Einbau- und Betriebsanleitung für ROBA
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Type 894.
_ _ . _ _ Größe 6, 7 und 8
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Elektrischer Anschluss und Beschaltung
Für den Betrieb der Bremse ist Gleichstrom erforderlich. Die
Spulenspannung ist am Typenschild sowie am Bremsenkörper
abzulesen und ist an DIN IEC 60038 (±10 % Toleranz) ange-
lehnt. Der Betrieb kann sowohl über Wechselspannung in Ver-
bindung mit einem Gleichrichter als auch mit einer anderen
geeigneten Gleichstromversorgung erfolgen. Abhängig von der
Bremsenausstattung können die Anschlussmöglichkeiten variie-
ren. Die genaue Anschlussbelegung ist dem Anschlussplan zu
entnehmen. Die geltenden Vorschriften und Normen (z. B. DIN
EN 60204-1 sowie DIN VDE 0580) sind vom Errichter und
Betreiber zu beachten.
Deren Einhaltung muss sichergestellt und überprüft werden.
Erdungsanschluss
Die Bremse ist für Schutzklasse I ausgelegt. Der Schutz beruht
folglich nicht nur auf der Basisisolierung, sondern auch auf der
Verbindung aller leitfähigen Teile mit dem Schutzleiter (PE) der
festen Installation. Bei Versagen der Basisisolation kann somit
keine Berührungsspannung bestehen bleiben. Eine norm-
gerechte Prüfung der durchgehenden Schutzleiterverbindung zu
allen berührbaren Metallteilen ist durchzuführen.
Geräteabsicherung
Zum Schutz gegen Schäden durch Kurzschlüsse ist die Netzzu-
leitung mit entsprechenden Gerätesicherungen zu versehen.
Schaltverhalten
Das sichere Betriebsverhalten einer Bremse ist maßgeblich von
der angewendeten Beschaltungsart abhängig. Des weiteren
werden die Schaltzeiten von Temperatur sowie dem Luftspalt
zwischen Ankerscheibe und Spulenträger beeinflusst (abhängig
vom Abnutzungszustand der Beläge).
Aufbau des Magnetfeldes
Beim Einschalten der Spannung wird in der Bremsspule ein
Magnetfeld aufgebaut, durch das die Ankerscheibe an den
Spulenträger gezogen wird; die Bremse lüftet.
• Feldaufbau mit Normalerregung
Legt man an die Magnetspule Nennspannung an, so erreicht der
Spulenstrom nicht sofort seinen Nennwert. Die Induktivität der
Spule bewirkt, dass der Strom langsam in Form einer
Exponentialfunktion ansteigt. Entsprechend verzögert sich der
Aufbau des Magnetfeldes und damit der Abfall des Bremsmo-
mentes (Kurve 1).
• Feldaufbau mit Übererregung
Ein schnellerer Abfall des Bremsmomentes wird erreicht, indem
die Spule kurzzeitig an eine höhere Spannung als die Nenn-
spannung angelegt wird, da hierdurch der Strom schneller an-
steigt. Hat die Bremse gelüftet muss auf Nennspannung umge-
schaltet werden (Kurve 2). Der Zusammenhang zwischen Über-
erregung und Trennzeit t
ist etwa indirekt proportional, d.h. bei
2
doppelter Nennspannung halbiert sich die Trennzeit t
Lüften der Bremse. Dieses Prinzip nutzen ROBA
Schnellschalt- sowie Phasengleichrichter.
Stromverlauf
I
2
I
nenn
1
03/11/2010 TK/GB
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zum
2
®
-(multi)switch
Bremsmomentverlauf
M
M
nenn
2
1
t
®
-diskstop
Abbau des Magnetfeldes
• Wechselstromseitiges Schalten
R
ROBA -switch
20/017.000.2
U– = 0,45×U~
200 - 500V~
200 - 300V~
S
IN
DC
1 2 3 4 5 6 7 8
1
2
3
4
S1
F1
N
L
Wechselstromseitiges Schalten bewirkt geräuschärmeres
Schalten, jedoch längere Einfallzeit der Bremse (ca. 6-10 mal
länger als bei gleichstromseitiger Abschaltung), Anwendung bei
unkritischen Bremszeiten.
• Gleichstromseitiges Schalten
R
ROBA -switch
20/017.000.2
U– = 0,45×U~
200 - 500V~
200 - 300V~
S
IN
DC
1 2 3 4 5 6 7 8
1
2
3
4
S1
F1
N
L
Gleichstromseitiges Schalten bewirkt kurze Einfallzeit der
Bremse (z. B. für NOT-AUS-Betrieb), jedoch lautere Schaltge-
räusche.
Schutzbeschaltung
Beim gleichstromseitigen Schalten ist die Spule durch eine
geeignete Schutzbeschaltung gemäß VDE 0580 zu schützen,
®
die in mayr
-Gleichrichtern bereits integriert ist. Zum Schutz des
Schaltkontaktes vor Abbrand können bei gleichstromseitigem
Schalten zusätzliche Schutzmaßnahmen notwendig sein
(z. B. Serienschaltung der Kontakte). Die verwendeten Schalt-
kontakte sollten eine Mindestkontaktöffnung von 3 mm aufwei-
sen und zum Schalten von induktiven Lasten geeignet sein.
Des weiteren ist bei der Auswahl auf ausreichende Bemes-
sungsspannung sowie ausreichenden Bemessungsbetriebs-
strom zu achten. Je nach Anwendungsfall kann der Schaltkon-
takt auch durch andere Schutzbeschaltungen geschützt werden
®
(z. B. mayr
-Funkenlöschung, Einweg- und Brückengleichrich-
ter), wodurch sich die Schaltzeit allerdings ändert).
t
Chr. Mayr GmbH + Co. KG
Eichenstraße 1
D-87665 Mauerstetten
Germany
®
Der Stromkreis wird vor dem
Gleichrichter unterbrochen.
R
Das Magnetfeld baut sich
I
= 1,8A
–
max
langsam ab. Dies bewirkt ei-
t:
0,05-2sec
nen verzögerten Anstieg des
: R
0 -10M
–
+
Bremsmomentes.
OUT
Es sollte wechselstromseitig
geschaltet werden, wenn
5
6
7
8
Schaltzeiten ohne Bedeutung
sind, da hier keine Schutz-
maßnahmen für Spule und
Spule
Schaltkontakte erforderlich
sind.
F1: externe Sicherung
Der Stromkreis wird zwischen
Gleichrichter und Spule sowie
R
netzseitig unterbrochen. Das
I
= 1,8A
–
max
Magnetfeld baut sich sehr
t:
0,05-2sec
: R
0 -10M
schnell ab. Dies bewirkt einen
–
+
schnellen Anstieg des
OUT
Bremsmomentes.
Bei gleichstromseitigem
5
6
7
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Schalten werden in der Spule
hohe Spannungsspitzen er-
zeugt, die zum Verschleiß der
Spule
Schaltkontakte durch Fun-
kenbildung und Zerstörung
der Isolation führen können.
F1: externe Sicherung
Tel.: 08341 / 804-0
Fax: 08341 / 804-421
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(B.8.4.3.D)