Gebrauchsanweisung MB 11
Testwert berechnet. Nach einer initialen Bewertung (bestehend aus den
Daten der ersten 10 Epochen) werden sequentiell die Ergebnisse weiterer
Epochen hinzugenommen und jeweils erneut der Testwert bestimmt.
Dieser so bestimmte Testwert wird mit einem kritischen Testwert
verglichen. Wenn der Testwert größer oder gleich dem kritischen Testwert
ist, wird der Test mit dem Ergebnis „Unauffällig" gestoppt. Ist der kritische
Testwert nach 120 Epochen nicht erreicht, wird als Ergebnis „Kontrolle"
ausgegeben.
Bestimmung des kritischen Testwertes:
Der kritische Testwert wurde mit Hilfe einer Simulationsrechnung
ermittelt. Es wurde eine sehr große Menge an zufälligen Messungen
generiert und anhand dessen eine Häufigkeitsverteilung der möglichen
Testwerte bestimmt. Anhand dieser Häufigkeitsverteilung kann mittels
eines statistischen Tests bestimmt werden, welche Testwerte für welche
gewünschte Sensitivität erreicht werden müssen.
Die Häufigkeitsverteilung dieser Testwerte ist eine sehr gute Schätzung
der Dichtefunktion der Nullhypothese. Anhand der Nullhypothese kann
für einen vorgegebenen Fehler erster Art (Irrtumswahrscheinlichkeit α,
100 - = Sensitivität) der kritische Testwert bestimmt werden. Um eine
hohe Sensitivität zu garantieren, wird bei dem implementierten
Algorithmus mit einem kritischen Testwert gearbeitet, der eine extrem
geringe Irrtumswahrscheinlichkeit vonα = 0,004% realisiert.
Prinzipiell kann bei einem statistischen Test eine Verringerung des Fehlers
erster Art nur auf Kosten einer Erhöhung des Fehlers zweiter Art erreicht
werden (die Sensitivität kann nur auf Kosten der Spezifität erhöht
werden), da sich die Dichtefunktionen von Nullhypothese und
Alternativhypothese immer mehr oder weniger stark überlappen.
Beim
Fast
Steady
State
Algorithmus
überlappen
sich
beide
Dichtefunktionen offensichtlich nur sehr wenig, da trotz der sehr geringen
Irrtumswahrscheinlichkeit die Empfindlichkeit für den Antwortnachweis
sehr hoch ist (hohe Test-Power). Eine Schätzung der Dichtefunktion der
Alternativhypothese analog zur Nullhypothese zur Darstellung des
Überlappungsbereichs ist leider nicht möglich.
Dagegen ist durch die Vorgabe eines exakten kritischen Testwertes eine
Sensitivität von nahe 100 % (99,99 %) gesichert.
Eine detaillierte Beschreibung der hierfür verwendeten statistischen
Verfahren sind von Stürzebecher et al. 2003 im International Journal of
Audiology publiziert worden. Ein Verfahren zur Bestimmung des
kritischen Testwertes bei Anwendung eines sequentiellen Testverfahrens
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