Herunterladen Diese Seite drucken

Siemens SIPROTEC 5 7SY82 Handbuch Seite 620

Werbung

Allgemeine Schutz- und Automatisierungsfunktionen
6.17 Überspannungsschutz mit Gegensystemspannung/Mitsystemspannung
In der Applikation mit einer niedrigeren Schwelleneinstellung von etwa 2,00 % besteht das Risiko einer
Überfunktion aufgrund der Messfehler mit kleinen Werten und einer Beeinträchtigung durch Störungen.
Parameter: Rückfallverhältnis
Voreinstellwert (_:17071:4) Rückfallverhältnis = 0,95
Der Voreinstellwert von 0,95 ist für die meisten Applikationen geeignet, wenn eine höhere Schwelle
verwendet wird.
Sie können das Rückfallverhältnis verringern, um ein Flattern der Stufe bei zu niedrigem Schwellwert zu
vermeiden. Für die Stufe mit einer Einstellung von beispielsweise 2 % können Sie ein Rückfallverhältnis von
0,90 verwenden.
Parameter: Auslöseverzögerung
Voreinstellung (_:17071:6) Auslöseverzögerung = 3,00 s
Geben Sie die Auslöseverzögerung für die spezielle Applikation an. Bei der in diesem Kapitel beschrie-
benen empfindlichen Einstellung des Schwellwertes kann die Funktion um 3,00 s verzögert werden.
Für einen höheren Schwellwert ist eine kürzere Auslöseverzögerung erforderlich.
Betrieb als Überwachungsfunktion
Wenn die Stufe nur meldend wirken soll, können die Erzeugung der Auslösemeldung und die Störfallprotokol-
lierung über den Parameter Blk. Ausl. & Fehleraufz. abgeschaltet werden.
Beispiel 1:
Freigabe einer Überstromzeitschutz-Stufe bei unsymmetrischen Fehlern
Im Folgenden ist die Einstellung der Funktion zur Freigabe einer Überstromzeitschutz-Stufe bei unsymmetri-
schen Fehlern beschrieben. Stellen Sie die Überstromzeitschutz-Stufe nur geringfügig über dem Laststrom
und damit sehr empfindlich ein. Um ein Fehlansprechen der Überstromzeitschutz-Stufe zu vermeiden, wird
die Überstromzeitschutz-Stufe bei Ansprechen der Gegensystem-Spannungsstufe freigegeben. Solange die
Gegensystem-Spannungsstufe nicht angesprochen hat, ist die Überstromzeitschutz-Stufe blockiert.
Bild 6-163
zeigt die Spannungszeiger bei einem 2-poligen Nahfehler zwischen den Leitern B und C. Die
Leiter-Leiter-Spannung U
[dw_ua_zeig, 1, de_DE]
Bild 6-163
Ein 2-poliger Nahfehler erzeugt eine relativ große Gegensystemspannung von bis zu 100 %, bezogen auf die
Mitsystemspannung. Bei einem Fernfehler sinkt der Anteil des Gegensystems. Die untere Einstellgrenze ergibt
sich aus der möglichen Unsymmetrie bei Volllast. Wenn Sie hierfür z.B. einen Anteil der Gegensystemspan-
nung von 5 % bezogen auf die Mitsystemspannung annehmen, dann muss der Anregewert darüber liegen.
Ein Einstellwert von 10 % gewährleistet genügend Stabilität bei unsymmetrischen Betriebszuständen sowie
ausreichende Empfindlichkeit zur Freigabe der Überstromzeitschutz-Stufe im Fehlerfall.
Das Rückfallverhältnis kann auf der Voreinstellung von 0,95 belassen werden. Damit wird das Flattern der
Stufe vermieden.
620
ist nahezu 0.
BC
Spannungszeiger bei einem 2-poligen Nahfehler
SIPROTEC 5, 7SY82, Handbuch
C53000-G5000-C608-1, Ausgabe 10.2023

Werbung

loading