Schutz- und Automatikfunktionen
7.25 Gegensystemschutz
7.25
Gegensystemschutz
Funktionsübersicht
7.25.1
Die Funktion Gegensystemschutz (ANSI 46):
•
Erfasst 1-polige oder 2-polige Kurzschlüsse im elektrischen Netz mit deutlich höherer Empfindlichkeit als
beim klassischen Überstromzeitschutz
•
Schützt elektrische Maschinen bei zu lang anhaltender unsymmetrischer Belastung
•
Meldet unsymmetrische Lastzustände im Energiesystem
•
Erfasst Leiterunterbrechungen im Primärsystem
•
Lokalisiert Kurzschlüsse oder Vertauschungen in den Anschlüssen zu den Stromwandlern
Struktur der Funktion
7.25.2
Die Funktion Gegensystemschutz wird in Schutzfunktionsgruppen mit Strommessung verwendet.
Die Funktion ist werkseitig mit 2 Stufen Stromunabhängiger Gegensystemschutz vorkonfiguriert.
Die folgenden Stufen können in der Funktion Gegensystemschutz gleichzeitig betrieben werden:
•
3 Stufen Stromunabhängiger Gegensystemschutz
•
2 Stufen Stromabhängiger Gegensystemschutz
Die Stufen sind identisch aufgebaut. Nicht vorkonfigurierte Stufen werden im folgenden Bild grau dargestellt.
[dwnspstr-271112-01.tif, 3, de_DE]
Bild 7-183
Wenn das Gerät mit der Funktion Einschaltstromerkennung ausgerüstet ist, so lassen sich die Stufen gegen
Auslösen aufgrund von Transformator-Einschaltströmen stabilisieren.
924
Struktur/Einbettung der Funktion
SIPROTEC 5, Hochspannungs-Feldleitgerät, Handbuch
C53000-G5000-C015-B, Ausgabe 06.2019