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Siemens SIPROTEC 4 7SD80 Handbuch Seite 133

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Ablauf eines 3-poligen Unterbrechungszyklus
Sofern die Wiedereinschaltautomatik bereit ist, löst der Kurzschlussschutz bei allen Fehlern innerhalb der für
Wiedereinschaltung parametrierten Stufe aus. Die Wiedereinschaltautomatik wird angeworfen. Mit dem Rück-
fall des Auslösekommandos oder Öffnen des Leistungsschalters (Hilfskontaktkriterium) beginnt eine einstell-
bare Pausenzeit. Nach Ablauf der Pausenzeit erhält der Leistungsschalter einen Einschaltbefehl. Gleichzeitig
wird die einstellbare Sperrzeit gestartet. Wenn bei der Projektierung der Schutzfunktionen unter Adresse 134
AWE BETRIEBSART = Anr. ... eingestellt wurde, können je nach Art der Schutzanregung unterschiedliche
Pausenzeiten parametriert werden.
Ist der Fehler beseitigt (erfolgreiche Wiedereinschaltung), läuft die Sperrzeit ab und alle Funktionen gehen in
Ruhestellung. Die Störung ist beendet.
Ist der Fehler nicht beseitigt (erfolglose Wiedereinschaltung), so erfolgt vom Kurzschlussschutz eine endgül-
tige Abschaltung nach der ohne Wiedereinschaltung gültigen Schutzstufe. Auch jeder Fehler während der
Sperrzeit führt zur endgültigen Abschaltung.
Nach erfolgloser Wiedereinschaltung (endgültiger Abschaltung) wird die Wiedereinschaltautomatik dynamisch
blockiert (siehe auch oben unter Randtitel „Blockierung der Wiedereinschaltung").
Der vorstehende Ablauf gilt bei einmaliger Wiedereinschaltung. Beim 7SD80 sind 2 Wiedereinschaltzyklen
möglich.
Mehrmalige Wiedereinschaltung
Wenn ein Kurzschluss nach einem Wiedereinschaltversuch noch besteht, kann ein weiterer Wiedereinschalt-
versuch unternommen werden.
Diebeiden Wiedereinschaltzyklen sind unabhängig voneinander. Jeder hat getrennte Wirk- und Pausenzeiten
und kann getrennt über Binäreingaben blockiert werden.
Der Ablauf ist im Prinzip wie oben beschrieben. Ist der erste Wiedereinschaltversuch nicht erfolgreich, wird die
Wiedereinschaltung nicht blockiert, sondern es beginnt derzweite Unterbrechungszyklus. Mit dem Rückfall des
Auslösekommandos oder Öffnen des Leistungsschalter(pol)s (Hilfskontaktkriterium) beginnt die entspre-
chende Pausenzeit. Nach dieser erhält der Leistungsschalter einen erneuten Einschaltbefehl. Gleichzeitig wird
die Sperrzeit gestartet.
Solange die eingestellte Anzahl zulässiger Zyklen noch nicht erreicht ist, wird die Sperrzeit bei erneutem
Auslösekommando nach Wiedereinschaltung zurückgesetzt und beginnt erneut mit dem nächsten Einschalt-
kommando.
Ist einer der beiden Zyklen erfolgreich, d.h. nach Wiedereinschaltung ist der Fehler nicht mehr vorhanden,
läuft die Sperrzeit ab, und alle Funktionen gehen in Ruhestellung. Die Störung ist beendet.
Ist kein Zyklus erfolgreich, so erfolgt nach der letzten zulässigen Wiedereinschaltung vom Kurzschlussschutz
eine endgültige Abschaltung nach der ohne Wiedereinschaltung gültigen Staffelzeit. Die Wiedereinschaltauto-
matik wird dynamisch blockiert (siehe auch oben unter Randtitel „Blockierung der Wiedereinschaltung").
Behandlung von Folgefehlern
Wenn im Netz Unterbrechungszyklen durchgeführt werden, ist besonderes Augenmerk auf Folgefehler zu
richten.
Mit Folgefehlern sind Fehler gemeint, die nach Abschalten des ersten Fehlers während der spannungslosen
Pause eintreten.
Für die Erkennung eines Folgefehlers kann gewählt werden, ob das Auslösekommando einer Schutzfunktion
während der spannungslosen Pause oder jede weitere Anregung das Kriterium für einen Folgefehler ist.
Für die Reaktion der internen Wiedereinschaltautomatik auf einen erkannten Folgefehler gibt es ebenfalls
verschiedene wählbare Möglichkeiten.
FOLGEFEHLER blockiert AWE:
Sobald ein Folgefehler erkannt wird, wird die Wiedereinschaltung blockiert. Es gibt keine weiteren
Wiedereinschaltversuche; die Wiedereinschaltautomatik wird dynamisch blockiert (siehe auch oben unter
Randtitel „Blockierung der Wiedereinschaltung").
FOLGEFEHLER Start TP FOLGE:
Mit dem Abschalten des Folgefehlers beginnt die gesondert einstellbare Pausenzeit für Folgefehler; nach
dieser erhält der Leistungsschalter einen Einschaltbefehl.
SIPROTEC 4, 7SD80, Handbuch
E50417-G1100-C474-A2, Ausgabe 02.2018
2.11 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise)
Funktionen
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