Schutz- und Automatikfunktionen
7.26 Thermischer Überlastschutz, 3-phasig - erweitert
τ
th
k
I
nenn,Obj
Dabei ist I
nenn,Obj
•
Bei Transformatoren ist der Nennstrom der zu schützenden Wicklung maßgebend, den das Gerät aus der
eingestellten Nennscheinleistung und Nennspannung berechnet.
•
Bei Transformatoren mit Spannungsregelung wird die ungeregelte Wicklung zugrunde gelegt.
•
Bei Generatoren, Motoren, Drosseln ist der Nennstrom maßgebend, den das Gerät aus der eingestellten
Nennscheinleistung und Nennspannung berechnet.
•
Bei Leitungen, Knoten, Sammelschienen wird der Nennstrom des Schutzobjektes unmittelbar eingestellt.
Die Lösung der thermischen Differentialgleichung ist im stationären Fall eine e-Funktion, deren Asymptote die
Endübertemperatur Θ
einstellbaren Übertemperaturschwelle Θ
geben.
Wenn die Übertemperaturgrenze Θ
Auslösemeldung abgesetzt und das Betriebsmittel vom Netz getrennt. Diese Schwelle ist auf 100 % festgelegt
und entspricht der Endtemperatur, die sich bei fließendem zulässigem Dauerstrom (I
Bild 7-190
zeigt die Erwärmung bei unterschiedlichen Überlastströmen und die Überwachungsschwellen.
[dwtempve-030211-01.tif, 1, de_DE]
Bild 7-190
Die Übertemperatur wird für jede Phase separat berechnet. Die aktuelle Übertemperatur kann aus den
Betriebsmesswerten entnommen werden. Sie wird in Prozent dargestellt. Eine Anzeige von 100 % bedeutet,
dass die thermische Schwelle erreicht ist. Als Auslösetemperatur wird die maximale Übertemperatur der
Phasen herangezogen. Dies bedeutet, dass immer vom größten der 3 Leiterströme ausgegangen wird.
Die Bewertung der Effektivwerte der Ströme über ein breites Frequenzband berücksichtigt auch die Ober-
schwingungen. Diese Oberschwingungen tragen zur Erwärmung des Betriebsmittels bei.
Wenn der fließende Strom einen einstellbaren Mindeststrom Imin Abkühlung unterschreitet, wird die
Abkühlzeitkonstante aktiviert.
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Thermische Zeitkonstante (Erwärmung/Abkühlung) des Schutzobjektes
Dieser Faktor gibt den maximal dauernden zulässigen Leiterstrom an. Der Faktor bezieht
sich auf den Nennstrom des Schutzobjektes (k = I
Nennstrom des Schutzobjektes
der Nennstrom der zugeordneten Schutzobjektseite:
darstellt. Die Zeitkonstante τ
End
Warn
(Auslöseübertemperatur) überschritten wird, wird unmittelbar eine
Aus
Temperaturverlauf bei unterschiedlichen Überlastströmen ( K-Faktor = 1,1)
/I
max
nenn,Obj
bestimmt den Anstieg. Nach dem Erreichen einer
th
(Thermische Warnschwelle) wird eine Warnmeldung abge-
SIPROTEC 5, Hochspannungs-Feldleitgerät, Handbuch
)
) einstellt.
max, zul.
C53000-G5000-C015-B, Ausgabe 06.2019