Die Eingangsverstärkergruppe EV sorgt für einen hochohmigen Abschluss der Eingangsgrößen und enthält
Filter, die hinsichtlich Bandbreite und Verarbeitungsgeschwindigkeit auf die Messwertverarbeitung optimiert
sind.
Die Digitalwandlergruppe AD enthält Analog/Digitalwandler und Speicherbausteine für die Datenübergabe an
das Mikrocomputersystem.
Mikrocomputersystem
Im Mikrocomputersystem µC werden neben Steuerung der Messgrößenerfassung die eigentlichen Schutz- und
Steuerfunktionen bearbeitet. Hierzu gehören insbesondere:
•
Filterung und Aufbereitung der Messgrößen
•
ständige Überwachung der Messgrößen
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Überwachung der Anregebedingungen für die einzelnen Schutzfunktionen
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Abfrage von Grenzwerten und Zeitabläufen
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Steuerung von Signalen für die logischen Funktionen
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Entscheidung über die Auslöse- und Einschaltkommandos
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Speicherung von Meldungen, Störfalldaten und Störwerten für die Fehleranalyse
•
Verwaltung des Betriebssystems und dessen Funktionen, wie z.B. Datenspeicherung, Echtzeituhr,
Kommunikation, Schnittstellen, etc.
•
Aufbereitung der örtlichen Differentialschutzgrößen (Phasenvergleich bei Leiter-Leiterschleifen, Zeiger-
analyse bei Erdfehler-Differentialschutz) und Erstellung des Übertragungsprotokolls
•
Decodierung des empfangenen Übertragungsprotokolls, Synchronisierung der Differentialschutzgrößen
und Summierung zum Gesamtdifferentialstrom und zur Gesamtladung
•
Überwachung der Kommunikation mit dem Gerät des Gegenendes
Informationen werden über Ausgangsverstärker AV zur Verfügung gestellt.
Binärein- und -ausgänge
Binäre Ein- und Ausgaben vom und zum Computersystem werden über die Ein/Ausgabe-Bausteine (Ein- und
Ausgänge) geleitet. Von hier erhält das System Informationen aus der Anlage (z.B. Fernrückstellung) oder von
anderen Geräten (z.B. Blockierbefehle). Ausgaben sind vor allem die Kommandos zu den Schaltgeräten und
die Meldungen für die Fernsignalisierung wichtiger Ereignisse und Zustände.
Frontelemente
Bei dem Gerät geben optische Anzeigen (LED) und ein Anzeigefeld (LC-Display) auf der Front Auskunft über
die Funktion des Gerätes und melden Ereignisse, Zustände und Messwerte.
Integrierte Steuer- und Zifferntasten in Verbindung mit dem LC-Display ermöglichen die Kommunikation mit
dem Gerät vor Ort. Hierüber können alle Informationen des Gerätes, wie Projektierungs- und Einstellpara-
meter, Betriebs- und Störfallmeldungen oder Messwerte abgerufen werden und Einstellparameter geändert
werden.
Außerdem ist eine Steuerung von Betriebsmitteln der Anlage von der Bedienoberfläche des Gerätes möglich.
Schnittstellen
Über die USB-DIGSI-Schnittstelle kann die Kommunikation mit einem Personalcomputer unter Verwendung
des Bedienprogramms DIGSI erfolgen. Hiermit ist eine bequeme Bedienung aller Funktionen des Gerätes
möglich.
Port A kann als Wirkschnittstelle zur Kommunikation über Lichtwellenleiter mit einem anderen 7SD80-Gerät
eingesetzt werden.
Wenn Sie als Verbindung zum anderen 7SD80-Gerät eine Kupferverbindung einsetzen, nutzen Sie die Span-
nungsklemmen D1 und D2 als Wirkschnittstelle.
SIPROTEC 4, 7SD80, Handbuch
E50417-G1100-C474-A2, Ausgabe 02.2018
Einführung
1.1 Gesamtfunktion
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