Messst. I-3ph:Phasen BC getauscht _:8881:321 Messst. I-3ph:Phasen AC getauscht Parameter 6.2.9 Allgemein Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Allgemein • _:2311:101 Allgemein:Drehfeldrich- L1 L2 L3 L1 L2 L3 tung...
  • Seite 278 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.2 Konventionelle Anlagendaten Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:8881:107 Messst. I-3ph:Fehler- 1,00 bis 10,00 1,00 übergang _:8881:108 Messst. I-3ph:Wandler- 0,5 % bis 50,0 % 5,0 % fehler A _:8881:109 Messst. I-3ph:Wandler- 0,5 % bis 50,0 % 15,0 % fehler B Wandler IN _:8881:104...
  • Seite 279 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.2 Konventionelle Anlagendaten Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:3844:117 Stromwandler 4:Phase I L1 • I L2 • I L3 • Drahtbr. Erk. • _:5581:1 Drahtbr. Erk.:Modus • • Test • _:5581:101 Drahtbr. Erk.:Blockie- Blockierung Blockierung rungsbetriebsart •...
  • Seite 280 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.2 Konventionelle Anlagendaten Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Über.ADW Sum.I • _:2401:1 Über.ADW Sum.I:Modus • • Test Sättigungserk. • _:17731:1 Sättigungserk.:Modus • _:17731:101 Sättigungserk.:Schwell- 1 A @ 100 Inenn 1,200 A bis 100,000 A 8,000 A wert ISätt> 5 A @ 100 Inenn 6,00 A bis 500,00 A 40,00 A 1 A @ 50 Inenn...
  • Seite 281 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.2 Konventionelle Anlagendaten Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:8911:102 Messst. U-3ph:Objekt- 80 V bis 230 V 100 V nennspg., sek. _:8911:103 Messst. U-3ph:Anpass- 0,10 bis 9,99 1,73 fakt. Uph / UN • _:8911:104 Messst. nicht zugeordnet 3 Leiter-Erde U-3ph:Spg.wandleran- Spg.+UN •...
  • Seite 282 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.2 Konventionelle Anlagendaten Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:3814:108 Spannungswdl.4:Phase U L1 • U L2 • U L3 • • Überw. Sym. U • _:2521:1 Überw. Sym. U:Modus • • Test _:2521:101 Überw. Sym. U:Schwell- 0,300 V bis 170,000 V 50,000 V wert Freigabe _:2521:102...
  • Seite 283 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.2 Konventionelle Anlagendaten Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Spannungswdl.1 _:3811:103 Spannungswdl.1:Ampli- 0,010 bis 10,000 1,000 tudenkorrektur • _:3811:108 Spannungswdl.1:Phase U L1 • U L2 • U L3 • • _:3811:107 Span- 1 bis 2147483647 2147483647 nungswdl.1:Sequenz- nummer Gerät Spg.Wdl.-Stz.S _:2641:101 Spg.Wdl.-Stz.S:Reakti-...
  • Seite 284 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.2 Konventionelle Anlagendaten Information Datenklasse (Typ) Berechn. IN _:20191:300 Berechn. IN:Abtastwerte Strom Drahtbr. Erk. _:5581:82 Drahtbr. Erk.:>Blockierung Funktion _:5581:54 Drahtbr. Erk.:Nicht wirksam _:5581:52 Drahtbr. Erk.:Zustand _:5581:53 Drahtbr. Erk.:Bereitschaft _:5581:301 Drahtbr. Erk.:L1 Drahtbr. vermutet _:5581:302 Drahtbr. Erk.:L2 Drahtbr. vermutet _:5581:303 Drahtbr.
  • Seite 285 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.2 Konventionelle Anlagendaten Messstelle I-1ph Information Datenklasse (Typ) Stromwandler 1 _:3841:300 Stromwandler 1:Abtastwerte Strom Messstelle U-3ph Information Datenklasse (Typ) Allgemein _:8911:315 Messst. U-3ph:Phasen AB getauscht _:8911:316 Messst. U-3ph:Phasen BC getauscht _:8911:317 Messst. U-3ph:Phasen AC getauscht Spannungswdl.1 _:3811:300 Spannungswdl.1:Abtastwerte Spannung Spannungswdl.2...
  • Seite 286 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.2 Konventionelle Anlagendaten Messstelle U-1ph Information Datenklasse (Typ) Spannungswdl.1 _:3811:300 Spannungswdl.1:Abtastwerte Spannung Unabhängig 1 _:2641:500 Spg.Wdl.-Stz.S:>Offen SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 287 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.3 Sammelmeldungen Überstromzeitschutz-Funktionen Sammelmeldungen Überstromzeitschutz-Funktionen Beschreibung 6.3.1 Der Funktionsblock Sammelmeldungen der Überstromzeitschutz-Funktionen verwendet die Anrege- und Auslösemeldungen der folgenden Funktionen: • Überstromzeitschutz, Phasen • Überstromzeitschutz, Erde • Spannungsabhängiger Überstromzeitschutz • Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen • Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde •...
  • Seite 288 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.3 Sammelmeldungen Überstromzeitschutz-Funktionen [lo_oc_grin, 4, de_DE] Bild 6-18 Logikdiagramm der Überstromzeitschutz-Sammelmeldungen SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 289 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.4 Überstromzeitschutz, Phasen Überstromzeitschutz, Phasen Funktionsübersicht 6.4.1 Die Funktion Überstromzeitschutz, Phasen (ANSI 50/51): • Erkennt Kurzschlüsse an elektrischen Betriebsmitteln • Kann als Reserve- oder Not-Überstromzeitschutz zusätzlich zum Hauptschutz eingesetzt werden Struktur der Funktion 6.4.2 Die Funktion Überstromzeitschutz, Phasen wird in Schutzfunktionsgruppen verwendet. 2 Funktionstypen stehen für den 3-phasigen Überstromzeitschutz zur Verfügung: •...
  • Seite 290 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.4 Überstromzeitschutz, Phasen [dw_ocp_ad with filter_7SX, 1, de_DE] Bild 6-19 Struktur/Einbettung der Funktion Überstromzeitschutz, Phasen – Erweitert [dw_ocp_bp_1, 3, de_DE] Bild 6-20 Struktur/Einbettung der Funktion Überstromzeitschutz, Phasen – Basis Wenn die nachfolgend aufgelisteten, geräteinternen Funktionen im Gerät vorhanden sind, können diese Funktionen die Anregewerte und Auslöseverzögerungen der Stufen beeinflussen oder die Stufen blockieren.
  • Seite 291 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.4 Überstromzeitschutz, Phasen Filter für Effektivwertverstärkung 6.4.3 6.4.3.1 Beschreibung Der Funktionsblock Filter kann für die Anpassung des Effektivwertes wie folgt verwendet werden: • Verstärken von Oberschwingungen auf eine definierte Weise. Höhere Oberschwingungen können das Schutzobjekt thermisch stärker belasten als niedrigere Oberschwingungen. Dies gilt für Drosseln in AC- Filtern.
  • Seite 292 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.4 Überstromzeitschutz, Phasen Funktionsmesswerte Werte Beschreibung Primär Sekundär % bezogen auf Iph:L1 Verstärkter Effektivmess- Α Parameter Nennstrom wert von Strom L1 Iph:L2 Verstärkter Effektivmess- Α Parameter Nennstrom wert von Strom L2 Iph:L3 Verstärkter Effektivmess- Α Parameter Nennstrom wert von Strom L3 Den Parameter Nennstrom finden Sie im FB Allgemein der Funktionsgruppen, in denen die Funktion Über- stromzeitschutz, Phasen –...
  • Seite 293 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.4 Überstromzeitschutz, Phasen Nennfrequenz Filterkoeffizienten nur zum Abgleich der Amplitudendämpfung des Geräts 50 Hz h(0) = -0,002 h(1) = -0,012 h(2) = 0,045 h(3) = -0,110 h(4) = 1,151 60 Hz h(0) = -0,005 h(1) = -0,020 h(2) = 0,058 h(3) = -0,128 h(4) = 1,170...
  • Seite 294 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.4 Überstromzeitschutz, Phasen Stufe mit unabhängiger Kennlinie, UMZ 6.4.4 6.4.4.1 Beschreibung Logik der Basis-Stufe [lo_ocp_3b1, 4, de_DE] Bild 6-22 Logikdiagramm des unabhängigen Überstromzeitschutzes, Phasen – Basis SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 295 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.4 Überstromzeitschutz, Phasen Logik der Erweitert-Stufe [lo_ocp_umz_ad, 2, de_DE] Bild 6-23 Logikdiagramm zur Stufensteuerung SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 296 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.4 Überstromzeitschutz, Phasen [lo_ocp_3p1, 5, de_DE] Bild 6-24 Logikdiagramm des unabhängigen Überstromzeitschutzes, Phasen – Erweitert Notbetrieb (Erweitert-Stufe) Mit dem Parameter Notbetrieb legen Sie fest, ob die Stufe als Notfall-Überstromzeitschutz oder Reserve- Überstromzeitschutz betrieben wird. Bei der Einstellung Notbetrieb = durch Hauptschutz tritt der Not-Überstromzeitschutz automatisch in Kraft, wenn der Hauptschutz gestört ist.
  • Seite 297 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.4 Überstromzeitschutz, Phasen Messverfahren (Basis- und Erweitert-Stufe) Mit dem Parameter Messverfahren legen Sie fest, ob die Stufe mit der Grundschwingung oder mit dem berechneten Effektivwert arbeitet. • Messung der Grundschwingung: Dieses Messverfahren verarbeitet die Abtastwerte des Stroms und filtert numerisch die Grundschwingung heraus.
  • Seite 298 Beschreibung Wenn Oberschwingungen oder transiente Stromspitzen unterdrückt werden Grundschwingung sollen, wählen Sie dieses Messverfahren. Siemens empfiehlt, dieses Verfahren als Standardverfahren zu verwenden. Wenn Oberschwingungen durch die Stufe zu berücksichtigen sind (z.B. Effektivwert an Kondensatorbänken), wählen Sie dieses Messverfahren. Berücksichtigen Sie, dass im Sekundärkreis vorhandene aperiodische Gleichstromanteile gemessen werden und eine Überfunktion bewirken können.
  • Seite 299 Schwellwert so ein, dass sichergestellt ist, dass die Stufe bei einem Kurzschluss am Ende der Leitung nicht anspricht. Stellen Sie den Parameter Auslöseverzögerung auf 0 oder auf einen niedrigen Wert ein. Siemens empfiehlt, die Schwellwerte mit einer Netzstudie zu ermitteln. Das folgende Beispiel verdeutlicht das Prinzip der Staffelung mit Stromschwelle auf einer langen Leitung. BEISPIEL...
  • Seite 300 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.4 Überstromzeitschutz, Phasen S (Länge) = 60 km = 0,46 Ω/km Verhältnis von Null- zu Mitimpedanz der Leitung: Z Kurzschlussleistung am Leitungsanfang: = 2,5 GVA Verhältnis von Null- zu Mitimpedanz der Vorimpedanz am Leitungsanfang: Z Stromwandler = 600 A/5 A Daraus ergeben sich die Leitungsimpedanz Z und die Vorimpedanz Z...
  • Seite 301 Voreinstellwert (_:661:101) Rückfallverzögerung = 0,00 s Dieser Parameter ist in der Basis-Stufe nicht sichtbar. Siemens empfiehlt, die Voreinstellung von 0 zu verwenden, da der Rückfall einer Schutzstufe so schnell wie möglich erfolgen muss. Mit dem Parameter Rückfallverzögerung ≠ 0 können Sie beim gemeinsamen Einsatz mit elektromechani- schen Relais ein einheitliches Rückfallverhalten realisieren.
  • Seite 302 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.4 Überstromzeitschutz, Phasen Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:661:27 UMZ 1:Blk. b. nein nein Einschaltstromerk. • • _:661:8 UMZ 1:Messverfahren Grundschwingung Grundschwin- gung • Effektivwert • _:661:120 UMZ 1:I0-Elimination nein nein • _:661:3 UMZ 1:Schwellwert 1 A @ 100 Inenn 0,030 A bis 40,000 A 1,500 A 5 A @ 100 Inenn 0,15 A bis 200,00 A 7,50 A...
  • Seite 303 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.4 Überstromzeitschutz, Phasen Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:661:15 UMZ 1:Schwellwert 1 A @ 100 Inenn 0,030 A bis 40,000 A 1,500 A 5 A @ 100 Inenn 0,15 A bis 200,00 A 7,50 A 1 A @ 50 Inenn 0,030 A bis 40,000 A 1,500 A 5 A @ 50 Inenn...
  • Seite 304 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.4 Überstromzeitschutz, Phasen Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung DP: Binäreingang • _:661:34 UMZ 1:Einfluss Binärein- nein nein gang • • _:661:41 UMZ 1:Blockierung der nein nein Stufe • _:661:19 UMZ 1:Schwellwert 1 A @ 100 Inenn 0,030 A bis 40,000 A 1,500 A 5 A @ 100 Inenn 0,15 A bis 200,00 A 7,50 A...
  • Seite 305 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.4 Überstromzeitschutz, Phasen Information Datenklasse (Typ) UMZ 2 _:662:81 UMZ 2:>Blockierung Stufe _:662:84 UMZ 2:>Dyn. Par. aktivieren _:662:500 UMZ 2:>Block. Verz. & Ausl. _:662:51 UMZ 2:Modus (steuerbar) _:662:54 UMZ 2:Nicht wirksam _:662:52 UMZ 2:Zustand _:662:53 UMZ 2:Bereitschaft _:662:60 UMZ 2:Einschaltstr.blk.Ausl.
  • Seite 306 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.4 Überstromzeitschutz, Phasen Stufe mit abhängiger Kennlinie, AMZ 6.4.5 6.4.5.1 Beschreibung Logik der Basis-Stufe [lo_ocp3b2, 3, de_DE] Bild 6-26 Logikdiagramm abhängiger Überstromzeitschutz (Phasen) – Basis SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 307 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.4 Überstromzeitschutz, Phasen Logik der Erweitert-Stufe [lo_ocp_amz_ad, 2, de_DE] Bild 6-27 Logikdiagramm Stufensteuerung SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 308 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.4 Überstromzeitschutz, Phasen [lo_ocp_3p2, 4, de_DE] Bild 6-28 Logikdiagramm abhängiger Überstromzeitschutz (Phasen) – Erweitert Effektivwertauswahl (Erweitert-Stufe) Wenn Effektivwert als Messverfahren ausgewählt ist, unterstützt die Schutzfunktion 2 Arten der Effektiv- wertmessung. • Normaler Effektivwert • Verstärkter Effektivwert vom Funktionsblock Filter Wenn der Funktionsblock Filter eingestellt und der Filter aktiv ist, wird automatisch der verstärkte Effektivwert verwendet.
  • Seite 309 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.4 Überstromzeitschutz, Phasen Notbetrieb (Erweitert-Stufe) Mit dem Parameter Notbetrieb legen Sie fest, ob die Stufe als Überstromzeitschutz im Notbetrieb oder als Reserve-Überstromzeitschutz betrieben wird. Bei der Einstellung Notbetrieb = durch Hauptschutz tritt der Überstromzeitschutz im Notbetrieb automatisch in Kraft, wenn der Hauptschutz gestört ist. Dies ist z.B.
  • Seite 310 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.4 Überstromzeitschutz, Phasen Zusatzverzögerung (Erweitert-Stufe) Mit dem Parameter Zusatzverzögerung definieren Sie zusätzlich zur abhängigen eine unabhängige Auslö- severzögerungszeit. Mit diesem Parameter wird die gesamte Kennlinie auf der Zeitachse um diese zusätzliche unabhängige Zeit verschoben. Messverfahren (Basis- und Erweitert-Stufe) Mit dem Parameter Messverfahren legen Sie fest, ob die Stufe mit der Grundschwingung oder mit dem berechneten Effektivwert arbeitet.
  • Seite 311 Beschreibung Wenn Oberschwingungen oder transiente Stromspitzen unterdrückt werden Grundschwingung sollen, wählen Sie dieses Messverfahren. Siemens empfiehlt, dieses Verfahren als Standardverfahren zu verwenden. Wenn Oberschwingungen durch die Stufe zu berücksichtigen sind (z.B. Effektivwert an Kondensatorbänken), wählen Sie dieses Messverfahren. Berücksichtigen Sie, dass im Sekundärkreis vorhandene aperiodische Gleichstromanteile gemessen werden und eine Überfunktion bewirken können.
  • Seite 312 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.4 Überstromzeitschutz, Phasen Dieser Parameter ist nur für die zeitliche Koordinierung beim Einsatz von Leistungsschaltern mit Wiederein- schaltautomatik erforderlich. Für alle anderen Anwendungen empfiehlt Siemens, den Voreinstellwert von 0 s beizubehalten. HINWEIS Wenn der eingestellte Wert kleiner ist als die kleinstmögliche Verzögerungszeit der abhängigen Kennlinie, dann hat der Parameter keinen Einfluss auf die Verzögerungszeit.
  • Seite 313 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.4 Überstromzeitschutz, Phasen Mit dem Parameter I0-Elimination können Sie die Funktion I0-Elimination ein- oder ausschalten. Parameter: Anregeverzögerung • Voreinstellwert (_:661:102) Anregeverzögerung = 0,00 s Dieser Parameter ist in der Basis-Stufe nicht sichtbar. Für spezielle Anwendungen kann es erwünscht sein, dass eine kurze Überschreitung der Stromschwelle nicht dazu führen soll, dass die Stufe anregt und die Störfallprotokollierung und -aufzeichnung startet.
  • Seite 314 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.4 Überstromzeitschutz, Phasen Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Allgemein • _:691:1 AMZ 1:Modus • • Test • _:691:2 AMZ 1:Blk. Ausl. & nein nein Fehleraufz. • • _:691:11 AMZ 1:1-polige Ausl. nein nein erlaubt • • _:691:26 AMZ 1:Dynamische Para- nein nein...
  • Seite 315 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.4 Überstromzeitschutz, Phasen Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:691:14 AMZ 1:Schwellwert 1 A @ 100 Inenn 0,030 A bis 40,000 A 1,500 A 5 A @ 100 Inenn 0,15 A bis 200,00 A 7,50 A 1 A @ 50 Inenn 0,030 A bis 40,000 A 1,500 A 5 A @ 50 Inenn...
  • Seite 316 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.4 Überstromzeitschutz, Phasen Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:691:40 AMZ 1:Blockierung der nein nein Stufe • _:691:18 AMZ 1:Schwellwert 1 A @ 100 Inenn 0,030 A bis 40,000 A 1,500 A 5 A @ 100 Inenn 0,15 A bis 200,00 A 7,50 A 1 A @ 50 Inenn 0,030 A bis 40,000 A...
  • Seite 317 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.4 Überstromzeitschutz, Phasen Information Datenklasse (Typ) _:691:64 AMZ 1:Dy.Par.AWE-Zyk.3ak _:691:65 AMZ 1:Dy.Pa.AWE Zyk.>3akt. _:691:66 AMZ 1:Dyn.Par.Kalt.-Ein.akt. _:691:67 AMZ 1:Dyn.Par. BE aktiv _:691:68 AMZ 1:Dyn. Par. blk. Anreg. _:691:59 AMZ 1:Disk-Emulation läuft _:691:55 AMZ 1:Anregung _:691:56 AMZ 1:Auslöseverz. abgelauf. _:691:57 AMZ 1:Auslösung _:691:302...
  • Seite 318 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.4 Überstromzeitschutz, Phasen [dw_ocp_ken_02, 2, de_DE] Bild 6-31 Anrege- und Rückfallverhalten bei Verwendung einer benutzerdefinierten Kennlinie HINWEIS Niedrigere Ströme als die des Stromwertes des kleinsten Kennlinienpunktes verlängern die Auslösezeit nicht. Die Anregekennlinie verläuft bis zum kleinsten Kennlinienpunkt parallel zur Stromachse. Ströme, die größer sind als der Stromwert des größten Kennlinienpunktes, führen zu keiner Verkürzung der Auslösezeit.
  • Seite 319 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.4 Überstromzeitschutz, Phasen Stellen Sie den Stromwert als ein Vielfaches des Schwellwertes ein. Siemens empfiehlt, den Parameter Schwellwert auf 1,00 einzustellen, um eine einfache Relation zu erhalten. Wenn Sie dann die Kennlinie verschieben wollen, so können Sie die Einstellung des Schwellwertes nachträglich verändern.
  • Seite 320 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.4 Überstromzeitschutz, Phasen Parameterwert Beschreibung Die Stufe löst immer 3-polig aus. nein Die Stufe löst phasenselektiv aus. Die Auslösung durch das Gerät (in der Auslö- selogik der Funktionsgruppe Leistungsschalter generiert) ist jedoch immer 3‑polig, da das Gerät keine phasenselektive Auslösung unterstützt. Parameter: Schwellwert (absolut) •...
  • Seite 321 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.4 Überstromzeitschutz, Phasen Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:110 Benutzerkl. #:Rückfall unverzögert Disk-Emulation • Disk-Emulation _:101 Benutzerkl. #:Zeitmulti- 0,05 bis 15,00 1,00 plikator _:115 Benutzerkl. #:Zusatzver- 0,00 s bis 60,00 s 0,00 s zögerung DP:AWE aus/n.ber. •...
  • Seite 322 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.4 Überstromzeitschutz, Phasen Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:16 Benutzerkl. #:Schwell- 1 A @ 100 Inenn 0,030 A bis 40,000 A 1,500 A wert 5 A @ 100 Inenn 0,15 A bis 200,00 A 7,50 A 1 A @ 50 Inenn 0,030 A bis 40,000 A 1,500 A 5 A @ 50 Inenn...
  • Seite 323 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.4 Überstromzeitschutz, Phasen 6.4.6.4 Informationen Information Datenklasse (Typ) Benutzerkl. # _:81 Benutzerkl. #:>Blockierung Stufe _:84 Benutzerkl. #:>Dyn. Par. aktivieren _:500 Benutzerkl. #:>Block. Verz. & Ausl. _:54 Benutzerkl. #:Nicht wirksam _:52 Benutzerkl. #:Zustand _:53 Benutzerkl. #:Bereitschaft _:60 Benutzerkl.
  • Seite 324 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.4 Überstromzeitschutz, Phasen [lo_ocp3pha, 1, de_DE] Bild 6-32 Ausschnitt Logikdiagramm bei Einfluss der Einschaltstromerkennung am Beispiel der 1. Unab- hängigen Überstromzeitschutz-Stufe 6.4.7.2 Anwendungs- und Einstellhinweise Parameter: Blk. b. Einschaltstromerk. • Voreinstellwert (_:661:27) Blk. b. Einschaltstromerk. = nein Parameterwert Beschreibung Die Transformator-Einschaltstromerkennung beeinflusst die Stufe nicht.
  • Seite 325 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.4 Überstromzeitschutz, Phasen Einfluss anderer Funktionen über die dynamischen Parameter 6.4.8 6.4.8.1 Beschreibung Verknüpfung mit der geräteinternen Funktion Kaltlast-Einschalterkennung (Erweitert-Stufe) [lo_ocp3kal, 1, de_DE] Bild 6-33 Einfluss der Kaltlast-Einschalterkennung auf die Überstromzeitschutz-Stufe Sie haben die Möglichkeit, bei einer Kaltlasteinschaltung den Einstellwert für die Parameter Schwellwert und Auslöseverzögerung der Schutzstufe zu ändern.
  • Seite 326 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.4 Überstromzeitschutz, Phasen Parameterwert Beschreibung Eine Einflussnahme von geräteinternen oder von externen Funktionen auf nein die Überstromzeitschutz-Stufe ist nicht erforderlich. Wenn eine geräteinterne Funktion (Wiedereinschaltautomatik oder Kaltlast- Einschalterkennung) oder eine externe Funktion die Überstromzeitschutz- Stufe beeinflussen soll (z.B. Änderung der Einstellung des Schwellwertes oder der Verzögerungszeit, Blockierung der Stufe), muss der Parameter auf ja eingestellt werden.
  • Seite 327 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.5 Überstromzeitschutz, Erde Überstromzeitschutz, Erde Funktionsübersicht 6.5.1 Die Funktion Überstromzeitschutz, Erde (ANSI 50N/51N): • Erkennt Kurzschlüsse an elektrischen Betriebsmitteln • Ist als Reserve- oder als Not-Überstromzeitschutz neben dem Hauptschutz einsetzbar Struktur der Funktion 6.5.2 Die Funktion Überstromzeitschutz, Erde wird in den Schutz-Funktionsgruppen verwendet. 2 Funktionsarten sind für den 3-phasigen Überstromzeitschutz verfügbar: •...
  • Seite 328 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.5 Überstromzeitschutz, Erde [dw_ocp_ga1, 5, de_DE] Bild 6-35 Struktur/Einbettung der Funktion Überstromzeitschutz, Erde – Erweitert [dw_ocp_gb1, 4, de_DE] Bild 6-36 Struktur/Einbettung der Funktion Überstromzeitschutz, Erde – Basis Wenn die nachfolgend aufgelisteten, geräteinternen Funktionen im Gerät vorhanden sind, können diese Funktionen die Anregewerte und Auslöseverzögerungen der Stufen beeinflussen oder die Stufen blockieren.
  • Seite 329 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.5 Überstromzeitschutz, Erde [lo_meas_value_02, 1, de_DE] Bild 6-37 Logikdiagramm des Messwertauswahlbefehls Beide Optionen sind nur für die Stromwandleranschlussarten 3-phasig + IN und 3-phasig + IN - getrennt verfügbar. Bei anderen Anschlussarten ist nur eine Option möglich. Wenn Sie eine nicht zulässige Option wählen, wird eine Inkonsistenzmeldung ausgegeben.
  • Seite 330 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.5 Überstromzeitschutz, Erde Parameterwert Beschreibung Die Funktion verwendet den gemessenen Erdstrom IN. Diese Einstellung ist IN gemessen die empfohlene Einstellung, sofern kein bestimmter Grund dafür besteht, den berechneten Nullstrom 3I0 zu verwenden. Die Funktion verwendet den berechneten Nullstrom 3I0. Diese Einstellungs- 3I0 berechnet alternative kann verwendet werden, wenn aus Sicherheitsgründen eine redundante Funktion Überstromzeitschutz, Erde (50N/51N) angewendet...
  • Seite 331 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.5 Überstromzeitschutz, Erde Stufe mit unabhängiger Kennlinie, UMZ 6.5.4 6.5.4.1 Beschreibung Logik der Basis-Stufe [lo_ocp_gb1, 4, de_DE] Bild 6-38 Logikdiagramm unabhängiger Überstromzeitschutz (Erde) – Basis SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 332 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.5 Überstromzeitschutz, Erde Logik der Erweitert-Stufe [lo_ocp_gr1, 4, de_DE] Bild 6-39 Logikdiagramm unabhängiger Überstromzeitschutz (Erde) – Erweitert Notbetrieb (Erweitert-Stufe) Mit dem Parameter Notbetrieb legen Sie fest, ob die Stufe als Überstromzeitschutz im Notbetrieb oder Reserve-Überstromzeitschutz betrieben wird. Bei der Einstellung Notbetrieb = durch Hauptschutz tritt der Überstromzeitschutz im Notbetrieb automatisch in Kraft, wenn der Hauptschutz gestört ist.
  • Seite 333 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.5 Überstromzeitschutz, Erde entsprechenden Einstellung (Notbetrieb = durch Binäreingang) kann der Notbetrieb auch von extern aktiviert werden. Wenn der Überstromzeitschutz als Reserve-Überstromzeitschutz eingestellt ist (Parameter Notbetrieb = nein), arbeitet er unabhängig vom Hauptschutz und damit parallel zu diesem. Der Reserve-Überstromzeit- schutz kann auch als alleiniger Kurzschlussschutz wirken, wenn z.B.
  • Seite 334 Für die Einstellung ist der minimal auftretende Erdkurzschlussstrom maßgebend. Dieser muss ermittelt werden. Siemens empfiehlt für sehr kleine Erdfehlerströme die Verwendung der Funktion Erdkurzschlussschutz für hochohmige Erdfehler in geerdeten Netzen. Die einzustellende Auslöseverzögerung ergibt sich aus dem Staffelplan, der für das Netz aufgestellt wurde.
  • Seite 335 Empfohlener Einstellwert (_:751:101) Rückfallverzögerung = 0 Dieser Parameter ist in der Basis-Stufe nicht sichtbar. Siemens empfiehlt, die Voreinstellung von 0 zu verwenden, da der Rückfall einer Schutzstufe so schnell wie möglich erfolgen muss. Mit dem Parameter Rückfallverzögerung ≠ 0 können Sie beim gemeinsamen Einsatz mit elektromechani- schen Relais ein einheitliches Rückfallverhalten realisieren.
  • Seite 336 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.5 Überstromzeitschutz, Erde Für hochgenaue Messungen kann der Einstellwert des Parameters Rückfallverhältnis verkleinert werden, z.B. auf 0,98. Wenn Sie mit stark schwankenden Messgrößen an der Ansprechschwelle rechnen, können Sie den Einstellwert des Parameters Rückfallverhältnis vergrößern. Damit wird das Flattern der Stufe vermieden.
  • Seite 337 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.5 Überstromzeitschutz, Erde Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung DP: AWE-Zyklus 1 • _:751:29 UMZ 1:Einfluss AWE nein nein Zyklus 1 • • _:751:36 UMZ 1:Blockierung der nein nein Stufe • _:751:14 UMZ 1:Schwellwert 1 A @ 100 Inenn 0,010 A bis 40,000 A 1,200 A 5 A @ 100 Inenn 0,05 A bis 200,00 A 6,00 A...
  • Seite 338 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.5 Überstromzeitschutz, Erde Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:751:17 UMZ 1:Schwellwert 1 A @ 100 Inenn 0,010 A bis 40,000 A 1,200 A 5 A @ 100 Inenn 0,05 A bis 200,00 A 6,00 A 1 A @ 50 Inenn 0,010 A bis 40,000 A 1,200 A 5 A @ 50 Inenn...
  • Seite 339 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.5 Überstromzeitschutz, Erde Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:752:8 UMZ 2:Messverfahren Grundschwingung Grundschwin- gung • Effektivwert _:752:3 UMZ 2:Schwellwert 1 A @ 100 Inenn 0,010 A bis 40,000 A 1,200 A 5 A @ 100 Inenn 0,05 A bis 200,00 A 6,00 A 1 A @ 50 Inenn 0,010 A bis 40,000 A...
  • Seite 340 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.5 Überstromzeitschutz, Erde Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung DP: AWE-Zyklus 3 • _:752:31 UMZ 2:Einfluss AWE nein nein Zyklus 3 • • _:752:38 UMZ 2:Blockierung der nein nein Stufe • _:752:16 UMZ 2:Schwellwert 1 A @ 100 Inenn 0,010 A bis 40,000 A 1,200 A 5 A @ 100 Inenn 0,05 A bis 200,00 A 6,00 A...
  • Seite 341 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.5 Überstromzeitschutz, Erde Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:752:19 UMZ 2:Schwellwert 1 A @ 100 Inenn 0,010 A bis 40,000 A 1,200 A 5 A @ 100 Inenn 0,05 A bis 200,00 A 6,00 A 1 A @ 50 Inenn 0,010 A bis 40,000 A 1,200 A 5 A @ 50 Inenn...
  • Seite 342 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.5 Überstromzeitschutz, Erde Stufe mit abhängiger Kennlinie, AMZ 6.5.5 6.5.5.1 Beschreibung Logik der Basis-Stufe [lo_ocp_gr2, 6, de_DE] Bild 6-40 Logikdiagramm Abhängiger Überstromzeitschutz (Erde) – Basis SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 343 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.5 Überstromzeitschutz, Erde Logik der Erweitert-Stufe [lo_ocp_gn2, 5, de_DE] Bild 6-41 Logikdiagramm Abhängiger Überstromzeitschutz (Erde) – Erweitert Notbetrieb (Erweitert-Stufe) Mit dem Parameter Notbetrieb legen Sie fest, ob die Stufe als Überstromzeitschutz im Notbetrieb oder Reserve-Überstromzeitschutz betrieben wird. Bei der Einstellung Notbetrieb = durch Hauptschutz tritt der Not-Überstromzeitschutz automatisch in Kraft, wenn der Hauptschutz gestört ist.
  • Seite 344 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.5 Überstromzeitschutz, Erde Wenn der Überstromzeitschutz als Reserve-Überstromzeitschutz eingestellt ist (Parameter Notbetrieb = nein), arbeitet er unabhängig vom Hauptschutz und damit parallel zu diesem. Der Reserve-Überstromzeit- schutz kann auch als alleiniger Kurzschlussschutz wirken, wenn z.B. bei einer Erstinbetriebnahme noch keine Spannungswandler zur Verfügung stehen.
  • Seite 345 Beschreibung Wenn Oberschwingungen oder transiente Stromspitzen unterdrückt werden Grundschwingung sollen, wählen Sie dieses Messverfahren. Siemens empfiehlt, dieses Verfahren als Standardverfahren zu verwenden. Wenn Oberschwingungen durch die Stufe zu berücksichtigen sind (z.B. Effektivwert an Kondensatorbänken), wählen Sie dieses Messverfahren. Berücksichtigen Sie, dass im Sekundärkreis vorhandene aperiodische Gleichstromanteile gemessen werden und eine Überfunktion bewirken können.
  • Seite 346 Wenn Sie den Parameter auf dem Voreinstellwert von 0 s belassen, dann hat er keinen Einfluss auf die abhängige Kennlinie. Dieser Parameter ist nur zur Zeitkoordination von Leistungsschaltern mit Wiedereinschaltautomatik erforder- lich. Für alle anderen Anwendungen empfiehlt Siemens die Verwendung des Voreinstellwertes von 0 s. Parameter: Schwellwert •...
  • Seite 347 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.5 Überstromzeitschutz, Erde Parameterwert Beschreibung Wenn das Gerät mit elektromechanischen Geräten oder anderen Geräten, Disk-Emulation die einen Rückfall nach einer Disk-Emulation durchführen, koordiniert wird, wählen Sie diese Einstellung. Wenn der Rückfall nicht nach einer Disk-Emulation erfolgen soll, sondern unverzögert ein unverzögerter Rückfall gewünscht ist, wählen Sie diese Einstellung.
  • Seite 348 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.5 Überstromzeitschutz, Erde Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:781:35 AMZ 1:Blockierung der nein nein Stufe • DP: AWE-Zyklus 1 • _:781:29 AMZ 1:Einfluss AWE nein nein Zyklus 1 • • _:781:36 AMZ 1:Blockierung der nein nein Stufe •...
  • Seite 349 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.5 Überstromzeitschutz, Erde Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:781:17 AMZ 1:Schwellwert 1 A @ 100 Inenn 0,010 A bis 40,000 A 1,200 A 5 A @ 100 Inenn 0,05 A bis 200,00 A 6,00 A 1 A @ 50 Inenn 0,010 A bis 40,000 A 1,200 A 5 A @ 50 Inenn...
  • Seite 350 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.5 Überstromzeitschutz, Erde Information Datenklasse (Typ) AMZ 1 _:781:81 AMZ 1:>Blockierung Stufe _:781:84 AMZ 1:>Dyn. Par. aktivieren _:781:500 AMZ 1:>Block. Verz. & Ausl. _:781:51 AMZ 1:Modus (steuerbar) _:781:54 AMZ 1:Nicht wirksam _:781:52 AMZ 1:Zustand _:781:53 AMZ 1:Bereitschaft _:781:60 AMZ 1:Einschaltstr.blk.Ausl.
  • Seite 351 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.5 Überstromzeitschutz, Erde [dw_ocp_ken_02, 2, de_DE] Bild 6-43 Anrege- und Rückfallverhalten bei Verwendung einer benutzerdefinierten Kennlinie HINWEIS Ströme, die kleiner sind als der Stromwert des kleinsten Kennlinienpunktes, führen zu keiner Verlängerung der Auslösezeit. Die Anregekennlinie verläuft bis zum kleinsten Kennlinienpunkt parallel zur Stromachse. Ströme, die größer sind als der Stromwert des größten Kennlinienpunktes, führen zu keiner Verkürzung der Auslösezeit.
  • Seite 352 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.5 Überstromzeitschutz, Erde Stellen Sie den Stromwert als ein Vielfaches des Schwellwertes ein. Siemens empfiehlt, den Parameter Schwellwert auf 1,00 einzustellen, um eine einfache Relation zu erhalten. Wenn Sie dann die Kennlinie verschieben wollen, so können Sie die Einstellung des Schwellwertes nachträglich verändern.
  • Seite 353 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.5 Überstromzeitschutz, Erde 6.5.6.3 Parameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Allgemein • Benutzerkl. #:Modus • • Test • Benutzerkl. #:Blk. Ausl. & nein nein Fehleraufz. • • _:26 Benutzerkl. #:Dynami- nein nein sche Parameter • • _:27 Benutzerkl.
  • Seite 354 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.5 Überstromzeitschutz, Erde Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:14 Benutzerkl. #:Schwell- 1 A @ 100 Inenn 0,010 A bis 40,000 A 1,200 A wert 5 A @ 100 Inenn 0,05 A bis 200,00 A 6,00 A 1 A @ 50 Inenn 0,010 A bis 40,000 A 1,200 A 5 A @ 50 Inenn...
  • Seite 355 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.5 Überstromzeitschutz, Erde Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung DP:Kaltlast-Ein.erk • _:33 Benutzerkl. #:Einfl. bei nein nein Kaltlast-Einsch. • • _:40 Benutzerkl. #:Blockie- nein nein rung der Stufe • _:18 Benutzerkl. #:Schwell- 1 A @ 100 Inenn 0,010 A bis 40,000 A 1,200 A wert 5 A @ 100 Inenn 0,05 A bis 200,00 A...
  • Seite 356 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.5 Überstromzeitschutz, Erde Information Datenklasse (Typ) _:56 Benutzerkl. #:Auslöseverz. abgelauf. _:57 Benutzerkl. #:Auslösung Blockierung der Auslösung durch die geräteinterne Einschaltstromerkennung 6.5.7 Beschreibung 6.5.7.1 Mit dem Blk. b. Einschaltstromerk. Parameter legen Sie fest, ob die Auslösung der Stufe bei einer Schwellwertüberschreitung aufgrund eines Einschaltstroms blockiert werden soll.
  • Seite 357 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.5 Überstromzeitschutz, Erde 6.5.7.2 Anwendungs- und Einstellhinweise Parameter: Blk. b. Einschaltstromerk. • Voreinstellwert (_:751:27) Blk. b. Einschaltstromerk. = nein Parameterwert Beschreibung Die Transformator-Einschaltstromerkennung beeinflusst die Stufe nicht. nein Wählen Sie diese Einstellung in den folgenden Fällen: •...
  • Seite 358 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.5 Überstromzeitschutz, Erde Einfluss anderer Funktionen über die dynamischen Parameter 6.5.8 6.5.8.1 Beschreibung Verknüpfung mit der geräteinternen Funktion Kaltlast-Einschalterkennung (Erweitert-Stufe) [lo_ocp_kal_gnd, 1, de_DE] Bild 6-45 Einfluss der Kaltlast-Einschalterkennung auf die Überstromzeitschutz-Stufe Sie haben die Möglichkeit, bei einer Kaltlasteinschaltung die Einstellungen für den Schwellwert und die Auslöseverzögerung der Schutzstufe zu ändern.
  • Seite 359 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.5 Überstromzeitschutz, Erde Parameterwert Beschreibung Eine Einflussnahme von geräteinternen oder von externen Funktionen auf nein die Überstromzeitschutz-Stufe ist nicht erforderlich. Wenn eine geräteinterne Funktion (Wiedereinschaltautomatik oder Kaltlast- Einschalterkennung) oder eine externe Funktion die Überstromzeitschutz- Stufe beeinflussen soll (z.B. Änderung der Einstellung des Schwellwertes oder der Verzögerungszeit, Blockierung der Stufe), muss der Parameter auf ja eingestellt werden.
  • Seite 360 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.6 Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen Funktionsübersicht 6.6.1 Die Funktion Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen (ANSI 67): • Erkennt Kurzschlüsse an elektrischen Betriebsmitteln • Ist als Reserve-Überstromzeitschutz oder Überstromzeitschutz im Notbetrieb neben dem Hauptschutz einsetzbar • Gewährleistet eine selektive Fehlererkennung bei einseitig gespeisten Parallelleitungen oder Transforma- toren •...
  • Seite 361 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.6 Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen [dw_directional time overcurrent advanced, 4, de_DE] Bild 6-47 Struktur/Einbettung der Funktion Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen – Erweitert [dw_diocba, 5, de_DE] Bild 6-48 Struktur/Einbettung der Funktion Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen – Basis Wenn die nachfolgend aufgelisteten, geräteinternen Funktionen im Gerät vorhanden sind, können diese Funktionen die Anregewerte und Auslöseverzögerungen der Stufen beeinflussen oder die Stufen blockieren.
  • Seite 362 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.6 Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen [lo_docp_32, 2, de_DE] Bild 6-49 Logikdiagramm der Stufensteuerung Notbetrieb (Erweitert-Stufe) Mit dem Parameter Notbetrieb legen Sie fest, ob die Stufe als Not-Überstromzeitschutz oder Reserve-Über- stromzeitschutz arbeitet. Bei der Einstellung Notbetrieb = durch Hauptschutz tritt der Not-Überstrom- zeitschutz automatisch in Kraft, wenn der Hauptschutz gestört ist.
  • Seite 363 Spannungswandler-Schutzschalter verknüpft (siehe Kapitel 8.3.4.1 Funktionsübersicht). Parameterwert Beschreibung Die gerichtete Überstromzeitschutz-Stufe wird blockiert. Siemens empfiehlt, die Voreinstellung beizubehalten, da eine ordnungsgemäße Richtungsbe- stimmung bei einem Messspannungsausfall nicht sichergestellt ist. Die gerichtete Überstromzeitschutz-Stufe wird nicht blockiert. nein SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch...
  • Seite 364 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.6 Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen Stufe mit unabhängiger Kennlinie, UMZ 6.6.4 6.6.4.1 Beschreibung Logik der Basis-Stufe [lo_docg6b, 2, de_DE] Bild 6-50 Logikdiagramm des gerichteten, unabhängigen Überstromzeitschutzes, Phasen – Basis SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 365 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.6 Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen Logik der Erweitert-Stufe [lo_docp_31, 1, de_DE] Bild 6-51 Logikdiagramm des gerichteten, unabhängigen Überstromzeitschutzes, Phasen – Erweitert Richtungssinn (Basis- und Erweitert-Stufe) Mit dem Parameter Richtungssinn legen Sie fest, ob die Stufe in Vorwärts- oder Rückwärtsrichtung arbeitet.
  • Seite 366 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.6 Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen im Spannungsspeicher keine zur Richtungsbestimmung verwertbaren Spannungsmesswerte vorhanden sind, regt die Basisstufe im Allgemeinen ohne Richtungsbestimmung an, d.h. ungerichtet. Für die Erweitert-Stufe kann das Verhalten über den Parameter Ungerichtete Anregung bestimmt werden. Bei der Einstellung b. Spg.<...
  • Seite 367 Beschreibung Wenn Oberschwingungen oder transiente Stromspitzen unterdrückt werden Grundschwingung sollen, wählen Sie dieses Messverfahren. Siemens empfiehlt, dieses Verfahren als Standardverfahren zu verwenden. Wenn Oberschwingungen durch die Stufe zu berücksichtigen sind (z.B. Effektivwert an Kondensatorbänken), wählen Sie dieses Messverfahren. Berücksichtigen Sie, dass im Sekundärkreis vorhandene aperiodische Gleichstromanteile gemessen werden und eine Überfunktion bewirken können.
  • Seite 368 Empfohlener Einstellwert (_:8131:101) Rückfallverzögerung = 0 s Dieser Parameter ist in der Basis-Stufe nicht sichtbar. Siemens empfiehlt, diesen Einstellwert zu verwenden, da der Rückfall einer Schutzstufe so schnell wie möglich erfolgen soll. Mit dem Parameter Rückfallverzögerung ≠ 0 s können Sie beim gemeinsamen Einsatz mit elektrome- chanischen Relais ein einheitliches Rückfallverhalten realisieren.
  • Seite 369 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.6 Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen 6.6.4.3 Parameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Allgemein • _:2311:101 Allgemein:Notbetrieb nein nein • durch Hauptschutz • durch Binäreingang _:2311:102 Allgemein:Drehwinkel d. -180 ° bis 180 ° 45 ° Referz.spg. Allgemein • _:8131:1 UMZ 1:Modus •...
  • Seite 370 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.6 Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung DP: AWE-Zyklus 1 • _:8131:29 UMZ 1:Einfluss AWE nein nein Zyklus 1 • • _:8131:36 UMZ 1:Blockierung der nein nein Stufe • _:8131:14 UMZ 1:Schwellwert 1 A @ 100 Inenn 0,030 A bis 40,000 A 1,500 A 5 A @ 100 Inenn 0,15 A bis 200,00 A 7,50 A...
  • Seite 371 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.6 Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:8131:17 UMZ 1:Schwellwert 1 A @ 100 Inenn 0,030 A bis 40,000 A 1,500 A 5 A @ 100 Inenn 0,15 A bis 200,00 A 7,50 A 1 A @ 50 Inenn 0,030 A bis 40,000 A 1,500 A 5 A @ 50 Inenn...
  • Seite 372 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.6 Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:8132:104 UMZ 2:Richtungssver- nein nein gleichstz. • • _:8132:106 UMZ 2:Freig.über nein nein Eingangssignal • • _:8132:10 UMZ 2:Blk. bei nein Messspg.ausfall • • _:8132:26 UMZ 2:Dynamische Para- nein nein meter...
  • Seite 373 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.6 Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:8132:15 UMZ 2:Schwellwert 1 A @ 100 Inenn 0,030 A bis 40,000 A 2,000 A 5 A @ 100 Inenn 0,15 A bis 200,00 A 10,00 A 1 A @ 50 Inenn 0,030 A bis 40,000 A 2,000 A 5 A @ 50 Inenn...
  • Seite 374 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.6 Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung DP: Binäreingang • _:8132:34 UMZ 2:Einfluss Binärein- nein nein gang • • _:8132:41 UMZ 2:Blockierung der nein nein Stufe • _:8132:19 UMZ 2:Schwellwert 1 A @ 100 Inenn 0,030 A bis 40,000 A 2,000 A 5 A @ 100 Inenn 0,15 A bis 200,00 A 10,00 A...
  • Seite 375 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.6 Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen Information Datenklasse (Typ) _:8131:300 UMZ 1:Richtung _:8131:56 UMZ 1:Auslöseverz. abgelauf. _:8131:57 UMZ 1:Auslösung UMZ 2 _:8132:81 UMZ 2:>Blockierung Stufe _:8132:501 UMZ 2:>Freig. Verz. & Ausl. _:8132:84 UMZ 2:>Dyn. Par. aktivieren _:8132:500 UMZ 2:>Block. Verz. & Ausl. _:8132:54 UMZ 2:Nicht wirksam _:8132:52...
  • Seite 376 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.6 Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen Stufe mit abhängiger Kennlinie, AMZ 6.6.5 6.6.5.1 Beschreibung Logik der Basis-Stufe [lo_doci6b, 2, de_DE] Bild 6-52 Logikdiagramm des gerichteten, abhängigen Überstromzeitschutzes, Phasen – Basis SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 377 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.6 Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen Logik der Erweitert-Stufe [lo_docp_33, 2, de_DE] Bild 6-53 Logikdiagramm des gerichteten, abhängigen Überstromzeitschutzes, Phasen – Erweitert Richtungssinn (Basis- und Erweitert-Stufe) Mit dem Parameter Richtungssinn legen Sie fest, ob die Stufe in Vorwärts- oder Rückwärtsrichtung arbeitet.
  • Seite 378 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.6 Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen regt die Basisstufe im Allgemeinen ohne Richtungsbestimmung an, d.h. ungerichtet. Für die Erweitert-Stufe kann das Verhalten über den Parameter Ungerichtete Anregung bestimmt werden. Bei der Einstellung b. Spg.< & Speich.leer regt die Funktion in dieser Situation ohne Richtungsbestimmung an. Wenn nein eingestellt ist, regt die Funktion nicht an.
  • Seite 379 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.6 Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen Zusatzverzögerung (Erweitert-Stufe) Mit dem Parameter Zusatzverzögerunglegen Sie zusätzlich zur abhängigen Auslöseverzögerungszeit eine unabhängige Auslöseverzögerungszeit fest. Mit diesem Parameter wird die gesamte Kennlinie auf der Zeit- achse um diese zusätzliche stromunabhängige Zeit verschoben. Blockierung der Stufe (Basis- und Erweitert-Stufe) Folgende Blockierungen setzen die angeregte Stufe vollständig zurück: •...
  • Seite 380 Beschreibung Wenn Oberschwingungen oder transiente Stromspitzen unterdrückt werden Grundschwingung sollen, wählen Sie dieses Messverfahren. Siemens empfiehlt, dieses Verfahren als Standardverfahren zu verwenden. Wenn Oberschwingungen durch die Stufe zu berücksichtigen sind (z.B. Effektivwert an Kondensatorbänken), wählen Sie dieses Messverfahren. Berücksichtigen Sie, dass im Sekundärkreis vorhandene aperiodische Gleichstromanteile gemessen werden und eine Überfunktion bewirken können.
  • Seite 381 Kennlinie. Dieser Parameter ist nur zur Zeitkoordination von Leistungsschaltern mit Wiedereinschaltautomatik erforder- lich. Bei allen anderen Anwendungen empfiehlt Siemens, den Voreinstellwert von 0 s beizubehalten. HINWEIS Wenn der eingestellte Wert kleiner ist als der kleinstmögliche Wert für die Verzögerungszeit der abhän- gigen Kennlinie, dann hat der Parameter keinen Einfluss auf die Verzögerungszeit.
  • Seite 382 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.6 Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen Parameterwert Beschreibung Wenn das Gerät mit elektromechanischen Geräten oder anderen Geräten, Disk-Emulation die einen Rückfall nach einer Disk-Emulation durchführen, koordiniert wird, wählen Sie diese Einstellung. Wenn der Rückfall nicht nach einer Disk-Emulation erfolgen soll, sondern unverzögert ein unverzögerter Rückfall gewünscht ist, wählen Sie diese Einstellung.
  • Seite 383 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.6 Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:8341:114 AMZ 1:Min.zeit der 0,00 s bis 1,00 s 0,00 s Kennlinie • _:8341:131 AMZ 1:Rückfall unverzögert Disk-Emulation • Disk-Emulation _:8341:101 AMZ 1:Zeitmultiplikator 0,05 bis 15,00 1,00 _:8341:115 AMZ 1:Zusatzverzöge- 0,00 s bis 60,00 s 0,00 s...
  • Seite 384 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.6 Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:8341:16 AMZ 1:Schwellwert 1 A @ 100 Inenn 0,030 A bis 40,000 A 1,500 A 5 A @ 100 Inenn 0,15 A bis 200,00 A 7,50 A 1 A @ 50 Inenn 0,030 A bis 40,000 A 1,500 A 5 A @ 50 Inenn...
  • Seite 385 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.6 Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen 6.6.5.4 Informationen Information Datenklasse (Typ) Allgemein _:2311:500 Allgemein:>Notbetrieb aktivieren _:2311:501 Allgemein:>Test der Richtung _:2311:300 Allgemein:Notbetrieb _:2311:301 Allgemein:Richtungstest _:2311:52 Allgemein:Zustand _:2311:53 Allgemein:Bereitschaft Sammelmeldung _:4501:55 Sammelmeldung:Anregung _:4501:57 Sammelmeldung:Auslösung _:4501:52 Sammelmeldung:Zustand _:4501:53 Sammelmeldung:Bereitschaft AMZ 1 _:8161:81 AMZ 1:>Blockierung Stufe _:8161:501...
  • Seite 386 Zeit-Wertepaar ein. Die Einstellung richtet sich nach der Kennlinie, die Sie realisieren wollen. Stellen Sie den Stromwert als ein Vielfaches des Schwellwertes ein. Siemens empfiehlt, den Parameter Schwellwert auf 1,00 einzustellen, um eine einfache Relation zu erhalten. Wenn Sie dann die Kennlinie verschieben wollen, so können Sie die Einstellung des Schwellwertes nachträglich verändern.
  • Seite 387 Zeit-Wertepaar ein. Die Einstellung richtet sich nach der Kennlinie, die Sie realisieren wollen. Stellen Sie den Stromwert als ein Vielfaches des Schwellwertes ein. Siemens empfiehlt, den Parameter Schwellwert auf 1,00 einzustellen, um eine einfache Relation zu erhalten. Wenn Sie dann die Kennlinie verschieben wollen, so können Sie die Einstellung des Schwellwertes nachträglich verändern.
  • Seite 388 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.6 Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:110 Benutzerkenl.#:Rich- vorwärts vorwärts tungssinn • rückwärts • Benutzerkenl.#:Messver- Grundschwingung Grundschwin- fahren gung • Effektivwert • _:112 Benutzerkenl.#:Unge- nein b. Spg.< & richtete Anregung Speich.leer • b. Spg.< & Speich.leer •...
  • Seite 389 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.6 Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung DP: AWE-Zyklus 2 • _:30 Benutzerkenl.#:Einfluss nein nein AWE Zyklus 2 • • _:37 Benutzerkenl.#:Blockie- nein nein rung der Stufe • _:15 Benutzerkenl.#:Schwell- 1 A @ 100 Inenn 0,030 A bis 40,000 A 1,500 A wert 5 A @ 100 Inenn 0,15 A bis 200,00 A...
  • Seite 390 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.6 Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:18 Benutzerkenl.#:Schwell- 1 A @ 100 Inenn 0,030 A bis 40,000 A 1,500 A wert 5 A @ 100 Inenn 0,15 A bis 200,00 A 7,50 A 1 A @ 50 Inenn 0,030 A bis 40,000 A 1,500 A 5 A @ 50 Inenn...
  • Seite 391 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.6 Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen Richtungsbestimmung 6.6.7 6.6.7.1 Beschreibung Allgemeines Für jeden Leiter existiert ein eigenes Richtungsmessglied. Wenn der Schwellwert in einem Leiter überschritten ist, wird die Richtungsbestimmung für diesen Leiter gestartet. Bei einem mehrpoligen Fehler führen alle betei- ligten Messglieder eine eigenständige Richtungsbestimmung durch.
  • Seite 392 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.6 Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen L1, L2 – – – – L2, L3 – – – – L1, L3 – – – – L1, L2, Erde – – L2, L3, Erde – – L1, L3, Erde – –...
  • Seite 393 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.6 Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen [dw_docp_34, 2, de_DE] Bild 6-58 Vorwärtscharakteristik der gerichteten Funktion, Phasenmessglied Ermittlung der Richtung zu Testzwecken Wenn Sie das binäre Eingangssignal >Test der Richtung aktivieren, dann wird die Richtung auch ohne Strom-Schwellwertüberschreitung einer der Stufen bestimmt und gemeldet. Die Richtung kann ermittelt werden, sobald Strom und Spannung größer als ca.
  • Seite 394 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.6 Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen Tabelle 6-3 Einstellbeispiele Applikation φk Einstellung typisch Drehwinkel d. Referz.spg. Bereich 30 bis 0 bei LL-Fehlern Gewählt: 15 Bereich 60 bis 30 bei LL-Fehlern Gewählt: 45 Bereich 60 bis 30 bei LL-Fehlern Gewählt: 45 Eingangssignal: >Test der Richtung Wenn Sie das binäre Eingangssignal >Test der Richtung aktivieren, dann wird die Richtung auch...
  • Seite 395 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.6 Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen [dw_docp_05, 1, de_DE] Bild 6-59 Parallelleitung mit Transformatoren Legende für Bild 6-59 Stufe ▶: Gerichtete Stufe, vorwärts eingestellt Stufe: Ungerichtete Stufe Staffelzeit Anwendungshinweise zum Richtungsvergleichsschutz 6.6.10 Die Richtungsbestimmung des gerichteten Überstromzeitschutzes kann verwendet werden, um einen Rich- tungsvergleichsschutz für zweiseitig gespeiste Leitungszüge zu implementieren.
  • Seite 396 Wenn Sie einen Kommunikationskanal verwenden, erkennen Überwachungsverfahren des Protokolls eine Unterbrechung des Kommunikationskanals. Siemens empfiehlt bei der Verwendung von Hilfsadern der Betrieb über eine Ruhestromschaltung. Über einen CFC-Plan überprüft und meldet das Gerät, ob der Binäreingang unerwartet lange spannungslos ist. Im Gegensatz zum Blockierverfahren ist bei einer Kommunikationsunter- brechung keine Überfunktion möglich.
  • Seite 397 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.7 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde Funktionsübersicht 6.7.1 Die Funktion Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde (ANSI 67N): • Schützt elektrische Betriebsmittel gegen Erdkurzschlüsse • Gewährleistet eine selektive Erdfehlererkennung bei einseitig gespeisten Parallelleitungen oder Transfor- matoren • Stellt in zweiseitig gespeisten Leitungszügen oder in ringförmig zusammengeschalteten Leitungen eine selektive Erdfehlererkennung sicher Struktur der Funktion 6.7.2...
  • Seite 398 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.7 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde [dw_rdirad, 3, de_DE] Bild 6-61 Struktur/Einbettung der Funktion Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde – Erweitert [dw_rdirba, 2, de_DE] Bild 6-62 Struktur/Einbettung der Funktion Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde – Basis Wenn die nachfolgend aufgelisteten, geräteinternen Funktionen im Gerät vorhanden sind, können diese Funktionen die Anregewerte und Auslöseverzögerungen der Stufen beeinflussen oder die Stufen blockieren.
  • Seite 399 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.7 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde Allgemeine Funktionalität 6.7.3 6.7.3.1 Messwertauswahl Logik Die Funktion bietet die Möglichkeit, zwischen den Werten IN gemessen oder 3I0 berechnet auszu- wählen. [lo_meas_value, 1, de_DE] Bild 6-63 Logikdiagramm Messwertauswahl Beide Optionen sind nur für die Stromwandleranschlussarten 3-phasig + IN und 3-phasig + IN- separat verfügbar.
  • Seite 400 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.7 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde 6.7.3.2 Richtungsbestimmung Logik der Richtungsbestimmung Die folgende Abbildung zeigt die Logik der Richtungsbestimmung. Sie gilt für alle Stufentypen. [lo_dirdet, 1, de_DE] Bild 6-64 Logikdiagramm der Richtungsbestimmung Messgröße für die Richtungsbestimmung Über den Parameter Richtungsbestimmung mit legen Sie fest, ob die Richtungsbestimmung mit den Nullkomponenten 3I0 und U0 oder mit den Gegenkomponenten I2 und U2, die bei Netzstörungen präsent sind, berechnet wird.
  • Seite 401 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.7 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde, die Fehlerspannung U0 als Referenzspannung verwendet. Um unter- schiedlichen Netzgegebenheiten und Applikationen Rechnung zu tragen, kann die Referenzspannung U0 um einen einstellbaren Winkel gedreht werden (Parameter Drehwinkel d. Referz.spg.). Damit lässt sich der Vektor der gedrehten Referenzspannung nah an den Vektor des Kurzschlussstroms -3I0 führen.
  • Seite 402 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.7 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde [dw_forrev, 2, de_DE] Bild 6-67 Vorwärts-/Rückwärtskennlinie der Funktion gerichteter Überstromzeitschutz, Erde Richtungsbestimmung mit Gegensystemgrößen Das Verfahren funktioniert wie mit Nullsystemgrößen. Statt 3I0 und U0 werden die Gegensystemgrößen I2 und U2 zur Richtungsermittlung verwendet. Ermittlung der Richtung zu Testzwecken Wenn Sie das binäre Eingangssignal >Test der Richtung aktivieren, dann wird die Richtung auch ohne...
  • Seite 403 Da sich der Messfehler der einzelnen Spannungswandler nicht aufsummiert, ist der maßgebende Messfehler- einfluss die Unsymmetrie des Primärsystems. Siemens empfiehlt, die betriebliche Nullsystemspannung U0 des Schutzobjektes (z.B. der Leitung) über die Betriebsmesswerte des Gerätes zu beobachten und den maximalen Wert mit einer Sicherheit von 50 % zu versehen.
  • Seite 404 Beschreibung Wählen Sie Nullsystem, um die Richtung mit den Nullkomponenten U0 Nullsystem und 3I0 zu ermitteln. Siemens empfiehlt, die Nullkomponenten für die Richtungsbestimmung zu verwenden. Wählen Sie Gegensystem, um die Richtung mit den Gegenkomponenten Gegensystem U2 und I2 zu ermitteln.
  • Seite 405 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.7 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:2311:103 Allgemein:Vorwärtsbe- 0 ° bis 90 ° 88 ° reich +/- • _:2311:104 Allgemein:Richtungsbe- Nullsystem Nullsystem stimmung mit • Gegensystem 6.7.3.5 Informationen Information Datenklasse (Typ) Allgemein _:2311:501 Allgemein:>Test der Richtung _:2311:352 Allgemein:Richtungstest _:2311:351...
  • Seite 406 Spannungswandler-Schutzschalter verbunden. Parameterwert Beschreibung Die Stufe gerichteter Überstromzeitschutz wird blockiert, wenn ein Mess- spannungsausfall erkannt wird. Siemens empfiehlt, den Voreinstellwert zu verwenden, da eine ordnungsgemäße Richtungsbestimmung bei einem Messspannungsausfall nicht sichergestellt ist. Die Stufe gerichteter Überstromzeitschutz wird nicht blockiert, wenn ein nein Messspannungsausfall erkannt wird.
  • Seite 407 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.7 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde Stufe mit unabhängiger Kennlinie, UMZ 6.7.5 6.7.5.1 Beschreibung Logik der Basis-Stufe [lo_dirovb, 2, de_DE] Bild 6-69 Logikdiagramm des gerichteten, unabhängigen Überstromzeitschutzes, Erde – Basis SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 408 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.7 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde Logik der Erweitert-Stufe [lo_dirova, 1, de_DE] Bild 6-70 Logikdiagramm des gerichteten, unabhängigen Überstromzeitschutzes, Erde – Erweitert Messgröße (Basis- und Erweitert-Stufe) Die Funktion verwendet den Nullsystemstrom (3I0) als Kriterium für den Erdkurzschluss. Abhängig von der Parametereinstellung für die Anschlussart der Messstelle I-3ph wird der Nullsystemstrom gemessen oder berechnet.
  • Seite 409 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.7 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde Tabelle 6-6 Einstellbereich des Schwellwertes Anschlussart der Erdstrom Klemmentyp des Stromwandlers Einstellbereich des Messstelle Schwellwertes (sekundär) I-3ph 3-phasig Berechnet 4 * Schutz 0,030 A bis 40,000 A 3 * Schutz, 1 * empfindlich 0,030 A bis 40,000 A 4 * Messung 0,001 A bis 1,600 A...
  • Seite 410 Beschreibung Wenn Oberschwingungen oder transiente Stromspitzen unterdrückt werden Grundschwingung sollen, wählen Sie dieses Messverfahren. Siemens empfiehlt, dieses Verfahren als Standardverfahren zu verwenden. Wenn Oberschwingungen durch die Stufe zu berücksichtigen sind (z.B. Effektivwert an Kondensatorbänken), wählen Sie dieses Messverfahren. Berücksichtigen Sie, dass im Sekundärkreis vorhandene aperiodische Gleichstromanteile gemessen werden und eine Überfunktion bewirken können.
  • Seite 411 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.7 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde Parameter: Richtungssvergleichstz., Freig.über Eingangssignal • Voreinstellwert (_:4861:104) Richtungssvergleichstz. = nein • Voreinstellwert (_:4861:106) Freig.über Eingangssignal = nein Die Parameter Richtungssvergleichstz. und Freig.über Eingangssignal sind in der Basisstufe nicht sichtbar. Mit diesen Parametern legen Sie fest, ob die Stufe für einen Richtungsvergleichsschutz verwendet wird. Über die Signale Richtung und >Freig.
  • Seite 412 Empfohlener Einstellwert (_:4861:101) Rückfallverzögerung = 0 s Dieser Parameter ist in der Basisstufe nicht sichtbar. Siemens empfiehlt eine Rückfallverzögerung von 0 s, da der Rückfall einer Schutzstufe so schnell wie möglich erfolgen muss. Mit dem Parameter Rückfallverzögerung ≠ 0 s können Sie beim gemeinsamen Einsatz mit elektrome- chanischen Relais ein einheitliches Rückfallverhalten realisieren.
  • Seite 413 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.7 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde 6.7.5.3 Parameter 6.7.5.4 Informationen Information Datenklasse (Typ) Allgemein _:2311:501 Allgemein:>Test der Richtung _:2311:352 Allgemein:Richtungstest _:2311:351 Allgemein:Phi(I,U) Sammelmeldung _:4501:55 Sammelmeldung:Anregung _:4501:57 Sammelmeldung:Auslösung UMZ 1 _:4861:81 UMZ 1:>Blockierung Stufe _:4861:501 UMZ 1:>Freig. Verz. & Ausl. _:4861:84 UMZ 1:>Dyn.
  • Seite 414 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.7 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde Stufe mit abhängiger Kennlinie, AMZ 6.7.6 6.7.6.1 Beschreibung Logik der Basis-Stufe [lo_diinvb, 3, de_DE] Bild 6-71 Logikdiagramm des Gerichteten abhängigen Überstromzeitschutzes, Erde – Basis SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 415 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.7 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde Logik der Erweitert-Stufe [lo_diinva, 3, de_DE] Bild 6-72 Logikdiagramm des Gerichteten abhängigen Überstromzeitschutzes, Erde – Erweitert Messgröße (Basis- und Erweitert-Stufe) Die Funktion verwendet den Nullsystemstrom (3I0) als Kriterium für den Erdkurzschluss. Abhängig von der Parametereinstellung für die Anschlussart der Messstelle I-3ph wird der Nullsystemstrom gemessen oder berechnet.
  • Seite 416 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.7 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde Tabelle 6-7 Einstellbereich des Schwellwerts Anschlussart der Mess- Erdstrom Klemmentyp des Strom- Einstellbereich des Schwell- stelle I-3ph wandlers werts (sekundär) 3-phasig Berechnet 4 * Schutz 0,030 A bis 40,000 A 3 * Schutz, 1 * empfindlich 0,030 A bis 40,000 A 4 * Messung 0,001 A bis 1,600 A...
  • Seite 417 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.7 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde [dw_min_time, 1, de_DE] Bild 6-73 Minimale Auslöseverzögerungszeit der Kennlinie Zusatzverzögerung (Erweitert-Stufe) Mit dem Parameter Zusatzverzögerung definieren Sie zusätzlich zur abhängigen Auslöseverzögerungszeit eine unabhängige Auslöseverzögerungszeit. Mit diesem Parameter wird die gesamte Kennlinie auf der Zeit- achse um diese zusätzliche unabhängige Zeit verschoben.
  • Seite 418 Beschreibung Wenn Oberschwingungen oder transiente Stromspitzen unterdrückt werden Grundschwingung sollen, wählen Sie dieses Messverfahren. Siemens empfiehlt, dieses Verfahren als Standardverfahren zu verwenden. Wenn Oberschwingungen durch die Stufe zu berücksichtigen sind (z.B. Effektivwert an Kondensatorbänken), wählen Sie dieses Messverfahren. Berücksichtigen Sie, dass im Sekundärkreis vorhandene aperiodische Gleichstromanteile gemessen werden und eine Überfunktion bewirken können.
  • Seite 419 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.7 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde Parameterwert Beschreibung Die Stufe wird nicht für den Richtungsvergleichsschutz verwendet. nein Mit der Parametereinstellung Richtungssvergleichstz. auf ja werden der Parameter Freig.über Eingangssignal, das Ausgangssignal Richtung und das Eingangssignal >Freig. Verz. & Ausl. verfügbar. Wenn der Parameter Freig.über Eingangssignal auf ja einge- stellt ist, dann wird der Start der Auslöseverzögerung und damit das Auslösesignal nur freigegeben, wenn das Eingangssignal...
  • Seite 420 Kennlinie. Dieser Parameter ist nur zur Zeitkoordination von Leistungsschaltern mit Wiedereinschaltautomatik erforder- lich. Bei allen anderen Applikationen empfiehlt Siemens, den Voreinstellwert von 0 s beizubehalten. HINWEIS Wenn der eingestellte Wert kleiner ist als der kleinstmögliche Wert für die Verzögerungszeit der abhän- gigen Kennlinie, dann hat der Parameter keinen Einfluss auf die Verzögerungszeit.
  • Seite 421 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.7 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde Parameter: Kennlinientyp • Voreinstellung (_:4891:130) Kennlinientyp = IEC normal abhängig Das Gerät bietet alle üblichen abhängigen Kennlinien nach IEC und ANSI an. Wählen Sie den für Ihre Anwen- dung erforderlichen Kennlinientyp aus. Parameter: Zeitmultiplikator •...
  • Seite 422 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.7 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde Information Datenklasse (Typ) _:4891:300 AMZ 1:Richtung _:4891:56 AMZ 1:Auslöseverz. abgelauf. _:4891:57 AMZ 1:Auslösung SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 423 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.7 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde Stufe mit abhängiger, logarithmisch-inverser Kennlinie 6.7.7 6.7.7.1 Beschreibung Logik der Stufe [lo_diloin, 4, de_DE] Bild 6-74 Logikdiagramm des Gerichteten logarithmischen abhängigen Überstromzeitschutzes, Erde Abgesehen von der Auslösekennlinie ist diese Stufe mit der Stufe Abhängiger Überstromzeitschutz – Erwei- tert identisch (siehe Kapitel 6.7.6.1 Beschreibung).
  • Seite 424 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.7 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde Auslösekennlinie Bei Anregung der Funktion wird die logarithmische abhängige Kennlinie abgearbeitet. Für jeden Eingangs- wert, der über 95 % des Anregewertes liegt, wird ein Zeitwert T berechnet. Ein Integrator akkumuliert den Ausl Wert 1/T .
  • Seite 425 Empfohlener Einstellwert (_:115) Zusatzverzögerung = 0 s Sie können zusätzlich eine stromunabhängige Verzögerungszeit einstellen. Diese Zusatzverzögerung ist für Sonderapplikationen vorgesehen. Siemens empfiehlt, diese Zeit auf 0 s einzustellen, damit sie keinen Einfluss nimmt. SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 426 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.7 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde 6.7.7.3 Parameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Allgemein • Log.-invers #:Modus • • Test • Log.-invers #:Blk. Ausl. & nein nein Fehleraufz. • • _:119 Log.-invers #:Richtungs- vorwärts vorwärts sinn • rückwärts • Log.-invers #:Messver- Grundschwingung Grundschwin-...
  • Seite 427 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.7 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung DP: AWE-Zyklus 1 • _:29 Log.-invers #:Einfluss nein nein AWE Zyklus 1 • • _:36 Log.-invers #:Blockie- nein nein rung der Stufe • _:14 Log.-invers #:Schwell- 1 A @ 100 Inenn 0,030 A bis 40,000 A 1,200 A wert 5 A @ 100 Inenn 0,15 A bis 200,00 A...
  • Seite 428 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.7 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:17 Log.-invers #:Schwell- 1 A @ 100 Inenn 0,030 A bis 40,000 A 1,200 A wert 5 A @ 100 Inenn 0,15 A bis 200,00 A 6,00 A 1 A @ 50 Inenn 0,030 A bis 40,000 A 1,200 A...
  • Seite 429 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.7 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde Information Datenklasse (Typ) _:62 Log.-invers #:Dy.Par.AWE-Zyk.1ak _:63 Log.-invers #:Dy.Par.AWE-Zyk.2ak _:64 Log.-invers #:Dy.Par.AWE-Zyk.3ak _:65 Log.-invers #:Dy.Pa.AWE Zyk.>3akt. _:66 Log.-invers #:Dyn.Par.Kalt.-Ein.akt. _:67 Log.-invers #:Dyn.Par. BE aktiv _:68 Log.-invers #:Dyn. Par. blk. Anreg. _:55 Log.-invers #:Anregung _:300 Log.-invers #:Richtung _:56...
  • Seite 430 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.7 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde Stufe mit logarithmisch inverser Kennlinie mit Knickpunkt 6.7.8 6.7.8.1 Beschreibung Logik der Stufe [lo_dilokn, 4, de_DE] Bild 6-76 Logikdiagramm des Logarithmischen abhängigen Überstromzeitschutzes mit Kniepunkt, Erde Abgesehen von der Auslösekennlinie ist dieser Stufentyp mit der Stufe Abhängiger Überstromzeitschutz – Erweitert fast identisch (siehe Kapitel 6.7.6.1 Beschreibung).
  • Seite 431 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.7 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde Auslösekennlinie Bei Anregung der Funktion wird die logarithmische abhängige Kennlinie abgearbeitet. Für jeden Eingangs- wert, der über dem Schwellwert (95 % des Anregewertes) liegt, wird ein Zeitwert T berechnet. Ein Integ- Ausl rator akkumuliert den Wert 1/T .
  • Seite 432 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.7 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde Mit dem Parameter Schwellwert können Sie entsprechend der jeweiligen Applikation den Anregewert der Stufe anpassen. Parameter: Zeitmultiplikator • Voreinstellwert (_:6) Zeitmultiplikator = 0,2 Mit dem Parameter Zeitmultiplikator können Sie die Auslösekennlinie in der Zeitrichtung verschieben. Allgemein gültige Hinweise können nicht gegeben werden.
  • Seite 433 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.7 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:106 Log.inv. KP #:Freig.über nein nein Eingangssignal • • _:10 Log.inv. KP #:Blk. bei nein Messspg.ausfall • • _:27 Log.inv. KP #:Blk. b. nein nein Einschaltstromerk. • •...
  • Seite 434 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.7 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde Information Datenklasse (Typ) _:300 Log.inv. KP #:Richtung _:56 Log.inv. KP #:Auslöseverz. abgelauf. _:57 Log.inv. KP #:Auslösung SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 435 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.7 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde Stufe mit benutzerdefinierter Kennlinie 6.7.9 6.7.9.1 Beschreibung Logik der Stufe [lo_dirusr, 2, de_DE] Bild 6-78 Logikdiagramm der Stufe Gerichteter Überstromzeitschutz mit benutzerdefinierter Kennlinie, Erde Diese Stufe ist wie die Stufe Abhängiger Überstromzeitschutz – Erweitert aufgebaut (siehe Kapitel 6.7.6.1 Beschreibung).
  • Seite 436 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.7 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde Benutzerdefinierte Kennlinie Bei der gerichteten, benutzerdefinierten Kennlinie können Sie die Auslösekennlinie punktweise über bis zu 30 Wertpaare von Strom und Zeit definieren. Das Gerät berechnet daraus die Kennlinie durch lineare Interpo- lation. Wahlweise können Sie zusätzlich eine Rückfallkennlinie definieren. Anrege- und Rückfallverhalten bei benutzerdefinierten Kennlinien Wenn die Eingangsgröße das 1,1-Fache des Schwellwertes überschreitet, wird die Kennlinie abgearbeitet.
  • Seite 437 Zeit-Wertepaar ein. Die Einstellung richtet sich nach der Kennlinie, die Sie realisieren wollen. Stellen Sie den Stromwert als ein Vielfaches des Schwellwertes ein. Siemens empfiehlt, den Parameter Schwellwert auf 1,00 einzustellen, um eine einfache Relation zu erhalten. Wenn Sie dann die Kennlinie verschieben wollen, so können Sie die Einstellung des Schwellwertes nachträglich verändern.
  • Seite 438 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.7 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde 6.7.9.3 Parameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Allgemein • Benutzerkl. #:Modus • • Test • Benutzerkl. #:Blk. Ausl. & nein nein Fehleraufz. • • _:113 Benutzerkl. #:Richtungs- vorwärts vorwärts sinn • rückwärts • Benutzerkl.
  • Seite 439 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.7 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:14 Benutzerkl. #:Schwell- 1 A @ 100 Inenn 0,030 A bis 40,000 A 1,200 A wert 5 A @ 100 Inenn 0,15 A bis 200,00 A 6,00 A 1 A @ 50 Inenn 0,030 A bis 40,000 A 1,200 A...
  • Seite 440 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.7 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung DP:Kaltlast-Ein.erk • _:33 Benutzerkl. #:Einfl. bei nein nein Kaltlast-Einsch. • • _:40 Benutzerkl. #:Blockie- nein nein rung der Stufe • _:18 Benutzerkl. #:Schwell- 1 A @ 100 Inenn 0,030 A bis 40,000 A 1,200 A wert 5 A @ 100 Inenn 0,15 A bis 200,00 A...
  • Seite 441 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.7 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde Information Datenklasse (Typ) _:55 Benutzerkl. #:Anregung _:300 Benutzerkl. #:Richtung _:56 Benutzerkl. #:Auslöseverz. abgelauf. _:57 Benutzerkl. #:Auslösung Einfluss anderer Funktionen über die dynamischen Parameter 6.7.10 In den Kapiteln 6.5.8.1 Beschreibung 6.5.8.2 Anwendungs- und Einstellhinweise (Erweitert-Stufe) wird der Einfluss anderer Funktionen über die dynamischen Parameter beschrieben.
  • Seite 442 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.8 Einschaltstrom- und 2. Harmonische Erkennung Einschaltstrom- und 2. Harmonische Erkennung Einschaltstromerkennung 6.8.1 6.8.1.1 Funktionsübersicht Die Funktion Einschaltstromerkennung • Erkennt einen Einschaltvorgang an Transformatoren • Erzeugt ein Blockiersignal für Schutzfunktionen, die das Schutzobjekt Transformator schützen oder für Schutzfunktionen, die durch Einschaltvorgänge von Transformatoren unerwünscht beeinflusst werden •...
  • Seite 443 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.8 Einschaltstrom- und 2. Harmonische Erkennung [lo_inru_02, 3, de_DE] Bild 6-81 Grundstruktur der Einschaltstromerkennung Harmonische Analyse Bei diesem Messverfahren wird für jeden der Leiterströme I und I der Anteil der 2. Harmonischen und der Grundschwingung (1. Harmonische) ermittelt und daraus der Quotient I gebildet.
  • Seite 444 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.8 Einschaltstrom- und 2. Harmonische Erkennung [lo_inrush_10, 1, de_DE] Bild 6-82 Logik der Funktion Harmonische Analyse (T = 1 Periode) CWA-Verfahren (Current Wave shape Analysis = Stromkurvenformanalyse) Das CWA-Verfahren führt eine Kurvenformanalyse der Leiterströme IL1, IL2 und IL3 durch. Wenn alle 3 Leiterströme zum gleichen Zeitpunkt flache Bereiche aufweisen, wird das Signal Einschaltstromerkennung abgesetzt.
  • Seite 445 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.8 Einschaltstrom- und 2. Harmonische Erkennung [lo_inrush_05, 1, de_DE] Bild 6-84 Logik der Funktion CWA-Verfahren (T = 1 Periode) Logik der Einschaltstromerkennung Das nachfolgende Logikdiagramm zeigt die Verknüpfung der beiden Messverfahren Harmonische Analyse und CWA-Verfahren. Die Crossblock-Funktion beeinflusst das Verfahren Harmonische Analyse. Wenn Sie den Parameter Cross- Blockierung auf ja gestellt haben, erhalten Sie bei Schwellwertüberschreitung eines Leiterstroms eine Blockiermeldung für alle 3 Leiterströme und den gemessenen oder berechneten Nullstrom (I ).
  • Seite 446 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.8 Einschaltstrom- und 2. Harmonische Erkennung [lo_inrush_12, 2, de_DE] Bild 6-85 Logikdiagramm der Einschaltstromerkennung 6.8.1.4 Anwendungs- und Einstellhinweise Parameter: Betriebsgrenze Imax • Empfohlener Einstellwert (_:106) Betriebsgrenze Imax = 7,5 A Mit dem Parameter Betriebsgrenze Imax legen Sie fest, bei welchem Strom die Einschaltstromer- kennung intern blockiert wird.
  • Seite 447 Beschreibung Verfahren Harmonische Analyse aktiviert. Verfahren Harmonische Analyse deaktiviert nein HINWEIS Beachten Sie, dass mindestens ein Verfahren aktiviert sein muss. Siemens empfiehlt, die empfohlenen Einstellwerte beizubehalten. Parameter: Anteil 2. Harmonische • Empfohlener Einstellwert (_:102) Anteil 2. Harmonische = 15 % Mit dem Parameter Anteil 2.
  • Seite 448 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.8 Einschaltstrom- und 2. Harmonische Erkennung Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:106 Einschaltstr.erk.:Betriebs 1 A @ 100 Inenn 0,030 A bis 35,000 A 7,500 A grenze Imax 5 A @ 100 Inenn 0,15 A bis 175,00 A 37,50 A 1 A @ 50 Inenn 0,030 A bis 35,000 A...
  • Seite 449 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.8 Einschaltstrom- und 2. Harmonische Erkennung Folgende Schutzfunktionen werten das Blockiersignal aus: • Überstromzeitschutz, Erde • Gerichtete empfindliche Erdschlusserfassung • Ungerichtete empfindliche Erdschlusserfassung 6.8.2.2 Struktur der Funktion Die Funktion 2. Harmonische Erkennung Erde ist keine eigene Schutzfunktion. Sie sendet bei einem Einschaltvorgang eines Transformators ein Blockiersignal an andere Schutzfunktionen.
  • Seite 450 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.8 Einschaltstrom- und 2. Harmonische Erkennung HINWEIS Wenn der Erdstrom im Falle eines empfindlichen Wandlers gemessen wird und der gemessene Wert die Sättigungsschwelle von 1,6 ⋅ IN überschreitet, wird auf den berechneten 3I0 Wert umgeschaltet. [lo_harmon-analyse, 1, de_DE] Bild 6-87 Logik der Funktion Harmonische Analyse 6.8.2.4...
  • Seite 451 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.8 Einschaltstrom- und 2. Harmonische Erkennung Information Datenklasse (Typ) _:51 2.Harm. Erk. E:Modus (steuerbar) _:54 2.Harm. Erk. E:Nicht wirksam _:52 2.Harm. Erk. E:Zustand _:53 2.Harm. Erk. E:Bereitschaft _:55 2.Harm. Erk. E:Anregung 6.8.3 2. Harmonische Erkennung 1-phasig 6.8.3.1 Funktionsübersicht Die Funktion 2.
  • Seite 452 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.8 Einschaltstrom- und 2. Harmonische Erkennung 6.8.3.3 Funktionsbeschreibung Logik [lo_2harm_detec_1ph, 2, de_DE] Bild 6-88 Logik der 2. Harmonischen Erkennung 1-phasig Harmonische Analyse Bei diesem Messverfahren wird für den 1-phasigen Strom der Anteil der 2. Harmonischen und der Grund- schwingung (1.
  • Seite 453 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.8 Einschaltstrom- und 2. Harmonische Erkennung [lo_harmon-analyse_1ph, 1, de_DE] Bild 6-89 Logik der Funktion Harmonische Analyse 6.8.3.4 Anwendungs- und Einstellhinweise Parameter: Anteil 2. Harmonische • Voreinstellwert (_:102) Anteil 2. Harmonische = 15 % Mit dem Parameter Anteil 2. Harmonische legen Sie fest, bei welchem prozentualen Anteil der 2. Harmonischen die Einschaltstromerkennung intern blockiert wird.
  • Seite 454 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.9 Hochstrom-Schnellabschaltung Hochstrom-Schnellabschaltung Funktionsübersicht 6.9.1 Die Funktion Hochstrom-Schnellabschaltung (ANSI 50) hat folgende Aufgaben: • Unverzögertes Abschalten beim Zuschalten auf einen vorhandenen Fehler, z. B. im Fall eines eingelegten Erdungsschalters. • Unverzögertes Abschalten hoher Ströme oberhalb der höchsten Überstromzeitschutz-Stufe. •...
  • Seite 455 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.9 Hochstrom-Schnellabschaltung Standard-Freigabeverfahren 6.9.3 Logik [lo_hlore3, 3, de_DE] Bild 6-91 Logikdiagramm der Hochstrom-Schnellabschaltung mit Standard-Freigabeverfahren Aktivierung Mit dem Parameter Aktivierung stellen Sie ein, unter welchen Bedingungen die Stufe freigegeben ist. • bei LS-Zuschaltung Bei diesem Verfahren ist die Stufe nur freigegeben, wenn eine Zuschaltung des Leistungsschalters bevor steht (der LS offen ist), der Leistungsschalter gerade zugeschaltet wird oder das binäre Eingangssignal >Freigabe aktiv ist.
  • Seite 456 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.9 Hochstrom-Schnellabschaltung • nur über Binärsignal Die Stufe wird nur freigegeben, wenn das binäre Eingangssignal >Freigabe aktiv ist. Messverfahren, Schwellwert Die Stufe arbeitet mit 2 unterschiedlichen Messverfahren. • Messung der Grundschwingung: Dieses Messverfahren verarbeitet die Abtastwerte der Ströme und filtert numerisch die Grundschwingung heraus.
  • Seite 457 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.9 Hochstrom-Schnellabschaltung [fo_glchzv, 1, de_DE] Der maximal durchfließende 3-phasige Kurzschlussstrom I" ist (bei einer Quellspannung von 1,1·U [fo_glchik, 1, de_DE] Mit einem Sicherheitsfaktor von 10 % ergibt sich folgender Einstellwert: Schwellwert (primär) = 1,1 ⋅ 1360 A = 1496 A Bei Kurzschlussströmen über 1496 A (primär) liegt ein Kurzschluss auf der zu schützenden Leitung vor.
  • Seite 458 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.9 Hochstrom-Schnellabschaltung Logik [lo_hinre3, 2, de_DE] Bild 6-92 Logikdiagramm der Hochstrom-Schnellabschaltung mit Freigabeverfahren über Wirkschnitt- stelle Freigabe Die Freigabe der Stufe (das interne Signal Freigabe liegt an) erfolgt unter einer der folgenden Bedingungen (weitere Informationen hierzu finden Sie in Prozessmonitor): •...
  • Seite 459 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.9 Hochstrom-Schnellabschaltung Messverfahren, Schwellwert Die Stufe arbeitet mit 2 unterschiedlichen Messverfahren: • Messung der Grundschwingung: Dieses Messverfahren verarbeitet die Abtastwerte der Ströme und filtert numerisch die Grundschwingung heraus. Damit wird ein Gleichanteil eliminiert. Der Grundschwingungs-Effektivwert wird mit dem einge- stellten Schwellwert verglichen.
  • Seite 460 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.9 Hochstrom-Schnellabschaltung Informationen 6.9.8 Information Datenklasse (Typ) Sammelmeldung _:4501:55 Sammelmeldung:Anregung _:4501:57 Sammelmeldung:Auslösung _:4501:52 Sammelmeldung:Zustand _:4501:53 Sammelmeldung:Bereitschaft Standard 1 _:3901:500 Standard 1:>Freigabe _:3901:81 Standard 1:>Blockierung Stufe _:3901:51 Standard 1:Modus (steuerbar) _:3901:54 Standard 1:Nicht wirksam _:3901:52 Standard 1:Zustand _:3901:53 Standard 1:Bereitschaft _:3901:300...
  • Seite 461 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.10 Überstromzeitschutz, 1-phasig 6.10 Überstromzeitschutz, 1-phasig Funktionsübersicht 6.10.1 Die Funktion Überstromzeitschutz, 1-phasig (ANSI 50N/51N): • Erkennt und überwacht den Strom, der in einer Sternpunkt-Erdung eines Transformators gemessen wird. • Kann als empfindlicher Kesselschutz betrieben werden • Erkennt und überwacht den kreisenden Strom zwischen den Sternpunkten zweier Kondensatorbänke •...
  • Seite 462 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.10 Überstromzeitschutz, 1-phasig [dw_ocp_1pa, 4, de_DE] Bild 6-93 Struktur/Einbettung der Funktion Überstromzeitschutz, 1-phasig – Erweitert [dw_ocp_1pb, 3, de_DE] Bild 6-94 Struktur/Einbettung der Funktion Überstromzeitschutz, 1-phasig – Basis Wenn das Gerät mit der Funktion Einschaltstromerkennung ausgerüstet ist, so lassen sich die Stufen gegen die Ausgabe der Auslösemeldung aufgrund von Transformator-Einschaltströmen stabilisieren.
  • Seite 463 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.10 Überstromzeitschutz, 1-phasig Stufe mit unabhängiger Kennlinie, UMZ 6.10.3 6.10.3.1 Beschreibung Logik einer Stufe [lo_inv_ocp, 3, de_DE] Bild 6-95 Logikdiagramm des Unabhängigen Überstromzeitschutzes, 1-phasig Messverfahren Mit dem Parameter Messverfahren legen Sie fest, ob die Stufe mit der Grundschwingung oder dem berechneten Effektivwert arbeitet.
  • Seite 464 Beschreibung Wenn Oberschwingungen oder transiente Stromspitzen unterdrückt werden Grundschwingung sollen, wählen Sie dieses Messverfahren. Siemens empfiehlt, dieses Verfahren als Standardverfahren zu verwenden. Wenn Oberschwingungen durch die Stufe zu berücksichtigen sind (z.B. Effektivwert an Kondensatorbänken), wählen Sie dieses Messverfahren. Berücksichtigen Sie, dass im Sekundärkreis vorhandene aperiodische Gleichstromanteile gemessen werden und eine Überfunktion bewirken können.
  • Seite 465 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.10 Überstromzeitschutz, 1-phasig Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:12661:27 UMZ 1:Blk. b. nein nein Einschaltstromerk. • • _:12661:102 UMZ 1:Blk. b. Erk. d. 2. nein nein Harm. 1ph • • _:12661:8 UMZ 1:Messverfahren Grundschwingung Grundschwin- gung •...
  • Seite 466 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.10 Überstromzeitschutz, 1-phasig Stufe mit abhängiger Kennlinie, AMZ 6.10.4 6.10.4.1 Beschreibung Logik der Stufe [lo_def_ocp, 3, de_DE] Bild 6-96 Logikdiagramm des Abhängigen Überstromzeitschutzes, 1-phasig Anrege- und Rückfallverhalten der abhängigen Kennlinie nach IEC und ANSI Wenn die Eingangsgröße das 1,1-fache des Schwellwertes überschreitet, wird die abhängige Kennlinie abgear- beitet.
  • Seite 467 Beschreibung Wenn Oberschwingungen oder transiente Stromspitzen unterdrückt werden Grundschwingung sollen, wählen Sie dieses Messverfahren. Siemens empfiehlt, dieses Verfahren als Standardverfahren zu verwenden. Wenn Oberschwingungen durch die Stufe zu berücksichtigen sind (z.B. Effektivwert an Kondensatorbänken), wählen Sie dieses Messverfahren. Berücksichtigen Sie, dass im Sekundärkreis vorhandene aperiodische Gleichstromanteile gemessen werden und eine Überfunktion bewirken können.
  • Seite 468 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.10 Überstromzeitschutz, 1-phasig Das Gerät bietet alle üblichen abhängigen Kennlinien nach IEC und ANSI an. Wählen Sie den für Ihre jeweilige Anwendung erforderlichen Parameter Kennlinientyp aus. Parameter: Schwellwert • Voreinstellwert (_:12691:3) Schwellwert = 1,200 A Stellen Sie die Parameter Schwellwert und Kennlinientyp für die spezifische Anwendung ein. Beachten Sie, dass zwischen Anregewert und Schwellwert eine Sicherheitsmarge eingearbeitet ist.
  • Seite 469 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.10 Überstromzeitschutz, 1-phasig Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:12691:108 AMZ 1:Kennlinientyp ANSI langzeit invers IEC normal invers • ANSI Kurzzeit Invers • ANSI extrem invers • ANSI stark invers • ANSI normal invers • ANSI mäßig invers •...
  • Seite 470 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.10 Überstromzeitschutz, 1-phasig Stufe mit abhängiger, logarithmisch-inverser Kennlinie 6.10.5 6.10.5.1 Beschreibung Logik der Stufe [lo_ocp 1phase logarithmic, 3, de_DE] Bild 6-97 Logikdiagramm des logarithmischen abhängigen Überstromzeitschutzes, 1-phasig Abgesehen von der Auslösekennlinie ist diese Stufe mit der Stufe Abhängiger Überstromzeitschutz identisch (siehe Kapitel 6.10.4.1 Beschreibung Das vorliegende Kapitel geht nur auf die Ausprägung der Auslösekennlinie ein.
  • Seite 471 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.10 Überstromzeitschutz, 1-phasig Auslösekennlinie Bei Anregung der Funktion wird die logarithmische abhängige Kennlinie abgearbeitet. Für jeden Eingangs- wert, der über 95 % des Anregewertes liegt, wird ein Zeitwert T berechnet. Ein Integrator akkumuliert den Ausl Wert 1/T .
  • Seite 472 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.10 Überstromzeitschutz, 1-phasig 6.10.5.2 Anwendungs- und Einstellhinweise Dieser Stufentyp ist bis auf die Auslösekennlinie identisch mit dem Typ Erdkurzschlussschutz mit stromabhän- giger Verzögerung nach IEC und ANSI (siehe Kapitel 6.10.4.1 Beschreibung Das vorliegende Kapitel geht nur auf die Ausprägung der Auslösekennlinie ein. Informationen zu weiteren Funktionalitäten finden Sie im Kapitel 6.10.4.2 Anwendungs- und Einstellhinweise Wahl des Stufentyps...
  • Seite 473 • Voreinstellwert (_:115) Zusatzverzögerung = 0 s Mit dem Parameter Zusatzverzögerung stellen Sie eine zusätzliche stromunabhängige Verzögerungszeit ein. Diese Zusatzverzögerung ist für Sonderapplikationen vorgesehen. Siemens empfiehlt, diese Zeit auf 0 s einzustellen, damit sie keinen Einfluss nimmt. 6.10.5.3 Parameter Adr.
  • Seite 474 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.10 Überstromzeitschutz, 1-phasig Information Datenklasse (Typ) _:56 Log.-invers #:Auslöseverz. abgelauf. _:57 Log.-invers #:Auslösung Stufe mit benutzerdefinierter Kennlinie 6.10.6 Beschreibung 6.10.6.1 Die Stufe Überstromzeitschutz mit benutzerdefinierter Kennlinie ist nur im Funktionstyp Erweitert verfügbar. Diese Stufe ist identisch aufgebaut zur Stufe mit stromabhängiger Kennlinie. Der einzige Unterschied besteht darin, dass Sie die Kennlinie frei definieren können.
  • Seite 475 Zeit-Wertepaar ein. Die Einstellung richtet sich nach der Kennlinie, die Sie realisieren wollen. Stellen Sie den Stromwert als ein Vielfaches des Schwellwertes ein. Siemens empfiehlt, den Parameter Schwellwert auf 1,00 einzustellen, um eine einfache Relation zu erhalten. Wenn Sie dann die Kennlinie verschieben wollen, so können Sie die Einstellung des Schwellwertes nachträglich verändern.
  • Seite 476 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.10 Überstromzeitschutz, 1-phasig Stellen Sie den Stromwert als ein Vielfaches des Schwellwertes ein. Siemens empfiehlt, den Parameter Schwellwert auf 1,00 einzustellen, um eine einfache Relation zu erhalten. Wenn Sie dann die Kennlinie verschieben wollen, so können Sie die Einstellung des Schwellwertes nachträglich verändern.
  • Seite 477 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.10 Überstromzeitschutz, 1-phasig Schnellstufe 6.10.7 6.10.7.1 Beschreibung Logik einer Stufe Die Schnellstufe ist nur im Funktionstyp Erweitert verfügbar. [lo_ocp_1phs, 3, de_DE] Bild 6-100 Logikdiagramm der Schnellstufe, 1-phasig Messverfahren, Anregung und Rückfallverhalten der Schnellstufe Diese Stufe bewertet die ungefilterten Messgrößen. Somit sind sehr kurze Reaktionszeiten möglich. Wenn die Absolutwerte von 2 aufeinanderfolgenden Abtastwerten der letzten halben Periode den Schwellwert überschreiten, regt die Stufe an.
  • Seite 478 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.10 Überstromzeitschutz, 1-phasig Parameter: Rückfallverhältnis • Empfohlener Einstellwert (_:4) Rückfallverhältnis = 0,90 Der empfohlene Einstellwert von 0,90 ist für viele Anwendungen ausreichend. Für hochgenaue Messungen kann das Rückfallverhältnis verkleinert werden. Wenn Sie mit stark schwankenden Messgrößen an der Anregeschwelle rechnen, können Sie das Rückfallverhältnis vergrößern.
  • Seite 479 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.10 Überstromzeitschutz, 1-phasig Mit dem Parameter Blk. b. Erk. d. 2. Harm. 1ph legen Sie fest, ob die Auslösemeldung der Stufe blockiert werden soll, wenn die erkannte 2. Harmonische des 1-phasigen Stroms einen Schwellwert über- schreitet. Bei Blockierung und erfüllten Anregebedingungen regt die Stufe an. Der Start der Verzögerungszeit und die Auslösemeldung werden blockiert.
  • Seite 480 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.10 Überstromzeitschutz, 1-phasig Parameterwert Beschreibung Die Transformator-Einschaltstromerkennung beeinflusst die Stufe nicht. nein Wählen Sie diese Einstellung in den folgenden Fällen: • Wenn das Gerät nicht an Transformatoren eingesetzt wird. • Wenn das Gerät an Transformatoren zum Einsatz kommt und der Schwellwert der Stufe oberhalb des maximalen Transformator- Einschaltstroms eingestellt ist.
  • Seite 481 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.10 Überstromzeitschutz, 1-phasig [dw_himpef, 2, de_DE] Bild 6-102 Erdfehler-Differentialschutz nach dem Hochimpedanzprinzip Funktion des Hochimpedanzprinzips Das Hochimpedanzprinzip wird am Beispiel einer geerdeten Transformatorwicklung erläutert. Im Normalzustand fließen keine Nullströme, d.h., im Trafosternpunkt ist I = 0 und in den Leitern = 0.
  • Seite 482 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.10 Überstromzeitschutz, 1-phasig Hochimpedanz Erdfehler-Differentialschutz mit einem SIPROTEC 5-Gerät Verwenden Sie für den Hochimpedanz Erdfehler-Differentialschutz den I4-Messeingang des SIPROTEC 5- Gerätes. Dieser Eingang ist für diese Anwendung als empfindlicher Messeingang auszuführen. Da dies ein Stromeingang ist, wird statt der Spannung am Widerstand R der Strom durch diesen Widerstand erfasst. Bild 6-104 zeigt das Anschlussschema.
  • Seite 483 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.10 Überstromzeitschutz, 1-phasig Sekundärer Nennstrom des Stromwandlers nenn Nennüberstromfaktor Nennstrom, Nennleistung und Überstromfaktor sind auf dem Typenschild des Wandlers angegeben. BEISPIEL Stromwandler mit folgenden Angaben auf dem Typenschild: 800/5; 5P10; 30 VA Aus diesen Angaben können Sie folgende Wandlerdaten ablesen: = 5 A (aus 800/5) nenn = 10 (aus 5P10)
  • Seite 484 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.10 Überstromzeitschutz, 1-phasig [dw_vebhdi, 2, de_DE] Bild 6-105 Vereinfachtes Ersatzschaltbild einer Anordnung für Hochimpedanz Erdfehler-Differentialschutz Die Spannung an R ist dann · (2R Eine weitere Annahme ist, dass der Anregewert des SIPROTEC 5-Gerätes der halben Kniepunktspannung der Stromwandler entspricht.
  • Seite 485 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.10 Überstromzeitschutz, 1-phasig [fo_berecr, 1, de_DE] BEISPIEL Für den 5-A-Wandler wie oben Gewünschter Anregewert I = 0,1 A (entspricht 16 A primär) [fo_ber5aw, 1, de_DE] Für den 1-A-Wandler wie oben Gewünschter Anregewert I = 0,05 A (entspricht 40 A primär) [fo_ber1aw, 1, de_DE] Der Vorwiderstand R muss für eine minimale Dauerbelastung P ausgelegt sein.
  • Seite 486 Sicherheitsgründen nicht überschreiten. Wenn aus Leistungsgründen mehrere Varistoren parallel geschaltet werden müssen, bevorzugen Sie Typen mit flacher Kennlinie, um eine unsymmetrische Belastung zu vermeiden. Siemens empfiehlt deshalb die folgenden Typen der Fa. METROSIL: 600A/S1/S256 (k = 450, β = 0,25) 600A/S1/S1088 (k = 900, β...
  • Seite 487 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.10 Überstromzeitschutz, 1-phasig Für den Kesselschutz wird ein empfindlicher 1-phasiger Strommesseingang benutzt. [dw_prkess, 2, de_DE] Bild 6-107 Kesselschutz-Prinzip 6.10.10.2 Anwendungs- und Einstellhinweise Voraussetzung für die Anwendung als Kesselschutz ist, dass ein empfindlicher Eingangsübertrager am Geräte- eingang I4 zur Verfügung steht. Wenn Sie die Messstelle I 1-ph mit der Funktionsgruppe Spannung-Strom 1-phasig verbinden, arbeitet die Funktion Überstromzeitschutz, 1-phasig mit dem am Eingang I4 angeschlossenen 1-phasigen Strom.
  • Seite 488 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung Funktionsübersicht 6.11.1 Zur Erdschlusserfassung werden 2 Funktionen angeboten: eine gerichtete und eine ungerichtete Erdschlusser- fassung. Die Gerichtete empfindliche Erdschlusserfassung (ANSI 67Ns) dient: • Zur gerichteten Erfassung stehender Erdschlüsse in isolierten oder gelöschten Netzen •...
  • Seite 489 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung [dw_str_GFP, 6, de_DE] Bild 6-108 Struktur/Einbettung der gerichteten Funktion in Schutzfunktionsgruppen Ungerichtete empfindliche Erdschlusserfassung Die Funktion Ungerichtete empfindliche Erdschlusserfassung kann auch in Schutzfunktionsgruppen verwendet werden, die nur das Nullsystem (3I0) zur Verfügung stellen. Die Funktion ist werkseitig mit einer ungerichteten 3I0>-Stufe vorkonfiguriert.
  • Seite 490 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung [dw_SGFP_u4, 5, de_DE] Bild 6-109 Struktur/Einbettung der ungerichteten Funktion in Schutzfunktionsgruppen SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 491 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung Allgemeine Funktionalität 6.11.3 6.11.3.1 Beschreibung Logik [lo_gfp_ger, 8, de_DE] Bild 6-110 Logikdiagramm der stufenübergreifenden Funktionalität bei der gerichteten Funktion [lo_gfp_non, 6, de_DE] Bild 6-111 Logikdiagramm der stufenübergreifenden Funktionalität bei der ungerichteten Funktion SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 492 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung Betriebsmesswert φ(I,U) Der Funktionsblock berechnet den Winkel zwischen IN und U0 und stellt den Winkel als Funktionsmesswert Phi(I,U) zur Verfügung. [dw_ph_I_N_U0, 1, de_DE] Bild 6-112 Vorzeichendefinition des Messwertes Topologiefestlegung Der Parameter Netztopologie wird nur in der Stufe gerichteter Erdschlusswischer verwendet. Mit diesem Parameter wird die Verarbeitung eines betrieblichen 3I0 im Algorithmus der Stufe gerichteter Erdschlusswischer aufgenommen.
  • Seite 493 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung [dw_erdwdl, 1, de_DE] Bild 6-113 Korrektur der Übertragungskennlinie eines Kabelumbauwandlers Erdschlussmeldung, Stabilisierung beim intermittierenden Erdschluss Über die Meldung Erdschluss wird der Erdschluss angezeigt und der Erdschlussmeldepuffer verwaltet (siehe Erdschlussmeldepuffer, Seite 493). Zur Erzeugung der Meldung wird auf die entsprechenden Informati- onen der verwendeten Stufen zurückgegriffen.
  • Seite 494 Meldung: Erdschluss Um den Erdschluss und dessen Richtung über Protokoll zu melden, empfiehlt Siemens, die Meldung (_:2311:302) Erdschluss zu verwenden. Zum einen enthält diese Meldung die Richtungsinformation, unabhängig von der parametrierten Arbeitsrichtung einer Stufe. Zum anderen ist diese Meldung gegen eine Meldungsflut beim intermittierenden Erdschluss stabilisiert.
  • Seite 495 Mit dem Parameter Abklingzeit U0 legen Sie das Zeitfenster für die Erkennung einer Fehlerlöschung fest. Wenn U0 innerhalb dieser Zeit kontinuierlich fällt, wird eine Fehlerlöschung erkannt und die Meldung Fehlerlösch. erkannt ausgegeben. Siemens empfiehlt, die Voreinstellung zu verwenden. Parameter: Rückfallverzögerung •...
  • Seite 496 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung Topologiefestlegung Beschreibung Das Gerät wird in einem vermaschten Netz oder einem geschlossenen Ring/vermascht Abzweigring eingesetzt. Das Gerät wird in einer Stichleitung mit einer Sterntopologie eingesetzt. radial Diese Einstellung muss auch ausgewählt werden, wenn Parallelabzweige geschlossene Ringe sind, solange der eigene Abzweig eine Stichleitung ist.
  • Seite 497 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung 6.11.3.4 Informationen Gerichtete empfindliche Erdfehlererfassung Information Datenklasse (Typ) Allgemein _:2311:302 Allgemein:Erdschluss _:2311:303 Allgemein:Fehlerlösch. erkannt _:2311:309 Allgemein:Position Messfenster _:2311:301 Allgemein:Phi(I,U) _:2311:306 Allgemein:IN _:2311:307 Allgemein:U0 _:2311:311 Allgemein:IN wirk _:2311:312 Allgemein:IN blind _:2311:52 Allgemein:Zustand _:2311:53 Allgemein:Bereitschaft Ungerichtete Erdschlusserfassung Information Datenklasse...
  • Seite 498 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung Gerichtete 3I0-Stufe mit Messung von cos φ oder sin φ 6.11.4 6.11.4.1 Beschreibung Logik [lo_gfp_3i0_stufe, 4, de_DE] Bild 6-115 Logikdiagramm zur Stufensteuerung SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 499 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung [lo_gfp_3i0f, 5, de_DE] Bild 6-116 Logikdiagramm der gerichteten 3I0-Stufe mit cos φ- oder sin φ-Messung Messwert U0, Messverfahren Gemäß der Definitionsgleichung wird die Nullsystemspannung U0 aus den gemessenen Leiter-Erde-Span- nungen U und U berechnet.
  • Seite 500 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung Abhängig von der Einstellung des Parameters Anschlussart der Messstelle I-3ph sowie des verwendeten Stromklemmenblocks ergeben sich neben der allgemeinen Anwendung unterschiedliche Linearitäts- und Einstellbereiche: Anschlussart der Mess- Stromschwelle 3I0/IN Art des zugeordneten Einstellbereich stelle I-3ph physikalischen Eingangs 3I0-Schwellwert...
  • Seite 501 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung tungsbestimmung wird nur gültig, wenn auch der Betrag des Erdstroms 3I0 seinen Schwellwert überschritten hat. Das folgende Bild zeigt ein Beispiel der Richtungsbestimmung im komplexen Zeigerdiagramm für das cos-φ- Richtungsmessverfahren mit einem Korrekturwert der Richtungsgeraden von 0 (Parameter φ Korrektur). Das Beispiel eignet sich für die Erdschlussrichtungserfassung in einem gelöschten Netz, wo die Größe 3I0⋅...
  • Seite 502 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung [dw_phicor, 2, de_DE] Bild 6-118 Drehung der Richtungskennlinien bei cos φ-Messung mit Winkelkorrektur Wenn Sie den Parameter Richtungsmessverfahren auf sin φ und den Parameter φ Korrektur auf 0 einstellen, fällt die Symmetrieachse der Richtungskennlinie mit der 3I0wirk- und U0-Achse zusammen. Da der Anteil des Stromes senkrecht zu der Richtungskennlinie (= Symmetrieachse) maßgebend ist (3I0ger.), wird hier der Strom 3I0blind zur Richtungsbestimmung herangezogen.
  • Seite 503 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung [dw_sin_phi, 4, de_DE] Bild 6-119 Richtungskennlinie bei sin φ-Messung Blockierung der Stufe über Binäreingangssignal Sie können die Stufe von extern oder intern über das Binäreingangssignal >Blockierung Stufe blockieren. Bei einer Blockierung wird die angeregte Stufe zurückgesetzt. Blockierung der Stufe bei Messspannungsausfall Die Stufe kann bei einem Messspannungsausfall blockiert werden.
  • Seite 504 Mit dem Parameter Blk. b. Einschaltstromerk. legen Sie fest, ob während der Erkennung eines Einschaltstroms die Auslösung blockiert wird. Siemens empfiehlt, die Blockierung auszuschalten. Die Grundschwingung der Nullsystemspannung ist ein sicheres Kriterium für den Erdschluss und bleibt von einem Einschaltvorgang unberührt.
  • Seite 505 Effektivwertmessung) dazu, eine Flut von Signalen zu erzeugen und sogar zeitweise falsche Richtungsinformationen. Dies kann durch die Blockierung dieser Stufen bei einem intermittierenden Erdschluss verhindert werden. Wenn das Auftreten intermittierender Erdschlüsse in Ihrem Netz wahrscheinlich ist, empfiehlt Siemens, die Blockierung zu aktivieren. Parameter: Blk.nach Fehlerlöschung •...
  • Seite 506 Empfohlener Einstellwert (_:12601:106) α2 Einschr. Richtungsber. = 2° Mit den Parametern α1 Einschr. Richtungsber. und α2 Einschr. Richtungsber. legen Sie die Winkel für die Begrenzung des Richtungsbereiches fest. Siemens empfiehlt, die Voreinstellung von 2° zu verwenden. In einem gelöschten Netz in Abzweigen mit sehr großem kapazitivem Strom kann es sinnvoll sein, einen etwas größeren Winkel α1 einzustellen, um ein Fehlansprechen aufgrund von Wandler- und Algorithmustoleranzen...
  • Seite 507 Auftreten der Nullsystemspannung mit dem Parameter Richt.-Best. Verzöger. verzögern. Die Dauer des transienten Vorgangs ist bestimmt von den Netzgegebenheiten und der jeweiligen Fehlerausprägung. Wenn Sie keine Kenntnis über eine geeignete Verzögerungszeit haben, empfiehlt Siemens, den Voreinstellwert beizubehalten. Parameter: Auslöseverzögerung •...
  • Seite 508 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:12601:102 3I0> 1 A @ 100 Inenn 0,030 A bis 35,000 A 0,030 A cos/sinφ1:Min.ger.3I0> 5 A @ 100 Inenn 0,15 A bis 175,00 A 0,15 A für Ri.Best. 1 A @ 50 Inenn 0,030 A bis 35,000 A 0,030 A...
  • Seite 509 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung Erdschluss-Richtungsermittlung bewertet. Durch dieses Verfahren wird sowohl eine hohe Empfindlichkeit als auch eine gute Stabilität gegen parasitäre Signale im Nullsystem erreicht. Da auch stehende Erdschlüsse mit dem transienten Aufladevorgang der fehlerfreien Leiter beginnen, werden auch diese Fehler erkannt.
  • Seite 510 Nullsystemstrom über Kabelumbauwandler HINWEIS Wenn der berechnete Nullsystemstrom verwendet wird, müssen die Einstellgrenzwerte des Anregewertes beachtet werden. Siemens empfiehlt, bei gelöschten Netzen Kabelumbauwandler zu verwenden. Die mit hoher Frequenz (8 kHz) abgetasteten Momentanwerte der Nullsystemspannung u0(t) dienen zur Ermittlung des Erdschlusseintritt-Zeitpunktes T0.
  • Seite 511 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung Die mit hoher Frequenz (8 kHz) abgetasteten Momentanwerte der Nullsystemspannung u0(t) und des Erdst- roms 3i0(t) sind die Grundlage für die Richtungsbestimmung. Die Grundschwingungswerte der Nullsystemspannung U0 dienen zur Freigabe des Richtungsergebnisses und der Anregung sowie als Kriterium zur Stabilisierung gegen Schalthandlungen.
  • Seite 512 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung Stabilisierung gegen Schalthandlungen Schaltvorgänge im zu schützenden Netz können zu transienten Signalen im Nullsystem führen. Die Stufe ist gegen eine mögliche Überfunktion durch Schaltvorgänge stabilisiert. Folgende Mechanismen kommen dabei zur Anwendung: • Der Grundschwingungswert der Nullsystemspannung U0 wird normalerweise nur wenig von Schalthand- lungen beeinflusst und ist somit ein gutes Kriterium, um den Erdschluss von einer Schalthandlung zu unterscheiden.
  • Seite 513 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung Auslöselogik [lo_auswis, 4, de_DE] Bild 6-122 Logikdiagramm der Auslöselogik In vielen Anwendungen wird die Erdschlusswischer-Stufe nur zum Melden der Richtung verwendet. In diesem Fall wird die Auslöselogik nicht benötigt und bleibt ausgeschaltet. Sie können die Stufe aber auch dazu verwenden, einen stehenden Erdschluss auszulösen.
  • Seite 514 Erkennen der Fehlerlöschung zurückgesetzt. Damit wird bei kurz eingestellten Auslöseverzögerungen die Möglichkeit einer Überfunktion vermieden. Der Grund einer Überfunktion ist ein langsamer Ausschwing- vorgang im Nullsystem nach der Fehlerlöschung. Siemens empfiehlt, die Voreinstellung beizubehalten, sofern die Stufe zur Auslösung verwendet wird.
  • Seite 515 0 sek Maximale betriebliche U0 = 2,887 V ⋅ 1,2 = 3,464 V In den meisten Fällen sind die betrieblichen Nullsystemspannungen kleiner als 2,500 V. Siemens empfiehlt, den Voreinstellwert von 3,000 V zu verwenden. Parameter: Schwellwert 3I0> für Anr. •...
  • Seite 516 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung Mit dem Parameter Rückfallverzögerung können Sie die Funktion auch zum Schutz gegen intermittie- rende Fehler verwenden. Mit dem Parameter Rückfallverzögerung wird der Rückfall des Anregezustands nach der Fehlerlöschung verzögert oder bis zum erneuten Zünden gehalten. Damit kann die Auslöseverzöge- rung weiterlaufen und den Fehler auslösen.
  • Seite 517 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:13021:6 Wischer 1:Auslöseverzö- 0,00 s bis 60,00 s 0,50 s gerung _:13021:7 Wischer 1:Rückfallverzö- 0,00 s bis 60,00 s 0,00 s gerung Informationen 6.11.5.4 Information Datenklasse (Typ) Wischer 1 _:13021:81 Wischer 1:>Blockierung Stufe _:13021:54...
  • Seite 518 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung [lo_dir sensGFP 3I0 phi VI, 1, de_DE] Bild 6-124 Logikdiagramm der gerichteten 3I0-Stufe mit Messung von φ (U0,3I0) Messwert U0, Messverfahren Wenn LPIT-Spannungseingänge verwendet werden, wird die Nullsystemspannung U nach Definitionsglei- chung aus den gemessenen Leiter-Erde-Spannungen U und U berechnet.
  • Seite 519 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung Das Messverfahren verarbeitet die Abtastwerte des Stroms und filtert numerisch die Grundschwingung heraus. Erdschlusserkennung, Anregung Wenn der Betrag des Erdstromvektors 3I0 den Schwellwert Schwellwert 3I0> und der Betrag des Null- spannungsvektors U0 den Schwellwert Min. U0> für Richt.-Best. überscheiten, erkennt die Stufe den Erdschluss.
  • Seite 520 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung [dw_dirrot, 1, de_DE] Bild 6-125 Richtungscharakteristik im Vorwärtsmodus Blockierung der Stufe über Binäreingangssignal Sie können die Stufe von extern oder intern über das Binäreingangssignal >Blockierung Stufe blockieren. Bei einer Blockierung wird die angeregte Stufe zurückgesetzt. Blockierung der Stufe bei Messspannungsausfall Die Stufe kann bei einem Messspannungsausfall blockiert werden.
  • Seite 521 Mit dem Parameter Blk. b. Einschaltstromerk. legen Sie fest, ob während der Erkennung eines Einschaltstroms die Auslösung blockiert wird. Siemens empfiehlt, die Blockierung auszuschalten. Die Grundschwingung der Nullsystemspannung ist ein sicheres Kriterium für den Erdschluss und bleibt von einem Einschaltvorgang unberührt.
  • Seite 522 Effektivwertmessung) dazu, eine Flut von Signalen zu erzeugen und sogar zeitweise falsche Richtungsinformationen. Dies kann durch die Blockierung dieser Stufen bei einem intermittierenden Erdschluss verhindert werden. Wenn das Auftreten intermittierender Erdschlüsse in Ihrem Netz wahrscheinlich ist, empfiehlt Siemens, die Blockierung zu aktivieren. Parameter: Richtungssinn •...
  • Seite 523 Auftreten der Nullsystemspannung mit dem Parameter Richt.-Best. Verzöger. verzögern. Die Dauer des transienten Vorgangs ist bestimmt von den Netzgegebenheiten und der jeweiligen Fehlerausprägung. Wenn Sie keine Kenntnis über eine geeignete Verzögerungszeit haben, empfiehlt Siemens, den Voreinstellwert beizubehalten. Parameter: Auslöseverzögerung •...
  • Seite 524 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung 6.11.6.4 Informationen Information Datenklasse (Typ) 3I0> φ(UI) # _:81 3I0> φ(UI) #:>Blockierung Stufe _:501 3I0> φ(UI) #:>Block. Verz. & Ausl. _:54 3I0> φ(UI) #:Nicht wirksam _:52 3I0> φ(UI) #:Zustand _:53 3I0> φ(UI) #:Bereitschaft _:301 3I0>...
  • Seite 525 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung [lo_Y0_G0_B0, 6, de_DE] Bild 6-127 Logikdiagramm der gerichteten Y0-Stufe mit G0- oder B0-Messung Messwert U0, Messverfahren Wenn LPIT-Spannungseingänge verwendet werden, wird die Nullsystemspannung U0 nach Definitionsglei- chung aus den gemessenen Leiter-Erde-Spannungen U und U berechnet.
  • Seite 526 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung Das Messverfahren verarbeitet die Abtastwerte des Stroms und filtert numerisch die Grundschwingung heraus. Die Messverfahren zeichnen sich durch hohe Genauigkeit sowie durch Unempfindlichkeit gegenüber Oberschwingungen – insbesondere der im Erdschluss(rest)strom häufig vorhandenen 3. und 5. Harmonischen –...
  • Seite 527 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung Mit den Parametern α1 Einschr. Richtungsber. und α2 Einschr. Richtungsber. können Sie die Vorwärts- und Rückwärtsbereiche wie im Bild 6-129 dargestellt einschränken. Damit lässt sich das Richtungser- gebnis bei hohen Strömen in Richtung der Symmetrieachse absichern. Die Symmetrieachse kann über einen Korrekturwinkel (Parameter φ...
  • Seite 528 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung [dw_si_co_Y0, 1, de_DE] Bild 6-130 Richtungskennlinie bei B0-Messung Blockierung der Stufe über Binäreingangssignal Sie können die Stufe von extern oder intern über das Binäreingangssignal >Blockierung Stufe blockieren. Bei einer Blockierung wird die angeregte Stufe zurückgesetzt. Blockierung der Stufe bei Messspannungsausfall Die Stufe kann bei einem Messspannungsausfall blockiert werden.
  • Seite 529 Mit dem Parameter Blk. b. Einschaltstromerk. legen Sie fest, ob während der Erkennung eines Einschaltstroms die Auslösung blockiert wird. Siemens empfiehlt, die Blockierung auszuschalten. Die Grundschwingung der Nullsystemspannung ist ein sicheres Kriterium für den Erdfehler und bleibt von einem Einschaltvorgang unberührt.
  • Seite 530 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung falsche Richtungsinformationen. Dies kann durch die Blockierung dieser Stufen bei einem intermittierenden Erdschluss verhindert werden. Wenn das Auftreten intermittierender Erdschlüsse in Ihrem Netz wahrscheinlich ist, empfiehlt Siemens, die Blockierung zu aktivieren. Parameter: Blk.nach Fehlerlöschung •...
  • Seite 531 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung Netztyp/Stern- Beschreibung punktbehandlung Gelöscht Im gelöschten Netz ist der wattmetrische Reststrom 3I0 · cos φ der Erdschlusslösch- spule entscheidend für die Richtungsbestimmung. Um den wattmetrischen Reststrom zu bewerten, stellen Sie die Parameter wie folgt ein: •...
  • Seite 532 Empfohlener Einstellwert (_:106) α2 Einschr. Richtungsber. = 2° Mit den Parametern α1 Einschr. Richtungsber. und α2 Einschr. Richtungsber. legen Sie die Winkel für die Begrenzung des Richtungsbereiches fest. Siemens empfiehlt, die Voreinstellung von 2° zu verwenden. In einem gelöschten Netz in Abzweigen mit sehr großem kapazitivem Strom kann es sinnvoll sein, einen etwas größeren Winkel α1 einzustellen, um ein Fehlansprechen aufgrund von Wandler- und Algorithmustoleranzen...
  • Seite 533 Richtungsbestimmung gegenüber dem Auftreten der Nullspannung mit dem Parameter Richt.-Best. Verzöger. verzögert werden. Die Dauer des transienten Vorgangs ist bestimmt von den Netzgegebenheiten und der jeweiligen Fehlerausprägung. Wenn Sie keine Kenntnis über eine geeignete Verzögerungszeit haben, empfiehlt Siemens, den Voreinstellwert beizubehalten. Parameter: Auslöseverzögerung •...
  • Seite 534 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:101 Y0> G0/B0 #:Freigabe 1 A @ 100 Inenn 0,030 A bis 35,000 A 0,030 A Schwellw. 3I0> 5 A @ 100 Inenn 0,15 A bis 175,00 A 0,15 A 1 A @ 50 Inenn 0,030 A bis 35,000 A 0,030 A...
  • Seite 535 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung Logik [lo_sensGFP V0 dir harmonic, 3, de_DE] Bild 6-131 Logikdiagramm der gerichteten Stufe mit Zeigermessung einer Harmonischen SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 536 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung [lo_start condition and dir. determ, 1, de_DE] Bild 6-132 Logikdiagramm der Startbedingungen und der Richtungsbestimmung Messwerte, Messverfahren Wenn LPIT-Spannungseingänge verwendet werden, wird die Nullsystemspannung U0 nach Definitionsglei- chung aus den gemessenen Leiter-Erde-Spannungen U und U berechnet.
  • Seite 537 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung Die Oberschwingungs-Nullspannung U0harm. muss den Schwellwert überschreiten, der 0,02 % der sekun- dären Nennspannung des Spannungswandlers beträgt. Wenn diese Bedingung nicht erfüllt ist, dann ist das Richtungsergebnis unbekannt. Das Richtungsergebnis wird über das Signal Erdschluss gemeldet.
  • Seite 538 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung Stabilisierungszähler Die Funktion verwendet einen Stabilisierungszähler, um ein verlässliches Richtungsergebnis zu bestimmen. Um ein Richtungsergebnis anzuzeigen, muss die bestimmte Richtung für 4 aufeinanderfolgende Messzyklen stabil sein. Die Zykluszeit beträgt 10 ms. Verlängerung des Richtungsergebnisses Mit dem Zeitgeber Verläng.
  • Seite 539 Auftreten der Nullsystemspannung mit dem Parameter Richt.-Best. Verzöger. verzögern. Die Dauer des transienten Vorgangs wird durch die Netzgegebenheiten und die jeweilige Fehler- ausprägung bestimmt. Wenn Sie keine Kenntnis über eine geeignete Verzögerungszeit haben, empfiehlt Siemens, den Voreinstellwert beizubehalten. Parameter: Vorwärtsbereich +/- •...
  • Seite 540 Dieser Parameter muss gemäß der Erfahrungen mit dem jeweiligen Netz eingestellt werden. Dies erfordert die Analyse von stehenden Erdschlüssen aus dem Netz. Wenn diese Information nicht vorliegt, empfiehlt Siemens eine eher niedrige Einstellung im Bereich von 5 mA bis 10 mA sekundär.
  • Seite 541 Effektivwertmessung) dazu, eine Flut von Signalen zu erzeugen und sogar zeitweise falsche Richtungsinformationen. Dies kann durch die Blockierung dieser Stufen bei einem intermittierenden Erdschluss verhindert werden. Wenn das Auftreten intermittierender Erdschlüsse in Ihrem Netz wahrscheinlich ist, empfiehlt Siemens, die Blockierung zu aktivieren. 6.11.8.3 Parameter Adr.
  • Seite 542 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:203 U0>ger.Harm.#:Min. 1 A @ 100 Inenn 0,030 A bis 35,000 A 0,030 A 3I0>-Harmonische 5 A @ 100 Inenn 0,15 A bis 175,00 A 0,15 A 1 A @ 50 Inenn 0,030 A bis 35,000 A 0,030 A 5 A @ 50 Inenn...
  • Seite 543 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung Ungerichtete U0-Stufe mit Nullsystem-/Verlagerungsspannung 6.11.9 6.11.9.1 Beschreibung Logik [lo_gfps v0, 5, de_DE] Bild 6-134 Logikdiagramm der ungerichteten U0-Stufe mit Nullsystem-/Verlagerungsspannung Messwert, Messverfahren Die Spannung U wird aus den 3 Leiter-Erde-Spannungen berechnet. nenn SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 544 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung Mit dem Parameter Messverfahren wählen Sie abhängig von der Anwendung die jeweilige Messmethode aus: • Messung der Grundschwingung (Standardfilter): Dieses Messverfahren verarbeitet die Abtastwerte der Spannung und filtert numerisch die Grundschwin- gung heraus. •...
  • Seite 545 • Da beim Erdschluss im isolierten oder gelöschten Netz nahezu die volle Verlagerungsspannung auftritt, ist der Einstellwert dort unkritisch. Siemens empfiehlt, den Wert zwischen 20 V und 40 V einzustellen. Bei hohen Fehlerübergangswiderständen kann eine höhere Empfindlichkeit (= niedrigerer Schwellwert) notwendig sein.
  • Seite 546 Mit dem Parameter U< fehlerbeh. L-E-Spg. stellen Sie den Schwellwert zur Bestimmung der erdschluss- behafteten Phase ein. Der Einstellwert ist eine Leiter-Erde-Größe. Der eingestellte Wert muss niedriger als die minimale betrieblich auftretende Leiter-Erde-Spannung sein. Siemens empfiehlt die Voreinstellung U< fehlerbeh. L-E-Spg. = 30 V. Parameter: U> fehlerfreie L-E-Spg. •...
  • Seite 547 Leiter-Leiter-Spannung. Bei U = 100 V liegt der nenn einzustellende Wert z.B. bei 70 V. Siemens empfiehlt die Voreinstellung U> fehlerfreie L-E-Spg. = 70 V. Betrieb als Überwachungsfunktion Wenn die Stufe nur meldend wirken soll, können Sie die Erzeugung der Auslösemeldung und die Störfallproto- kollierung über den Parameter Blk.
  • Seite 548 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung Ungerichtete 3I0-Stufe 6.11.10 6.11.10.1 Beschreibung In der Funktion Gerichtete empfindliche Erdschlusserfassung arbeitet bei Bedarf auch die Stufe 3I0 unge- richtet. Logik [lo_sensitive ground-current protection 3I0, 3, de_DE] Bild 6-135 Logikdiagramm der Stufe 3I0 ungerichtet Messwert 3I0 Die Funktion bewertet üblicherweise den über einen Kabelumbauwandler empfindlich gemessenen Erdstrom 3I0.
  • Seite 549 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung Messverfahren Mit dem Parameter Messverfahren legen Sie fest, ob die Stufe mit der Grundschwingung oder dem berechneten Effektivwert arbeitet. • Messung der Grundschwingung: Dieses Messverfahren verarbeitet die Abtastwerte des Stroms und filtert numerisch die Grundschwingung heraus.
  • Seite 550 Beschreibung Wenn Oberschwingungen oder transiente Stromspitzen unterdrückt werden Grundschwingung sollen, wählen Sie dieses Messverfahren. Siemens empfiehlt, dieses Verfahren als Standardverfahren zu verwenden. Wenn Oberschwingungen durch die Stufe zu berücksichtigen sind (z.B. Effektivwert an Kondensatorbänken), wählen Sie dieses Messverfahren. Berücksichtigen Sie, dass im Sekundärkreis vorhandene aperiodische Gleichstromanteile gemessen werden und eine Überfunktion bewirken können.
  • Seite 551 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung 6.11.10.3 Parameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung 3I0> # • 3I0> #:Modus • • Test • 3I0> #:Blk. Ausl. & nein nein Fehleraufz. • • _:27 3I0> #:Blk. b. Einschaltst- nein nein romerk. • •...
  • Seite 552 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung Logik [lo_gfp_sy_0, 3, de_DE] Bild 6-136 Logikdiagramm der ungerichteten Y0-Stufe Messwert U0, Messverfahren Das Gerät berechnet die Nullsystemspannung U0 nach Definitionsgleichung aus den gemessenen Leiter-Erde- Spannungen U und U Das Messverfahren verarbeitet die Abtastwerte der Spannung und filtert numerisch die Grundschwingung heraus.
  • Seite 553 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung Messwert 3I0, Messverfahren Die Funktion bewertet üblicherweise den über einen Kabelumbauwandler empfindlich gemessenen Erdstrom 3I0. Da der Linearitätsbereich des empfindlichen Messeingangs bei ca. 1,6 A endet, schaltet die Funktion bei größeren sekundären Erdströmen auf den aus den Leiterströmen berechneten Strom 3I0 um. Damit ergibt sich ein sehr großer Linearitäts- und Einstellbereich.
  • Seite 554 Parameterwert Beschreibung Die Schutzstufe wird blockiert (= Voreinstellwert). Wenn U0 aus den Leiter- Erde-Spannungen berechnet wird, empfiehlt Siemens, die Blockierung zu verwenden. Wenn LPIT-Eingänge verwendet werden, empfiehlt Siemens ebenfalls diese Einstellung, da die Verdrahtung dieser Wandler nicht mit einem Spannungswandler-Schutzschalter ausgestattet ist.
  • Seite 555 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung Faktor, berücksichtigt ohmsche Stromanteile (1,2 für Freileitungen, 1,0 bis 1,05 für Kabelnetze) Sekundärer kapazitiver Erdschlussstrom der zu schützenden Leitung c,Leitung Sekundäre Leiter-Erde-Spannung im fehlerfreien Fall Sekundärer Erdstrom im fehlerfreien Fall (bedingt durch Wandlerfehler), 0min 5 mA bis 10 mA (Kabelumbauwandler), 50 mA bis 100 mA (Holmgreenwandler) U0>...
  • Seite 556 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung Information Datenklasse (Typ) _:60 Y0> #:Einschaltstr.blk.Ausl. _:55 Y0> #:Anregung _:56 Y0> #:Auslöseverz. abgelauf. _:57 Y0> #:Auslösung Ungerichtete 3I0 Harmonische Stufe 6.11.12 6.11.12.1 Beschreibung Die ungerichtete 3I0 Harmonische Stufe erkennt Erdschlüsse über die 3., 5. oder 7. Harmonische des Nullstroms 3I0.
  • Seite 557 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung Messwert 3I0, Messverfahren Die Funktion bewertet üblicherweise den über einen Kabelumbauwandler empfindlich gemessenen Erdstrom 3I0. Da der Linearitätsbereich des empfindlichen Messeingangs bei ca. 1,6 A endet, schaltet die Funktion bei größeren sekundären Erdströmen auf den aus den Leiterströmen berechneten Strom 3I0 um. Damit ergibt sich ein sehr großer Linearitäts- und Einstellbereich.
  • Seite 558 3I0harm. zur Erkennung des Erdschlusses fest. Dieser Parameter muss gemäß der Erfahrungen mit den jeweiligen Netz eingestellt werden. Dies erfordert die Analyse von stehenden Erdschlüssen aus dem Netz. Wenn diese Information nicht vorliegt, empfiehlt Siemens eine eher niedrige Einstellung zwischen 5 und 10 mA sekundär.
  • Seite 559 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung 6.11.12.3 Parameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung 3I0> Harmon. # • 3I0> Harmon. #:Modus • • Test • 3I0> Harmon. #:Blk. nein nein Ausl. & Fehleraufz. • • _:201 3I0> Harmon. #:Auswahl 3. Harmonische 5.
  • Seite 560 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung Das folgende Bild zeigt ein vereinfachtes Netz, das die Methode zur Pulsmusterkennung anwendet. Das Pulsmuster im Erdstrom 3I0 wird durch das Ein- und Ausschalten eines Kondensators parallel zur Erdschlusslöschspule erzeugt: • Wenn der Kondensator eingeschaltet wird, entsteht ein zusätzlicher kapazitiver Erdstrom und die 3I0- Kompensation ändert sich.
  • Seite 561 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung [dw_pulse pattern in overcompensation network, 1, de_DE] Bild 6-139 Strompulsmuster im überkompensierten System Beim fehlerbehafteten Abzweig liegt ein Strompulsmuster wie folgt vor: • Wenn der Taktimpuls Ein ist, wird der Kondensator eingeschaltet, der Nullstrom 3I0 im fehlerbehafteten Abzweig wird reduziert und das entsprechende Strompulsmuster ist Aus.
  • Seite 562 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung Logik [lo_sensGFP pulse detection, 2, de_DE] Bild 6-140 Logikdiagramm der Stufe Pulsmustererkennung Messwert U0, Messverfahren Das Gerät kann die Verlagerungsspannung an der offenen Dreieckswicklung messen. Die gemessene Span- nung UN wird auf einen Wert bezogen auf die Nullsystemspannung U0 umgerechnet. Wenn die Verlage- rungsspannung dem Gerät nicht als Messgröße zur Verfügung steht, wird die Nullsystemspannung U0 nach Definitionsgleichung aus den gemessenen Leiter-Erde-Spannungen U und U...
  • Seite 563 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung größeren sekundären Erdströmen auf den aus den Leiterströmen berechneten 3I0 um. Damit ergibt sich ein sehr großer Linearitäts- und Einstellbereich. Das Messverfahren verarbeitet die Abtastwerte des Stroms und filtert numerisch die Grundschwingung heraus. Pulsortung, Impulszähler Für diese Stufe ist die Spannungsrangierung optional und die Stromrangierung ist obligatorisch.
  • Seite 564 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung Rückfallverzögerung Das Einschalten des Kondensators führt gewöhnlich zu einem Absinken von 3I0 im fehlerbehafteten Abzweig. Das darf nicht zu einem Rückfall der Stufe führen. Daher ist eine Rückfallverzögerung für die Summe der Werte Puls-Ein-Dauer und Puls-Aus-Dauer aktiv.
  • Seite 565 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung BEISPIEL Taktgeber: Eingestellte Puls-Ein-Dauer für den Taktgeber 1,00 s Max. Toleranz der Puls-Ein-Dauer des Taktgebers 70 ms Eingestellte Puls-Aus-Dauer für den Taktgeber 1,50 s Max. Toleranz der Puls-Aus-Dauer des Taktgebers 110 ms Größere der beiden 110 ms Einzustellende Toleranz: Toleranz des SIPROTEC 5-Gerätes...
  • Seite 566 Für die Einstellung des Parameters 3I0 Delta Puls Aus-Ein gilt die folgende Formel: [fo_3I0_delta_pulse_off-on, 1, de_DE] mit: Sicherheitsfaktor Siemens empfiehlt die Verwendung des Faktors 0,6, um auch hochohmige Erdschlüsse zu erkennen. Kapazität des zugeschalteten Kondensators ω Kreisfrequenz, die gleich 2πf ist, wobei f die Netzfrequenz ist Induktivität der Erdschlusslöschspule...
  • Seite 567 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung 6.11.13.3 Parameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Pulsortung # • Pulsortung #:Modus • • Test • Pulsortung #:Blk. Ausl. & nein nein Fehleraufz. • _:102 Pulsortung #:Schwell- 0,300 V bis 200,000 V 30,000 V wert U0>...
  • Seite 568 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung Messung. Bei einem intermittierenden Erdschluss können diese Funktionen aufgrund des ständigen Über- oder Unterschreitens von Grenzwerten eine Informationsflut auslösen. Auch vorübergehend falsche Rich- tungsergebnisse sind aufgrund der Charakteristik der intermittierenden Signale möglich. Um diesen Nachteil zu vermeiden, sollten diese Funktionen im Falle von intermittierenden Erdschlüssen blockiert werden.
  • Seite 569 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.11 Empfindliche Erdschlusserfassung Wenn der Impulszähler den im Parameter Anz.Impulse für interm.EF festgelegten Schwellwert erreicht, wird das Signal Intermittierender EF ausgegeben. Das interne Signal Interm. Erdfeh- lererk. wird umgehend an folgende Stufen gesendet: • Gerichtete 3I0>-Stufe mit cos φ- oder sin φ-Messung •...
  • Seite 570 Parameter: Anz.Impulse für interm.EF • Voreinstellwert (_:20161:104) Anz.Impulse für interm.EF = 3 Mit dem Parameter Anz.Impulse für interm.EF stellen Sie die Gesamtanzahl der Impulse ein, bei deren Erreichen der Erdschluss als intermittierend angesehen wird. Siemens empfiehlt, die Voreinstellung zu verwenden. Parameter: Rücksetzzeit •...
  • Seite 571 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.12 Überspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung 6.12 Überspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung Funktionsübersicht 6.12.1 Die Funktion Überspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung (ANSI 59): • Überwacht das zulässige Spannungsband • Schützt Betriebsmittel (z.B. Anlagenteile, Maschinen, etc.) vor Folgeschäden durch Überspannung •...
  • Seite 572 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.12 Überspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung Stufe mit unabhängiger Kennlinie, UMZ 6.12.3 6.12.3.1 Beschreibung Logik der Stufe [lo_3phas_i, 5, de_DE] Bild 6-144 Logikdiagramm der Stufe Unabhängiger Überspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 573 Beschreibung Wenn Oberschwingungen oder transiente Spannungsspitzen unterdrückt Grundschwingung werden sollen, wählen Sie dieses Messverfahren. Siemens empfiehlt dieses Messverfahren als Standardeinstellung. Wenn Oberschwingungen durch die Stufe zu berücksichtigen sind (z.B. Effektivwert an Kondensatorbänken), wählen Sie dieses Messverfahren. Stellen Sie für dieses Messverfahren den Schwellwert der Stufe nicht unter 10 V ein.
  • Seite 574 Wenn Sie das Spannungsband überwachen wollen, behalten Sie die Vorein- Leiter-Leiter stellung Leiter-Leiter bei. Bei Erdschlüssen spricht die Funktion dann nicht an. Siemens empfiehlt den Messwert Leiter-Leiter als Standardeinstellung. Wenn Sie Spannungsunsymmetrien und Überspannungen, hervorgerufen Leiter-Erde durch Erdschlüsse, erfassen wollen, wählen Sie die Einstellung Leiter- Erde.
  • Seite 575 Wählen Sie die Einstellung für Schutzapplikationen oder zur Überwachung 1 aus 3 des Spannungsbandes. Siemens empfiehlt die Einstellung 1 aus 3 als Standardeinstellung. Sie entspricht dem Verhalten der Funktion in den Vorgängergenerationen (SIPROTEC 4, SIPROTEC 3). Wenn die Stufe zur Netzentkupplung z.B. bei Windparks verwendet wird, 3 aus 3 wählen Sie diese Einstellung.
  • Seite 576 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.12 Überspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:181:2 Unabhängig 1:Blk. Ausl. nein nein & Fehleraufz. • • _:181:9 Unabhängig 1:Messwert Leiter-Erde Leiter-Leiter • Leiter-Leiter • _:181:8 Unabhängig 1:Messver- Grundschwingung Grundschwin- fahren gung • Effektivwert •...
  • Seite 577 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.12 Überspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung Information Datenklasse (Typ) _:181:55 Unabhängig 1:Anregung _:181:300 Unabhängig 1:Anregung Schleife L12 _:181:301 Unabhängig 1:Anregung Schleife L23 _:181:302 Unabhängig 1:Anregung Schleife L31 _:181:56 Unabhängig 1:Auslöseverz. abgelauf. _:181:57 Unabhängig 1:Auslösung Unabhängig 2 _:182:81 Unabhängig 2:>Blockierung Stufe _:182:51 Unabhängig 2:Modus (steuerbar)
  • Seite 578 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.12 Überspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung Stufe mit abhängiger Kennlinie, AMZ 6.12.4 6.12.4.1 Beschreibung Logik der Stufe [lo_3ph_inv, 4, de_DE] Bild 6-145 Logikdiagramm der Stufe Abhängiger Überspannungszeitschutz mit 3-phasiger Spannung SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 579 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.12 Überspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung Messverfahren Mit dem Parameter Messverfahren legen Sie fest, ob die Stufe mit dem Wert Grundschwingung oder Effektivwert arbeitet. • Messung Grundschwingung: Dieses Messverfahren verarbeitet die Abtastwerte der Spannung und filtert numerisch die Grundschwin- gung heraus.
  • Seite 580 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.12 Überspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung Die abhängige Kennlinie ist im folgenden Bild dargestellt. [dw_ovp_inv, 2, de_DE] Bild 6-146 Auslösekennlinie der abhängigen Kennlinie Die abhängige Verzögerung wird mit folgender Formel berechnet: mit: Abhängige Verzögerung Zeitmultiplikator (Parameter Zeitmultiplikator) Messspannung Schwellwert (Parameter Schwellwert) Schwellwert...
  • Seite 581 Der Schwellwert wird gemäß dem Messwert entweder als Leiter-Leiter- oder Leiter-Erde-Größe eingestellt. Mit dem Parameter Anregefaktor können Sie den Anregewert ändern. Siemens empfiehlt, den Voreinstell- wert zu verwenden, um eine lange Auslöseverzögerung nach der Anregung zu vermeiden, wenn der Messwert geringfügig über dem Schwellwert liegt.
  • Seite 582 Rücksetzen gewünscht ist. Bei Netzbedingungen mit intermittierenden Fehlern oder schnell aufeinanderfolgenden Fehlern empfiehlt Siemens, die Rücksetzzeit auf einen geeigneten Wert (> 0 s) zu setzen, um eine Auslösung sicherzustellen. Ansonsten empfiehlt Siemens, den Voreinstellwert beizubehalten, um ein möglichst schnelles Rücksetzen der Funktion zu gewährleisten.
  • Seite 583 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.12 Überspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung 6.12.4.3 Parameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Abhängig # • Abhängig #:Modus • • Test • Abhängig #:Blk. Ausl. & nein nein Fehleraufz. • • Abhängig #:Messwert Leiter-Erde Leiter-Leiter • Leiter-Leiter • Abhängig #:Messver- Grundschwingung Grundschwin-...
  • Seite 584 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.13 Überspannungsschutz mit Nullsystem-/Verlagerungsspannung 6.13 Überspannungsschutz mit Nullsystem-/Verlagerungsspannung Funktionsübersicht 6.13.1 Die Funktion Überspannungsschutz mit Nullsystem-/Verlagerungsspannung (ANSI 59N): • Erkennt Erdschlüsse in isolierten oder gelöschten Netzen • Bestimmt bei Bedarf die erdschlussbehaftete Phase • Wird bei elektrischen Maschinen zur Erkennung von Erdschlüssen innerhalb der Ständerwicklung verwendet Struktur der Funktion 6.13.2...
  • Seite 585 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.13 Überspannungsschutz mit Nullsystem-/Verlagerungsspannung Stufe mit unabhängiger Kennlinie, UMZ 6.13.3 6.13.3.1 Stufenbeschreibung Logik der Stufe [lo_ovp_u_03, 3, de_DE] Bild 6-148 Logikdiagramm des unabhängigen Überspannungsschutzes mit Nullsystem-/Verlagerungs- spannung SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 586 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.13 Überspannungsschutz mit Nullsystem-/Verlagerungsspannung Messwert, Messverfahren Das Gerät misst die Verlagerungsspannung an der offenen Dreieckswicklung. Die gemessene Spannung wird auf die Nullsystemspannung U umgerechnet. Wenn die Verlagerungsspannung dem Gerät nicht als Mess- größe zur Verfügung steht, wird die Nullsystemspannung U nach Definitionsgleichung aus den gemessenen Leiter‑Erde-Spannungen U und U...
  • Seite 587 Auftreten der Verlagerungsspannung verzögern. Wenn mit hohen Transienten nach Fehlereintritt aufgrund großer Leitungs- und Erdkapazitäten zu rechnen ist, kann eine Anregeverzögerung notwendig sein. Siemens empfiehlt, die Voreinstellung Anregeverzögerung = 0,00 ms zu verwenden. Parameter: Schwellwert • Voreinstellwert (_:331:3) Schwellwert = 30,000 V Der Schwellwert der Funktion wird als Nullsystemspannung U0 eingestellt.
  • Seite 588 Mit dem Parameter U< fehlerbeh. L-E-Spg. stellen Sie den Schwellwert zur Bestimmung der erdschluss- behafteten Phase ein. Der Einstellwert ist eine Leiter-Erde-Größe. Der Einstellwert muss niedriger als die minimale betrieblich auftretende Leiter-Erde-Spannung sein. Siemens empfiehlt, die Voreinstellung von 40,000 V zu verwenden.
  • Seite 589 Leiter-Leiter-Spannung sein. Stellen Sie bei U = 100 V den Wert z.B. nenn auf 75,000 V ein. Siemens empfiehlt, die Voreinstellung von 75,000 V zu verwenden. Betrieb als Überwachungsfunktion Wenn die Stufe nur meldend wirken soll, können Sie die Erzeugung der Auslösemeldung und die Störfallproto- kollierung über den Parameter Blk.
  • Seite 590 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.13 Überspannungsschutz mit Nullsystem-/Verlagerungsspannung Information Datenklasse (Typ) _:331:53 Unabh. Stufe 1:Bereitschaft _:331:300 Unabh. Stufe 1:Fehlerbehaftete Phase _:331:55 Unabh. Stufe 1:Anregung _:331:56 Unabh. Stufe 1:Auslöseverz. abgelauf. _:331:57 Unabh. Stufe 1:Auslösung SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 591 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.13 Überspannungsschutz mit Nullsystem-/Verlagerungsspannung Stufe mit abhängiger Kennlinie, AMZ 6.13.4 6.13.4.1 Beschreibung Logik der Stufe [lo_ovp_V0_3pole_inverse, 1, de_DE] Bild 6-149 Logikdiagramm der Stufe Abhängiger Überspannungsschutz mit Nullsystem-/Verlagerungs- spannung Messwert, Messverfahren Das Gerät misst die Verlagerungsspannung an der offenen Dreieckswicklung. Die gemessene Spannung wird auf die Nullsystemspannung U umgerechnet.
  • Seite 592 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.13 Überspannungsschutz mit Nullsystem-/Verlagerungsspannung größe zur Verfügung steht, wird die Nullsystemspannung U nach Definitionsgleichung aus den gemessenen Leiter‑Erde-Spannungen U und U berechnet. Mit dem Parameter Messverfahren wählen Sie abhängig von der Anwendung die jeweilige Messmethode aus. •...
  • Seite 593 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.13 Überspannungsschutz mit Nullsystem-/Verlagerungsspannung Die abhängige Kennlinie ist im folgenden Bild dargestellt. [dw_ovp_inv, 2, de_DE] Bild 6-150 Auslösekennlinie der abhängigen Kennlinie Die stromabhängige Verzögerung wird mit folgender Formel berechnet: mit: Stromabhängige Verzögerung Zeitmultiplikator (Parameter Zeitmultiplikator) Nullspannung Schwellwert (Parameter Schwellwert) Schwellw Kennlinienkonstante k (Parameter Kennlinienkonstante k)
  • Seite 594 Beschreibung Mit diesem Messverfahren werden die Oberschwingungen oder transiente Grundschwingung Spannungsspitzen unterdrückt. Siemens empfiehlt, diese Einstellung als Standardverfahren zu verwenden. Wenn Oberschwingungen durch die Stufe zu berücksichtigen sind (z.B. Effektivwert an Kondensatorbänken), wählen Sie dieses Messverfahren. Stellen Sie für dieses Messverfahren den Schwellwert der Auslösestufe nicht unter 10 V ein.
  • Seite 595 Rücksetzen gewünscht ist. Bei Netzbedingungen mit intermittierenden Fehlern oder schnell aufeinanderfolgenden Fehlern empfiehlt Siemens, die Rücksetzzeit auf einen geeigneten Wert (> 0,00 s) zu setzen, um eine Auslösung sicherzu- stellen. Ansonsten empfiehlt Siemens, den Voreinstellwert beizubehalten, um ein schnelles Rücksetzen der Funktion zu gewährleisten.
  • Seite 596 Leiter-Leiter-Spannung sein. Stellen Sie bei U = 100 V den Wert z.B. nenn auf 75,000 V ein. Siemens empfiehlt, die Voreinstellung von 75,000 V zu verwenden. Betrieb als Überwachungsfunktion Wenn die Stufe nur meldend wirken soll, können Sie die Erzeugung der Auslösemeldung und die Störfallproto- kollierung über den Parameter Blk.
  • Seite 597 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.13 Überspannungsschutz mit Nullsystem-/Verlagerungsspannung Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:106 Abh. Stufe #:Zusatzver- 0,00 s bis 60,00 s 0,00 s zögerung _:107 Abh. Stufe #:Rücksetz- 0,00 s bis 60,00 s 0,00 s zeit Abh. Stufe #:U> fehler- 0,300 V bis 200,000 V 75,000 V freie L-E-Spg.
  • Seite 598 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.14 Überspannungsschutz mit Mitsystemspannung 6.14 Überspannungsschutz mit Mitsystemspannung Funktionsübersicht 6.14.1 Die Funktion Überspannungsschutz mit Mitsystemspannung (ANSI 59): • Erfasst symmetrische stationäre Überspannungen • Überwacht das Spannungsband, wenn die Mitsystemspannung die bestimmende Größe ist Unsymmetrische Überspannungen, die z.B. durch Erdschlüsse und unsymmetrische Fehler entstehen, werden aufgrund der Bewertung der Mitsystemspannung nicht erfasst.
  • Seite 599 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.14 Überspannungsschutz mit Mitsystemspannung Stufenbeschreibung 6.14.3 Logik einer Stufe [lo_govpu1, 2, de_DE] Bild 6-152 Logikdiagramm einer Stufe: Überspannungsschutz mit Mitsystemspannung Messverfahren Die Stufe arbeitet mit der Mitsystemspannung. Die Mitsystemspannung wird nach der Definitionsgleichung aus den gemessenen Leiter-Erde-Spannungen berechnet. Blockierung der Stufe Bei einer Blockierung wird die angeregte Stufe zurückgesetzt.
  • Seite 600 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.14 Überspannungsschutz mit Mitsystemspannung Parameter: Rückfallverhältnis • Empfohlener Einstellwert (_:211:4) Rückfallverhältnis = 0,95 Der Voreinstellwert von 0,95 ist für die meisten Anwendungen geeignet. Für hochgenaue Messungen kann das Rückfallverhältnis verkleinert werden, z.B. auf 0,98. Allgemeine Hinweise Bei hoher Überspannung kann die 1.
  • Seite 601 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.14 Überspannungsschutz mit Mitsystemspannung Information Datenklasse (Typ) Stufe 1 _:211:81 Stufe 1:>Blockierung Stufe _:211:51 Stufe 1:Modus (steuerbar) _:211:54 Stufe 1:Nicht wirksam _:211:52 Stufe 1:Zustand _:211:53 Stufe 1:Bereitschaft _:211:55 Stufe 1:Anregung _:211:56 Stufe 1:Auslöseverz. abgelauf. _:211:57 Stufe 1:Auslösung Stufe 2 _:212:81 Stufe 2:>Blockierung Stufe...
  • Seite 602 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.15 Überspannungsschutz mit Gegensystemspannung 6.15 Überspannungsschutz mit Gegensystemspannung Funktionsübersicht 6.15.1 Die Funktion Überspannungsschutz mit Gegensystemspannung (ANSI 47): • Überwacht das Netz und elektrische Maschinen auf Spannungsunsymmetrie • Kann ein Freigabekriterium des Überstromzeitschutzes bei unsymmetrischen Fehlern bilden Spannungsunsymmetrien können verschiedene Ursachen haben: •...
  • Seite 603 Bei einer empfindlichen Einstellung des Parameters Schwellwert, z.B. weniger als 10 % der Nennspan- nung, empfiehlt Siemens, eine höhere Anzahl an Zyklen zu verwenden. Siemens empfiehlt 10 Zyklen. In diesem Fall ist die Anregezeit länger. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel 11.4.16 Überspannungsschutz mit Gegensystemspannung...
  • Seite 604 • Das Binäreingangssignal >Offen des Funktionsblocks Spannungswandler-Schutzschalter ist mit dem Spannungswandler-Schutzschalter verknüpft (siehe Kapitel 8.3.4.1 Funktionsübersicht). Parameterwert Beschreibung Die Schutzfunktion wird blockiert (= Voreinstellung). Siemens empfiehlt, die Voreinstellung zu verwenden. Die Schutzfunktion wird nicht blockiert. nein 6.15.3.3 Parameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten...
  • Seite 605 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.15 Überspannungsschutz mit Gegensystemspannung Stufe mit Gegensystemspannung 6.15.4 6.15.4.1 Beschreibung Logik einer Stufe [lo_ovp_v2_3pol, 4, de_DE] Bild 6-155 Logikdiagramm der Stufe: Überspannungsschutz mit Gegensystemspannung Messverfahren Die Stufe arbeitet mit dem Mittelwert der Gegensystemspannung, der vom Funktionsblock Allgemeine Funk- tionalität berechnet wird.
  • Seite 606 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.15 Überspannungsschutz mit Gegensystemspannung Die Sekundärspannung des Spannungswandlers kann verwendet werden, wenn der Spannungswandler an die Nennspannung angepasst wird. Der Wert von 10 % der Gegensystemspannung bei einer sekundären Nennspannung von 100 V beträgt: 100 V / 1,73 * 0,1 = 5,77 V Parameter: Rückfallverhältnis •...
  • Seite 607 Gegensystemspannung auftritt, kann dies z.B. eine Umschaltung der Einspeisung anstoßen, um eine Schutzauslösung des Schieflastschutzes der Motoren zu vermeiden. Siemens empfiehlt den Einsatz mehrerer Stufen für eine bessere Staffelung, wobei eine empfindliche Einstel- lung des Schwellwertes eine größere Auslöseverzögerung zulässt.
  • Seite 608 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.15 Überspannungsschutz mit Gegensystemspannung 6.15.4.3 Parameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Stufe 1 • _:271:1 Stufe 1:Modus • • Test • _:271:2 Stufe 1:Blk. Ausl. & nein nein Fehleraufz. • _:271:3 Stufe 1:Schwellwert 0,300 V bis 200,000 V 5,800 V _:271:4 Stufe 1:Rückfallver-...
  • Seite 609 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.15 Überspannungsschutz mit Gegensystemspannung Information Datenklasse (Typ) _:272:51 Stufe 2:Modus (steuerbar) _:272:54 Stufe 2:Nicht wirksam _:272:52 Stufe 2:Zustand _:272:53 Stufe 2:Bereitschaft _:272:55 Stufe 2:Anregung _:272:56 Stufe 2:Auslöseverz. abgelauf. _:272:57 Stufe 2:Auslösung SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 610 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.16 Überspannungsschutz mit beliebiger Spannung 6.16 Überspannungsschutz mit beliebiger Spannung Funktionsübersicht 6.16.1 Die Funktion Überspannungsschutz mit beliebiger Spannung (ANSI 59) erfasst beliebige 1-phasige Über- spannungen und ist für Sonderanwendungen vorgesehen. Struktur der Funktion 6.16.2 Die Funktion Überspannungsschutz mit beliebiger Spannung wird in Schutzfunktionsgruppen mit Span- nungsmessung verwendet.
  • Seite 611 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.16 Überspannungsschutz mit beliebiger Spannung Stufenbeschreibung 6.16.3 Logik einer Stufe [lo_ovp_Vx_any-volt, 2, de_DE] Bild 6-159 Logikdiagramm einer Stufe: Überspannungsschutz mit beliebiger Spannung HINWEIS Wenn die Funktion Überspannungsschutz mit beliebiger Spannung in einer 1-phasigen Funktionsgruppe verwendet wird, ist der Parameter Messwert nicht sichtbar. Messverfahren Mit dem Parameter Messverfahren legen Sie fest, ob die Stufe mit der Grundschwingung oder mit dem berechneten Effektivwert arbeitet:...
  • Seite 612 Beschreibung Wenn Oberschwingungen oder transiente Spannungsspitzen unterdrückt Grundschwingung werden sollen, wählen Sie dieses Messverfahren. Siemens empfiehlt dieses Messverfahren als Voreinstellung. Wenn Oberschwingungen durch die Stufe zu berücksichtigen sind (z.B. Effektivwert an Kondensatorbänken), wählen Sie dieses Messverfahren. Stellen Sie den Schwellwert der Auslösestufe bei diesem Messverfahren nicht unter 10 V ein.
  • Seite 613 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.16 Überspannungsschutz mit beliebiger Spannung HINWEIS Ab V7.30 steht der Wert UN gemessen nicht mehr bereit. Wenn Sie diesen Wert in einer Vorgängerversion ausgewählt haben, können Sie nach dem Upgrade der Konfiguration auf V7.30 oder höher stattdessen eines der folgenden Verfahren anwenden: •...
  • Seite 614 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.16 Überspannungsschutz mit beliebiger Spannung Parameter 6.16.5 Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Stufe 1 • _:391:1 Stufe 1:Modus • • Test • _:391:2 Stufe 1:Blk. Ausl. & Fehler- nein nein aufz. • • _:391:9 Stufe 1:Messwert gemess. Spg. L1 gemess.
  • Seite 615 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.16 Überspannungsschutz mit beliebiger Spannung Informationen 6.16.6 Information Datenklasse (Typ) Sammelmeldung _:4501:55 Sammelmeldung:Anregung _:4501:57 Sammelmeldung:Auslösung _:4501:52 Sammelmeldung:Zustand _:4501:53 Sammelmeldung:Bereitschaft Stufe 1 _:391:81 Stufe 1:>Blockierung Stufe _:391:51 Stufe 1:Modus (steuerbar) _:391:54 Stufe 1:Nicht wirksam _:391:52 Stufe 1:Zustand _:391:53 Stufe 1:Bereitschaft _:391:55...
  • Seite 616 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.17 Überspannungsschutz mit Gegensystemspannung/Mitsystemspannung 6.17 Überspannungsschutz mit Gegensystemspannung/ Mitsystemspannung Funktionsübersicht 6.17.1 Die Funktion Überspannungsschutz mit Gegensystemspannung/Mitsystemspannung: • Überwacht das Netz und elektrische Maschinen auf Spannungsunsymmetrie • Kann ein Freigabekriterium des Überstromzeitschutzes bei unsymmetrischen Fehlern bilden Spannungsunsymmetrien können verschiedene Ursachen haben: •...
  • Seite 617 Bei einer empfindlichen Einstellung des Parameters Schwellwert, z.B. weniger als 10 % der Nennspan- nung, empfiehlt Siemens, eine höhere Anzahl an Zyklen zu verwenden. Siemens empfiehlt 10 Zyklen. In diesem Fall ist die Anregezeit länger. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel 11.4.18 Überspannungsschutz mit Gegensystemspan-...
  • Seite 618 • Das Binäreingangssignal >Offen des Funktionsblocks Spannungswandler-Schutzschalter ist mit dem Spannungswandler-Schutzschalter verknüpft (siehe Kapitel 8.3.4.1 Funktionsübersicht). Parameterwert Beschreibung Die Schutzfunktion wird blockiert (= Voreinstellung). Siemens empfiehlt, die Voreinstellung zu verwenden. Die Schutzfunktion wird nicht blockiert. nein 6.17.3.3 Parameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten...
  • Seite 619 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.17 Überspannungsschutz mit Gegensystemspannung/Mitsystemspannung Stufe mit Gegensystemspannung/Mitsystemspannung 6.17.4 6.17.4.1 Beschreibung Logik einer Stufe [lo_V2_V1_Prov, 2, de_DE] Bild 6-162 Logikdiagramm der Stufe: Überspannungsschutz mit Gegensystemspannung/Mitsystemspan- nung Messverfahren Die Stufe arbeitet mit dem Mittelwert der Gegensystemspannung/Mitsystemspannung, der vom Funk- tionsblock Allgemeine Funktionalität berechnet wird.
  • Seite 620 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.17 Überspannungsschutz mit Gegensystemspannung/Mitsystemspannung In der Applikation mit einer niedrigeren Schwelleneinstellung von etwa 2,00 % besteht das Risiko einer Überfunktion aufgrund der Messfehler mit kleinen Werten und einer Beeinträchtigung durch Störungen. Parameter: Rückfallverhältnis • Voreinstellwert (_:17071:4) Rückfallverhältnis = 0,95 Der Voreinstellwert von 0,95 ist für die meisten Applikationen geeignet, wenn eine höhere Schwelle verwendet wird.
  • Seite 621 Gegensystemspannung auftritt, kann dies z.B. eine Umschaltung der Einspeisung anstoßen, um eine Schutzauslösung des Schieflastschutzes der Motoren zu vermeiden. Siemens empfiehlt den Einsatz mehrerer Stufen für eine bessere Staffelung, wobei eine empfindliche Einstel- lung des Schwellwertes eine größere Auslöseverzögerung zulässt.
  • Seite 622 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.17 Überspannungsschutz mit Gegensystemspannung/Mitsystemspannung Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:17071:4 Stufe 1:Rückfallver- 0,90 bis 0,99 0,95 hältnis _:17071:6 Stufe 1:Auslöseverzöge- 0,00 s bis 60,00 s 3,00 s rung Stufe 2 • _:17072:1 Stufe 2:Modus • • Test •...
  • Seite 623 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.18 Unterspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung 6.18 Unterspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung Funktionsübersicht 6.18.1 Die Funktion Unterspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung (ANSI 27): • Überwacht das zulässige Spannungsband • Schützt Betriebsmittel (z.B. Anlagenteile, Maschinen, …) vor Folgeschäden durch Unterspannung •...
  • Seite 624 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.18 Unterspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung Stufe mit unabhängiger Kennlinie, UMZ 6.18.3 6.18.3.1 Beschreibung Logik der Stufe [lo_uvp_3phs_stage-control, 4, de_DE] Bild 6-166 Logikdiagramm Stufensteuerung SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 625 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.18 Unterspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung [lo_uvp_3ph, 3, de_DE] Bild 6-167 Logikdiagramm der Stufe Unabhängiger Unterspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung Messverfahren Mit dem Parameter Messverfahren wählen Sie abhängig von der Anwendung das jeweilige Messverfahren aus. • Messung Grundschwingung: Dieses Messverfahren verarbeitet die Abtastwerte der Spannung und filtert numerisch die Grundschwin- gung heraus.
  • Seite 626 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.18 Unterspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung (1 + Stabilisierungszähler-Wert) aufeinanderfolgender Messzyklen unterschreitet, regt die Stufe an. Bei 50 Hz beträgt die Messzykluszeit 10 ms. Wenn Sie den Parameter auf 0 (Voreinstellwert) einstellen, ist die Stabilisierung nicht aktiv. Das Anregesignal wird ausgegeben, nachdem die Eingangsspannung den Schwellwert unterschritten hat.
  • Seite 627 Leiter-Leiter generell das Spannungsband überwachen wollen, behalten Sie die Vorein- stellung Leiter-Leiter bei. Bei Erdschlüssen spricht die Funktion nicht an. Siemens empfiehlt den Messwert Leiter-Leiter als Standardeinstellung. Wenn Sie Spannungsunsymmetrien oder Überspannungen infolge von Leiter-Erde Erdschlüssen erfassen möchten, wählen Sie die Einstellung Leiter-Erde.
  • Seite 628 Verwenden Sie diese Einstellung für Schutzapplikationen oder zur Überwa- 1 aus 3 chung des Spannungsbandes. Siemens empfiehlt die Einstellung 1 aus 3 als Standardeinstellung. Sie entspricht dem Verhalten der Funktion in den Vorgängergenerationen (SIPROTEC 4, SIPROTEC 3). Wenn die Stufe zur Netzentkupplung z.B. bei Windparks verwendet wird, 3 aus 3 wählen Sie diese Einstellung.
  • Seite 629 • Das binäre Eingangssignal >Offen des Funktionsblocks Spannungswandler-Schutzschalter ist mit dem Spannungswandler-Schutzschalter verknüpft (siehe 8.3.4.1 Funktionsübersicht). Parameterwert Beschreibung Die Schutzstufe wird blockiert (= Voreinstellung). Siemens empfiehlt, die Voreinstellung zu verwenden. Die Schutzstufe wird nicht blockiert. nein 6.18.3.3 Parameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten...
  • Seite 630 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.18 Unterspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:421:6 Unabhängig 1:Auslöse- 0,00 s bis 300,00 s 3,00 s verzögerung Unabhängig 2 • _:422:1 Unabhängig 2:Modus • • Test • _:422:2 Unabhängig 2:Blk. Ausl. nein nein &...
  • Seite 631 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.18 Unterspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung Information Datenklasse (Typ) _:421:302 Unabhängig 1:Anregung Schleife L31 _:421:56 Unabhängig 1:Auslöseverz. abgelauf. _:421:57 Unabhängig 1:Auslösung Unabhängig 2 _:422:81 Unabhängig 2:>Blockierung Stufe _:422:51 Unabhängig 2:Modus (steuerbar) _:422:54 Unabhängig 2:Nicht wirksam _:422:52 Unabhängig 2:Zustand _:422:53 Unabhängig 2:Bereitschaft _:422:55...
  • Seite 632 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.18 Unterspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung Stufe mit abhängiger Kennlinie, AMZ 6.18.4 6.18.4.1 Beschreibung Logik der Stufe [lo_UVP3ph_in_stage control, 4, de_DE] Bild 6-168 Logikdiagramm der Stufensteuerung SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 633 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.18 Unterspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung [lo_UVP3ph_In, 5, de_DE] Bild 6-169 Logikdiagramm der Stufe Abhängiger Unterspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung Messverfahren Mit dem Parameter Messverfahren legen Sie fest, ob die Stufe mit der Grundschwingung oder dem Effektivwert arbeitet: •...
  • Seite 634 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.18 Unterspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung Anregestabilisierung Zur Aktivierung der Anregestabilisierung stellen Sie den Parameter Stabilisierungszähler auf einen Wert ungleich 0 ein. Wenn die Eingangsspannung den Anregewert dauerhaft für eine bestimmte Anzahl (1 + Stabilisierungszähler-Wert) aufeinanderfolgender Messzyklen unterschreitet, regt die Stufe an. Bei 50 Hz beträgt die Messzykluszeit 10 ms.
  • Seite 635 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.18 Unterspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung Die abhängige Kennlinie ist in folgendem Bild dargestellt: [dw_uvp_3ph_inverse, 1, de_DE] Bild 6-170 Abhängige Kennlinie zum Unterspannungsschutz Anregeverzögerung Nur wenn Sie das Stromkriterium der Funktion verwenden (Parameter Stromkriterium = ein), ist der Parameter Anregeverzögerung verfügbar und von Bedeutung.
  • Seite 636 Leiter-Leiter generell das Spannungsband überwachen wollen, behalten Sie die Vorein- stellung Leiter-Leiter bei. Bei Erdschlüssen spricht die Funktion nicht an. Siemens empfiehlt den Messwert Leiter-Leiter als Standardeinstellung. Wenn Sie Spannungsunsymmetrien oder Überspannungen infolge von Leiter-Erde Erdschlüssen erfassen möchten, wählen Sie die Einstellung Leiter-Erde.
  • Seite 637 Abhängig vom Messwert wird der Schwellwert entweder als Leiter-Leiter-Größe oder als Leiter- Erde-Größe eingestellt. Mit dem Parameter Anregefaktor können Sie den Anregewert ändern. Siemens empfiehlt, den Voreinstell- wert des Parameters Anregefaktor zu verwenden, um eine lange Auslöseverzögerung nach der Anregung zu vermeiden.
  • Seite 638 Rücksetzen gewünscht ist. Bei Netzbedingungen mit intermittierenden Fehlern oder schnell aufeinanderfolgenden Fehlern empfiehlt Siemens, die Rücksetzzeit auf einen geeigneten Wert > 0 s zu setzen, um eine Auslösung sicherzustellen. Ansonsten empfiehlt Siemens, den Voreinstellwert beizubehalten, um ein möglichst schnelles Rücksetzen der Funktion zu gewährleisten.
  • Seite 639 • Das binäre Eingangssignal >Offen des Funktionsblocks Spannungswandler-Schutzschalter ist mit dem Spannungswandler-Schutzschalter verbunden (siehe 8.3.4.1 Funktionsübersicht). Parameterwert Beschreibung Die Schutzstufe wird blockiert (= Voreinstellung). Siemens empfiehlt, die Voreinstellung zu verwenden. Die Schutzstufe wird nicht blockiert. nein 6.18.4.3 Parameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten...
  • Seite 640 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.18 Unterspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung Information Datenklasse (Typ) _:54 Abhängig #:Nicht wirksam _:52 Abhängig #:Zustand _:53 Abhängig #:Bereitschaft _:55 Abhängig #:Anregung _:300 Abhängig #:Anregung Schleife L12 _:301 Abhängig #:Anregung Schleife L23 _:302 Abhängig #:Anregung Schleife L31 _:56 Abhängig #:Auslöseverz.
  • Seite 641 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.19 Blindleistungsrichtungs-Unterspannungsschutz 6.19 Blindleistungsrichtungs-Unterspannungsschutz Funktionsübersicht 6.19.1 Die Funktion Blindleistungsrichtungs-Unterspannungsschutz (ANSI 27/Q): • Erkennt kritische Netzsituationen, vor allem bei der regenerativen Energieerzeugung. • Verhindert einen Spannungszusammenbruch im Energieerzeugungssystem, indem die Anlage vom Netz getrennt wird. • Gewährleistet die Wiederzuschaltung unter stabilen Netzbedingungen. Struktur der Funktion 6.19.2 Die Funktion Blindleistungsrichtungs-Unterspannungsschutz kann in Schutzfunktionsgruppen mit 3-...
  • Seite 642 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.19 Blindleistungsrichtungs-Unterspannungsschutz Schutzstufe 6.19.3 6.19.3.1 Beschreibung Logik der Stufe [lo_qvprst, 2, de_DE] Bild 6-172 Logikdiagramm der Schutzstufe des Blindleistungsrichtungs-Unterspannungsschutzes SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 643 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.19 Blindleistungsrichtungs-Unterspannungsschutz Messgröße Um kritische Netzsituationen zu erkennen, verwendet die Funktion Blindleistungsrichtungs-Unterspan- nungsschutz die Grundwerte der Leiter-Leiter-Spannungen, des Mitsystemstroms sowie der Blindleistung. Q-Messrichtung Die Standardrichtung der positiven Blindleistung Q und die Vorwärtsrichtung des Kurzschlussschutzes stimmen überein: in Richtung des Schutzobjektes. Über den Parameter Q Vorzeichen lässt sich die Richtung der positiven Blindleistung Q durch Umkehren des Vorzeichens der Blindleistung Q ändern.
  • Seite 644 Empfohlener Einstellwert (_:13921:105) I> Freigabeschwelle = 0,100 A Mit dem Parameter I> Freigabeschwelle legen Sie eine Vorbedingung für das Anregen der Stufe fest. Der Voreinstellwert ist 10 % vom Nennstrom. Siemens empfiehlt die Verwendung der Voreinstellung. Parameter: U< Schwellwert •...
  • Seite 645 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.19 Blindleistungsrichtungs-Unterspannungsschutz Für den Leistungsschalter an der Anschlussstelle des Stromversorgungssystems stellen Sie Auslöseverz. Netz-LS ein, für den Leistungsschalter der Anlage, z.B. des Generators, stellen Sie Auslöseverz. Generat.-LS ein. Die Zeit für die Einstellung Auslöseverz. Netz-LS sollte immer länger sein als die der Einstellung Auslöseverz.
  • Seite 646 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.19 Blindleistungsrichtungs-Unterspannungsschutz Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:13921:105 Schutzstufe 1:I> Freiga- 1 A @ 100 Inenn 0,030 A bis 10,000 A 0,100 A beschwelle 5 A @ 100 Inenn 0,15 A bis 50,00 A 0,50 A 1 A @ 50 Inenn 0,030 A bis 10,000 A 0,100 A 5 A @ 50 Inenn...
  • Seite 647 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.19 Blindleistungsrichtungs-Unterspannungsschutz Wiedereinschaltstufe 6.19.4 6.19.4.1 Beschreibung Logik der Stufe [lo_qvclst, 4, de_DE] Bild 6-173 Logikdiagramm der Wiederzuschaltstufe des Blindleistungsrichtungs-Unterspannungsschutzes Messgröße Die Stufe arbeitet mit Grundschwingungen von Spannung und Strom. SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 648 Empfohlener Einstellwert (_:13951:106) I> Freigabeschwelle = 0,100 A Mit dem Parameter I> Freigabeschwelle legen Sie eine Vorbedingung für das Funktionieren der Stufe fest. Der Voreinstellwert ist 10 % vom Nennstrom. Siemens empfiehlt die Verwendung der Voreinstellung. Parameter: U> Schwellwert •...
  • Seite 649 Obergrenze des Frequenzbereiches. f-Differenz negativ steht für die Unter- grenze des Frequenzbereiches. Siemens empfiehlt die Verwendung der Voreinstellwerte, da diese die gängige Praxis in Deutschland darstellen. Bei anderen Netz- und Systemregeln der Netzbetreiber kann ein leicht veränderter Frequenzbereich gelten.
  • Seite 650 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.19 Blindleistungsrichtungs-Unterspannungsschutz Information Datenklasse (Typ) _:13951:53 WE-Stufe:Bereitschaft _:13951:301 WE-Stufe:Freigabe Einschaltung SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 651 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.20 Spannungsänderungsschutz 6.20 Spannungsänderungsschutz Funktionsübersicht 6.20.1 In Netzen können neben Kurzschlüssen weitere Situationen auftreten, die Spannungsänderungen verursa- chen. Hohe Lasten können z.B. den Spannungspegel am Leitungsende reduzieren, während eine zu hohe Energieerzeugung zu einem Anstieg des Spannungspegels führen kann. Die Funktion Spannungsänderungsschutz wird für Folgendes verwendet: •...
  • Seite 652 Weitere Informationen zur Anregezeit und Messgenauigkeit finden Sie in den technischen Daten im Kapitel 11.4.21 Spannungsänderungsschutz. Wenn Sie keine besonders kurze Ansprechzeit benötigen, empfiehlt Siemens die Verwendung des Voreins- tellwertes. Der Voreinstellwert ist ein praktikabler Kompromiss aus Messgenauigkeit und Anregezeit. Ein Messfenster von weniger als 5 Perioden beeinflusst die Genauigkeit des berechneten dU/dt-Wertes.
  • Seite 653 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.20 Spannungsänderungsschutz Stufenbeschreibung 6.20.4 6.20.4.1 Beschreibung Logik der Stufe [lo_dvdt_stage, 1, de_DE] Bild 6-176 Logikdiagramm der Stufe dU/dt fallend Für den Stufentyp dU/dt steigend wird der Wert dU/dt steigend (L12) verwendet. Spannungsänderung Die Stufe dU/dt fallend wird verwendet, um eine fallende Netzspannung zu erkennen, und die Stufe dU/dt steigend, um eine steigende Netzspannung zu erkennen.
  • Seite 654 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.20 Spannungsänderungsschutz Anregemodus Mit dem Parameter Anregemodus legen Sie fest, ob die Schutzstufe anregt, wenn alle 3 Messglieder die Spannungsänderung erkennen (3 aus 3), oder wenn nur 1 Messglied die Spannungsänderung erkennt (1 aus 3). Rückfallverzögerung Wenn der dU/dt-Wert die Rückfallschwelle unterschreitet, kann der Rückfall der Stufe verzögert werden.
  • Seite 655 Die geräteinterne Überwachungsfunktion Messspannungsausfall-Erkennung ist konfiguriert und akti- viert. • Das binäre Eingangssignal >Offen des Funktionsblocks Spannungswandler-Schutzschalter ist mit dem Spannungswandler-Schutzschalter verbunden. Parameterwert Beschreibung Die Schutzstufe wird blockiert (= Voreinstellung). Siemens empfiehlt, die Voreinstellung zu verwenden. Die Schutzstufe wird nicht blockiert. nein Parameter 6.20.5 Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten...
  • Seite 656 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.20 Spannungsänderungsschutz Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:22831:6 dU/dt fallend1:Auslöse- 0,00 s bis 60,00 s 3,00 s verzögerung _:22831:101 dU/dt fallend1:Rückfall- 0,00 s bis 60,00 s 0,00 s verzögerung dU/dt steignd1 • _:22801:1 dU/dt steignd1:Modus • • Test •...
  • Seite 657 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.20 Spannungsänderungsschutz Information Datenklasse (Typ) dU/dt steignd1 _:22801:81 dU/dt steignd1:>Blockierung Stufe _:22801:51 dU/dt steignd1:Modus (steuerbar) _:22801:54 dU/dt steignd1:Nicht wirksam _:22801:52 dU/dt steignd1:Zustand _:22801:53 dU/dt steignd1:Bereitschaft _:22801:55 dU/dt steignd1:Anregung _:22801:303 dU/dt steignd1:Anregung Schleife L12 _:22801:304 dU/dt steignd1:Anregung Schleife L23 _:22801:305 dU/dt steignd1:Anregung Schleife L31 _:22801:56...
  • Seite 658 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.21 Überfrequenzschutz 6.21 Überfrequenzschutz Funktionsübersicht 6.21.1 Die Funktion Überfrequenzschutz (ANSI 81O): • Erkennt Überfrequenzen im Netz oder an elektrischen Maschinen • Überwacht das Frequenzband und setzt Alarmmeldungen ab • Trennt Kraftwerksblöcke bei kritischer Netzfrequenz • Schützt zusätzlich die Turbinen bei Versagen der Drehzahlbegrenzung Frequenzabweichungen entstehen durch das Ungleichgewicht zwischen erzeugter und verbrauchter Wirkleis- tung.
  • Seite 659 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.21 Überfrequenzschutz Stufe Überfrequenzschutz 6.21.3 Logik einer Stufe [lo_stofqp, 2, de_DE] Bild 6-178 Logikdiagramm einer Stufe Überfrequenzschutz Frequenz-Messverfahren Der Überfrequenzschutz ist in zwei Funktionsausprägungen verfügbar. Diese arbeiten mit verschiedenen Frequenz-Messverfahren. Mit dem Frequenz-Messverfahren wählen Sie abhängig von der Anwendung die jeweilige Messmethode aus.
  • Seite 660 Anwendungs- und Einstellhinweise 6.21.4 Parameter: Mindestspannung • Empfohlener Einstellwert (_:2311:101) Mindestspannung = 37,500 V Für die Unterspannungsblockierung empfiehlt Siemens als Einstellwert 65 % der Nennspannung des Schutzobjektes. Berechnen Sie den sekundären oder primären Einstellwert mit der Leiter-Erde-Spannung, also U /√3. nenn Für U...
  • Seite 661 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.21 Überfrequenzschutz HINWEIS Wenn Sie in DIGSI die Einstellsicht der Parameter auf Prozent umschalten, ist bei beiden Messverfahren die Leiter-Leiter-Größe der Nennspannung die Bezugsgröße für die Mindestspannung. Parameter 6.21.5 Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Allgemein _:2311:101 Allgemein:Mindestspan- 3,000 V bis 175,000 V 37,500 V nung...
  • Seite 662 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.21 Überfrequenzschutz Information Datenklasse (Typ) _:31:53 Stufe 1:Bereitschaft _:31:55 Stufe 1:Anregung _:31:56 Stufe 1:Auslöseverz. abgelauf. _:31:57 Stufe 1:Auslösung Stufe 2 _:32:81 Stufe 2:>Blockierung Stufe _:32:54 Stufe 2:Nicht wirksam _:32:52 Stufe 2:Zustand _:32:53 Stufe 2:Bereitschaft _:32:55 Stufe 2:Anregung _:32:56 Stufe 2:Auslöseverz.
  • Seite 663 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.22 Unterfrequenzschutz 6.22 Unterfrequenzschutz Funktionsübersicht 6.22.1 Die Funktion Unterfrequenzschutz (ANSI 81U): • Erkennt Unterfrequenzen im Netz oder an elektrischen Maschinen • Überwacht das Frequenzband und setzt Alarmmeldungen ab • Entkuppelt Netze • Wirft Last zur Sicherung der Netzstabilität und zum Schutz von Motoren ab •...
  • Seite 664 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.22 Unterfrequenzschutz Stufe Unterfrequenzschutz 6.22.3 Logik einer Stufe [lo_stuf_qp, 3, de_DE] Bild 6-180 Logikdiagramm einer Stufe Unterfrequenzschutz Frequenz-Messverfahren Der Überfrequenzschutz ist in zwei Funktionsausprägungen verfügbar. Diese arbeiten mit verschiedenen Frequenz-Messverfahren. Mit dem Frequenz-Messverfahren wählen Sie abhängig von der Anwendung die jeweilige Messmethode aus.
  • Seite 665 Anwendungs- und Einstellhinweise Parameter: Mindestspannung • Empfohlener Einstellwert (_:2311:101) Mindestspannung = 37,500 V Für die Unterspannungsblockierung empfiehlt Siemens als Einstellwert 65 % der Nennspannung des Schutzobjektes. Berechnen Sie den sekundären oder primären Einstellwert mit der Leiter-Erde-Spannung, also U /√3. nenn Für U...
  • Seite 666 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.22 Unterfrequenzschutz Parameter 6.22.5 Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Allgemein _:2311:101 Allgemein:Mindestspan- 3,000 V bis 175,000 V 37,500 V nung _:2311:109 Allgemein:Rückfalldiffe- 20 mHz bis 2000 mHz 20 mHz renz Stufe 1 • _:61:1 Stufe 1:Modus • •...
  • Seite 667 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.22 Unterfrequenzschutz Information Datenklasse (Typ) _:4501:53 Sammelmeldung:Bereitschaft Stufe 1 _:61:81 Stufe 1:>Blockierung Stufe _:61:51 Stufe 1:Modus (steuerbar) _:61:54 Stufe 1:Nicht wirksam _:61:52 Stufe 1:Zustand _:61:53 Stufe 1:Bereitschaft _:61:55 Stufe 1:Anregung _:61:56 Stufe 1:Auslöseverz. abgelauf. _:61:57 Stufe 1:Auslösung Stufe 2 _:62:81 Stufe 2:>Blockierung Stufe...
  • Seite 668 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.23 Leistungsschutz (P, Q) 3-phasig 6.23 Leistungsschutz (P, Q) 3-phasig Funktionsübersicht 6.23.1 Die Funktion Leistungsschutz (P, Q) 3-phasig (ANSI 32): • Erkennt je nach Einstellung ein Über- oder Unterschreiten einer eingestellten Wirkleistungs- oder Blind- leistungsschwelle • Überwacht vereinbarte Leistungsgrenzen und setzt Warnmeldungen ab •...
  • Seite 669 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.23 Leistungsschutz (P, Q) 3-phasig [lo_GPP operate indication logical comb, 2, de_DE] Bild 6-182 Logische Verknüpfung der Auslösemeldungen im CFC 6.23.3 Stufe Wirkleistung Logik einer Stufe [lo_3-phase active power, 3, de_DE] Bild 6-183 Logikdiagramm einer Stufe Wirkleistung (Stufentyp: Leistung P<) Messwert Mit dem Parameter Messwert legen Sie fest, welcher Leistungsmesswert von der Stufe ausgewertet wird.
  • Seite 670 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.23 Leistungsschutz (P, Q) 3-phasig Mit dem Parameter Schwellwert legen Sie die Ansprechschwelle der Stufe fest. Mit dem Parameter Neigung Leistungsgerade legen Sie die Neigung der Anregekennlinie fest. Die Definition der Vorzeichen entnehmen Sie dem folgenden Bild. [dw_tilt-power active power, 2, de_DE] Bild 6-184 Neigung der Leistungsgeraden...
  • Seite 671 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.23 Leistungsschutz (P, Q) 3-phasig Stufe Blindleistung 6.23.4 Logik einer Stufe [lo_3phase reactive power, 3, de_DE] Bild 6-185 Logikdiagramm einer Stufe Blindleistung (Stufentyp: Leistung Q<) Messwert Mit dem Parameter Messwert legen Sie fest, welcher Leistungsmesswert von der Stufe verarbeitet wird. Mögliche Einstellwerte sind Mitsystemleistung und die phasenselektiven Leistungen Leistung von L1, Leistung von L2 oder Leistung von L3.
  • Seite 672 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.23 Leistungsschutz (P, Q) 3-phasig [dw_tilt-power reactive power, 2, de_DE] Bild 6-186 Neigung der Leistungsgeraden Anregung Die Stufe vergleicht den ausgewählten Leistungswert mit dem eingestellten Schwellwert. Abhängig vom Typ der Stufe (Leistung Q> oder Leistung Q<) führt ein Über- oder Unterschreiten des Schwellwertes zur Anregung.
  • Seite 673 • Empfohlener Einstellwert (_:6271:105) Messwert = Mitsystemleistung Mit dem Parameter Messwert legen Sie fest, welcher Leistungsmesswert ausgewertet wird. Bei einer 3- phasigen Messung empfiehlt Siemens die Auswertung der Mitsystemleistung. HINWEIS Bei der Verwendung von mehreren Parametergruppen berücksichtigen Sie Folgendes: •...
  • Seite 674 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.23 Leistungsschutz (P, Q) 3-phasig Mit dem Parameter Messwert legen Sie fest, welcher Leistungsmesswert ausgewertet wird. Bei einer 3- phasigen Messung empfiehlt Siemens die Auswertung der Mitsystemleistung. HINWEIS Bei der Verwendung von Parametergruppen berücksichtigen Sie Folgendes: •...
  • Seite 675 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.23 Leistungsschutz (P, Q) 3-phasig Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:6271:105 Leistung P< 1:Messwert Leistung von L1 Mitsystemleis- tung • Leistung von L2 • Leistung von L3 • Mitsystemleistung _:6271:3 Leistung P< 1:Schwellwert -200,0 % bis -1,0 % 5,0 % 1,0 % bis 200,0 % _:6271:101...
  • Seite 676 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 6.23 Leistungsschutz (P, Q) 3-phasig Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:6331:101 Leistung Q< 1:Rückfallver- 0,90 bis 0,99 0,95 hältnis _:6331:103 Leistung Q< 1:Neigung -89,0 ° bis 89,0 ° 0,0 ° Leistungsgerade _:6331:7 Leistung Q< 1:Rückfallver- 0,00 s bis 60,00 s 0,00 s zögerung _:6331:6...
  • Seite 677 Steuerungsfunktionen Einführung Schaltgeräte Steuerungsfunktionalität Schaltfolgen Benutzerdefinierter Funktionsblock [Steuerung] CFC-Plan-Parameter SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 678 Steuerungsfunktionen 7.1 Einführung Einführung Übersicht 7.1.1 Die SIPROTEC 5-Gerätereihe verfügt über eine leistungsfähige Befehlsverarbeitung sowie alle weiteren Funkti- onen, die für einen Einsatz als Feldleitgeräte der Stationsleittechnik oder als Kombischutz notwendig sind. Das Objektmodell der Geräte basiert auf dem IEC 61850-Standard, so dass sich die SIPROTEC 5-Gerätereihe besonders gut in Anlagen mit dem Kommunikationsprotokoll IEC 61850 integrieren lässt.
  • Seite 679 Steuerungsfunktionen 7.1 Einführung [sc_control, 1, de_DE] Position (mit Binäreingängen verbinden) Signalisierung des aktuellen Zustandes Befehlsausgabe (mit Relais verbinden) Der Auslöse-, Ausschalt- sowie der Einschaltbefehl wird mit den Relais verbunden. Für den Auslösebefehl ist die Auswahl zwischen gespeicherter und ungespeicherter Ausgabe möglich. Die Position wird mit 2 Binärein- gängen verbunden (Doppelmeldung).
  • Seite 680 Steuerungsfunktionen 7.1 Einführung 4 verschiedene Steuerungsmodelle stehen zur Auswahl: • Direkt ohne Rückmeldeüberwachung (direkt ohne Rück.übw.) • Mit Reservierung (SBO) ohne Rückmeldeüberwachung (SBO ohne Rück.übw.) • Direkt mit Rückmeldeüberwachung (direkt mit Rückm.übw.) • Mit Reservierung (SBO) mit Rückmeldeüberwachung (SBO mit Rück.übw.) Das nächste Bild zeigt die Befehlsquellen, Befehlstypen und die Steuerungsmodelle.
  • Seite 681 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte Schaltgeräte Gesamtübersicht 7.2.1 Die folgenden Schaltgeräte befinden sich in der DIGSI 5-Bibliothek unter Funktionsgruppe Leistungsschalter und unter Schaltgeräte (siehe hierzu die folgenden Bilder). [sc_cb_ausw, 1, de_DE] Bild 7-2 Auswahl des Schaltgerätes Leistungsschalter über das DIGSI-Menü Funktionsgruppe Leistungs- schalter [scswausw, 1, de_DE] Bild 7-3...
  • Seite 682 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte [dw_breake, 1, de_DE] Bild 7-4 Steuerungsrelevante Funktionsblöcke des Schaltgerätes Leistungsschalter Der Leistungsschalter wird in DIGSI 5 über die Informationsrangierung mit den Binäreingängen verbunden, die die Schalterstellung erfassen. Der Leistungsschalter wird in DIGSI 5 auch mit den Binärausgängen verbunden, die die Schaltbefehle ausgeben.
  • Seite 683 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte Funktionsblöcke des Leistungsschalters Tabelle 7-1 Funktionsblöcke der Funktionsgruppe Leistungsschalter Funktions- Beschreibung Parameter Funktion block Leistungs- Der Funktionsblock Leistungs- Der Leistungsschalter bildet Ausgabezeit schalter schalter im SIPROTEC 5-Gerät die Schalterstellung aus der repräsentiert den physikali- Stellung der Binäreingänge schen Schalter.
  • Seite 684 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte Eigenschaften Funktion Zu finden in Wenn Sie die Einstellung Allgem- Position des Funktionsblocks Steu- Behandlung spontaner Posi- tionsänderungen (Allg. Soft- erung einer Software-Filter ware-Filt./Spont. Software Filt.) wählen, gelten die allgemeinen Einstellungen der Software-Filte- rung für spontane Positionsände- rungen sowie für Positionsände- rungen, die durch einen Schalt- befehl hervorgerufen wurden.
  • Seite 685 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte 7.2.2.2 Anwendungs- und Einstellhinweise Leistungsschalter Der Funktionsblock Leistungsschalter im SIPROTEC 5-Gerät repräsentiert den physikalischen Schalter. Der Leistungsschalter hat die Aufgabe, die Schalterstellung aus der Stellung der Binäreingänge zu bilden. Das folgende Bild stellt die logischen Ein- und Ausgänge des Funktionsblocks Leistungsschalter dar. [dw_func_ls, 2, de_DE] Bild 7-5 Logische Ein- und Ausgänge des Funktionsblocks Leistungsschalter...
  • Seite 686 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte Signalname Beschreibung Voreingestellter Wert, wenn Signal- qualität = ungültig Der Binäreingang setzt unter anderem den Schalt- Unverändert >Reset Schalt- spielzähler des Schalters auf den Wert 0. statistik Externe Bereitschaft bildet den Status des Unverändert Externe Bereit- schaft Leistungsschalters ab (EHealth).
  • Seite 687 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte Parameter Voreinstellwert Mögliche Parameterwerte (_:4201:101) Steuerungsmodell SBO mit direkt ohne Rück.übw. Rück.übw. SBO ohne Rück.übw. direkt mit Rückm.übw. SBO mit Rück.übw. 0,01 s bis 1800 s (_:4201:102) SBO-Zeitüberschreitung 30,00 s (Stufung: 0,01 s) 0,01 s bis 1800 s (_:4201:103) Rückmeld.überwach.zeit 1,00 s (Stufung: 0,01 s)
  • Seite 688 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte 7.2.2.3 Anschaltvarianten des Leistungsschalters Sie können für jedes Schaltgerät bestimmen, mit welcher Ansteuerungsart (1-, 1,5- oder 2-polig) mit oder ohne Rückmeldung geschaltet wird. Daraus ergibt sich die notwendige Anzahl der zu verarbeitenden Informa- tionen und der Befehlstyp ist damit festgelegt. Ob die Ansteuerung des Leistungsschalters 1-, 1,5- oder 2-polig erfolgt, hängt davon ab, wie der Aufbau des Hilfs- und Steuerspannungsnetzes gestaltet ist.
  • Seite 689 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte [dw_3-pole_ls, 1, de_DE] Bild 7-7 Leistungsschalter 3-polig 1-polige Ansteuerung [dw_1-pole, 1, de_DE] Bild 7-8 1-polige Ansteuerung SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 690 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte [sc_rang1p_cb1p, 1, de_DE] Bild 7-9 1-polige Ansteuerung, Rangierung in DIGSI Die Kontakte für Ein und Aus können beliebig gewählt werden. Sie müssen nicht unbedingt nebeneinander liegen. Der Buchstabe U steht für einen ungespeicherten Befehl. Alternativ kann AG (gespeicherte Auslösung) gewählt werden.
  • Seite 691 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte [sc_rang_1p_cb15p, 1, de_DE] Bild 7-11 1,5-polige Ansteuerung, Rangierung in DIGSI 2-polige Ansteuerung [dw_2-pole-open, 1, de_DE] Bild 7-12 2-polige Ansteuerung SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 692 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte [sc_rang_1p_cb13p, 1, de_DE] Bild 7-13 2-polige Ansteuerung, Rangierung in DIGSI Anschaltvariante: 1-poliger Leistungsschalter Der 1-polige Leistungsschalter wird für die separate Ansteuerung und Erfassung der einzelnen Pole eines Leistungsschalters verwendet. Er ist für die gemeinsame Nutzung durch 1-polig arbeitende Schutz- und Steu- erungsfunktionen vorgesehen.
  • Seite 693 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte Für den Leistungsschalter mit 1-poliger Ansteuerung erfolgt die Ansteuerung mit einem Relais je Phase für den Auslösebefehl und mit einem 4. Relais für den Einschaltbefehl (siehe hierzu nächstes Bild). [dw_1panls, 1, de_DE] Bild 7-15 1-poliger Anschluss eines Leistungsschalters [sc_rang_1p_cb13pz, 1, de_DE] Bild 7-16 Rangierung in DIGSI...
  • Seite 694 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte Beispiel: Auslösebefehle beim Übergang von 1-polig auf 3-polig Beim Übergang von einer 1-poligen zu einer 3-poligen Auslösung bleibt Auslös.nur 1-polig L1 aktiv. Um zum Beispiel einer externen AWE mitzuteilen, ob es sich um eine 1-polige oder 3-polige Auslösung handelt, können Sie die Meldungen Auslöselogik:Auslösebef.meldung:1-polig und Auslöse- logik:Auslösebef.meldung:3-polig verwenden.
  • Seite 695 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte [sc_rang_1p_cb_Hk, 1, de_DE] Bild 7-17 Rangierung der Einzelpole in DIGSI Die Bedeutung der Abkürzungen finden Sie in Tabelle 7-8 Tabelle 7-9. Die Meldung Befehl aktiv kann zusätzlich auf einen Binärausgang rangiert werden. Dieser Binärausgang ist immer dann aktiv, wenn entweder ein Ein- oder ein Auslösebefehl anliegt oder das Schaltgerät von der Befehlssteuerung ausgewählt wurde.
  • Seite 696 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:2311:136 Allge- Verstimmung Verstimmung mein:Betriebsart • I> Abfrage Auslöselogik • _:5341:103 Auslöse- mit I< mit I< logik:Ausl.befehl- • mit I< & Hilfskontakt Absteuerung • mit Anregerückfall Leistungssch. _:4261:101 Leis- 0,02 s bis 1800,00 s 0,10 s tungssch.:Ausgabe- zeit...
  • Seite 697 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:4201:155 Steue- Frei editierbarer Text rung:Bezeichn. Schalthoh. 1 _:4201:156 Steue- Frei editierbarer Text rung:Bezeichn. Schalthoh. 2 _:4201:157 Steue- Frei editierbarer Text rung:Bezeichn. Schalthoh. 3 _:4201:158 Steue- Frei editierbarer Text rung:Bezeichn. Schalthoh. 4 _:4201:159 Steue- Frei editierbarer Text rung:Bezeichn.
  • Seite 698 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte Information Datenklasse (Typ) _:4261:52 Leistungssch.:Zustand _:4261:53 Leistungssch.:Bereitschaft _:4261:58 Leistungssch.:Position 3-polig _:4261:300 Leistungssch.:Ausl./Ausschalt. 3-pol _:4261:301 Leistungssch.:Einschaltbefehl _:4261:410 Leistungssch.:Aussch.befehl 1-pol. L1 _:4261:411 Leistungssch.:Aussch.befehl 1-pol. L2 _:4261:412 Leistungssch.:Aussch.befehl 1-pol. L3 _:4261:413 Leistungssch.:Einsch.befehl 1-pol. L1 _:4261:414 Leistungssch.:Einsch.befehl 1-pol. L2 _:4261:415 Leistungssch.:Einsch.befehl 1-pol. L3 _:4261:302 Leistungssch.:Befehl aktiv _:4261:303...
  • Seite 699 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte Information Datenklasse (Typ) _:4201:506 Steuerung:>Sch.mod. unverriegelt _:4201:52 Steuerung:Zustand _:4201:53 Steuerung:Bereitschaft _:4201:58 Steuerung:Befehl mit Rückmeld. _:4201:302 Steuerung:Schalthoheit Station _:4201:308 Steuerung:Aktiv. Schlt.h. 1 _:4201:309 Steuerung:Aktiv. Schlt.h. 2 _:4201:310 Steuerung:Aktiv. Schlt.h. 3 _:4201:311 Steuerung:Aktiv. Schlt.h. 4 _:4201:312 Steuerung:Aktiv. Schlt.h. 5 _:4201:313 Steuerung:Schalthoheit _:4201:314...
  • Seite 700 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte Funktionsblöcke des Trennschalters Tabelle 7-10 Funktionsblöcke der Funktionsgruppe Trennschalter Funktions- Beschreibung Parameter Funktion block Trenn- Der Trennschalter repräsen- Der Trennschalter bildet Maximale Ausgabezeit schalter tiert den physikalischen die Schalterstellung aus der Nachlaufzeit Schalter im SIPROTEC 5-Gerät. Stellung der Binäreingänge Schaltgerätetyp und setzt auch den Befehl über die Binärausgänge ab.
  • Seite 701 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte Eigenschaften Funktion Zu finden in Software-Filterzeit für spontane Position des Funktionsblocks Steu- Software-Filterzeit für Positionsänderungen spontane Änderung erung Ein-/Ausschalten des Retriggers der Position des Funktionsblocks Steu- Retriggern bei spontaner Änderung (ja/nein) Filterzeit durch spontane Stellungs- erung änderung Berücksichtigung der HW-Filterzeit Position des Funktionsblocks Steu- Meldezeit vor Filterung...
  • Seite 702 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte Parameter Voreinstellwert Mögliche Parameterwerte 0,02 s bis 1800 s (_:5401:101) Maximale Ausgabezeit 10,00 s Die Maximale Ausgabezeit legt die Dauer des (Stufung: 0,01 s) durch den Schaltbefehl erzeugten Ausgabeimpulses fest. 0 s bis 60 s (_:5401:102) Nachlaufzeit 0,00 s Wenn die Sollschaltstellung noch nicht erreicht ist, obwohl die Rückmeldung bereits eingetroffen ist,...
  • Seite 703 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte Tabelle 7-14 Eingänge des Funktionsblocks Trennschalter Signalname Beschreibung Wert, wenn Signal- qualität=ungültig Der Binäreingang aktiviert die Erfassungssperre. Sie Unverändert >Erfassungs- können diesen Binäreingang z.B. auch durch einen sperre externen Knebelschalter setzen. Hierüber wird die Erfassungsperre und die Nach- Unverändert >Reset führung des Trennschalters zurückgesetzt.
  • Seite 704 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte Parameter Voreinstellwert Mögliche Parameterwerte (_:4201:104) Prüfung der Schalthoheit nein erweitert (_:4201:105) Prfg., ob Stellung nein erreicht (_:4201:106) Prfg. Dppelbetätig.sperre nein 7.2.3.3 Anschaltvarianten des Trennschalters Die Ansteuerarten sind mit denen des Leistungsschalters identisch. Die Bedeutung der Abkürzungen können 7.2.2.3 Anschaltvarianten des Leistungsschalters 7.2.2.3 Anschaltvarianten des Leistungsschalters entnehmen.
  • Seite 705 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte 1,5-polige Ansteuerung [dw_5-pole, 1, de_DE] Bild 7-21 1,5-polige Ansteuerung [scrangtrenn15p, 1, de_DE] Bild 7-22 1,5-polige Ansteuerung, Rangierung in DIGSI SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 706 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte 2-polige Ansteuerung [dw_2-pole-open, 1, de_DE] Bild 7-23 2-polige Ansteuerung [scrangtrenn2p, 1, de_DE] Bild 7-24 2-polige Ansteuerung, Rangierung in DIGSI Die Rückmeldung wird beim Trennschalter über die Position rangiert. 7.2.3.4 Parameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Steuerung • _:4201:101 Steuerung:Steuerungsmo- nur Status SBO mit...
  • Seite 707 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:4201:103 Steuerung:Rückmeld.über- 0,01 s bis 1800,00 s 10,00 s wach.zeit • _:4201:104 Steuerung:Prüfung der nein Schalthoheit • • _:4201:105 Steuerung:Prfg., ob Stel- nein lung erreicht • • _:4201:106 Steuerung:Prfg. Dppelbe- nein tätig.sperre • Trennschalter _:5401:101 Trennschalter:Maximale...
  • Seite 708 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte Information Datenklasse (Typ) _:5401:52 Trennschalter:Zustand _:5401:53 Trennschalter:Bereitschaft _:5401:58 Trennschalter:Position _:5401:300 Trennschalter:Ausschaltbefehl _:5401:301 Trennschalter:Einschaltbefehl _:5401:302 Trennschalter:Befehl aktiv _:5401:305 Trennschalter:S.sp.zä. SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 709 Steuerungsfunktionen 7.3 Steuerungsfunktionalität Steuerungsfunktionalität Befehlsprüfungen und Schaltfehlerschutz 7.3.1 Bevor Schaltbefehle vom SIPROTEC 5-Gerät ausgegeben werden, erfolgt die Befehlsprüfung in mehreren Schritten: • Schaltmodus (verriegelt/unverriegelt) • Schalthoheit (Vor-Ort/DIGSI/Station/Fern) • Schaltrichtung (Soll=Ist) • Feldverriegelung und Anlagenverriegelung • 1-aus-n-Prüfung (Doppelbetätigungssperre) • Blockierung durch Schutzfunktion Bestätigungscodes (bei inaktiver RBAC) SIPROTEC 5-Geräte können mit rollenbasierter Zugriffskontrolle (RBAC) arbeiten.
  • Seite 710 Steuerungsfunktionen 7.3 Steuerungsfunktionalität Bestätigungscode Bedeutung Beschreibung Schalten/Verrieg.prüf. Unverriegeltes Schalten Schaltmodus: Freigabe für Schalten ohne Abfrage der Verriegelungsbedingungen (S1-Betrieb). Die festen Verriegelungsbedingungen (z.B. >Freig. Ausschlt.(fest) und >Freig. Einsch. (fest)) werden trotzdem abgefragt, falls para- metriert. Der Bestätigungscode wird nur bei Geräten ohne Schlüsselschalter abgefragt, ansonsten wird er durch die Stellung des Schlüsselschalters ersetzt.
  • Seite 711 Steuerungsfunktionen 7.3 Steuerungsfunktionalität [sc_moscha, 1, de_DE] Bild 7-26 Schaltmodus im Funktionsblock Allgemein Die folgende Tabelle zeigt Auswirkungen der Änderung des Schaltmodus auf die Befehlsprüfungen. Tabelle 7-17 Zusammenhang zwischen Schaltmodus und Befehlsprüfungen Befehlsprüfung Schaltmodus Verriegelt Unverriegelt Schalthoheit Geprüft Geprüft Schaltrichtung (Soll=Ist) Geprüft Geprüft Feste Verriegelungsbedingungen...
  • Seite 712 Steuerungsfunktionen 7.3 Steuerungsfunktionalität • DIGSI: Ein Schaltbefehl von DIGSI (angeschlossen über USB oder Ethernet, Verursachungsquelle Wartung) wird nur akzeptiert, wenn die Schalthoheit im Gerät auf Fern steht. Wenn sich DIGSI am Gerät für die Befehlsausgabe angemeldet hat, werden keine Befehle von anderen Befehlsquellen oder einem anderen DIGSI-PC ausgeführt.
  • Seite 713 Steuerungsfunktionen 7.3 Steuerungsfunktionalität Sch.hoh. Schlüss/Par. und Sch.mod.Schlüss/Par stellen dabei den aktuellen Zustand von Schlüsselschalter oder Parameter für Schalthoheit oder Schaltmodus dar und stellen diese Informationen zur Weiterverarbeitung im CFC bereit. Im CFC kann beispielsweise eine Automatik erstellt werden, die dafür sorgt, dass die Schaltho- heit automatisch auf Vor-Ort gestellt wird, wenn der Schlüsselschalter auf unverriegelt gestellt wird.
  • Seite 714 Steuerungsfunktionen 7.3 Steuerungsfunktionalität [dw_modsch, 1, de_DE] Bild 7-29 Bildung des Schaltmodus Bei beiden Funktionen überschreiben die Eingangssignale den Zustand des Schlüsselschalters. Damit können externe Eingaben ebenfalls die Schalthoheit oder den Schaltmodus setzen, falls gewünscht (zum Beispiel durch Abfrage externer Schlüsselschalter). Für die Schalthoheit gibt es folgende weitere Einstellungen: •...
  • Seite 715 Steuerungsfunktionen 7.3 Steuerungsfunktionalität [sc_akt_hoh, 2, de_DE] Bild 7-30 Auswahlmöglichkeit für die Aktivierung Schalthoheit Station und für die Freischaltung mehrerer Schalthoheitsebenen Tabelle 7-19 Wirkung auf die Schalthoheit bei Freischaltung mehrerer Schalthoheitsebenen mit/ohne Aktivierung der Schalthoheit Station Freischaltung Schalthoheit im Status DIGSI am Schalthoheit Zustand der Resultierende...
  • Seite 716 Steuerungsfunktionen 7.3 Steuerungsfunktionalität Freischaltung Schalthoheit im Status DIGSI am Schalthoheit Zustand der Resultierende mehrerer Gerät Gerät Station aktiviert Schalthoheit Schalthoheit Schalthoheits- Station ebenen Vor-Ort – – – Vor-Ort Angemeldet – – DIGSI Nein – Vor-Ort und Fern Nicht ange- Station und Fern meldet Gesetzt Vor-Ort und...
  • Seite 717 Steuerungsfunktionen 7.3 Steuerungsfunktionalität [sc_act additional options sw authority, 4, de_DE] Bild 7-31 Aktivieren der Zusatzoptionen der Schalthoheit Mit den Zusatzparametern können Sie folgendes einstellen: • Spezif. Schalth. gültig für (für Station/Fern, nur fern oder nur Station): Mit diesem Parameter legen Sie fest, für welche Befehlsquelle die erweiterte Schalthoheitsprüfung ange- wendet wird.
  • Seite 718 Steuerungsfunktionen 7.3 Steuerungsfunktionalität Tabelle 7-21 Ergebnis der Kombination aus dem Wert des Parameters Spezif. Schalth. gültig für und der Ebene der Befehlsquelle (Feld Originator/orCat des Schaltbefehls) Befehlsquelle Spezif. Schalth. gültig für Station Station/Fern fern Vor-Ort, Vor-Ort Auto- Keine Prüfung Keine Prüfung Keine Prüfung matik Station, Station-Auto-...
  • Seite 719 Steuerungsfunktionen 7.3 Steuerungsfunktionalität [sc_sw authority and mode in info routing, 1, de_DE] Bild 7-32 Anzeige von Schalthoheit und Schaltmodus in der Informationsrangierung (im Funktionsblock Allgemein), Beispiel für 2 aktivierte Schalthoheiten Fern Schalthoheit und Schaltmode individuell für die Schaltgeräte Die in den vorigen Abschnitten beschriebenen Funktionalitäten Schalthoheit, Schaltmodus und spezifische Schalthoheit sind im Standardfall für das gesamte Feldgerät und damit für alle von diesem Feldgerät verwal- teten Schaltgeräte gültig.
  • Seite 720 Steuerungsfunktionen 7.3 Steuerungsfunktionalität [sc_add parameters sw authority sw device, 1, de_DE] Bild 7-33 Zusätzliche Parameter zur Schalthoheit in den Parametern eines Schaltgerätes Durch Aktivieren des Parameters Gerätespez. Schalth.prüf. wird eine individuelle Schalthoheit sowie ein individueller Schaltmodus für dieses Schaltgerät konfiguriert. Im Funktionsblock Steuerung des betref- fenden Schaltgerätes werden Zusatzsignale angezeigt.
  • Seite 721 Steuerungsfunktionen 7.3 Steuerungsfunktionalität Mit den neu erscheinenden Eingangssignalen lassen sich dann für Schaltgeräte individuell die Schalthoheit und der Schaltmode einstellen. Diese Eingänge überschreiben für dieses Schaltgerät die zentrale Schalthoheit sowie den Schaltmodus. Die Ausgänge Schalthoheit und Schaltmodus melden die Zustände ausschließ- lich für dieses Schaltgerät.
  • Seite 722 Steuerungsfunktionen 7.3 Steuerungsfunktionalität Die SIPROTEC 5-Geräte kennen 2 unterschiedliche Typen von Verriegelungsbedingungen: • Normale Verriegelungsbedingungen: Diese können durch Änderung des Schaltmodus auf unverriegelt aufgehoben werden. • Nicht aufhebbare (feste) Verriegelungsbedingungen: Diese werden auch dann noch geprüft, wenn der Schaltmodus auf unverriegelt gesetzt ist. Anwendung: Ersatz von mechanischen Verriegelungen, z.B.
  • Seite 723 Steuerungsfunktionen 7.3 Steuerungsfunktionalität Standardmäßig ist der Status der Verriegelungsbedingungen im Gerät nicht sichtbar, siehe die folgende Abbildung. [sc_HMI_WO_Position, 1, de_DE] Bild 7-39 Der Status der Verriegelungsbedingungen ist im Abzweigsteuerbild nicht sichtbar [sc_HMI_WO_Position2, 1, de_DE] Bild 7-40 Der Status der Verriegelungsbedingungen ist im Steuerungsmenü nicht sichtbar Wenn Sie jedoch in DIGSI 5 den Parameter Zeigt Verriegel.bed.
  • Seite 724 Steuerungsfunktionen 7.3 Steuerungsfunktionalität [sc_HMI_W_Position, 1, de_DE] Bild 7-41 Der Status der Verriegelungsbedingungen ist im Abzweigsteuerbild sichtbar [sc_HMI_W_Position2, 1, de_DE] Bild 7-42 Der Status der Verriegelungsbedingungen ist im Steuerungsmenü sichtbar BEISPIEL Für eine Verriegelung Für die Einschaltrichtung des Leistungsschalters QA im Feld E01 (siehe nächstes Bild) muss geprüft werden, ob die Trenner QB1, QB2 und QB9 in definierter Stellung sind, also entweder Ein oder Aus.
  • Seite 725 Steuerungsfunktionen 7.3 Steuerungsfunktionalität [sc_abgang, 1, de_DE] Bild 7-43 Abzweigfeld einer Doppelsammel-Schienenanlage Der CFC-Plan, der zur Realisierung der Verriegelungsgleichung notwendig ist, wird im nächsten Bild gezeigt. [sc_verpla, 1, de_DE] Bild 7-44 Verriegelungsplan für eine Feldverriegelung Da der Funktionsblock Trennschalter die definierte Stellung Ein oder Aus liefert, kann auf das exklusive ODER-Gatter XOR für die Verknüpfung verzichtet werden.
  • Seite 726 Steuerungsfunktionen 7.3 Steuerungsfunktionalität BEISPIEL Für eine Anlagenverriegelung Betrachtet werden der Abzweig = E01 aus dem vorigen Beispiel (Feldverriegelung) und zusätzlich das Kuppel- feld = E02 (siehe hierzu nächstes Bild). [sc_system, 1, de_DE] Bild 7-45 Anlage mit Abzweig- und Kuppelfeld Betrachtet wird der Leistungsschalter QA im Kuppelfeld = E02. Als feldübergreifende Verriegelungsbedingung müssen Sie die Kuppelschalter-Ausschaltsperre vorsehen: Wenn die beiden Sammelschienen im Feld = E01 verbunden sind, d.h.
  • Seite 727 Steuerungsfunktionen 7.3 Steuerungsfunktionalität [sc_double, 1, de_DE] Bild 7-47 Aktivierung der Doppelbetätigungssperre Mit SIPROTEC 5 kann auch eine feldübergreifende Doppelbetätigungssperre realisiert werden. Senden Sie dazu das Signal nicht ausgewählt mit IEC 61850-GOOSE zur Auswertung an andere Geräte. Dieses Signal steht unter Position in jedem Funktionsblock Leistungsschalter oder Trennschalter der Schalt- geräte-Funktionsgruppen zur Verfügung (siehe nächstes Bild).
  • Seite 728 Steuerungsfunktionen 7.3 Steuerungsfunktionalität BEISPIEL Das folgende Beispiel zeigt die Steuerung eines Trennschalters QB1 für verschiedene Fälle. • Erfolgreiche Befehlsausgabe • Abgebrochener Befehl • Durch Schaltverriegelung abgebrochener Befehl • Beendeter Befehl durch fehlende Rückmeldung • Spontane Änderung des Schaltzustandes ohne Befehlsausgabe Bild 7-49 Bild 7-55 zeigen die Befehlsprotokollierung für verschiedene Fälle des Standardsteuerungsmo-...
  • Seite 729 Steuerungsfunktionen 7.3 Steuerungsfunktionalität [sc_posca2, 1, de_DE] Bild 7-50 Positiver Fall (Anzeige 2) [sc_poscan, 1, de_DE] Bild 7-51 Positiver Fall mit Befehlsabbruch SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 730 Steuerungsfunktionen 7.3 Steuerungsfunktionalität [sc_negint, 1, de_DE] Bild 7-52 Negativer Fall (blockiert durch Schaltverriegelung) [sc_negtim, 1, de_DE] Bild 7-53 Negativer Fall (Ablauf der Rückmeldeüberwachungszeit) (Anzeige 1) SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 731 Steuerungsfunktionen 7.3 Steuerungsfunktionalität [sc_negti2, 1, de_DE] Bild 7-54 Negativer Fall (Ablauf der Rückmeldeüberwachungszeit) (Anzeige 2) [sc_sponta, 1, de_DE] Bild 7-55 Spontaner Zustandswechsel Je nach Übertragungsgrund kann der gewünschte Steuerungswert oder der tatsächliche Zustandswert des Controllables und des Schaltgerätes in der Protokollierung enthalten sein. Die folgende Tabelle zeigt den Zusammenhang.
  • Seite 732 Steuerungsfunktionen 7.3 Steuerungsfunktionalität Grund der Übertragung Wert Befehlsabbruch (CNC) Gewünschter Wert Befehlsende (CMT) Tatsächlicher Wert Spontane Änderung (SPN) Tatsächlicher Wert Parameter 7.3.3 Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Steuerung • _:101 Steuerung:Steuerungsmo- nur Status SBO mit dell Rück.übw. • direkt ohne Rück.übw. •...
  • Seite 733 Steuerungsfunktionen 7.4 Schaltfolgen Schaltfolgen Funktionsübersicht 7.4.1 Im Gerät können Schaltfolgen ablaufen, die automatisch Schaltgeräte in einer vorgegebenen Reihenfolge schalten. Eine Schaltfolge besteht aus einem speziellen Funktionsblock Schaltfolge aus der DIGSI 5-Bibliothek und der projektspezifischen Liste der Schaltbefehle, die im CFC erzeugt wird. Funktionsbeschreibung 7.4.2 Der Funktionsblock Schaltfolge befindet sich im Ordner Benutzerdefinierte Funktionen in der DIGSI 5-Biblio-...
  • Seite 734 Steuerungsfunktionen 7.4 Schaltfolgen [dw_swseq1, 1, de_DE] Bild 7-57 Funktionsblock Schaltfolge Starten und Abbrechen einer Schaltfolge Das Starten einer Schaltfolge kann über einen der folgenden Wege erfolgen: • Vor-Ort-Bedienung: Menu oder Display-Seite • Eingang >Start bei steigender Flanke, z.B. über Binäreingang •...
  • Seite 735 Steuerungsfunktionen 7.4 Schaltfolgen Bild 7-58 Übersicht der Schaltfolgen am Geräte-Display Anwendungs- und Einstellhinweise 7.4.3 Der Funktionsblock bietet ähnliche Parameter wie der Funktionsblock Steuerung eines Leistungs- oder Trenn- schalters (siehe Kapitel 7.2.1 Gesamtübersicht). [sc_ccs4pa, 1, de_DE] Bild 7-59 Parameter des Funktionsblocks Schaltfolge Parameter: Prüfung der Schalthoheit •...
  • Seite 736 Steuerungsfunktionen 7.4 Schaltfolgen Parameter: Steuerungsmodell • Voreinstellwert (_:105) Steuerungsmodell = SBO ohne Rück.übw. Mit dem Parameter Steuerungsmodell wählen Sie für den Start der Schaltfolge zwischen direkt ohne Rück.übw. oder SBO ohne Rück.übw.. Für den Abbruch der Schaltfolge können Sie kein Steuerungsmodell einstellen. Der Abbruch erfolgt immer mit dem Steuerungsmodell direkt ohne Rück.übw..
  • Seite 737 Steuerungsfunktionen 7.4 Schaltfolgen Beispiel für eine Schaltfolge mit CFC Das folgende Bild zeigt ein Single-Line-Diagramm für eine Unterstation mit 4 Feldern: Sammelschienen- Erdung, Einspeisung, Sammelschienen-Kuppelschalter und Abzweigfeld. [dw_bspunt, 1, de_DE] Bild 7-61 Beispiel für eine Unterstation Die Schaltfolge C4 Aus (Bild 7-62) soll eine Abschaltung des Abzweigfeldes C4 bewirken.
  • Seite 738 Steuerungsfunktionen 7.4 Schaltfolgen Befehlsausführung Wie in Abschnitt Starten und Abbrechen einer Schaltfolge, Seite 734 beschrieben, wird die Schaltfolge z.B über die Display-Seite oder das Menü Steuerung gestartet. Das Signal Start-Trigger der Meldung Ausführung dient der Starterkennung und startet die Schaltfolge durch Anregung von TRIG des Baust- eins DPC-DEF des Leistungsschalters QA1.
  • Seite 739 Steuerungsfunktionen 7.4 Schaltfolgen Parameter 7.4.4 Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Schaltfolge # • _:101 Schaltfolge #:Prüfung nein der Schalthoheit • • erweitert • _:102 Schaltfolge #:Prfg. nein Dppelbetätig.sperre • • _:103 Schaltfolge #:Überw. d. true Zeitüberschreit. • _:104 Schaltfolge #:Überwa- 0,02 s bis 3600,00 s 30,00 s chungszeit •...
  • Seite 740 Steuerungsfunktionen 7.5 Benutzerdefinierter Funktionsblock [Steuerung] Benutzerdefinierter Funktionsblock [Steuerung] Funktionsübersicht 7.5.1 Der benutzerdefinierte Funktionsblock [Steuerung] erlaubt die Befehlsprüfung der Schalthoheit, die Prüfung der Stellungserreichung, eine Doppelbetätigungssperre sowie die Festlegung der Verriegelungsbedin- gungen für benutzerdefinierte Controllables. 7.5.2 Funktionsbeschreibung Der benutzerdefinierte Funktionsblock [Steuerung] befindet sich im Ordner Benutzerdefinierte Funkti- onen in der DIGSI 5-Bibliothek.
  • Seite 741 Steuerungsfunktionen 7.5 Benutzerdefinierter Funktionsblock [Steuerung] [sc_user_01, 1, de_DE] Bild 7-63 Informationsrangierung mit eingefügtem benutzerdefinierten Funktionsblock [Steuerung]: Prozessmeldungen und einige Einzelmeldungen 7.5.3 Anwendungs- und Einstellhinweise Der Funktionsblock beinhaltet die Parameter (_:104) Prüfung der Schalthoheit, (_:105) Prfg., ob Stellung erreicht, (_:106) Prfg. Dppelbetätig.sperre und (_:150) Prüfe Schalth. für Modus.
  • Seite 742 Steuerungsfunktionen 7.5 Benutzerdefinierter Funktionsblock [Steuerung] [sc_user_02, 1, de_DE] Bild 7-64 Parametriermöglichkeiten des benutzerdefinierten Funktionsblocks [Steuerung] Parameter: Prüfung der Schalthoheit • Voreinstellwert (_:104) Prüfung der Schalthoheit = ja Mit dem Parameter Prüfung der Schalthoheit legen Sie fest, ob die Befehlsquelle für Schaltbefehle geprüft werden muss (siehe Kapitel 7.3.1 Befehlsprüfungen und Schaltfehlerschutz).
  • Seite 743 Steuerungsfunktionen 7.5 Benutzerdefinierter Funktionsblock [Steuerung] Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:105 Ben.def.St.FB#:Prfg., ob nein Stellung erreicht • • _:106 Ben.def.St.FB#:Prfg. nein nein Dppelbetätig.sperre • Schalthoheit • _:150 Ben.def.St.FB#:Prüfe nein nein Schalth. für Modus • • _:151 Ben.def.St.FB#:Geräte- false spez. Schalth.prüf. •...
  • Seite 744 Steuerungsfunktionen 7.5 Benutzerdefinierter Funktionsblock [Steuerung] Information Datenklasse (Typ) _:311 Ben.def.St.FB#:Aktiv. Schlt.h. 4 _:312 Ben.def.St.FB#:Aktiv. Schlt.h. 5 _:313 Ben.def.St.FB#:Schalthoheit _:314 Ben.def.St.FB#:Schaltmodus SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 745 Steuerungsfunktionen 7.6 CFC-Plan-Parameter CFC-Plan-Parameter Funktionsübersicht 7.6.1 Wenn Sie in einem CFC-Plan einen Parameter verarbeiten möchten und dieser Parameter über DIGSI oder HMI zur Laufzeit änderbar sein soll, können Sie die Funktionsblöcke CFC-Plan boolescher Parameter, CFC-Plan ganzzahliger Parameter und CFC-Plan Gleitkommaparameter verwenden. Instanziieren Sie den geeigneten Funktionsblock, je nach benötigtem Parameterwert (logisch, ganzzahlig oder Gleitkomma).
  • Seite 746 Steuerungsfunktionen 7.6 CFC-Plan-Parameter Anwendungs- und Einstellhinweise 7.6.3 Parameter: CFC Par. Bool • Voreinstellwert CFC Par. Bool = False Den Parameter CFC Par. Bool können Sie in einem CFC-Plan als Eingangssignal mit einem booleschen Wert verwenden. Dieser Eingangswert ist dann zur Laufzeit des CFC-Plans änderbar. Parameter: CFC Param.
  • Seite 747 Steuerungsfunktionen 7.6 CFC-Plan-Parameter Information Datenklasse (Typ) CFC Par. Gltk. _:305 CFC Par. Gltk.:Parameterwert SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 748 SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 749 Überwachungsfunktionen Übersicht Überwachung des Ressourcenverbrauchs Überwachung des sekundären Systems Überwachung der Geräte-Hardware Überwachung der Geräte-Firmware Überwachung der Hardware-Konfiguration Überwachung der Kommunikationsverbindungen Fehlerreaktionen und Abhilfemaßnahmen Sammelmeldungen SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 750 Überwachungsfunktionen 8.1 Übersicht Übersicht SIPROTEC 5-Geräte verfügen über ein umfangreiches und durchgängiges Überwachungskonzept. Die kontinu- ierliche Überwachung • Sichert die Verfügbarkeit der verwendeten Technik • Vermeidet Unter- und Überfunktion des Gerätes • Schützt Personen und primärtechnische Einrichtungen • Bietet effektive Hilfen bei der Inbetriebnahme und dem Test Folgende Bereiche werden überwacht: •...
  • Seite 751 Überwachungsfunktionen 8.2 Überwachung des Ressourcenverbrauchs Überwachung des Ressourcenverbrauchs Lastmodell 8.2.1 SIPROTEC 5-Geräte sind frei konfigurierbar. In DIGSI 5 ist ein Lastmodell integriert. Das Lastmodell verhindert, dass Sie das Gerät durch eine zu umfangreiche Applikation überlasten. Das Lastmodell zeigt die Geräteauslastung und die Reaktionszeiten von Gerätefunktionen an. Im Fall einer möglichen Überlastung des Gerätes durch eine erstellte Applikation verhindert DIGSI das Laden der Applika- tion in das Gerät.
  • Seite 752 Überwachungsfunktionen 8.2 Überwachung des Ressourcenverbrauchs Verwenden Sie die allgemeine Funktionsgruppe Leistungsschalter nur in folgenden Fällen: • Eine Interaktion zu einer Schutz-Funktionsgruppe ist notwendig. D.h. Auslösemeldungen von Schutzfunktionen führen zum Ausschalten des der FG Leistungsschalter zugeordneten Leistungsschalters. • Sie wollen Funktionen wie z.B. Wiedereinschaltautomatik oder Leistungsschalter-Versagerschutz in der FG Leistungsschalter benutzen.
  • Seite 753 Überwachungsfunktionen 8.2 Überwachung des Ressourcenverbrauchs Ablaufebene Beschreibung Verwenden Sie die Ablaufebene High priority Event-triggered für High priority Event- triggered zeitkritische Aufgaben, z.B. wenn ein Signal eine Schutzfunktion innerhalb von 2 ms bis 3 ms blockieren soll. Funktionen auf dieser Ablaufebene werden ereignisgesteuert mit der höchsten Priorität verarbeitet.
  • Seite 754 Überwachungsfunktionen 8.2 Überwachung des Ressourcenverbrauchs [sc_cfc-statistic, 2, de_DE] Bild 8-3 CFC-Statistik HINWEIS High priority Event-triggered CFC-Pläne werden mit höherer Priorität als die anderen Ablaufebenen abgear- beitet. Hier stehen wesentlich weniger Ticks zur Verfügung als in den anderen Ablaufebenen. Empfohlen wird, nur sehr hochpriore Logik in dieser Ablaufebene zu konfigurieren und alles andere in eine der anderen Ebenen zu konfigurieren.
  • Seite 755 Überwachungsfunktionen 8.3 Überwachung des sekundären Systems Überwachung des sekundären Systems Übersicht 8.3.1 Die Sekundärkreise stellen aus der Gerätesicht die Verbindung zum Energiesystem her. Sowohl die Messein- gangskreise (Ströme, Spannungen) als auch die Befehlskreise zu den Leistungsschaltern werden für die korrekte Funktion des Gerätes überwacht. Die Verbindung zur Stationsbatterie ist durch die Überwachung der externen Hilfsspannung gewährleistet.
  • Seite 756 Überwachungsfunktionen 8.3 Überwachung des sekundären Systems • Überspannungsschutz mit Nullsystem-/Verlagerungsspannung • Unterspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung • Überspannungsschutz mit Mitsystemspannung Folgende Schutzfunktionen werden beim Messspannungsausfall automatisch blockiert: • Distanzschutz • Gerichteter Gegensystemschutz • Erdkurzschlussschutz für hochohmige Erdfehler in geerdeten Netzen 8.3.2.2 Struktur der Funktion Die Funktion befindet sich in Schutz-Funktionsgruppen, die mit einer 3-phasigen Spannungs- und Strommess- stelle verbunden sind.
  • Seite 757 Überwachungsfunktionen 8.3 Überwachung des sekundären Systems [lo_ffm-3p_zusamm, 3, de_DE] Bild 8-5 Gliederung der Funktion Messspannungsausfall-Erkennung Jede Teilfunktion erzeugt eine eigene Überwachungsmeldung. Die Funktion fasst diese Meldungen durch die Sammelmeldung Störung zusammen. Die Reaktion auf die Erkennung eines Messspannungsausfalls ist auch in den spezifischen Schutzfunktionsbe- schreibungen erläutert.
  • Seite 758 Überwachungsfunktionen 8.3 Überwachung des sekundären Systems 8.3.2.3 Unsymmetrischer Messspannungsausfall Logik [lo_oppode, 5, de_DE] Bild 8-6 Logikdiagramm Unsymmetrische Messspannungsausfall-Erkennung Das Kriterium zur Erkennung eines unsymmetrischen Messspannungsausfalls ist die Spannungsunsymmetrie. Diese wird über das Verhältnis von Gegen- zu Mitsystemspannung ermittelt. Wenn der Schwellwert über- schritten wird und die Überwachung freigegeben und nicht blockiert ist, spricht die Überwachung an (siehe Bild 8-6).
  • Seite 759 Überwachungsfunktionen 8.3 Überwachung des sekundären Systems Die Selbsthaltung können Sie über den Parameter Unsy.Feh.-Rückf.b.Netzf. abschalten. Wenn ein Netzfehler erkannt wird, fällt die Überwachung unverzögert zurück. 8.3.2.4 3-phasiger Messspannungsausfall Logik [lo_symmet, 1, de_DE] Bild 8-7 Logikdiagramm 3-phasiger Messspannungsausfall Symmetrischer Fehler – UL1, UL2, UL3< Ein 3-phasiger Messspannungsausfall wird bei folgenden, gleichzeitig auftretenden, Kriterien erkannt: •...
  • Seite 760 Überwachungsfunktionen 8.3 Überwachung des sekundären Systems Blockierung bei Netzfehler Bei einem 3-phasigen Netzfehler muss die Überwachung blockiert werden. Das Gerät erkennt einen 3- phasigen Netzfehler durch eine sprunghafte Veränderung des Stromes. Diese Veränderung wird über das interne Signal Sprung I erkannt oder wenn die Stromänderung eines Leiterstromes den Schwellwert 3ph.Feh.
  • Seite 761 Unsymmetrie durch eine Netzstörung bedingt ist. Wenn die Zeit abgelaufen ist, wird von einem Messspannungsausfall ausgegangen und die Überwachung geht in Selbsthaltung. Siemens empfiehlt, die Voreinstellung zu verwenden. Wenn die Selbsthaltung früher oder sofort wirken soll, können Sie die Zeit reduzieren. Parameter: Unsy.Feh.-Rückf.b.Netzf.
  • Seite 762 Empfohlener Einstellwert (_:101) 3ph.Feh. - UL1,UL2,UL3< = 5 V Mit dem Parameter 3ph.Feh. - UL1,UL2,UL3< stellen Sie den Anregewert der Überwachung ein. Siemens empfiehlt, die Voreinstellung zu verwenden. Wenn Sie größere Störeinkopplungen auf die Spannungseingänge erwarten, können Sie den Wert erhöhen.
  • Seite 763 Überwachungsfunktionen 8.3 Überwachung des sekundären Systems 8.3.2.7 Parameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Msp.ausfl.erk • Msp.ausfl.erk:Modus • • Test • _:115 Msp.ausfl.erk:Unsy.Feh.- nein Rückf.b.Netzf. • _:113 Msp.ausfl.erk:Unsy.Feh.- 0,00 s bis 30,00 s 10,00 s Verzögerung _:102 Msp.ausfl.erk:3ph.Feh. - 1 A @ 100 Inenn 0,030 A bis 35,000 A 0,100 A Freig.
  • Seite 764 Überwachungsfunktionen 8.3 Überwachung des sekundären Systems Meldespannungsüberwachung 8.3.3 8.3.3.1 Funktionsübersicht Die Meldespannungsüberwachung dient der Bewertung der Gültigkeit von Binärsignalen, die an das SIPROTEC- Gerät über Binäreingänge angeschlossen sind. Dazu wird ein Binäreingang für die Überwachung der Melde- spannung verwendet. Wenn die Meldespannung ausfällt, werden die zugeordneten Binärsignale als ungültig markiert und eine Meldung Meldespannung gestört wird abgesetzt.
  • Seite 765 Überwachungsfunktionen 8.3 Überwachung des sekundären Systems [sc_ivsrou, 1, de_DE] Bild 8-11 Informationsrangierung Den für die Meldespannungsüberwachung innerhalb einer Ein-/Ausgabebaugruppe verwendeten Binäreingang stellen Sie über die Parametrier-Option ein (siehe folgendes Bild). Dieser Binäreingang überwacht das Vorhan- densein der Meldespannung. Bei einem Ausfall der Meldespannung setzt er für alle anderen Binäreingänge der parametrierten Ein-/Ausgabebaugruppe deren Qualitätsattribute jeweils auf ungültig.
  • Seite 766 Überwachungsfunktionen 8.3 Überwachung des sekundären Systems [sc_gruppe_de, 2, de_DE] Bild 8-13 Parametriermenü der Überwachungsgruppe (II) Dort können Sie beispielsweise 1 bis n verschiedene Binäreingänge zu einer Überwachungsgruppe zusam- menfassen. Die einer Überwachungsgruppe zuordenbaren Binäreingänge auf den Ein-/Ausgabebaugruppen müssen dabei logisch zusammenhängend sein. So lassen sich z.B. bei 3 Ein-/Ausgabebaugruppen nur aufei- nander folgende Binäreingänge auf den Baugruppen 1 und 2 oder 2 und 3 gruppieren, nicht aber Binärein- gänge auf den Baugruppen 1 und 3.
  • Seite 767 Überwachungsfunktionen 8.3 Überwachung des sekundären Systems Parameter (Überwachungssignal): E/A-Modul ID • Voreinstellung (_:104) E/A-Modul ID = E/A-Modul 1 Mit dem Parameter E/A-Modul ID legen Sie das E/A-Modul fest, für das Sie die Überwachung der Melde- spannung aktivieren möchten. Die Zählung der E/A-Module beginnt in aufsteigender Reihenfolge mit den Binäreingängen des Basismoduls.
  • Seite 768 Überwachungsfunktionen 8.3 Überwachung des sekundären Systems 8.3.3.5 Parameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Allgemein • Überw.gruppe#:Modus • • Test Überwach.signal • _:104 Überw.gruppe#:E/A- E/A-Modul 1 E/A-Modul 1 Modul ID • E/A-Modul 2 • E/A-Modul 3 • E/A-Modul 4 • E/A-Modul 5 •...
  • Seite 769 Überwachungsfunktionen 8.3 Überwachung des sekundären Systems Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Ende Überw.gruppe • _:108 Überw.gruppe#:E/A- E/A-Modul 1 E/A-Modul 1 Modul ID • E/A-Modul 2 • E/A-Modul 3 • E/A-Modul 4 • E/A-Modul 5 • E/A-Modul 6 • E/A-Modul 7 • E/A-Modul 8 •...
  • Seite 770 Überwachungsfunktionen 8.3 Überwachung des sekundären Systems • Überspannungsschutz mit Nullsystem-/Verlagerungsspannung • Unterspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung • Unterspannungsschutz mit Mitsystemspannung HINWEIS Wenn das Spannungssignal über die optionale Merging-Unit-Funktion generiert wird, wird die Qualität des Spannungssignals im Sampled-Value-Stream als ungültig gesendet, abhängig vom Status des Span- nungswandler-Schutzschalters.
  • Seite 771 Überwachungsfunktionen 8.3 Überwachung des sekundären Systems 8.3.4.5 Parameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Spg.Wdl.-Stz.S _:101 Spg.Wdl.-Stz.S:Reaktions- 0,00 s bis 0,03 s 0,00 s zeit 8.3.4.6 Informationen Information Datenklasse (Typ) Unabhängig # _:500 Spg.Wdl.-Stz.S:>Offen Spannungssymmetrieüberwachung 8.3.5 8.3.5.1 Funktionsübersicht Im fehlerfreien Netzbetrieb ist von einer gewissen Symmetrie der Spannungen auszugehen. Die Funktion Spannungssymmetrieüberwachung erkennt folgende Fehler: •...
  • Seite 772 Überwachungsfunktionen 8.3 Überwachung des sekundären Systems [lo_kenuns, 1, de_DE] Bild 8-16 Kennlinie der Spannungssymmetrieüberwachung Logik [lo_sp_asym, 5, de_DE] Bild 8-17 Logikdiagramm für die Spannungssymmetrieüberwachung Der Parameter Schwellwert Min/Max ist das Maß für die Unsymmetrie der Leiter-Leiter-Spannungen. Das Gerät berechnet das Verhältnis aus der minimalen (U ) und der maximalen (U ) Leiter-Leiter-Spannung.
  • Seite 773 ) ein. Siemens empfiehlt die Voreinstellung. Parameter: Verzög. Störungsmeld. • Empfohlener Einstellwert (_:6) Verzög. Störungsmeld. = 5,00 s Stellen Sie den Parameter Verzög. Störungsmeld. stellen Sie so ein, dass Überfunktionen infolge von Störeinflüssen (z.B. Schalthandlungen) vermieden werden. Siemens empfiehlt die Voreinstellung. 8.3.5.5 Parameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten...
  • Seite 774 Überwachungsfunktionen 8.3 Überwachung des sekundären Systems 8.3.5.6 Informationen Information Datenklasse (Typ) Überw. Sym. U _:82 Überw. Sym. U:>Blockierung Funktion _:54 Überw. Sym. U:Nicht wirksam _:52 Überw. Sym. U:Zustand _:53 Überw. Sym. U:Bereitschaft _:71 Überw. Sym. U:Störung Spannungsdrehfeld-Überwachung 8.3.6 8.3.6.1 Funktionsübersicht Die Funktion Spannungsdrehfeld-Überwachung überwacht die Phasenfolge der Spannungen im Sekundär- kreis durch die Überwachung der Reihenfolge der (vorzeichengleichen) Nulldurchgänge der Spannungen.
  • Seite 775 Überwachungsfunktionen 8.3 Überwachung des sekundären Systems 8.3.6.3 Funktionsbeschreibung Logik [lo_volt-phs-rotation-supervision, 5, de_DE] Bild 8-19 Logikdiagramm der Spannungsdrehfeld-Überwachung Die Drehfeldrichtung ist in Schutzfunktionen von Bedeutung, die Phasen-, Schleifen- und Richtungsinformati- onen verarbeiten. Sie können die Phasenfolge mit dem Parameter Drehfeldrichtung im Funktionsblock Allgemein der Anlagendaten einstellen.
  • Seite 776 Anwendungs- und Einstellhinweise Parameter: Verzög. Störungsmeld. • Empfohlener Einstellwert (_:6) Verzög. Störungsmeld. = 5,00 s Stellen Sie den Parameter Verzög. Störungsmeld. so ein, dass Überfunktionen infolge von Störeinflüssen (z.B. Schalthandlungen) vermieden werden. Siemens empfiehlt, die Voreinstellung zu verwenden. 8.3.6.5 Parameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten...
  • Seite 777 Überwachungsfunktionen 8.3 Überwachung des sekundären Systems [dw_bwsjsk, 3, de_DE] Bild 8-20 Struktur/Einbettung der Funktion Die Funktion Drahtbrucherkennung arbeitet mehrstufig. 1. Drahtbruchverdacht • Die Momentanwerte aller Strommessstellen werden phasenselektiv auf unplausible Werte geprüft. • Die betroffenen Phasen werden mit Drahtbruchverdacht markiert und folgende Meldungen erzeugt: (_:301) L1 Drahtbr.
  • Seite 778 Überwachungsfunktionen 8.3 Überwachung des sekundären Systems 8.3.7.3 Funktionsbeschreibung Drahtbruchverdacht Die Funktion Drahtbrucherkennung überwacht das dynamische Verhalten der Ströme jeder Phase und aller Messstellen. Dazu werden die Momentanwerte der Ströme auf Plausibilität überprüft. Jede Erwartungswert- verletzung muss durch weitere Kriterien bestätigt werden, bevor ein Drahtbruch sicher erkannt und gemeldet wird.
  • Seite 779 Parameter: Blockierungsbetriebsart • Empfohlener Einstellwert (_:101) Blockierungsbetriebsart = Blockierung Mit dem Parameter Blockierungsbetriebsart legen Sie die Blockierbedingung fest (siehe Blockierung des Schutzes). Siemens empfiehlt die Voreinstellung. Die Einstelloptionen sind Blockierung, automat. Blockierung und keine Blockierung. Parameter: Delta-Wert für Autoblock. •...
  • Seite 780 Überwachungsfunktionen 8.3 Überwachung des sekundären Systems 8.3.7.5 Parameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Drahtbr. Erk. • Drahtbr. Erk.:Modus • • Test Informationen 8.3.7.6 Information Datenklasse (Typ) Drahtbr. Erk. _:82 Drahtbr. Erk.:>Blockierung Funktion _:54 Drahtbr. Erk.:Nicht wirksam _:52 Drahtbr. Erk.:Zustand _:53 Drahtbr. Erk.:Bereitschaft _:301 Drahtbr.
  • Seite 781 Überwachungsfunktionen 8.3 Überwachung des sekundären Systems |Imin| / |Imax| < Schwellwert Min/Max, solange Imax > Schwellwert Freigabe. [lo_symmke, 1, de_DE] Bild 8-23 Kennlinie der Stromsymmetrieüberwachung Logik [lo_cb_symm, 4, de_DE] Bild 8-24 Logikdiagramm für die Stromsymmetrieüberwachung Der Parameter Schwellwert Min/Max ist das Maß für die Unsymmetrie der Leiterströme. Das Gerät berechnet das Verhältnis aus dem minimalen (I ) und dem maximalen (I ) Leiterstrom.
  • Seite 782 Überwachungsfunktionen 8.3 Überwachung des sekundären Systems Geben Sie die Untergrenze des maximalen Leiterstromes (I ) mit dem Parameter Schwellwert Freigabe ein. Damit ist die Untergrenze des Arbeitsbereiches dieser Funktion festgelegt. Verzög. Störungsmeld. Wenn der Symmetriefaktor Schwellwert Min/Max unterschritten wird und gleichzeitig der maximale Leiterstrom den Schwellwert Freigabe überschreitet, startet die Verzögerung der Störungsmeldung (Parameter Verzög.
  • Seite 783 Überwachungsfunktionen 8.3 Überwachung des sekundären Systems Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:102 Überw. Sym. I:Schwell- 0,10 bis 0,95 0,50 wert Min/Max Überw. Sym. I:Verzög. 0,00 s bis 100,00 s 5,00 s Störungsmeld. Informationen 8.3.8.6 Information Datenklasse (Typ) Überw. Sym. I _:82 Überw.
  • Seite 784 Überwachungsfunktionen 8.3 Überwachung des sekundären Systems [lo_kensum, 1, de_DE] Bild 8-26 Kennlinie der Stromsummenüberwachung SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 785 Überwachungsfunktionen 8.3 Überwachung des sekundären Systems Logik [lo_cs_summ, 4, de_DE] Bild 8-27 Logikdiagramm für die Stromsummenüberwachung Kennliniensteigung Der Anteil Kennliniensteigung • Σ | I | berücksichtigt zulässige stromproportionale Übersetzungsfehler des Transformators, die bei hohen Kurzschlussströmen auftreten können. Mit den Parametern Kennliniensteigung und Schwellwert stellen Sie die Fehlerstromgrenze (I ) für Fmax die Stromsummenüberwachung ein.
  • Seite 786 Überwachungsfunktionen 8.3 Überwachung des sekundären Systems [fo_glchki, 1, de_DE] Schwellwert Der Parameter Schwellwert ist die Untergrenze des Arbeitsbereiches der Funktion Stromsummenüberwa- chung. Verzög. Störungsmeld. Wenn der berechnete Fehlerstrom (I ) die berechnete Fehlerstromgrenze (I ) überschreitet, startet die Fmax Verzögerung der Störungsmeldung (Parameter: Verzög. Störungsmeld.). Wenn die Schwellwertüber- schreitung für diese Zeit bestehen bleibt, wird die Meldung Störung erzeugt.
  • Seite 787 Überwachungsfunktionen 8.3 Überwachung des sekundären Systems Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:101 Überw. Summe I:Kennli- 0,00 bis 0,95 0,10 niensteigung Überw. Summe I:Verzög. 0,00 s bis 100,00 s 5,00 s Störungsmeld. Informationen 8.3.9.6 Information Datenklasse (Typ) Überw. Summe I _:82 Überw. Summe I:>Blockierung Funktion _:54 Überw.
  • Seite 788 Überwachungsfunktionen 8.3 Überwachung des sekundären Systems 8.3.10.3 Funktionsbeschreibung Logik [lo_cr_symm, 6, de_DE] Bild 8-29 Logikdiagramm der Stromdrehfeld-Überwachung Die Drehfeldrichtung ist in Schutzfunktionen von Bedeutung, die Phasen-, Schleifen- und Richtungsinformati- onen verarbeiten. Sie können die Phasenfolge mit dem Parameter Drehfeldrichtung im Funktionsblock Allgemein der Anlagendaten einstellen (siehe 6.1.1 Übersicht).
  • Seite 789 Drehfeldüberwachung fest. Parameter: Verzög. Störungsmeld. • Voreinstellwert (_:6) Verzög. Störungsmeld. = 5,00 s Stellen Sie den Parameter Verzög. Störungsmeld. so ein, dass Überfunktionen infolge von Störeinflüssen (z.B. Schalthandlungen) vermieden werden. Siemens empfiehlt, die Voreinstellung zu verwenden. 8.3.10.5 Parameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten...
  • Seite 790 Überwachungsfunktionen 8.3 Überwachung des sekundären Systems 8.3.11.2 Struktur der Funktion 8.3.11.3 Funktionsbeschreibung Wenn Stromwandlersättigung auftritt, führt das zu einer fehlerhaften Abbildung des primären Stromverlaufes. Dabei treten typische Signalverformungen des Stromsignalverlaufes auf. Die Funktion Sättigungserkennung sucht in den Stromsignalen der 3 Phasen nach diesen typischen Signal- verformungen.
  • Seite 791 Überwachungsfunktionen 8.3 Überwachung des sekundären Systems Die Stromwandlerklasse der Linearwandler TPZ überträgt aufgrund ihrer linearen Kennlinie den Wechselstrom- anteil des Primärstroms sehr gut. Der Gleichstromanteil des Stroms wird stark verkürzt. Sättigung tritt je nach angeschlossener Bürde erst knapp unterhalb des Betriebsüberstroms auf. Die folgende Tabelle zeigt den Mindeststromfaktor k für die verschiedenen Stromwandlerklassen: I wdl...
  • Seite 792 Überwachungsfunktionen 8.3 Überwachung des sekundären Systems [dw_tcs_2be, 3, de_DE] Bild 8-31 Prinzip der Auslösekreisüberwachung mit 2 Binäreingängen Befehlsrelais Leistungsschalter (ausgeschaltet) LS-Spule Leistungsschalterspule HiKo1 Leistungsschalter-Hilfskontakt (Schließer) HiKo2 Leistungsschalter-Hilfskontakt (Öffner) U-St Steuerspannung (Auslösespannung) U-BE1 Eingangsspannung für Binäreingang 1 U-BE2 Eingangsspannung für Binäreingang 2 Die Überwachung mit 2 Binäreingängen erkennt Unterbrechungen im Auslösekreis und den Ausfall der Steu- erspannungen.
  • Seite 793 Überwachungsfunktionen 8.3 Überwachung des sekundären Systems Wenn die binären Eingangssignale >Auslöserelais oder >LS-Hilfskontakt nicht auf Binäreingänge des Gerätes rangiert sind, wird die Meldung Eingangssignal n.rang. erzeugt und die Funktion Auslöse- kreisüberwachung ist unwirksam. Das folgende Bild zeigt das Logikdiagramm der Auslösekreisüberwachung mit 2 Binäreingängen. [lo_tcs_2be, 2, de_DE] Bild 8-32 Logikdiagramm der Auslösekreisüberwachung mit 2 Binäreingängen...
  • Seite 794 Überwachungsfunktionen 8.3 Überwachung des sekundären Systems Befehlsrelais Leistungsschalter (ausgeschaltet) LS-Spule Leistungsschalterspule HiKo1 Leistungsschalter-Hilfskontakt (Schließer) HiKo2 Leistungsschalter-Hilfskontakt (Öffner) U-St Steuerspannung (Auslösespannung) U-BE Eingangsspannung für Binäreingang Ersatzwiderstand Die Überwachung mit 1 Binäreingang erkennt Unterbrechungen im Auslösekreis und den Ausfall der Steuer- spannungen. Im normalen Betriebsfall ist der Binäreingang bei offenem Befehlsrelais und intaktem Auslösekreis angesteuert (H).
  • Seite 795 Überwachungsfunktionen 8.3 Überwachung des sekundären Systems [lo_tcs_1be, 2, de_DE] Bild 8-34 Logikdiagramm der Auslösekreisüberwachung mit 1 Binäreingang Ersatzwiderstand R Der Ersatzwiderstand R muss so dimensioniert werden, dass die Leistungsschalterspule bei geöffnetem Leis- tungsschalter nicht mehr angeregt wird. Gleichzeitig muss der Binäreingang bei geöffnetem Befehlsrelais noch angesteuert werden.
  • Seite 796 Überwachungsfunktionen 8.3 Überwachung des sekundären Systems Ohmscher Widerstand der LS-Spule Konstantstrom bei angesteuertem BE BE(High) Maximale Spannung an der LS-Spule, die nicht zur Auslösung führt LSS (LOW max) Aus den beiden Werten R und R errechnet sich der Optimalwert für den Ersatzwiderstand R: [fo_r, 1, de_DE] Für die Leistungsaufnahme des Ersatzwiderstandes R gilt: [fo_pr, 1, de_DE]...
  • Seite 797 Überwachungsfunktionen 8.3 Überwachung des sekundären Systems 8.3.12.6 Parameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Ausk.ueb.1BE # • Ausk.ueb.1BE #:Modus • • Test _:100 Ausk.ueb.1BE #:Verzöge- 0,50 s bis 600,00 s 300,00 s rung des Alarms _:102 Ausk.ueb.1BE Einstellmöglichkeiten anwen- #:Blk.d.Ausl./Aus-Bef. dungsabhängig Ausk.ueb.2BE # •...
  • Seite 798 Überwachungsfunktionen 8.3 Überwachung des sekundären Systems 8.3.13.2 Struktur der Funktion Die Funktion Leistungsschalter EIN-Kreis-Überwachung ist in die Funktionsgruppe Leistungsschalter inte- griert. Die Funktion arbeitet abhängig von der Anzahl verfügbarer Binäreingänge entweder mit 2 Binärein- gängen oder 1 Binäreingang. Die folgenden Stufen können in der Funktionsgruppe Leistungsschalter gleichzeitig betrieben werden: •...
  • Seite 799 Überwachungsfunktionen 8.3 Überwachung des sekundären Systems HiKo1 Leistungsschalter-Hilfskontakt 1 (geöffnet bei geschlossenem LS) HiKo2 Leistungsschalter-Hilfskontakt 2 (geschlossen bei geschlossenem LS) U-St Steuerspannung für den geschlossenen Stromkreis U-BE1 Eingangsspannung für Binäreingang 1 U-BE2 Eingangsspannung für Binäreingang 2 Die Stufe Leistungsschalter EIN-Kreis-Überwachung mit 2 Binäreingängen erkennt Unterbrechungen im geschlossenen Stromkreis.
  • Seite 800 Überwachungsfunktionen 8.3 Überwachung des sekundären Systems Die Meldung EIN-Kreis Überw. Fehl. wird erzeugt, wenn die 2 folgenden Bedingungen erfüllt sind: • Beide Binäreingänge >EIN-Kontakt und >LS-Hilfskontakt sind nicht angesteuert. • Die Verzögerung des Alarms ist abgelaufen. 8.3.13.4 Leistungsschalter EIN-Kreis-Überwachung mit 1 Binäreingang Prinzip In der Stufe Leistungsschalter EIN-Kreis-Überwachung mit 1 Binäreingang wird 1 Binäreingang zur Erkennung der Unterbrechung im geschlossenen Stromkreis verwendet.
  • Seite 801 Überwachungsfunktionen 8.3 Überwachung des sekundären Systems HiKo1 HiKo2 >EIN- Dynamischer Statischer Kontakt Zustand Zustand Offen Offen Geschlossen Offen Normaler Betrieb mit offenem Leistungsschalter Offen Geschlossen Offen Geschlossen Normaler Betrieb mit geschlos- senem Leistungsschalter Geschlossen Offen Geschlossen Offen Transient Fehler Geschlossen Geschlossen Offen Geschlossen...
  • Seite 802 Überwachungsfunktionen 8.3 Überwachung des sekundären Systems Damit die Einschaltspule des Leistungsschalters nicht angeregt bleibt, ergibt sich für R [fo_CCS_general_Rmin, 1, de_DE] Aus den beiden Werten R und R errechnet sich der Optimalwert für den Ersatzwiderstand R: [fo_CCS_general_R, 1, de_DE] Für die Leistungsaufnahme des Ersatzwiderstandes R gilt folgende Gleichung: [fo_CCS_general_P, 1, de_DE] Dabei gilt: Steuerspannung für den geschlossenen Stromkreis...
  • Seite 803 Überwachungsfunktionen 8.3 Überwachung des sekundären Systems Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung LS EIN-Üb.2BE# • LS EIN-Üb.2BE#:Modus • • Test _:100 LS EIN-Üb.2BE#:Verzöge- 0,50 s bis 30,00 s 2,00 s rung des Alarms 8.3.13.7 Informationen Information Datenklasse (Typ) LS EIN-Üb.1BE# _:82 LS EIN-Üb.1BE#:>Blockierung Funktion _:500 LS EIN-Üb.1BE#:>EIN-Kontakt _:54...
  • Seite 804 Überwachungsfunktionen 8.4 Überwachung der Geräte-Hardware Überwachung der Geräte-Hardware Übersicht 8.4.1 Der einwandfreie Zustand der Geräte-Hardware ist Voraussetzung für die korrekte Funktionalität des Gerätes. Der Ausfall oder das Fehlverhalten einer Hardware-Komponente führt zu Fehlfunktionen des Gerätes. Folgende Module der Geräte-Hardware werden überwacht: •...
  • Seite 805 Überwachungsfunktionen 8.4 Überwachung der Geräte-Hardware Betriebsstunden des Gerätes Der Statistikwert Betriebsstunden des Gerätes zählt die Betriebsstunden des physikalischen Gerätes. Die Dauer des Anlaufs sowie die Dauer im Fallback-Modus werden nicht berücksichtigt. Sie können den Statistikwert weder rücksetzen noch ändern. SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 806 Überwachungsfunktionen 8.5 Überwachung der Geräte-Firmware Überwachung der Geräte-Firmware Die Geräte-Firmware bestimmt wesentlich die Funktionalität des Gerätes. Folgende Überwachungen sichern die stabile Arbeitsweise des Gerätes: • Überwachungen der Daten- und Versionskonsistenz • Überwachung des ungestörten sequentiellen Ablaufs der Geräte-Firmware • Überwachung der verfügbaren Prozessorleistung Wenn Sie das Gerät starten, Daten über die Schnittstellen laden und während des kontinuierlichen Betriebes wirken diese Überwachungen der Geräte-Firmware.
  • Seite 807 Überwachungsfunktionen 8.6 Überwachung der Hardware-Konfiguration Überwachung der Hardware-Konfiguration Das modulare Hardware-Konzept erfordert die Einhaltung einiger Regeln innerhalb der Produktfamilie und des Baukastensystems. Konfigurationsfehler zeigen an, dass die im Gerät gespeicherte Hardware-Konfiguration nicht mit der tatsächlich erkannten Hardware übereinstimmt. Unzulässige Komponenten und nicht zugelas- sene Kombinationen müssen ebenso erkannt werden wie das Fehlen konfigurierter Komponenten.
  • Seite 808 Überwachungsfunktionen 8.7 Überwachung der Kommunikationsverbindungen Überwachung der Kommunikationsverbindungen SIPROTEC 5-Geräte bieten umfangreiche Kommunikationsmöglichkeiten über feste und optionale Schnitt- stellen. Neben der Hardware-Überwachung müssen auch die übertragenen Daten auf ihre Konsistenz, Störung oder Ausfall überwacht werden. Überwachung Bei der Überwachung der Kommunikationsverbindungen wird jeder Kommunikations-Port selektiv überwacht. •...
  • Seite 809 Überwachungsfunktionen 8.8 Fehlerreaktionen und Abhilfemaßnahmen Fehlerreaktionen und Abhilfemaßnahmen Übersicht 8.8.1 Wenn Gerätefehler eintreten und die entsprechenden Überwachungsfunktionen ansprechen, wird das am Gerät angezeigt und zusätzlich gemeldet. Gerätefehler können zur Störung von Daten und Signalen führen. Diese Daten und Signale werden als ungültig markiert, sodass betroffene Funktionen automatisch in einen sicheren Zustand gehen.
  • Seite 810 Überwachungsfunktionen 8.8 Fehlerreaktionen und Abhilfemaßnahmen Tabelle 8-1 Fehlerreaktionen Fehlerklasse 1 – – – – Fehlerklasse 2 – – Während der – Anlaufzeit des Gerätes Fehlerklasse 3 – – – Fehlerklasse 4 – – – – Fehlerklasse 1 8.8.2 Fehler der Fehlerklasse 1 erlauben weiterhin den sicheren Betrieb des Gerätes. Fehler der Fehlerklasse 1 werden gemeldet.
  • Seite 811 Überwachungsfunktionen 8.8 Fehlerreaktionen und Abhilfemaßnahmen [lo_warning_indication, 1, de_DE] Bild 8-40 Bildung der Warnsammelmeldung Gruppenwarnung Fehlerübersicht Meldung Grup- Erläuterung penwar- nung Allgemein: Wenn die Bereitschaft eines einzelnen Funktionsblocks (_:53) Bereitschaft z.B. einer Schutzstufe oder einer einzelnen Funktion in (_:53) Bereitschaft = Warnung SPS den Zustand Warnung oder Alarm geht, bildet sich dieser (_:53) Bereitschaft = Alarm...
  • Seite 812 Meldungen für ein Gerät mit PS204 ersetzt. Batteriefehler: (_:305) Batteriestörung Wechseln Sie die Gerätebatterie. Um Datenverluste zu vermeiden, empfiehlt Siemens, die Gerätebatterie bei eingeschalteter Versorgungsspannung des Gerätes zu erneuern. Weiterführende Informationen zum Entsorgen der Batterie finden Sie im Hardware-Handbuch ab Version V07.80 (Bestellnummer: C53000-G5000-C002-D).
  • Seite 813 Überwachungsfunktionen 8.8 Fehlerreaktionen und Abhilfemaßnahmen Meldung Grup- Erläuterung penwar- nung Gerät mit redundanter Stromversorgungsbaugruppe PS204: _:330 Stromv.Baugr. Ausfall x INS Geräteinterner Fehler auf der Stromversorgungsbaugruppe an Position x • Da das Gerät über eine redundante Stromversor- gungsbaugruppe verfügt, bleibt das Gerät in Betrieb sofern diese intakt ist.
  • Seite 814 Überwachungsfunktionen 8.8 Fehlerreaktionen und Abhilfemaßnahmen Meldung Grup- Erläuterung penwar- nung Anlagendaten:Messstelle U-3ph: Spannungswandler-Schutzschalter ist offen. Spg.Wdl.-Stz.S: Blockierung: Betroffene Funktionen werden entweder definitiv blockiert oder Sie können die Blockierung indivi- (_:500) >Offen duell einstellen. Anlagendaten:Messstelle U-3ph: Überw. Störung der Spannungssymmetrie (siehe 8.3.5.1 Funkti- Sym.
  • Seite 815 Überwachungsfunktionen 8.8 Fehlerreaktionen und Abhilfemaßnahmen stempel aufgezeichnet und sind damit für spätere Analysen verfügbar. Der Gerätediagnosepuffer enthält erweiterte Fehlerbeschreibungen. Dort erhalten Sie für erkannte Gerätefehler auch Vorschläge für entspre- chende Abhilfemaßnahmen. Weitere Informationen zur Handhabung der Meldepuffer finden Sie im Kapitel 3. Fehlerübersicht Nummer Gerätediagnosepuffer...
  • Seite 816 Überwachungsfunktionen 8.8 Fehlerreaktionen und Abhilfemaßnahmen Nummer Gerätediagnosepuffer 4729 Gerätebusfehler (wiederholt): • Prüfen Sie die Modulkonfiguration und die Verbindungen der Module. • Kontaktieren Sie das Customer Support Center. 4733 Falsche Hardware-Konfiguration: Synchronisieren Sie die Hardware-Konfiguration des Gerätes mit DIGSI. 5037-5048 Falsches Modul 1-12 erkannt: Synchronisieren Sie die Hardware-Konfiguration des Gerätes mit DIGSI.
  • Seite 817 Überwachungsfunktionen 8.8 Fehlerreaktionen und Abhilfemaßnahmen Meldepuffer Die Sammelmeldung (_:300) Gruppenalarm wird im Betriebsmeldepuffer protokolliert. Abhängig von der Ansteuerungsursache können sich weitere Informationen im Betriebsmeldepuffer befinden. Weitere Informationen zur Handhabung der Meldepuffer finden Sie im Kapitel 3. SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 818 Überwachungsfunktionen 8.9 Sammelmeldungen Sammelmeldungen Folgende Sammelmeldungen stehen zur Verfügung: • (_:300) Gruppenalarm • (_:301) Gruppenwarnung • (_:302) Gruppenmeldung Die Signale finden Sie in der DIGSI 5-Projektnavigation unter Name des Gerätes → Informationsrangierung. Im Arbeitsbereich finden Sie die Signale unter Alarmbehandlg. (siehe folgendes Bild). [sc_grwarn, 1, de_DE] Bild 8-41 Überwachungssammelmeldung in der DIGSI 5-Informationsrangierungsmatrix...
  • Seite 819 Überwachungsfunktionen 8.9 Sammelmeldungen Sie können den CFC-Plan bei Bedarf anpassen. Sie finden den CFC-Plan in der DIGSI 5-Projektnavigation unter Name des Gerätes → Pläne. Die Warnsammelmeldung (_:301) Gruppenwarnung ist auf eine LED des Basismoduls vorrangiert. Sammelmeldung Gruppenmeldung Gruppenmeldung dient ausschließlich benutzerspezifischen Zwecken. Es gibt keine geräteinterne Über- wachungsfunktion, die diese Meldung aktiviert.
  • Seite 820 SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 821 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems Funktionsübersicht Struktur der Funktion Betriebsmesswerte Grundschwingungs- und Symmetrische Komponenten Mittelwerte Minimal-/Maximalwerte Energiewerte Benutzerdefinierte Zählwerte Statistikwerte des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung 9.11 Trennschalterüberwachung SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 822 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.1 Funktionsübersicht Funktionsübersicht Die Messgrößen werden an den Messstellen erfasst und zu den Funktionsgruppen weitergeleitet. Innerhalb der Funktionsgruppe werden dann aus diesen gemessenen Werten weitere Messgrößen berechnet, die für die Funktionen dieser Funktionsgruppe erforderlich sind. So wird beispielsweise die Leistung aus den Messgrößen Spannung und Strom berechnet.
  • Seite 823 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.2 Struktur der Funktion Struktur der Funktion Je nach Verschaltung der Funktionsgruppen enthalten diese verschiedene Messwertgruppen. Nachfolgend sind 2 typische Funktionsgruppen dargestellt. Funktionsgruppe Leistungsschalter Die Funktionsgruppe Leistungsschalter kann folgende Messwerte enthalten: [dw_om_vls1, 1, de_DE] Invertierung leistungsbezogener Mess- und Statistikwerte Die in den Betriebsmesswerten berechneten richtungsabhängigen Werte (Leistung, Leistungsfaktor, Energie und darauf basierende Min-, Max- und Mittelwerte) sind normalerweise in Richtung auf das Schutzobjekt als...
  • Seite 824 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.3 Betriebsmesswerte Betriebsmesswerte Betriebsmesswerte werden verschiedenen Funktionsgruppen zugeordnet. Die Werte können als Primär- und Sekundärgrößen und als Prozentwerte angezeigt werden. Sie werden alle 180 ms aktualisiert. Die Frequenz wird mit dem Filteralgorithmus berechnet, der aus Spannung oder Strom abgeleitet wird. Der Spannungseingang hat eine höhere Priorität als der Stromeingang.
  • Seite 825 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.4 Grundschwingungs- und Symmetrische Komponenten Grundschwingungs- und Symmetrische Komponenten Die Grundschwingungskomponenten werden aus den frequenznachgeführten Momentanwerten über ein Fourier-Filter berechnet (Integrationsintervall: eine Periode). Das Ergebnis sind Zeigergrößen, die durch Betrag und Phasenwinkel beschrieben werden. Aus den Spannungs- und Stromzeigern werden gemäß...
  • Seite 826 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.5 Mittelwerte Mittelwerte Funktionsbeschreibung Mittelwerte 9.5.1 Mittelwerte können auf Basis verschiedener Messgrößen gebildet werden: • Betriebsmesswerte • Symmetrische Komponenten Über Parameter stellen Sie ein, wie und wann die Mittelwerte gebildet werden. Die Parameter beschreiben: •...
  • Seite 827 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.5 Mittelwerte Parameter: Mittelw. Ausgabeinterval • Voreinstellwert: (_:105) Mittelw. Ausgabeinterval = 60 min Parameterwert Bedeutung 1 min bis 60 min Aktualisierungsintervall für die Anzeige des Mittelwertes, z.B. 60 min Parameter: Mittlw.Synchronisierzt. • Voreinstellwert: (_:106) Mittlw.Synchronisierzt. = hh:00 Der Parameter beschreibt den Synchronisierzeitpunkt der Mittelwertbildung.
  • Seite 828 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.5 Mittelwerte = 5 min Mittelw. Berechn.interval = 10 min Mittelw. Ausgabeinterval = hh:00 Mittlw.Synchronisierzt. Alle 10 Minuten wird ein neuer Mittelwert ausgegeben um hh:00 Uhr, hh:10 Uhr, hh:20 Uhr, hh:30 Uhr, hh:40 Uhr , hh:50 Uhr Dabei werden alle Messwerte der letzten 5 min zur Mittelwertbildung genutzt. Werden diese Parameter beispielsweise zur Uhrzeit 11:03:25 geändert, so werden die Mittelwerte zunächst mit "---"...
  • Seite 829 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.6 Minimal-/Maximalwerte Minimal-/Maximalwerte Funktionsbeschreibung Minimal-/Maximalwerte 9.6.1 Minimal- und Maximalwerte können auf Basis verschiedener Messgrößen oder berechneter Größen gebildet werden: • Betriebsmesswerte • Symmetrische Komponenten • Ausgewählte Werte Sie können parametrieren, welche Größe verwendet wird. Die Messgrößen für die Minimum-/Maximumbil- dung werden aus DIGSI geladen.
  • Seite 830 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.6 Minimal-/Maximalwerte HINWEIS Mit dem Parameter P, Q Vorzeichen im Funktionsblock Allgemein der jeweiligen Funktionsgruppe kann des Vorzeichen folgender Messwerte invertiert werden (siehe Kapitel 9.2 Struktur der Funktion Struktur der Funktion Abschnitt Invertierung leistungsbezogener Mess- und Statistikwerte): •...
  • Seite 831 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.7 Energiewerte Energiewerte Funktionsbeschreibung Energiewerte 9.7.1 Das Gerät ermittelt kontinuierlich aus den Leistungsmesswerten die Werte für Wirk- und Blindenergie. Das Gerät berechnet die abgegebene und die bezogene Elektroenergie. Die Berechnung (Summation über die Zeit) startet unmittelbar nach Gerätehochlauf.
  • Seite 832 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.7 Energiewerte HINWEIS Mit dem Parameter P, Q Vorzeichen im Funktionsblock Allgemein der jeweiligen Funktionsgruppe kann des Vorzeichen folgender Messwerte invertiert werden (siehe Kapitel 9.2 Struktur der Funktion, Abschnitt Invertierung leistungsbezogener Mess- und Statistikwerte): •...
  • Seite 833 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.7 Energiewerte Parameterwert Beschreibung Umspeicherung deaktiviert Falsch Die zyklische Umspeicherung nach der eingestellten Zeit von Parameter Wahr (_:111) Energie Umsp.intervallwird zusätzlich mit der Systemzeit synchronisiert. Beispiel: Energie Umsp.intervall = 30 min; aktuelle Systemzeit: 12:10 Uhr. Erstes Umspeichern: 12:30 Uhr; nächstes Umspei- chern: 13:00 Uhr usw.
  • Seite 834 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.8 Benutzerdefinierte Zählwerte Benutzerdefinierte Zählwerte Funktionsbeschreibung Impulszählwerte 9.8.1 HINWEIS Für benutzerspezifische Anwendungen können Sie über DIGSI zusätzliche Zählwerte definieren. Setzen Sie Impulszähler ein, so definieren Sie dafür über DIGSI die zugehörigen Zählwerte und parametrieren diese analog zu den Energiewerten.
  • Seite 835 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.8 Benutzerdefinierte Zählwerte [sc_omvimp, 2, de_DE] Bild 9-3 Einstellung mit DIGSI, Allgemeine Einstellungen, Impulszählwerte Anwendungs- und Einstellhinweise Impulszählwerte 9.8.2 Die Funktionalität Impulszählwerte ist nicht vorkonfiguriert. Wenn Sie die Funktion nutzen wollen, müssen Sie diese aus der Bibliothek in die jeweilige Funktionsgruppe laden. Die Parameter können für jeden Impulszähler individuell eingestellt werden.
  • Seite 836 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.8 Benutzerdefinierte Zählwerte Parameter: Umspeicherzeit • Voreinstellwert (_:101) Umspeicherzeit = keine Parameterwert Beschreibung keine Deaktiviert Umspeicherung zur vollen Stunde hh:00 Umspeicherung 15 Minuten nach der vollen Stunde hh:15 Umspeicherung 30 Minuten nach der vollen Stunde hh:30 Umspeicherung 45 Minuten nach der vollen Stunde hh:45...
  • Seite 837 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.8 Benutzerdefinierte Zählwerte 1 Impuls entspricht 100 Wh. Die Impulswichtung, die SI-Einheit und der Faktor müssen aufeinander abgestimmt sein. Anzeigewert = summierter Zählwert * Impulswichtung * Faktor * SI-Einheit. Wenn das Kontrollkästchen Umspeichern Differenzwert aktiviert ist, wird zur eingestellten Umspeicherzeit der Differenzwert über die Kommunikationsschnittstelle übertragen.
  • Seite 838 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.9 Statistikwerte des Primärsystems Statistikwerte des Primärsystems Das Gerät verfügt über Statistikwerte für Leistungsschalter und Trennschalter. Für jeden Leistungsschalter sind folgende Werte verfügbar: • Zahl der vom Gerät veranlassten Auslösungen des Leistungsschalters gesamt • Zahl der vom Gerät veranlassten Auslösungen des Leistungsschalters getrennt je Schalterpol (wenn 1-polige Auslösung möglich) •...
  • Seite 839 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung 9.10 Leistungsschalterüberwachung Funktionsübersicht 9.10.1 Die Funktion Leistungsschalterüberwachung: • Erkennt phasenselektiv die Abnutzung der Leistungsschalter • Erlaubt eine Anpassung der Wartungsintervalle für die Schaltkontakte der Leistungsschalter entsprechend der tatsächlichen Abnutzung • Sendet ein Warnsignal, wenn die Abnutzung des Leistungsschalters einen bestimmten Grad erreicht •...
  • Seite 840 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung Allgemeine Funktionalität 9.10.3 9.10.3.1 Beschreibung Startkriterium für die Funktion Leistungsschalterüberwachung Die Verfahren ΣI , 2P und I t werden gestartet, wenn eines der folgenden Kriterien erfüllt ist: • Der Leistungsschalter wird durch einen Befehl oder eine Schutzauslösung geöffnet. •...
  • Seite 841 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung Mit dem Parameter Ausschalteigenzeit legen Sie den Zeitpunkt fest, zu dem die Leistungsschalterpole beginnen, sich zu öffnen. Mit dem Parameter Ausschaltzeit legen Sie den Zeitpunkt fest, zu dem die Leistungsschalterpole getrennt sind und der Lichtbogen erloschen ist. Das folgende Bild zeigt das Verhältnis zwischen diesen beiden Zeitpunkten des Leistungsschalters.
  • Seite 842 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung Mit dem Parameter Ausschaltzeit legen Sie die Zeitspanne zwischen der Aktivierung des Arbeitsstromaus- lösers für den Leistungsschalter und dem Zeitpunkt fest, zu dem der Lichtbogen erlischt (und die Leistungs- schalterpole getrennt werden). Informationen über den Einstellwert siehe technische Daten des verwendeten Leistungsschalters.
  • Seite 843 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung Information Datenklasse (Typ) _:2311:52 Allgemein:Zustand _:2311:53 Allgemein:Bereitschaft ΣIx-Verfahren 9.10.4 Beschreibung 9.10.4.1 [lo_Ix-calc, 1, de_DE] Bild 9-7 Logik des ΣI -Verfahrens Ermittlung des Auslösestroms und des Ausschaltstroms Die Effektivwerte der Grundschwingung sind für jede Phase in einem Puffer gespeichert; die Speicherung erfolgt zwischen dem Startkriterium und dem Beginn der Poltrennung.
  • Seite 844 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung wird nach dem letzten Wert im Puffer gesucht, der über dem eingestellten Parameter Strom-Schwellw.LS offen liegt. Der um eine Periode frühere Wert wird als Auslösestrom/Ausschaltstrom zur weiteren Berech- nung verwendet. Wenn kein Wert im Puffer über dem Einstellwert liegt, ändert sich durch die Öffnung des Leistungsschalters nur die mechanische Nutzungsdauer des Leistungsschalters, daher bleibt dieser Ausschaltvorgang bei diesem Verfahren unberücksichtigt.
  • Seite 845 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung Warnung bei erforderlicher Leistungsschalterwartung Wenn der Summenwert ΣI für eine Phase größer ist als der Schwellwert, wird ein phasenselektives Warnsignal erzeugt. 9.10.4.2 Anwendungs- und Einstellhinweise HINWEIS Die folgenden Parameter gelten für eine Phase. Die Beschreibungen gelten in ähnlicher Weise auch für die Parameter der übrigen Phasen.
  • Seite 846 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung 9.10.4.4 Informationen Information Datenklasse (Typ) Phase L1 _:23971:51 Phase L1:Modus (steuerbar) _:23971:54 Phase L1:Nicht wirksam _:23971:52 Phase L1:Zustand _:23971:53 Phase L1:Bereitschaft _:23971:300 Phase L1:2P Abnutzung Rest _:23971:301 Phase L1:2P Abnutz. kumuliert _:23971:302 Phase L1:2P Abnutz.letzt.Schalt _:23971:303 Phase L1:2P Abnutz.
  • Seite 847 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung Information Datenklasse (Typ) _:24002:311 Phase L2:Warnung ΣIx _:24002:320 Phase L2:ΣI²t _:24002:321 Phase L2:Warnung ΣI²t _:24002:330 Phase L2:Einschaltzeit _:24002:331 Phase L2:Einschaltzeit Warnung _:24002:332 Phase L2:Einschaltzeit Alarm _:24002:340 Phase L2:Ausschaltzeit _:24002:341 Phase L2:Ausschaltzeit Warn. _:24002:342 Phase L2:Ausschaltzeit Alarm _:24002:350...
  • Seite 848 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung Information Datenklasse (Typ) _:24033:353 Phase L3:Reaktionszeit öffnen _:24033:354 Phase L3:Reakt.zeit öffnen Warn _:24033:355 Phase L3:Reakt.zeit öffnen Alm _:24033:356 Phase L3:Hilfsk.beweg.zeit öff. _:24033:360 Phase L3:Hilfskont.zeit schließ. _:24033:361 Phase L3:Hilfsk.zeit schließ. Wrn _:24033:362 Phase L3:Hilfsk.zeit schließ. Alm _:24033:363 Phase L3:Reaktionszeit schließ.
  • Seite 849 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung 2P-Verfahren 9.10.5 9.10.5.1 Beschreibung Logik der Stufe [lo_2P-calc, 1, de_DE] Bild 9-9 Logik 2P-Verfahren Berechnung der Restschaltspiele Das vom Hersteller des Leistungsschalters zur Verfügung gestellte doppelt logarithmische Diagramm verdeut- licht die Beziehung zwischen den zulässigen Schaltspielen und dem Auslösestrom/Ausschaltstrom; siehe dazu die folgende Grafik.
  • Seite 850 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung 2 Punkte und deren Verbindungslinie definieren die Beziehung zwischen den Schaltspielen und dem Auslöse- strom. Punkt P1 wird durch die Anzahl der zulässigen Schaltspiele beim Nennbetriebsstrom I bestimmt. nenn Punkt P2 wird durch die maximale Zahl der Schaltspiele bei einem Nennkurzschluss-Ausschaltstrom I bestimmt.
  • Seite 851 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung HINWEIS Da ein Anstiegskoeffizient von m < -4 technisch nicht relevant ist, theoretisch aber das Ergebnis falscher Einstellungen sein könnte, ist der Anstiegskoeffizient auf -4 begrenzt. Wenn ein Koeffizient kleiner -4 ist, wird die Exponentialfunktion in dem Schaltspieldiagramm deaktiviert. Die maximale Anzahl der Schalt- spiele mit I wird für die aktuelle Anzahl der Schaltspiele statt des Berechnungsergebnisses verwendet, wie die gestrichelte Linie mit m=-4,48 in der folgenden Grafik zeigt.
  • Seite 852 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung Der statistische Wert für die Restschaltspiele wird entsprechend der folgenden Formel berechnet: [fo_CB-2P-wear-rest_01, 2, de_DE] Mit: Anzahl der bisherigen Leistungsschalter-Schaltspiele 2p Abnutz. Restschaltspiele mit Nennbetriebsstrom nach dem i-ten Schaltspiel Rest Zulässige Gesamtschaltspiele bei Nennbetriebsstrom nenn Die zulässigen Gesamtschaltspiele bei Auslösestrom I Ausl.
  • Seite 853 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung Parameter: Schaltspielzahl bei Ir • Voreinstellwert (_:23971:111) Schaltspielzahl bei Ir = 10 000 Mit dem Parameter Schaltspielzahl bei Ir definieren Sie die Anzahl der zulässigen Schaltspiele bei Nennbetriebsstrom. Informationen über den Einstellwert finden Sie in den technischen Daten des verwendeten Leistungsschalters. Parameter: Bemess.kurzschl.str.
  • Seite 854 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:23971:112 Phase 10 A bis 100000 A 25000 A L1:Bemess.kurzschl.str. _:23971:113 Phase L1:Schaltspielzahl 1 bis 1000 bei Isc _:23971:114 Phase L1:Schwellw. 0 bis 10000000 Abnutz.-Warn. _:23971:115 Phase L1:Schwellw. 0 bis 10000000 Abnutz.-Alarm 2P-Verfahren...
  • Seite 855 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung Information Datenklasse (Typ) _:23971:304 Phase L1:2P Abnutzung Alarm _:23971:310 Phase L1:ΣIx _:23971:311 Phase L1:Warnung ΣIx _:23971:320 Phase L1:ΣI²t _:23971:321 Phase L1:Warnung ΣI²t _:23971:330 Phase L1:Einschaltzeit _:23971:331 Phase L1:Einschaltzeit Warnung _:23971:332 Phase L1:Einschaltzeit Alarm _:23971:340 Phase L1:Ausschaltzeit _:23971:341...
  • Seite 856 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung Information Datenklasse (Typ) _:24002:351 Phase L2:Hilfsk.zeit öffnen Warn _:24002:352 Phase L2:Hilfsk.zeit öffnen Alm _:24002:353 Phase L2:Reaktionszeit öffnen _:24002:354 Phase L2:Reakt.zeit öffnen Warn _:24002:355 Phase L2:Reakt.zeit öffnen Alm _:24002:356 Phase L2:Hilfsk.beweg.zeit öff. _:24002:360 Phase L2:Hilfskont.zeit schließ.
  • Seite 857 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung Information Datenklasse (Typ) _:24033:365 Phase L3:Reakt.zeit schließ. Alm _:24033:366 Phase L3:Hilfsk.bew.zeit schließ. I2t-Verfahren 9.10.6 Beschreibung 9.10.6.1 Logik der Stufe [lo_I2t-calc, 2, de_DE] Bild 9-12 Logik des I t-Verfahrens SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 858 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung Abnutzungsberechnung Das I t-Verfahren bewertet die Abnutzung eines Leistungsschalters anhand der erfassten Messwerte der Leiterströme während der Lichtbogendauer. Die Dauer des Lichtbogens ist durch die Differenz zwischen den Einstellungen der beiden Parameter Ausschaltzeit und Ausschalteigenzeit definiert (siehe dazu auch Startkriterium für die Funktion Leistungsschalterüberwachung, Seite 840).
  • Seite 859 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung I2t-Verfahren • _:24033:130 Phase L3:Aktiv False • _:24033:131 Phase L3:Schwellwert 0,00 I/Ir*s bis 21400000,00 I/ 10000,00 I/Ir*s Ir*s 9.10.6.4 Informationen Information Datenklasse (Typ) Phase L1 _:23971:51 Phase L1:Modus (steuerbar) _:23971:54 Phase L1:Nicht wirksam _:23971:52...
  • Seite 860 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung Information Datenklasse (Typ) _:24002:53 Phase L2:Bereitschaft _:24002:300 Phase L2:2P Abnutzung Rest _:24002:301 Phase L2:2P Abnutz. kumuliert _:24002:302 Phase L2:2P Abnutz.letzt.Schalt _:24002:303 Phase L2:2P Abnutz. Warnung _:24002:304 Phase L2:2P Abnutzung Alarm _:24002:310 Phase L2:ΣIx _:24002:311 Phase L2:Warnung ΣIx _:24002:320...
  • Seite 861 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung Information Datenklasse (Typ) _:24033:332 Phase L3:Einschaltzeit Alarm _:24033:340 Phase L3:Ausschaltzeit _:24033:341 Phase L3:Ausschaltzeit Warn. _:24033:342 Phase L3:Ausschaltzeit Alarm _:24033:350 Phase L3:Hilfskont.zeit öffnen _:24033:351 Phase L3:Hilfsk.zeit öffnen Warn _:24033:352 Phase L3:Hilfsk.zeit öffnen Alm _:24033:353 Phase L3:Reaktionszeit öffnen _:24033:354...
  • Seite 862 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung Einschaltzeit 9.10.7 9.10.7.1 Beschreibung Logik der Stufe [lo_LS-Überwachung_Einschaltzeit, 2, de_DE] Bild 9-13 Logik der Einschaltzeit Funktionsweise Die Stufe zur Überwachung der Einschaltzeit des Leistungsschalters berechnet phasenselektiv die Zeit zwischen dem Einschaltbefehl des Leistungsschalters und dem Zeitpunkt, zu dem der Strom von mindestens einer Phase die Betriebsstrom-Schwelle überschreitet.
  • Seite 863 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung Wenn eine Phase des Stroms den Parameter Betriebsstrom-Schwelle oder den Parameter Strom- Schwellw.LS offen zum Zeitpunkt des Einschaltbefehls des Leistungsschalters überschritten hat, wird die Messung abgebrochen und der Ausgangswert Einschaltzeit mit der Qualität Ungültig gekennzeichnet. Sie können zur Überwachung der gemessenen Einschaltzeit 2 unabhängige Schwellwerte definieren.
  • Seite 864 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:23971:141 Phase L1:Schwellwert 1 % bis 100 % Warnung _:23971:142 Phase L1:Schwellwert 1 % bis 100 % 10 % Alarm _:23971:143 Phase L1:Betriebsstrom- 1 A @ 100 Inenn 0,030 A bis 35,000 A 0,100 A Schwelle 5 A @ 100 Inenn 0,15 A bis 175,00 A...
  • Seite 865 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung Information Datenklasse (Typ) _:23971:54 Phase L1:Nicht wirksam _:23971:52 Phase L1:Zustand _:23971:53 Phase L1:Bereitschaft _:23971:300 Phase L1:2P Abnutzung Rest _:23971:301 Phase L1:2P Abnutz. kumuliert _:23971:302 Phase L1:2P Abnutz.letzt.Schalt _:23971:303 Phase L1:2P Abnutz. Warnung _:23971:304 Phase L1:2P Abnutzung Alarm _:23971:310...
  • Seite 866 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung Information Datenklasse (Typ) _:24002:330 Phase L2:Einschaltzeit _:24002:331 Phase L2:Einschaltzeit Warnung _:24002:332 Phase L2:Einschaltzeit Alarm _:24002:340 Phase L2:Ausschaltzeit _:24002:341 Phase L2:Ausschaltzeit Warn. _:24002:342 Phase L2:Ausschaltzeit Alarm _:24002:350 Phase L2:Hilfskont.zeit öffnen _:24002:351 Phase L2:Hilfsk.zeit öffnen Warn _:24002:352 Phase L2:Hilfsk.zeit öffnen Alm _:24002:353...
  • Seite 867 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung Information Datenklasse (Typ) _:24033:356 Phase L3:Hilfsk.beweg.zeit öff. _:24033:360 Phase L3:Hilfskont.zeit schließ. _:24033:361 Phase L3:Hilfsk.zeit schließ. Wrn _:24033:362 Phase L3:Hilfsk.zeit schließ. Alm _:24033:363 Phase L3:Reaktionszeit schließ. _:24033:364 Phase L3:Reakt.zeit schließ. Wrn _:24033:365 Phase L3:Reakt.zeit schließ. Alm _:24033:366 Phase L3:Hilfsk.bew.zeit schließ.
  • Seite 868 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung Ausschaltzeit 9.10.8 9.10.8.1 Beschreibung Logik der Stufe [lo_LS-Überwachung_Ausschaltzeit, 1, de_DE] Bild 9-14 Logik der Ausschaltzeit Funktionsweise Die Stufe zur Überwachung der Ausschaltzeit des Leistungsschalters berechnet phasenselektiv die Zeit zwischen dem Auslösebefehl des Leistungsschalters und dem Zeitpunkt, bis zu dem kein Laststrom fließt. Bei einer Rückzündung nach Stromausfall wird die Messung der Ausschaltzeit entsprechend verlängert.
  • Seite 869 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung Wenn zum Zeitpunkt des Ausschaltzeitbefehls kein Laststrom gemessen wird, dann wird die Messung für die betreffende Phase abgebrochen und der Ausgangswert Ausschaltzeit wird mit der Qualität Ungültig gekennzeichnet. Sie können zur Überwachung der gemessenen Ausschaltzeit 2 unabhängige Schwellwerte definieren. Wenn diese Schwellwerte überschritten oder unterschritten werden, werden die entsprechenden Ausgänge Ausschaltzeit Warn.
  • Seite 870 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Ausschaltzeit • _:24002:150 Phase L2:Aktiv False • _:24002:151 Phase L2:Schwellwert 1 % bis 100 % Warnung _:24002:152 Phase L2:Schwellwert 1 % bis 100 % 10 % Alarm _:24002:153 Phase L2:Verzögerungs- -50 ms bis 50 ms 0 ms...
  • Seite 871 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung Information Datenklasse (Typ) _:23971:356 Phase L1:Hilfsk.beweg.zeit öff. _:23971:360 Phase L1:Hilfskont.zeit schließ. _:23971:361 Phase L1:Hilfsk.zeit schließ. Wrn _:23971:362 Phase L1:Hilfsk.zeit schließ. Alm _:23971:363 Phase L1:Reaktionszeit schließ. _:23971:364 Phase L1:Reakt.zeit schließ. Wrn _:23971:365 Phase L1:Reakt.zeit schließ. Alm _:23971:366 Phase L1:Hilfsk.bew.zeit schließ.
  • Seite 872 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung Information Datenklasse (Typ) _:24033:53 Phase L3:Bereitschaft _:24033:300 Phase L3:2P Abnutzung Rest _:24033:301 Phase L3:2P Abnutz. kumuliert _:24033:302 Phase L3:2P Abnutz.letzt.Schalt _:24033:303 Phase L3:2P Abnutz. Warnung _:24033:304 Phase L3:2P Abnutzung Alarm _:24033:310 Phase L3:ΣIx _:24033:311 Phase L3:Warnung ΣIx _:24033:320...
  • Seite 873 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung Polstreuzeit Öffnen 9.10.9 9.10.9.1 Beschreibung Logik der Stufe [lo_stage_pole-scatter_open, 1, de_DE] Bild 9-15 Logik der Stufe Polstreuzeit Öffnen Funktionsweise Die Zeit zwischen dem Erlöschen des Stroms der 1. Phase bis zum Erlöschen des letzten Leiterstroms beim Öffnen eines Leistungsschalters ist die Polstreuzeit.
  • Seite 874 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung [dw_charact_pole-scatter, 2, de_DE] Bild 9-16 Polstreuzeit Das Startkriterium kann entweder der Ausschaltbefehl des Leistungsschalters oder das Eingangssignal >Start Berechn.Öffnen sein. Sie können 2 unabhängige Schwellwerte für die Überwachung der gemessenen Polstreuzeit einstellen. Wenn ein Schwellwert überschritten wird, wird der entsprechende Ausgang Warnung/ Alarm für 100 ms aktiviert.
  • Seite 875 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung 9.10.9.4 Informationen Information Datenklasse (Typ) Phase L3 _:24033:51 Phase L3:Modus (steuerbar) _:24033:54 Phase L3:Nicht wirksam _:24033:52 Phase L3:Zustand _:24033:53 Phase L3:Bereitschaft _:24033:300 Phase L3:2P Abnutzung Rest _:24033:301 Phase L3:2P Abnutz. kumuliert _:24033:302 Phase L3:2P Abnutz.letzt.Schalt _:24033:303 Phase L3:2P Abnutz.
  • Seite 876 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung Polstreuzeit Schließen 9.10.10 9.10.10.1 Beschreibung Logik der Stufe [lo_stage_pole-scatter_close, 1, de_DE] Bild 9-17 Logik der Stufe Polstreuzeit Schließen Funktionsweise Die Polstreuzeit ist die Zeit zwischen dem Erreichen der Betriebsstromschwelle der 1. Phase bis zu dem Errei- chen der Betriebsstromschwelle der letzten Phase beim Schließen eines Leistungsschalters.
  • Seite 877 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung Mit dem Parameter Schwellwert Warnung definieren Sie, ab welcher gemessenen Polstreuzeit der Ausgang Polstreuz. Schl. Warn. gesetzt wird. Der Ausgang Polstreuz. Schl. Warn. fällt nach 100 ms wieder zurück. Parameter: Schwellwert Alarm •...
  • Seite 878 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung Information Datenklasse (Typ) _:26461:353 3-phasig:Reaktionszeit öffnen _:26461:354 3-phasig:Reakt.zeit öffnen Warn _:26461:355 3-phasig:Reakt.zeit öffnen Alm _:26461:356 3-phasig:Hilfsk.beweg.zeit öff. _:26461:360 3-phasig:Hilfskont.zeit schließ. _:26461:361 3-phasig:Hilfsk.zeit schließ. Wrn _:26461:362 3-phasig:Hilfsk.zeit schließ. Alm _:26461:363 3-phasig:Reaktionszeit schließ. _:26461:364 3-phasig:Reakt.zeit schließ.
  • Seite 879 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung Mechanische Zeit Öffnen 9.10.11 9.10.11.1 Beschreibung Logik der Stufe [lo_mechanical_Break-time_3phs, 1, de_DE] Bild 9-18 Logik der Stufe Mechanische Zeit Öffnen für Leistungsschalter 3-polig SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 880 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung [lo_mechanical_Break-time_1phs, 1, de_DE] Bild 9-19 Logik der Stufe Mechanische Zeit Öffnen für Leistungsschalter 1-polig SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 881 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung Funktionsweise [dw_charact_cb-breaktime, 1, de_DE] t2 - t0: Hilfskontakt Zeit öffnen t1 - t0: Reaktionszeit öffnen t2 - t1: Hilfskontakt Bewegungszeit öffnen Die Stufe für die Überwachung der Mechanischen Zeit Öffnen des Leistungsschalters berechnet die Zeit zwischen dem Startkriterium (t0) und dem Zeitpunkt, zu dem die Leistungsschalterstellung des Leistungs- schalters auf Zwischenstellung (t1) wechselt.
  • Seite 882 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung Parameter: Schwellw. Hilfsk.zeit Wrn • Voreinstellwert (_:24002:162) Schwellw. Hilfsk.zeit Wrn = 5 ms Mit dem Parameter Schwellw. Hilfsk.zeit Wrn definieren Sie, um wie viele ms die Hilfskontaktzeit unter- oder überschritten werden darf, bevor der Ausgang Hilfsk.zeit öffnen Warn gesetzt wird.
  • Seite 883 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:23971:161 Phase L1:Hilfskontaktzeit 1 ms bis 1000 ms 35 ms _:23971:162 Phase L1:Schwellw. 1 ms bis 1000 ms 5 ms Hilfsk.zeit Wrn _:23971:163 Phase L1:Schwellw. 1 ms bis 1000 ms 10 ms Hilfsk.zeit Alm _:23971:164...
  • Seite 884 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung Information Datenklasse (Typ) _:26461:53 3-phasig:Bereitschaft _:26461:340 3-phasig:Polstreuzeit Öffnen _:26461:341 3-phasig:Polstreuz. Öffn. Warn. _:26461:342 3-phasig:Polstreuz. Öffn. Alarm _:26461:370 3-phasig:Polstreuzeit Schließen _:26461:371 3-phasig:Polstreuz. Schl. Warn. _:26461:372 3-phasig:Polstreuz. Schl. Alarm _:26461:350 3-phasig:Hilfskont.zeit öffnen _:26461:351 3-phasig:Hilfsk.zeit öffnen Warn _:26461:352 3-phasig:Hilfsk.zeit öffnen Alm _:26461:353...
  • Seite 885 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung Information Datenklasse (Typ) _:23971:355 Phase L1:Reakt.zeit öffnen Alm _:23971:356 Phase L1:Hilfsk.beweg.zeit öff. _:23971:360 Phase L1:Hilfskont.zeit schließ. _:23971:361 Phase L1:Hilfsk.zeit schließ. Wrn _:23971:362 Phase L1:Hilfsk.zeit schließ. Alm _:23971:363 Phase L1:Reaktionszeit schließ. _:23971:364 Phase L1:Reakt.zeit schließ. Wrn _:23971:365 Phase L1:Reakt.zeit schließ.
  • Seite 886 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung Information Datenklasse (Typ) _:24033:52 Phase L3:Zustand _:24033:53 Phase L3:Bereitschaft _:24033:300 Phase L3:2P Abnutzung Rest _:24033:301 Phase L3:2P Abnutz. kumuliert _:24033:302 Phase L3:2P Abnutz.letzt.Schalt _:24033:303 Phase L3:2P Abnutz. Warnung _:24033:304 Phase L3:2P Abnutzung Alarm _:24033:310 Phase L3:ΣIx _:24033:311...
  • Seite 887 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung Mechanische Zeit Schließen 9.10.12 9.10.12.1 Beschreibung Logik der Stufe [lo_mechanical_Make-time_3phs, 1, de_DE] Bild 9-20 Logik der Stufe Mechanische Zeit Schließen für Leistungsschalter 3-polig SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 888 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung [lo_mechanical_Make-time_1phs, 1, de_DE] Bild 9-21 Logik der Stufe Mechanische Zeit Schließen für Leistungsschalter 1-polig SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 889 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung Funktionsweise [dw_charact_cb-maketime, 1, de_DE] t2 - t0:Hilfskontakt Zeit schließen t1 - t0: Reaktionszeit schließen t2 - t1: Hilfskontakt Bewegungszeit schließen Die Stufe zur Überwachung der Mechanische Zeit Schließen des Leistungsschalters misst die Zeit zwischen dem Einschaltbefehl des Leistungsschalters (t0) und dem Zeitpunkt, zu dem die Leistungsschalterstellung auf Zwischenstellung wechselt.
  • Seite 890 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung Parameter: Schwellw. Hilfsk.zeit Wrn • Voreinstellwert (_:23971:172) Schwellw. Hilfsk.zeit Wrn = 5 ms Mit dem Parameter Schwellw. Hilfsk.zeit Wrn definieren Sie, um wie viele ms die Hilfskontaktzeit unter- oder überschritten werden darf, bevor der Ausgang Hilfsk.zeit schließ.
  • Seite 891 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:23971:172 Phase L1:Schwellw. 1 ms bis 1000 ms 5 ms Hilfsk.zeit Wrn _:23971:173 Phase L1:Schwellw. 1 ms bis 1000 ms 10 ms Hilfsk.zeit Alm _:23971:174 Phase L1:Reaktionszeit 1 ms bis 1000 ms 15 ms _:23971:175 Phase L1:Schwellw.
  • Seite 892 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung Information Datenklasse (Typ) _:26461:340 3-phasig:Polstreuzeit Öffnen _:26461:341 3-phasig:Polstreuz. Öffn. Warn. _:26461:342 3-phasig:Polstreuz. Öffn. Alarm _:26461:370 3-phasig:Polstreuzeit Schließen _:26461:371 3-phasig:Polstreuz. Schl. Warn. _:26461:372 3-phasig:Polstreuz. Schl. Alarm _:26461:350 3-phasig:Hilfskont.zeit öffnen _:26461:351 3-phasig:Hilfsk.zeit öffnen Warn _:26461:352 3-phasig:Hilfsk.zeit öffnen Alm _:26461:353...
  • Seite 893 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung Information Datenklasse (Typ) _:23971:356 Phase L1:Hilfsk.beweg.zeit öff. _:23971:360 Phase L1:Hilfskont.zeit schließ. _:23971:361 Phase L1:Hilfsk.zeit schließ. Wrn _:23971:362 Phase L1:Hilfsk.zeit schließ. Alm _:23971:363 Phase L1:Reaktionszeit schließ. _:23971:364 Phase L1:Reakt.zeit schließ. Wrn _:23971:365 Phase L1:Reakt.zeit schließ. Alm _:23971:366 Phase L1:Hilfsk.bew.zeit schließ.
  • Seite 894 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.10 Leistungsschalterüberwachung Information Datenklasse (Typ) _:24033:53 Phase L3:Bereitschaft _:24033:300 Phase L3:2P Abnutzung Rest _:24033:301 Phase L3:2P Abnutz. kumuliert _:24033:302 Phase L3:2P Abnutz.letzt.Schalt _:24033:303 Phase L3:2P Abnutz. Warnung _:24033:304 Phase L3:2P Abnutzung Alarm _:24033:310 Phase L3:ΣIx _:24033:311 Phase L3:Warnung ΣIx _:24033:320...
  • Seite 895 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.11 Trennschalterüberwachung 9.11 Trennschalterüberwachung Funktionsübersicht 9.11.1 Die Funktion Trennschalterüberwachung: • Erkennt zeitliche Änderungen des Schaltvorgangs bei Trennschaltern und meldet diese. Struktur der Funktion 9.11.2 Die Funktion Trennschalterüberwachung kann in der Funktionsgruppe Trennschalter verwendet werden. Die Funktion besteht aus 2 unabhängigen Betriebsverfahren: •...
  • Seite 896 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.11 Trennschalterüberwachung 9.11.3.4 Informationen Information Datenklasse (Typ) Allgemein _:2311:500 Allgemein:>Start Berechn.Öffnen _:2311:501 Allgemein:>Start Berechn.Schlie. _:2311:52 Allgemein:Zustand _:2311:53 Allgemein:Bereitschaft SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 897 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.11 Trennschalterüberwachung Mechanische Zeit Öffnen 9.11.4 9.11.4.1 Beschreibung Logik der Stufe [lo_mechanical_make-time_open, 1, de_DE] Bild 9-22 Logik der Stufe Mechanische Zeit Öffnen für Trennschalter SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 898 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.11 Trennschalterüberwachung Funktionsweise [dw_charact_dcs-maketime_op, 1, de_DE] t2 - t0: Hilfskontakt Zeit öffnen t1 - t0: Reaktionszeit öffnen t2 - t1: Hilfskontakt Bewegungszeit öffnen Die Stufe für die Überwachung der Mechanischen Zeit Öffnen des Trennschalters berechnet die Zeit zwischen dem Startkriterium (t0) und dem Zeitpunkt, zu dem die Trennschalterstellung auf Zwischenstellung (t1) wechselt.
  • Seite 899 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.11 Trennschalterüberwachung Parameter: Schwellw. Hilfsk.zeit Alm • Voreinstellwert (_:26671:163) Schwellw. Hilfsk.zeit Alm = 14 s Mit dem Parameter Schwellw. Hilfsk.zeit Alm definieren Sie, um wie viele Sekunden die Hilfskontakt- zeit unter- oder überschritten werden darf, bevor der Ausgang Hilfsk.zeit öffnen Alm gesetzt wird.
  • Seite 900 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.11 Trennschalterüberwachung 9.11.4.4 Informationen Information Datenklasse (Typ) Trenner Überw. _:26671:51 Trenner Überw.:Modus (steuerbar) _:26671:54 Trenner Überw.:Nicht wirksam _:26671:52 Trenner Überw.:Zustand _:26671:53 Trenner Überw.:Bereitschaft _:26671:350 Trenner Überw.:Hilfskont.zeit öffnen _:26671:351 Trenner Überw.:Hilfsk.zeit öffnen Warn _:26671:352 Trenner Überw.:Hilfsk.zeit öffnen Alm _:26671:353 Trenner Überw.:Reaktionszeit öffnen _:26671:354...
  • Seite 901 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.11 Trennschalterüberwachung Mechanische Zeit Schließen 9.11.5 9.11.5.1 Beschreibung Logik der Stufe [lo_mechanical_break-time_clo, 1, de_DE] Bild 9-23 Logik der Stufe Mechanische Zeit Schließen für Trennschalter SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 902 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.11 Trennschalterüberwachung Funktionsweise [dw_charact_dcs-breaktime_clo, 1, de_DE] t2 - t0:Hilfskontakt Zeit schließen t1 - t0: Reaktionszeit schließen t2 - t1: Hilfskontakt Bewegungszeit schließen Die Stufe zur Überwachung der Mechanische Zeit Schließen des Trennschalters misst die Zeit zwischen dem Einschaltbefehl des Trennschalters (t0) und dem Zeitpunkt, zu dem die Trennschalterstellung auf Zwischen- stellung wechselt.
  • Seite 903 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.11 Trennschalterüberwachung Parameter: Schwellw. Hilfsk.zeit Alm • Voreinstellwert (_:26671:173) Schwellw. Hilfsk.zeit Alm = 14 s Mit dem Parameter Schwellw. Hilfsk.zeit Alm definieren Sie, um wie viele Sekunden die Hilfskontakt- zeit unter- oder überschritten werden darf, bevor der Ausgang Hilfsk.zeit schließ.
  • Seite 904 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.11 Trennschalterüberwachung 9.11.5.4 Informationen Information Datenklasse (Typ) Trenner Überw. _:26671:51 Trenner Überw.:Modus (steuerbar) _:26671:54 Trenner Überw.:Nicht wirksam _:26671:52 Trenner Überw.:Zustand _:26671:53 Trenner Überw.:Bereitschaft _:26671:360 Trenner Überw.:Hilfskont.zeit schließ. _:26671:361 Trenner Überw.:Hilfsk.zeit schließ. Wrn _:26671:362 Trenner Überw.:Hilfsk.zeit schließ. Alm _:26671:363 Trenner Überw.:Reaktionszeit schließ.
  • Seite 905 Funktionsprüfungen 10.1 Allgemeine Hinweise 10.2 Hinweise für die Sekundärprüfung von LPIT-Eingängen 10.3 Applikationsmodus/Testmodus für das gesamte Gerät ein-/ausschalten 10.4 Richtungsprüfung der Leitergrößen (Strom- und Spannungsanschluss) 10.5 Funktionsprüfung der Einschaltstromerkennung 10.6 Funktionsprüfung des Erdschlusswischer-Schutzes 10.7 Primär- und Sekundärprüfung des Leistungsschalter-Versagerschutzes 10.8 Leistungsschalterprüfung 10.9 Funktionsprüfung der Drehfeldumschaltung...
  • Seite 906 Funktionsprüfungen 10.1 Allgemeine Hinweise 10.1 Allgemeine Hinweise Für die Inbetriebnahme müssen verschiedene Prüfungen durchgeführt werden, um die einwandfreie Funktion des Gerätes zu gewährleisten. Achten Sie bei Prüfungen mit einer Sekundärprüfeinrichtung darauf, dass keine anderen Messgrößen aufge- schaltet sind und die Auslöse- und Einschaltbefehle zu den Leistungsschaltern unterbrochen sind, soweit nicht anders angegeben.
  • Seite 907 Funktionsprüfungen 10.2 Hinweise für die Sekundärprüfung von LPIT-Eingängen 10.2 Hinweise für die Sekundärprüfung von LPIT-Eingängen HINWEIS Verwenden Sie für die Prüfung von LPIT-Eingängen geeignete Prüfeinrichtungen. Um LPIT-Eingänge zu prüfen, die als Stromeingang konfiguriert sind, muss die Prüfeinrichtung potentialfreie Signale bereitstellen. Um LPIT-Eingänge zu prüfen, die als Spannungseingang konfiguriert sind, muss die Prüfeinrichtung Signale bezogen auf das Erdpotential des Gerätes bereitstellen.
  • Seite 908 10.3 Applikationsmodus/Testmodus für das gesamte Gerät ein-/ ausschalten Siemens empfiehlt, das gesamte Gerät in den Testmodus zu schalten, bevor Sie mit dem Test von Schutzfunk- tionen beginnen. Sie können den Testmodus für das gesamte Gerät wie folgt ein- und ausschalten: •...
  • Seite 909 Funktionsprüfungen 10.3 Applikationsmodus/Testmodus für das gesamte Gerät ein-/ausschalten [lo_application_mode_device_switch, 1, de_DE] Bild 10-3 Externe Schalter-Verdrahtung zum Ein-/Ausschalten des Testmodus für das gesamte Gerät SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 910 Funktionsprüfungen 10.4 Richtungsprüfung der Leitergrößen (Strom- und Spannungsanschluss) 10.4 Richtungsprüfung der Leitergrößen (Strom- und Spannungsanschluss) Der richtige Anschluss der Strom- und Spannungswandler wird mit Laststrom über die zu schützende Leitung geprüft. Dazu ist die Leitung zuzuschalten. Über die Leitung muss ein Laststrom von mindestens 0,1 · I nenn fließen;...
  • Seite 911 Funktionsprüfungen 10.5 Funktionsprüfung der Einschaltstromerkennung 10.5 Funktionsprüfung der Einschaltstromerkennung Allgemeines Stellen Sie für die Überprüfung sicher, dass der Prüfstrom dem typischen Einschaltstrom entspricht. ² Führen Sie die Überprüfung mit transienten Signalen durch. Diese können aufgezeichnete Einschalt- ² ströme oder simulierte Ströme aus einem transienten Netzmodell sein. Beachten Sie beim Einsatz synthetischer Signale die Hinweise zu den einzelnen Messprinzipien.
  • Seite 912 Funktionsprüfungen 10.6 Funktionsprüfung des Erdschlusswischer-Schutzes 10.6 Funktionsprüfung des Erdschlusswischer-Schutzes Allgemein Für diese Funktion ist die korrekte Polarität des Erdstroms IN sowie der Sternpunkt-Verlagerungsspannung U0 erforderlich. Informationen zur Richtungsprüfung dieser Größen finden Sie in 10.7 Primär- und Sekundärprü- fung des Leistungsschalter-Versagerschutzes. Die Funktion basiert auf der Erfassung der Transienten im Nullsystem nach der Erdschlusszündung.
  • Seite 913 Beachten Sie immer sowohl die örtlichen Gegebenheiten als auch die Anlagen- und Schutzpläne! HINWEIS Siemens empfiehlt, den Leistungsschalter des zu prüfenden Abzweigs vor Beginn der Prüfungen beidseitig zu isolieren. Damit der Schalter gefahrlos geschaltet werdet kann, müssen Leitungstrennschalter und Sammelschienentrenner offen sein.
  • Seite 914 Funktionsprüfungen 10.7 Primär- und Sekundärprüfung des Leistungsschalter-Versagerschutzes HINWEIS Wenn sich die Funktion oder das Gerät im Testmodus befindet, werden alle Meldungen mit Test-Bit versehen. HINWEIS Im Testmodus Gerät im Testbetrieb betätigen die Auslösemeldungen, die von der Funktion abgesetzt sind, die Binärausgänge. Die Funktion muss auch im normalen, eingeschalteten Zustand getestet werden.
  • Seite 915 Funktionsprüfungen 10.7 Primär- und Sekundärprüfung des Leistungsschalter-Versagerschutzes Start durch einen Auslösebefehl des externen Schutzes Prüfen Sie die statische und bei 2-kanaligem Betrieb auch die dynamische Überwachung der binären ² Eingangssignale. Dazu führen Sie das Ansprechen der Überwachung herbei und überprüfen Sie die Überwachungsmeldungen und die Funktionsbereitschaft im Meldepuffer.
  • Seite 916 Funktionsprüfungen 10.8 Leistungsschalterprüfung 10.8 Leistungsschalterprüfung Sie können mit der Funktion Leistungsschalterprüfung auf einfache Weise eine vollständige Prüfung des Auslösekreises, des Einschaltkreises und des Leistungsschalters durchführen. Dabei nimmt die Leistungsschal- terprüfung im Betrieb eine automatisierte Aus-Ein-Schaltung oder eine Nur-Öffnen-Schaltung des Leistungs- schalters vor.
  • Seite 917 Funktionsprüfungen 10.8 Leistungsschalterprüfung Der Leistungsschalter muss für einen Aus-Ein-Zyklus oder Nur-Öffnen-Zyklus bereit sein (Meldung ² >Bereit). In der für den Leistungsschalter zuständigen Schutz-Funktionsgruppe Leistungsschalter darf keine ² Schutzfunktion angeregt sein. [sc_cbtest3p, 1, de_DE] Bild 10-6 Parameter der Leistungsschalterprüfung Bild 10-7 zeigt beispielhaft den zeitlichen Ablauf eines Aus-Ein-Zyklusses.
  • Seite 918 Funktionsprüfungen 10.8 Leistungsschalterprüfung • Über Kommunikationsprotokolle • Über Steuerbefehle, die Sie auch im CFC verschalten können Das folgende Bild stellt die Bedienung der Leistungsschalterprüfung in DIGSI dar. [sc_cb_3pol, 1, de_DE] Bild 10-8 Leistungsschalterprüfung in der Test Suite in DIGSI Wählen Sie die Funktion links in der Projektnavigation im Online-Zugriff aus. ²...
  • Seite 919 Funktionsprüfungen 10.9 Funktionsprüfung der Drehfeldumschaltung 10.9 Funktionsprüfung der Drehfeldumschaltung Kontrollieren Sie die Phasenfolge (Drehfeldsinn) an den Geräteklemmen. Er muss der Einstellung des ² Parameters Drehfeldrichtung entsprechen. Die Ausgangsmeldung Drehfeld L1 L2 L3 oder Drehfeld L1 L3 L2 zeigt die ermittelte Phasen- ²...
  • Seite 920 Funktionsprüfungen 10.10 Funktionsprüfung der Auslösekreisüberwachung 10.10 Funktionsprüfung der Auslösekreisüberwachung Allgemeines Stellen Sie für die Überprüfung sicher, dass die Schaltschwelle der Binäreingänge deutlich unterhalb des ² halben Nennwertes der Steuerspannung liegt. 2 Binäreingänge Stellen Sie sicher, dass die verwendeten Binäreingänge potentialfrei sind. ²...
  • Seite 921 Technische Daten 11.1 Allgemeine Gerätedaten 11.2 Datums- und Zeitsynchronisation 11.3 Funktionsgruppe Analoge Umformer 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 11.5 Auslösekreisüberwachung 1007 11.6 Leistungsschalter EIN-Kreis-Überwachung 1008 11.7 Leistungsschalterüberwachung 1009 11.8 Trennschalterüberwachung 1010 11.9 Betriebsmesswerte und Statistikwerte 1011 11.10 Energiewerte 1015 11.11 1016 SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 922 Technische Daten 11.1 Allgemeine Gerätedaten 11.1 Allgemeine Gerätedaten Analogeingänge 11.1.1 Kleinsignaleingänge (über Modul IO141) Alle Strom-, Spannungs- und Leistungsdaten sind als Effektivwert angegeben. Nennfrequenz f 50 Hz, 60 Hz nenn LPCT-Eingang Nennspannungsbereich Messbereich Schutzkanal 50 ⋅ U nenn, LPCT nenn, LPCT Für Rogowskispule: 14 mV bis Messkanal 1,6 ⋅...
  • Seite 923 Technische Daten 11.1 Allgemeine Gerätedaten Versorgungsspannung 11.1.2 Stromversorgung über integrierte Stromversorgung Zulässige Spannungs- DC 19 V bis DC 60 V DC 48 V bis 150 V DC 88 V bis DC 300 V bereiche (PS101) AC 80 V bis AC 265 V, Nur für nicht modulare 50 Hz/60 Hz Geräte...
  • Seite 924 Technische Daten 11.1 Allgemeine Gerätedaten Kapazitive Last (Zuleitungskapa- Rückfallzeit Rückfallzeit zität) < 5 nF < 4 ms < 10 nF < 6 ms < 50 nF < 10 ms < 220 nF < 35 ms Betätigungsspannung für alle Passen Sie die im Gerät einzustellende Binäreingangsschwelle an die Baugruppen mit Binäreingängen Betätigungsspannung an.
  • Seite 925 Technische Daten 11.1 Allgemeine Gerätedaten Schnelles Relais (Typ F) Nennspannung (AC und DC) 250 V Nennstrom (dauernd) und zulässiger Gesamtstrom für gewurzelte Kontakte Zulässiger Strom pro Kontakt (Einschalten und 30 A für 1 s (nur Schließer) Halten) Kurzzeitstrom über geschlossenen Kontakt 250 A für 30 ms Ausschaltvermögen Max.
  • Seite 926 Technische Daten 11.1 Allgemeine Gerätedaten Schaltleistung für 30 s einschalten, Erholungsdauer 100 V/9,0 A bis zum erneuten Einschalten 15 Minuten. 60 V/10,0 A Bei kürzeren Schalthandlungen ist ein Puls-Pause- 48 V/10,0 A Verhältnis von 3 % zu beachten. 24 V/10,0 A Um Schaden zu vermeiden, muss eine externe Schutzbeschaltung den Motor im Falle eines block- ierten Läufers abschalten.
  • Seite 927 Technische Daten 11.1 Allgemeine Gerätedaten Abmessungen der Basis- und Erweiterungsmodule Bauform Max. Gesamtbreite x max. Gesamthöhe x max. Gesamttiefe , gerundet auf volle Einbaugerät Basismodul 150 mm x 266 mm x 231 mm Basismodul mit IO240 150 mm x 266 mm x 277 mm Basismodul mit IO111 150 mm x 266 mm x 243 mm Erweiterungsmodul...
  • Seite 928 Technische Daten 11.1 Allgemeine Gerätedaten Bauform Max. Gesamtbreite x max. Gesamthöhe x max. Gesamttiefe , gerundet auf volle mm Aufbaugerät mit 150 mm x 225 mm x 300 mm x 375 mm x 450 mm x abgesetzter Vor- 315 mm x 315 mm x 315 mm x 315 mm x...
  • Seite 929 Technische Daten 11.1 Allgemeine Gerätedaten HINWEIS Für Spannungsklemmen darf die maximale Drehzahl des Werkzeugs 640 RMP nicht überschreiten. HINWEIS Verwenden Sie nur Kupferleitungen. Drehmomente weiterer Schraubentypen Schraubentyp Drehmoment M4 x 20 1,2 Nm M4 x 8 1,2 Nm M2,5 x 6 0,39 Nm Senkschraube M2,5 x 6 0,39 Nm...
  • Seite 930 Technische Daten 11.2 Datums- und Zeitsynchronisation 11.2 Datums- und Zeitsynchronisation Datumsformat TT.MM.JJJJ (Europa) MM/TT/JJJJ (USA) JJJJ-MM-TT (China) Zeitquelle 1, Zeitquelle 2 keine IRIG-B 002(003) IRIG-B 006(007) IRIG-B 005(004) mit Erweiterung nach IEEE C37.118-2005 DCF77 WS (Wirkschnittstelle) SNTP IEC 60870-5-103 DNP3 IEEE 1588 T104 Zeitzone 1, Zeitzone 2...
  • Seite 931 Technische Daten 11.3 Funktionsgruppe Analoge Umformer 11.3 Funktionsgruppe Analoge Umformer Temperaturmesswerte Maßeinheit Temperatur °C oder °F, einstellbar Pt 100 -199 °C bis 800 °C (-326 °F bis 1472 °F) Ni 100 -54 °C bis 278 °C (-65 °F bis 532 °F) Ni 120 -52 °C bis 263 °C (-62 °F bis 505 °F) Auflösung...
  • Seite 932 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Überstromzeitschutz, Phasen 11.4.1 11.4.1.1 Stufe mit unabhängiger Kennlinie, UMZ Einstellwerte für den Funktionsblock Filter h(0) -100,000 bis 100,000 Stufung 0,001 h(1) -100,000 bis 100,000 Stufung 0,001 h(2) -100,000 bis 100,000 Stufung 0,001 h(3) -100,000 bis 100,000...
  • Seite 933 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Frequenzarbeitsbereich 0,9 ≤ f/f ≤ 1,1 Gemäß den spezifizierten Toleranzen nenn 10 Hz ≤ f < 0,9 f Geringfügig erweiterte Toleranzen nenn 1,1 f < f ≤ 90 Hz nenn f < 10 Hz Aktiv f >...
  • Seite 934 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Auslöseverzögerungszeit für die Basis-Stufe 1 % vom Einstellwert oder 10 ms Auslöseverzögerungszeit Modus Auslöseverzög. = 1 % vom Einstellwert oder 10 ms für die Erweitert-Stufe Läuft wäh.Rückf.verz. Modus Auslöseverzög. = 1 % des Referenzwerts oder 10 ms Halt wäh.Rückf.verz.
  • Seite 935 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Auslöse- und Rückfallkennlinien nach IEC Verlängerung der Auslösezeit bei Betrieb mit Transfor- Ca. 10 ms mator-Einschaltstromerkennung [dw_ocp_ki1, 1, de_DE] Bild 11-1 Auslöse- und Rückfallkennlinien nach IEC SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 936 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen [dw_ocp_ki2, 1, de_DE] Bild 11-2 Auslöse- und Rückfallkennlinien nach IEC SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 937 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen [dw_iec-short-inverse, 1, de_DE] Bild 11-3 Auslöse- und Rückfallkennlinien nach IEC (Stufe Erweitert) SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 938 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Auslöse- und Rückfallkennlinien nach ANSI/IEEE [dw_ocp_ka1, 2, de_DE] Bild 11-4 Auslöse- und Rückfallkennlinien nach ANSI/IEEE SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 939 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen [dw_ocp_ka2, 2, de_DE] Bild 11-5 Auslöse- und Rückfallkennlinien nach ANSI/IEEE SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 940 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen [dw_ocp_ka3, 2, de_DE] Bild 11-6 Auslöse- und Rückfallkennlinien nach ANSI/IEEE SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023...
  • Seite 941 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen [dw_ocp_ka4, 2, de_DE] Bild 11-7 Auslöse- und Rückfallkennlinien nach ANSI/IEEE HINWEIS In den vorstehenden Auslösekennlinien nach IEC und ANSI/IEEE sind die abhängigen Verzögerungen für I/Schwellwert I > 20 identisch zu den abhängigen Verzögerungen für I/Schwellwert I = 20. Frequenzarbeitsbereich 0,9 ≤...
  • Seite 942 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Ströme, Messverfahren = Effektivwert mit Filter zum Abgleich der Amplitudendämpfung durch den Anti-Aliasing-Filter (33 % Anteil Harmonische, bezogen auf die Grundschwingung) Bis 30. Harmonische 1 % vom Einstellwert oder 5 mA (I = 1 A) nenn oder 25 mA (I = 5 A)
  • Seite 943 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Einstellwerte für Schutzstufe Messverfahren Grundschwingung – Effektivwert Schwellwert 1 A bei 50 und 100 Inenn 0,030 A bis 40,000 A Stufung 0,001 A 5 A bei 50 und 100 Inenn 0,15 A bis 200,00 A Stufung 0,01 A 1 A @ 1,6 Inenn 0,001 A bis 1,600 A...
  • Seite 944 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Toleranzen Ströme, Messverfahren = Grundschwingung 1 % vom Einstellwert oder 5 mA (I = 1 A) nenn oder 25 mA (I = 5 A) nenn Ströme, Messverfahren = Effektivwert, kein Filter angewendet (33 % Anteil Harmonische, bezogen auf die Grundschwingung) Bis 30.
  • Seite 945 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Auslöse- und Rückfallkennlinien nach IEC Verlängerung der Auslösezeit bei Betrieb mit Transfor- Ca. 10 ms mator-Einschaltstromerkennung Überstromzeitschutz, Erde 11.4.2 11.4.2.1 Stufe mit unabhängiger Kennlinie, UMZ Einstellwerte Messverfahren Grundschwingung – Effektivwert 1 A bei 50 und 100 Inenn 0,010 A bis 40,000 A Stufung 0,001 A Schwellwert 5 A bei 50 und 100 Inenn 0,05 A bis 200,00 A...
  • Seite 946 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Toleranzen 1 % vom Einstellwert oder 5 mA (I = 1 A) 3I0 gemessen über I4 , Messverfahren = Grund- nenn schwingung oder 25 mA (I = 5 A) nenn 3I0 gemessen über I4 , Messverfahren = Effektivwert (33 % Anteil Harmonische, bezogen auf die Grundschwingung) Bis 30.
  • Seite 947 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Rückfall 95 % von 1,1 ⋅ Schwellwert Minimale absolute Rückfalldifferenz Schutzwandler 5 mA sek. (I = 1 A) oder nenn 25 mA sek. (I = 5 A) nenn Messwandler 0,5 mA sek. (I = 1 A) oder nenn 2,5 mA sek.
  • Seite 948 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Bis 50. Harmonische, f = 50 Hz 3 % vom Einstellwert oder 20 mA (I = 1 A) nenn nenn oder 100 mA (I = 5 A) nenn Bis 50. Harmonische, f = 60 Hz 4 % vom Einstellwert oder 20 mA (I = 1 A) nenn...
  • Seite 949 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Rückfall 95 % von 1,1 ⋅ Schwellwert oder 95 % des absoluten Anregewertes Minimale absolute Rückfalldifferenz Schutzwandler 5 mA sek. (I = 1 A) oder nenn 25 mA sek. (I = 5 A) nenn Messstromwandler 0,5 mA sek.
  • Seite 950 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen 11.4.3 11.4.3.1 Stufe mit unabhängiger Kennlinie, UMZ Einstellwerte Drehwinkel der Referenzspannung -180° bis +180° Stufung 1° Richtungssinn Vorwärts – Rückwärts Messverfahren Grundschwingung – Effektivwert 1 A @ 50 und 100 Inenn 0,030 A bis 40,000 A Stufung 0,001 A Schwellwert...
  • Seite 951 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Rückfallzeit, typisch Ca. 25 ms + OOT Rückfallzeit, maximal Ca. 30 ms + OOT Frequenzarbeitsbereich 0,9 ≤ f/f ≤ 1,1 Gemäß den spezifizierten Toleranzen nenn 10 Hz ≤ f < 0,9 f Geringfügig erweiterte Toleranzen nenn 1,1 f <...
  • Seite 952 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Minimalzeit der Kennlinie 0,00 s bis 1,00 s Stufung 0,01 s Zusatzverzögerung 0,00 s bis 60,00 s Stufung 0,01 s Rückfall Die größere Rückfalldifferenz (= | Anregeschwelle – Rückfallschwelle |) der beiden folgenden Kriterien kommt zur Anwendung: Rückfall 95 % von 1,1 ⋅...
  • Seite 953 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Zeiten Auslösezeit mit Verzöge- Ca. 37 ms + OOT bei 50 Hz rungszeit = 0 ms Ca. 31 ms + OOT bei 60 Hz Verlängerung der Auslö- Ca. 10 ms sezeit bei Betrieb mit Transformator-Einschalt- stromerkennung Rückfallzeit, typisch...
  • Seite 954 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Messverfahren Grundschwingung – Effektivwert 1 A bei 50 und 100 Inenn 0,030 A bis 40,000 A Stufung 0,001 A Schwellwert 5 A bei 50 und 100 Inenn 0,15 A bis 200,00 A Stufung 0,01 A 1 A @ 1,6 Inenn 0,001 A bis 1,600 A Stufung 0,001 A...
  • Seite 955 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Rückfallzeit, typisch Ca. 25 ms + OOT Rückfallzeit, maximal Ca. 30 ms + OOT Frequenzarbeitsbereich 0,9 ≤ f/f ≤ 1,1 Gemäß den spezifizierten Toleranzen nenn 10 Hz ≤ f < 0,9 f Geringfügig erweiterte Toleranzen nenn 1,1 f <...
  • Seite 956 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Einstellwerte Richtungssinn Vorwärts – Rückwärts Messverfahren Grundschwingung – Effektivwert Schwellwert 1 A bei 50 und 100 Inenn 0,030 A bis 40,000 A Stufung 0,001 A 5 A bei 50 und 100 Inenn 0,15 A bis 200,00 A Stufung 0,01 A 1 A bei 1,6 Inenn 0,001 A bis 1,600 A...
  • Seite 957 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Bis 50. Harmonische, f = 50 Hz 3 % vom Einstellwert oder 20 mA (I = 1 A) nenn nenn oder 100 mA (I = 5 A) nenn Bis 50. Harmonische, f = 60 Hz 4 % vom Einstellwert oder 20 mA (I = 1 A) nenn...
  • Seite 958 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Rücksetzen des Integrationszeitgebers Unverzögert Mit Rückfall Disk-Emulation Ca. < 0,90 ⋅ Schwellwert Auslöse- und Rückfallkennlinien nach IEC Normal Invers: Typ A Siehe Bild 11-1 in Kapitel 11.4.1.2 Stufe mit abhän- giger Kennlinie, AMZ Stark Invers: Typ B Extrem Invers: Typ C Siehe...
  • Seite 959 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Bis 50. Harmonische, f = 60 Hz 4 % vom Einstellwert oder 20 mA (I = 1 A) nenn nenn oder 100 mA (I = 5 A) nenn Auslösezeit für 2 ≤ I/I Schwellwert ≤ 20 5 % vom Referenzwert (berechnet) +2 % Stromtoleranz oder 30 ms Rückfallzeit für I/I Schwellwert ≤...
  • Seite 960 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen [dw_loginv, 3, de_DE] Bild 11-8 Auslösekennlinie der logarithmischen abhängigen Kennlinie Rückfall Die größere Rückfalldifferenz (= | Anregeschwelle – Rückfallschwelle |) der beiden folgenden Kriterien kommt zur Anwendung: Rückfalldifferenz abgeleitet vom Parameter Rückfallverhältnis Wenn dieser Parameter nicht vorhanden ist, gilt ein Rückfallverhältnis von 95 % für den Überstromzeitschutz und ein Rückfallverhältnis von 105 % für den Unterstromschutz.
  • Seite 961 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Frequenzarbeitsbereich 0,9 ≤ f/f ≤ 1,1 Gemäß den spezifizierten Toleranzen nenn 10 Hz ≤ f < 0,9 f Geringfügig erweiterte Toleranzen nenn 1,1 f < f ≤ 90 Hz nenn f < 10 Hz Aktiv mit reduzierter Empfindlichkeit f >...
  • Seite 962 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Schwellwert 1 A bei 50 und 100 Inenn 0,030 A bis 40,000 A Stufung 0,001 A 5 A bei 50 und 100 Inenn 0,15 A bis 200,00 A Stufung 0,01 A 1 A bei 1,6 Inenn 0,001 A bis 1,600 A Stufung 0,001 A 5 A bei 1,6 Inenn...
  • Seite 963 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Rückfalldifferenz abgeleitet vom Parameter Rückfallverhältnis Wenn dieser Parameter nicht vorhanden ist, gilt ein Rückfallverhältnis von 95 % für den Überstromzeitschutz und ein Rückfallverhältnis von 105 % für den Unterstromschutz. Minimale absolute Rückfalldifferenz Schutzwandler 15 mA sek.
  • Seite 964 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 11.4.4.5 Stufe mit benutzerdefinierter Kennlinie Einstellwerte für die Funktion Richtungsbestimmung Verfahren zur Richtungsbestimmung Nullsystem – Gegensystem Mindestschwelle U0 oder U2 0,150 V bis 20,000 V 0,001 V Drehwinkel der Referenzspannung -180° bis 180° 1°...
  • Seite 965 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Frequenzarbeitsbereich 0,9 ≤ f/f ≤ 1,1 Gemäß den spezifizierten Toleranzen nenn 10 Hz ≤ f < 0,9 f Geringfügig erweiterte Toleranzen nenn 1,1 f < f ≤ 90 Hz nenn f < 10 Hz Aktiv mit reduzierter Empfindlichkeit f >...
  • Seite 966 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Anregung Harmonische: I Einstellwert oder mindestens 2.Harm 1.harm Schutzwandler = 10 mA sek. 1.harm und I = 10 mA sek. (I = 1 A) 2.harm nenn = 50 mA sek. 1.harm und I = 50 mA sek.
  • Seite 967 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 2. Harmonische Erkennung Erde 11.4.6 Einstellwerte Messwert IN gemessen 3I0 berechnet Anteil 2. Harmonische 10 % bis 45 % Stufung 1 % Zeiten Ansprechzeiten Ca. 29 ms Anregung Harmonische: I Einstellwert oder mindestens 2.Harm 1.harm Schutzwandler...
  • Seite 968 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Toleranzen Harmonische: I 1 % vom Einstellwert 2.Harm 1.harm bei Einstellwerten von I 2.Harm 1.harm 2. Harmonische Erkennung 1-phasig 11.4.7 Einstellwerte Messwert Anteil 2. Harmonische 10 % bis 45 % Stufung 1 % Zeiten Ansprechzeiten Ca.
  • Seite 969 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Frequenzarbeitsbereich 0,9 ≤ f/f ≤ 1,1 Gemäß den spezifizierten Toleranzen nenn 10 Hz ≤ f < 0,9 f Geringfügig erweiterte Toleranzen nenn 1,1 f < f ≤ 90 Hz nenn f < 10 Hz Inaktiv f >...
  • Seite 970 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Frequenzarbeitsbereich 0,9 ≤ f/f ≤ 1,1 Gemäß den spezifizierten Toleranzen nenn 10 Hz ≤ f < 0,9 f Geringfügig erweiterte Toleranzen nenn 1,1 f < f ≤ 90 Hz nenn f < 10 Hz Aktiv f >...
  • Seite 971 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Zeiten Auslösezeit mit Verzögerungszeit = 0 ms Ca. 15 ms + OOT bei 50 Hz Ca. 14 ms + OOT bei 60 Hz Verlängerung der Auslösezeit bei Betrieb mit Ca. 10 ms Transformator-Einschaltstromerkennung Rückfallzeit Ca.
  • Seite 972 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 11.4.9.2 Stufe mit abhängiger Kennlinie, AMZ Einstellwerte Messverfahren Grundschwingung – Effektivwert Für I = 1 A 0,010 A bis 35,000 A Stufung 0,001 A Schwellwert nenn Für I = 5 A 0,05 A bis 175,00 A Stufung 0,01 A nenn Rückfall...
  • Seite 973 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Toleranzen Ströme, Messverfahren = Grundschwingung 1 % vom Einstellwert oder 5 mA (I = 1 A) nenn oder 25 mA (I = 5 A) nenn gilt für Schutzwandler 1 % vom Einstellwert oder 0,1 mA (I = 1 A) nenn oder 0,5 mA (I...
  • Seite 974 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen [dw_ocp 1phase logarithmic, 1, de_DE] Bild 11-10 Auslösekennlinie der logarithmischen abhängigen Kennlinie Rückfall Die größere Rückfalldifferenz (= | Anregeschwelle – Rückfallschwelle |) der beiden folgenden Kriterien kommt zur Anwendung: Rückfalldifferenz abgeleitet vom Parameter Rückfallverhältnis Wenn dieser Parameter nicht vorhanden ist, gilt ein Rückfallverhältnis von 95 % für den Überstromzeitschutz und ein Rückfallverhältnis von 105 % für den Unterstromschutz.
  • Seite 975 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Frequenzarbeitsbereich 0,9 ≤ f/f ≤ 1,1 Gemäß den spezifizierten Toleranzen nenn 10 Hz ≤ f < 0,9 f Geringfügig erweiterte Toleranzen nenn 1,1 f < f ≤ 90 Hz nenn f < 10 Hz Aktiv mit reduzierter Empfindlichkeit f >...
  • Seite 976 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Y-Werte der Auslösekennlinie 0,00 s bis 999,00 s Stufung 0,01 s Anzahl der Wertepaare für die Rückfallkennlinie 2 bis 30 Stufung 1 X-Werte der Rückfallkennlinie 0,05 p.u. bis 0,95 p.u. Stufung 0,01 p.u. Y-Werte der Rückfallkennlinie 0,00 s bis 999,00 s Stufung 0,01 s...
  • Seite 977 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Einflussgrößen auf die Schwellwerte Transientes Überansprechen bei Messverfahren = < 5 % Grundschwingung, für τ > 100 ms (bei Vollverlage- rung) Auslöse- und Rückfallkennlinien nach IEC Verlängerung der Auslösezeit bei Betrieb mit Transfor- Ca.
  • Seite 978 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Toleranzen Anregetoleranz, Strom 5 % vom Einstellwert oder 10 mA (I = 1 A) nenn oder 50 mA (I = 5 A) nenn Verzögerungszeiten 1 % vom Einstellwert oder 10 ms 11.4.11 Mitsystem-Überstromzeitschutz 11.4.11.1 Stufe mit unabhängiger Kennlinie, UMZ Einstellwerte für Schutzstufe...
  • Seite 979 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Toleranzen Strom 1 % vom Einstellwert oder 5 mA (I = 1 A) nenn oder 25 mA (I = 5 A) nenn Verzögerungszeiten 1 % vom Einstellwert oder 10 ms 11.4.11.2 Stufe mit abhängiger Kennlinie, AMZ Einstellwerte für Schutzstufe Schwellwert 1 A bei 50 und 100 Inenn 0,030 A bis 35,000 A...
  • Seite 980 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Stark Invers Siehe Kapitel 11.4.1.2 Stufe mit abhängiger Kenn- linie, AMZ, Bild 11-6 Extrem Invers Definitiv Invers Siehe Kapitel 11.4.1.2 Stufe mit abhängiger Kenn- linie, AMZ, Bild 11-7 Zeiten Auslösezeit mit Verzögerungszeit = 0 ms Ca.
  • Seite 981 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Bei I -Wandlertyp Bei I = 1 A 0,005 A bis Stufung 0,001 A L-nenn 35,000 A Empfindlich Bei I = 5 A 0,005 A bis Stufung 0,001 A und I = 5 A L-nenn N-nenn 175,000 A...
  • Seite 982 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Bei I -Wandlertyp Bei I = 1 A 0,005 A bis 35,000 A Stufung 0,001 A L-nenn empfindlich und Bei I = 5 A 0,005 A bis 175,000 A Stufung 0,001 A L-nenn = 5 A N-nenn Schwellwert U0>...
  • Seite 983 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Rückfall Die größere Rückfalldifferenz (= | Anregeschwelle – Rückfallschwelle |) der beiden folgenden Kriterien kommt zur Anwendung: Rückfalldifferenz abgeleitet vom Parameter Rückfallverhältnis Wenn dieser Parameter nicht vorhanden ist, gilt ein Rückfallverhältnis von 95 % für den Überstromzeit-/Über- spannungsschutz und ein Rückfallverhältnis von 105 % für den Unterstrom-/Unterspannungsschutz.
  • Seite 984 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Messwandler 0,5 mA sek. (I = 1 A) oder nenn 2,5 mA sek. (I = 5 A) nenn Spannungswandler 150 mV sek. Zeiten Auslösezeit mit Verzögerungszeit = 0 ms Ca. 23 ms + OOT bei 50 Hz Ca.
  • Seite 985 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Rückfalldifferenz abgeleitet vom Parameter Rückfallverhältnis Wenn dieser Parameter nicht vorhanden ist, gilt ein Rückfallverhältnis von 95 % für den Überstromzeit-/Über- spannungsschutz und ein Rückfallverhältnis von 105 % für den Unterstrom-/Unterspannungsschutz. Minimale absolute Rückfalldifferenz Schutzwandler 15 mA sek.
  • Seite 986 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Rückfalldifferenz abgeleitet vom Parameter Rückfallverhältnis Wenn dieser Parameter nicht vorhanden ist, gilt ein Rückfallverhältnis von 95 % für den Überstromzeit-/Über- spannungsschutz und ein Rückfallverhältnis von 105 % für den Unterstrom-/Unterspannungsschutz. Minimale absolute Rückfalldifferenz Schutzwandler 15 mA sek.
  • Seite 987 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Zeiten Auslösezeit mit Verzögerungszeit = 0 ms Standardfilter, Effektivwert Ca. 25 ms + OOT bei 50 Hz Ca. 22 ms + OOT bei 60 Hz 2 Periodenfilter Ca. 45 ms + OOT bei 50 Hz Ca.
  • Seite 988 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Zeiten Auslösezeit mit Verzögerungszeit = 0 ms Ca. 25 ms + OOT bei 50 Hz Ca. 23 ms + OOT bei 60 Hz Verlängerung der Auslösezeit bei Betrieb mit Transfor- Ca. 10 ms mator-Einschaltstromerkennung Rückfallzeit Ca.
  • Seite 989 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 11.4.12.10 Stufe zur Pulsmustererkennung Einstellwerte Schwellwert U0> 0,300 V bis Stufung 0,001 V 200,000 V Schwellwert 3I0> Schutzwandler Bei I = 1 A 0,030 A bis Stufung 0,001 A L-nenn 35,000 A Bei I = 5 A 0,15 A bis 175,00 A Stufung 0,01 A L-nenn...
  • Seite 990 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen 11.4.12.11 Intermittierende Erdfehlerblockierung-Stufe Einstellwerte Schwellwert Für Stromwandlertyp 0,030 A bis 35,000 A Stufung 0,001 A Schutz und I = 1 A nenn Für Stromwandlertyp 0,15 A bis 175,00 A Stufung 0,01 A Schutz und I = 5 A nenn Bei I...
  • Seite 991 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Überspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung 11.4.13 Einstellwerte für die Funktion Stabilisierungszähler 0 bis 10 Stufung 1 Einstellwerte Stufentyp Unabhängiger Überspannungsschutz Messwert Leiter-Leiter Leiter-Erde Messverfahren Grundschwingung Effektivwert Anregemodus 1 aus 3 3 aus 3 0,300 V bis 340,000 V Stufung 0,001 V Anregewert Verzögerungszeit...
  • Seite 992 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen mit: Abhängige Verzögerung Zeitmultiplikator (Parameter Zeitmultiplikator) Messspannung Schwellwert (Parameter Schwellwert) Schwellwert Kennlinienkonstante k (Parameter Kennlinienkonstante k) α Kennlinienkonstante α (Parameter Kennlinienkonstante α) Kennlinienkonstante c (Parameter Kennlinienkonstante c) Rückfall Die größere Rückfalldifferenz (= | Anregewert – Rückfallwert |) der beiden folgenden Kriterien kommt zur Anwendung: Rückfalldifferenz abgeleitet vom Parameter Rückfallverhältnis Wenn dieser Parameter nicht vorhanden ist, gilt ein Rückfallverhältnis von 95 % für den Überspannungs-...
  • Seite 993 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Überspannungsschutz mit Nullsystemspannung 11.4.14 Einstellwerte Stufentyp Unabhängiger Überspannungsschutz Messverfahren Grundschwingung Grundschw. lang. Filter Effektivwert Blk. bei Messspg.ausfall nein Best. erdschl.beh. Phase nein 0,300 V bis 200,000 V Stufung 0,001 V Schwellwert Auslöseverzögerung 0,00 s bis 60,00 s Stufung 0,01 s Anregeverzögerung 0,00 s bis 320,00 s...
  • Seite 994 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Mit: Abhängige Verzögerung Zeitmultiplikator (Parameter Zeitmultiplikator) Nullspannung Schwellwert (Parameter Schwellwert) Schwellwert Kennlinienkonstante k (Parameter Kennlinienkonstante k) α Kennlinienkonstante α (Parameter Kennlinienkonstante α) Kennlinienkonstante c (Parameter Kennlinienkonstante c) Rückfall Die größere Rückfalldifferenz (= | Anregewert – Rückfallwert |) der beiden folgenden Kriterien kommt zur Anwendung: Rückfalldifferenz abgeleitet vom Parameter Rückfallverhältnis Wenn dieser Parameter nicht vorhanden ist, gilt ein Rückfallverhältnis von 95 % für den Überspannungs-...
  • Seite 995 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Frequenzarbeitsbereich 0,9 ≤ f/f ≤ 1,1 Gemäß den spezifizierten Toleranzen nenn 10 Hz ≤ f < 0,9 f Geringfügig erweiterte Toleranzen nenn 1,1 f < f ≤ 90 Hz nenn f < 10 Hz Aktiv f >...
  • Seite 996 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Frequenzarbeitsbereich 0,9 ≤ f/f ≤ 1,1 Gemäß den spezifizierten Toleranzen nenn 10 Hz ≤ f < 0,9 f Geringfügig erweiterte Toleranzen nenn 1,1 f < f ≤ 90 Hz nenn f < 10 Hz Aktiv f >...
  • Seite 997 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Toleranzen Spannungen 0,50 % vom Einstellwert oder 0,050 V Verzögerungszeiten 1,00 % vom Einstellwert oder 10 ms 11.4.17 Überspannungsschutz mit beliebiger Spannung Einstellwerte Gemessene Leiter-Erde-Spannung U Messwert Gemessene Leiter-Erde-Spannung U Gemessene Leiter-Erde-Spannung U Gemessene Leiter-Leiter-Spannung U Gemessene Leiter-Leiter-Spannung U Gemessene Leiter-Leiter-Spannung U...
  • Seite 998 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Frequenzarbeitsbereich 0,9 ≤ f/f ≤ 1,1 Gemäß den spezifizierten Toleranzen nenn 10 Hz ≤ f < 0,9 f Geringfügig erweiterte Toleranzen nenn 1,1 f < f ≤ 90 Hz nenn f < 10 Hz Aktiv f >...
  • Seite 999 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Frequenzarbeitsbereich 0,9 ≤ f/f ≤ 1,1 Gemäß den spezifizierten Toleranzen nenn 10 Hz ≤ f < 0,9 f Geringfügig erweiterte Toleranzen nenn 1,1 f < f ≤ 90 Hz nenn f < 10 Hz Inaktiv f >...
  • Seite 1000 Technische Daten 11.4 Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen Zusatzverzögerung 0,00 s bis 60,00 s Stufung 0,01 s Rücksetzzeit 0,00 s bis 60,00 s Stufung 0,01 s Auslösekennlinie Ausl. Mit: Auslöseverzögerung Ausl Abhängige Verzögerung Zusatzverzögerung (Parameter Zusatzverzögerung) [fo_uvp_3ph_1_3pol_inverse, 2, de_DE] Mit: Abhängige Verzögerung Zeitmultiplikator (Parameter Zeitmultiplikator) Gemessene Unterspannung Schwellwert (Parameter Schwellwert)