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2.2.4.2

Einstellhinweise

Allgemeines
Die Arbeitsweise des Erddifferentialschutzes ist abhängig von der Sternpunktbehandlung im Schutzbereich. Im
gelöschten oder isolierten Netz muss unter Adresse 207 NETZSTERN gelöscht oder isoliert eingestellt
sein.
Der Erddifferentialschutz kann unter Adresse 1221 ESD-Schutz Ein- oder Ausgeschaltet werden. Bei nur
melden wird bei Erkennen eines Fehlers eine Meldung ausgegeben. Es kommt zu keiner Auslösung. Voraus-
setzung ist, dass der Erddifferentialschutz unter Adresse 112 DIFF-SCHUTZ als vorhanden eingestellt ist.
Wird ein Gerät an einem beliebigen Ende des Schutzobjektes ausgeschaltet oder ist die Wirkschnittstellenkom-
munikation unterbrochen, ist keine Messwertbildung mehr möglich. Die Funktion arbeitet dann lokal und gibt
nur noch Richtungs- und Anregemeldungen aus, jedoch keine Anrege- und Auslösungsmeldungen des Erdfeh-
lerdifferentialschutzes.
Ansprechwerte
Unter Adresse 1226 ESD: 3U0> stellen Sie die Ansprechschwelle der Verlagerungsspannung ein.
Unter Adresse 1229 ESD: IEE> ERD stellen Sie den Mindeststrom für die Richtungsbestimmung ein. Der
Ansprechstrom ist möglichst hoch zu wählen, um ein Fehlansprechen des Gerätes durch unsymmetrische
Ströme des Netzes und durch die Stromwandler zu vermeiden. Für die Richtungsbestimmung ist je nach der
Behandlung des Sternpunktes des Netzes die Höhe des kapazitiven Erdschlussstromes (bei isoliertem Netz)
oder des Wattreststromes (bei gelöschtem Netz) maßgebend.
Im isolierten Netz fließen bei einem Erdschluss auf einem Kabel die kapazitiven Erdschlussströme des galva-
nisch zusammenhängenden Netzes mit Ausnahme des im Erdschluss behafteten Kabel erzeugten Erdstromes
über die Messstelle, da letzterer direkt zur Fehlerstelle abfließt (also nicht zurück über die Messstelle). Als
Ansprechwert wählt man etwa die Hälfte dieses Erdschlussstromes.
Im gelöschten Netz ist die Richtungsbestimmung bei Erdschluss dadurch erschwert, dass dem kleinen für die
Messung maßgebenden Wattreststrom in der Regel ein viel größerer Blindstrom kapazitiven oder induktiven
Charakters überlagert ist. Der gesamte dem Gerät zugeführte Erdstrom kann also, abhängig von der Netzkonfi-
guration und Lage der Löschspule, sehr verschiedene Werte in Betrag und Phasenlage annehmen. Das Gerät
soll aber nur die Wirkkomponente des Erdschlussstromes, den Erdschlussreststrom, bewerten, also Ι
Dies erfordert ein extremes Maß an Genauigkeit, insbesondere der winkelmäßigen Übertragungstreue aller
Wandler. Außerdem darf das Gerät nicht unnötig empfindlich eingestellt werden. Bei Einsatz in gelöschten
Netzen ist daher nur bei Anschluss an Kabelumbauwandler eine zuverlässige Richtungsmessung zu erwarten.
Auch hier gilt die Faustregel: Einstellung auf die Hälfte des zu erwartenden Messstromes, wobei nur der Watt-
reststrom verwendet wird. Für den Wattreststrom sind in erster Linie die Verluste der Petersen-Spule verant-
wortlich.
Für die Phasenbestimmung gilt ESD: Uph min (Adresse 1227) als Kriterium für die erdschlussbehaftete
Phase, wenn gleichzeitig die anderen beiden Phasenspannungen ESD: Uph max (Adresse 1228) über-
schritten wurden. Demgemäß muss ESD: Uph min niedriger als die minimale betrieblich auftretende Leiter-
Erde-Spannung eingestellt werden. Auch diese Einstellung ist unkritisch, 40 V (Voreinstellung) dürfte immer
stimmen. ESD: Uph max muss oberhalb der maximalen betrieblich auftretenden Leiter-Erde-Spannung
liegen, aber unterhalb der minimalen betrieblich auftretenden verketteten Spannung. Bei U
bei 75 V (Voreinstellung). Die eindeutige Erkennung der erdschlussbehafteten Phase ist eine weitere Voraus-
setzung für die Meldung eines Erdschlusses. Bei Anschluss der Spannung U
Bild
C-5) entfällt die Prüfung der Phasenspannungen.
Verzögerungszeiten
Der Erdschluss wird erst erkannt und gemeldet, wenn die Verlagerungsspannung mindestens für die Dauer
ESD: T-ANR (Adresse 1230) angestanden hat. Diese Stabilisierungszeit wird auch wirksam, wenn sich die
Erdschlussbedingungen ändern (z.B. bei einem Richtungswechsel).
Die Auslösung kann über die Verzögerungszeit ESD: T-AUS (Adresse 1231) verzögert werden.
Bei eingeschalteter Einschaltstromstabilisierung muss die Verzögerungszeit ESD: T-AUS mindestens 20 ms
betragen damit die Blockierung durch die Einschaltstabilisierung wirkt.
SIPROTEC 4, 7SD80, Handbuch
E50417-G1100-C474-A2, Ausgabe 02.2018
2.2 Phasenvergleichsschutz und Erddifferentialschutz
(Anhang
C
Anschlussbeispiele,
0
Funktionen
·cosφ.
E
= 100 V also z.B.
N
61

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