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Abschnitt 6
Differentialschutz
6.1.3
6.1.3.1
6.1.3.2
104
kompensiert werden. Es gibt jedoch außer internen Fehlern noch eine Reihe
weiterer Phänomene, die unerwünschte und falsche Differentialströme verursachen
können. Die Hauptursachen für unerwünschte Differentialströme sind:
•
Abweichung des Übersetzungsverhältnisses aufgrund variierender
Stufenschalterstellungen
•
unterschiedliche Kenndaten, Bürden und Betriebsbedingungen der
Stromwandler
•
Erdfehlerströme, die nur auf einer Seite des Leistungstransformators fließen
•
Magnetisierungsströme
•
Einschaltströme
•
Magnetisierungsströme infolge von Übererregung
Einstellrichtlinien
Die Parameter für den Transformatordifferentialschutz werden über das LHMI
oder im Bedien- und Parametriertool (PCM600) festgelegt.
Die Geräte-Basiswerte für Primärstrom (Einstellung IBase), Primärspannung
(Einstellung UBase) und Primärleistung (Einstellung SBase) für eine bestimmte
Wicklung sind in einer Funktion "Globale Basiswerte für Einstellungen
(GBASVAL) eingestellt. Die Einstellungen GlobalBaseSelW1, GlobalBaseSelW2
und GlobalBaseSelW3 werden zum Auswählen der entsprechenden GBASVAL-
Funktion zur Bezugnahme auf Basiswerte verwendet.
Verfahren zur Unterdrückung der Auswirkung des Einschaltstroms
Durch eine Kombination aus der Filterung der Oberschwingung zweiter Ordnung
und der Kurvenformunterdrückung entsteht ein Schutz mit hoher Sicherheit und
Stabilität gegenüber Einschaltströmen. Gleichzeitig wird im Falle schwerer interner
Fehler eine hohe Sicherheit gewährleistet, auch dann, wenn die Stromwandler
gesättigt sind. Beide Unterdrückungsverfahren werden vom IED verwendet. Die
Unterdrückung der Oberschwingung zweiter Ordnung verfügt über einen
einstellbaren Pegel. Wenn das Verhältnis der Oberschwingung zweiter Ordnung
zur Grundschwingung im Differentialstrom über dem eingestellten Grenzwert liegt,
wird die Auslösung des Differentialschutzes unterdrückt. Sofern keine Gründe für
eine andere Einstellung vorliegen, sollte der Parameter auf I2/I1Ratio = 15%
eingestellt werden.
Übererregungsschutz
Ströme infolge von Übererregung enthalten ungerade Oberschwingungen, da die
Kurvenform über die Zeitachse hinweg symmetrisch ist. Da die Ströme der 3.
Oberschwingung nicht in die Dreieckswicklung fließen können, ist die 5.
Oberschwingung die niedrigste Oberschwingung, die infolge einer Übererregung
entstehen kann. Der Differentialschutz wird mit einer Funktion zur Blockierung der
5. Oberschwingung ausgestattet, um ein Ansprechen des Schutzes während einer
1MRK 502 033-UDE -
Anwendungs-Handbuch
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