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Siemens SIPROTEC 4 7SD80 Handbuch Seite 131

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Folgeaktivitäten der Wiedereinschaltautomatik. Dem Anwurf kommt einige Bedeutung zu, wenn das erste
Auslösekommando erst nach Ablauf einer Wirkzeit erscheint (siehe unten unter „Wirkzeiten").
Die Wiedereinschaltautomatik wird nicht angeworfen, wenn der Leistungsschalter zum Zeitpunkt des ersten
Auslösekommandos nicht mindestens für einen AUS-EIN-AUS-Zyklus bereit ist. Dies kann durch Einstellpara-
meter erreicht werden. Siehe auch unter Randtitel „Abfrage der Bereitschaft des Leistungsschalters".
Durch Einstellparameter kann bestimmt werden, ob der Differentialschutz oder der Überstromzeitschutz mit
der Wiedereinschaltautomatik arbeiten oder nicht. Ferner wählen Sie, ob Auslösekommandos, die über Binä-
reingaben von extern eingekoppelt und/oder durch Mitnahmesignale/Fernauslösung erzeugt werden, die
Wiedereinschaltautomatik anwerfen.
Die Schutz- und Überwachungsfunktionen des Gerätes, die nicht auf kurzschlussartige Vorgänge reagieren
(z.B. ein Überlastschutz), werfen die Wiedereinschaltautomatik nicht an, da Wiedereinschaltung hier nicht
sinnvoll wäre. Auch der Leistungsschalterversagerschutz darf die Wiedereinschaltautomatik nicht anwerfen.
Wirkzeiten
Häufig ist es wünschenswert, dass die Bereitschaft zur Wiedereinschaltung unterbunden wird, wenn der Kurz-
schluss eine gewisse Zeit lang angestanden hat, z.B. weil davon auszugehen ist, dass sich der Lichtbogen so
eingebrannt hat, dass keine Aussicht auf ein selbsttätiges Verlöschen während der spannungslosen Pause
mehr besteht. Auch aus Selektivitätsgründen (siehe oben) sollen häufig verzögert abgeschaltete Fehler nicht
zur Wiedereinschaltung führen.
Die Wiedereinschaltautomatik des 7SD80 kann mit oder ohne Wirkzeiten betrieben werden (Projektierungspa-
rameter AWE BETRIEBSART, Adresse 134, siehe Abschnitt
Anregesignal der Schutzfunktionen oder externen Schutzeinrichtungen nötig. Der Anwurf erfolgt, sobald das
erste Auslösekommando erscheint.
Bei Betrieb mit Wirkzeit ist eine solche für jeden Unterbrechungszyklus verfügbar. Die Wirkzeiten werden
grundsätzlich von den mit ODER verknüpften Anregesignalen aller Schutzfunktionen, die die Wiedereinschalt-
automatik anwerfen können, gestartet. Wenn nach Ablauf einer Wirkzeit noch kein Auslösekommando
vorliegt, kann der entsprechende Unterbrechungszyklus nicht durchgeführt werden.
Für jeden Wiedereinschaltzyklus kann eingestellt werden, ob dieser einen Anwurf erlaubt oder nicht. Mit der
ersten Generalanregung haben nur die Wirkzeiten eine Bedeutung, deren Zyklen einen Anwurf erlauben, da
die anderen Zyklen nicht anwerfen dürfen. Mittels der Wirkzeiten und der Anwurferlaubnis kann man dadurch
steuern, welche Zyklen unter verschiedenen Kommandozeitbedingungen durchlaufen werden können.
Betriebsarten der Wiedereinschaltautomatik
Die Pausenzeiten – also die Zeiten vom Abschalten des Fehlers (Rückfall des Auslösekommandos oder
Meldung über Hilfskontakte) bis zum Beginn des automatischen Einschaltkommandos – können variieren,
abhängig von der bei der Festlegung des Funktionsumfangs gewählten Betriebsart der Wiedereinschaltauto-
matik und den daraus resultierenden Signalen von den anwerfenden Schutzfunktionen.
Bei Betriebsart AUS ... (Mit Auskommando ...) wird die Pausenzeit für die 3–polige Auslösung eingestellt.
Bei Betriebsart Anr. ... (Mit Anregung ...) können für die Unterbrechungszyklen unterschiedliche Pausen-
zeiten nach 1-, 2- und 3-phasigen Fehlern eingestellt werden. Maßgebend ist hier das Anregebild der Schutz-
funktionen zum Zeitpunkt des Verschwindens des Auslösekommandos. Diese Betriebsart erlaubt bei 3-poligen
Unterbrechungszyklen die Pausenzeiten von der Fehlerart abhängig zu machen.
Blockierung der Wiedereinschaltung
Verschiedene Ereignisse führen dazu, dass die automatische Wiedereinschaltung blockiert wird. Wird sie z.B.
über einen Binäreingang blockiert, ist keine Wiedereinschaltung möglich. Wenn die Wiedereinschaltautomatik
noch nicht angeworfen wurde, kann sie erst gar nicht angeworfen werden. Läuft bereits ein Unterbrechungs-
zyklus, erfolgt eine dynamische Blockierung (siehe unten).
Jeder Zyklus kann auch individuell über Binäreingabe blockiert werden. In diesem Fall ist der betreffende
Zyklus ungültig und wird bei der Ablauffolge der zulässigen Zyklen übersprungen. Tritt eine Blockierung ein,
während der betreffende Zyklus schon läuft, führt dies zum Abbruch der Wiedereinschaltung, d.h., es findet
keine Wiedereinschaltung mehr statt, auch wenn noch weitere Zyklen gültig parametriert worden sind.
Während des Ablaufs von Unterbrechungszyklen treten interne Blockierungen auf, die auf bestimmte Zeiten
begrenzt sind:
SIPROTEC 4, 7SD80, Handbuch
E50417-G1100-C474-A2, Ausgabe 02.2018
2.11 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise)
2.1.1.2
Einstellhinweise). Ohne Wirkzeit ist kein
Funktionen
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