Herunterladen Inhalt Inhalt Diese Seite drucken

Buderus Logano SP161 Planungsunterlage Seite 12

Pellet-heizkessel
Inhaltsverzeichnis

Werbung

2
Grundlagen
Unterschubfeuerung
Wird der Brennstoff mit einer Förderschnecke von unten
in die Feuermulde (Retorte) eingeschoben, wird dies als
Unterschubfeuerung bezeichnet. In der Retorte finden
Trocknung, pyrolytische Zersetzung und Vergasung des
Brennstoffs sowie der Abbrand der Holzkohle statt. Ein
Teil der Verbrennungsluft wird als Primärluft in die Retorte
eingeblasen. Die Sekundärluft wird vor dem Eintritt in die
heiße Nachbrennkammer mit den brennbaren Gasen ver-
mischt, um diese vollständig zu oxidieren. Die heißen
Gase geben anschließend im Wärmeübertrager ihre
Wärme ab und werden durch die Abgasanlage abgeführt.
In Unterschubfeuerungen können Hackschnitzel mit
einem Wassergehalt von 5 % bis maximal 50 % verfeuert
werden. Um technische Störungen zu vermeiden, müssen
Feuerraum und Nachbrennkammer an die Brennstoffqua-
lität – insbesondere an den Brennstoffwassergehalt –
angepasst sein. So würde beispielsweise eine Anlage für
waldfrische Hackschnitzel (50 % Wassergehalt) eine zu
hohe Feuerraumtemperatur erreichen, wenn trockenes
Holz verbrannt wird. Dies kann zu Materialproblemen und
Schlackebildung führen.
Die Unterschubfeuerung eignet sich für aschearme
Brennstoffe, da diese eine feinkörnige und gleichmäßige
Beschaffenheit aufweisen, was für die Schneckenbeschi-
ckung notwendig ist. Daher wird die Unterschubfeuerung
auch für die Verbrennung von Holzpellets verwendet.
Quereinschubfeuerung
Wird der Brennstoff von der Seite in den Feuerraum, der
mit oder ohne Rost ausgestattet ist, eingebracht, handelt
es sich um eine Querschubfeuerung. Hackschnitzel mit
kleinen Kantenlängen und relativ gleich bleibender Korn-
größe werden überwiegend über Schnecken der Feue-
rung zugeführt. Dagegen können grobkörnige
ungleichmäßige Brennstoffe (z. B. zerspantes, ungesieb-
tes Schredderholz oder Rinde) auch durch Kolben
beschickt werden.
Meist werden bei der Rostfeuerung starre Rostsysteme
angewendet. Bewegte Vorschubroste kommen erst im
Leistungsbereich über 100 kW zum Einsatz (teilweise
auch bereits ab 15 kW). Hierbei bewegt sich der Brenn-
stoff durch Vor- und Rückwärtsbewegungen der einzel-
nen Rostelemente auf dem Schrägrost nach unten.
Die rostlose Schubbodenfeuerung funktioniert ähnlich
wie die Unterschubfeuerung. Wenn sie mit einer wasser-
gekühlten Brennmulde ausgestattet ist, ist sie nicht nur für
Hackschnitzel und Holzpellets sondern auch speziell für
aschereiche und zur Verschlackung neigende Brenn-
stoffe geeignet.
Ein Teil der Verbrennungsluft wird als Primärluft genutzt
und durch den Rost (wenn vorhanden), durch Luftdüsen
im Seitenbereich der Brennmulde oder über stirnseitige
Luftkanäle in den Rostelementen eingeblasen. Dadurch
wird der Rost gekühlt und das Risiko von Schlackeanba-
12
6 720 643 422 (2011/04) – Planungsunterlage Pellet-Heizkessel Logano SP161 und SP261
ckungen und Materialüberhitzung beim Einsatz kritischer
Brennstoffe gemindert.
Die Sekundärluft wird oberhalb des Rostes, des Glutbetts
oder vor Eintritt in die Nachbrennkammer zugeführt. Die
anfallende Asche wird in einem Aschekasten aufgefan-
gen. Dieser wird zum Teil manuell entascht. Bei ascherei-
chen Brennstoffen bietet sich auch die Möglichkeit, die
Asche mit Schnecken automatisch in einen größeren
Aschebehälter zu befördern.
Abwurffeuerung
Die Abwurffeuerung wird neben der Unterschubfeuerung
für die Verbrennung hochverdichteter Holzpellets einge-
setzt. Sie eignet sich nicht für Hackschnitzel!
Bei der Abwurffeuerung fallen die mit einer Förderschne-
cke zugeführten Pellets über ein Rohr oder einen Schacht
von oben auf das Glutbett. Dieses befindet sich entweder
in einer herausnehmbaren Brennschale, auf einem Kipp-
rost, auf einem beweglichen Brennerrost oder in einem
„Tunnel". Die Primär- und Sekundärluft werden dort von
unten oder seitlich ringförmig durch entsprechende
Düsenbohrungen eingeblasen.
Bei der Kipprostfeuerung oder einem beweglichen
Brennerrost landet die anfallende Aschemenge automa-
tisch in dem darunter liegenden Rostaschesammler.
Durch brennerspezifische Reinigungsmechanismen wird
weiterhin gewährleistet, dass auch größere Ascheablage-
rungen vom Rost vollständig entfernt werden. So ist
sichergestellt, dass der Rost bei jedem Start wieder sau-
ber ist und bei exakt definierten Bedingungen arbeiten
kann.
Pelletbrenner werden auch als Nachrüstkomponenten
angeboten, die ähnlich wie ein Erdgas- oder Heizölbren-
ner an einen bestehenden Kessel angeflanscht werden
können. Insbesondere die Kombinationen mit Scheitholz-
kesseln sind hierbei üblich. Solche Brenner können ent-
weder als Unterschubfeuerung ausgeführt sein oder es
wird ein Tunnelbrenner verwendet. In diesem Fall rieseln
die Pellets von oben in ein Verbrennungsrohr hinein, wäh-
rend die Verbrennungsluft horizontal hindurch streicht,
sodass die Brennerflamme am anderen Ende seitlich in
den Kesselraum austreten kann.

Quicklinks ausblenden:

Werbung

Inhaltsverzeichnis
loading

Diese Anleitung auch für:

Logano sp261

Inhaltsverzeichnis