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Anwendungs- Und Einstellhinweise - Siemens SIPROTEC 5 6MD85 Handbuch

Hochspannungs-feldleitgerät
Inhaltsverzeichnis

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Schutz- und Automatikfunktionen
7.8 Überstromzeitschutz, 1-phasig
Anrege- und Rückfallverhalten der abhängigen Kennlinie nach IEC und ANSI
Wenn die Eingangsgröße das 1,1-fache des Schwellwertes überschreitet, wird die abhängige Kennlinie abgear-
beitet. Ein integrierendes Messverfahren summiert die gewichtete Zeit. Die gewichtete Zeit ergibt sich aus der
Kennlinie. Dazu wird zum aktuellen Stromwert die dazugehörige Zeit aus der Kennlinie ermittelt. Wenn die
gewichtete Zeit den Wert 1 überschreitet, löst die Stufe aus.
Wenn der Messwert das 1,045-fache des Anregewertes (0,95 ⋅ 1,1 ⋅ Schwellwert) unterschreitet, wird der
Rückfall eingeleitet. Die Anregung wird gehend gemeldet. Sie können das Rückfallverhalten über Einstellpara-
meter steuern. Sie können zwischen unverzögertem Rückfall (summierte Zeit wird gelöscht) oder Rückfall
nach der Kennlinie (summierte Zeit wird kennlinienabhängig reduziert) wählen. Der Rückfall nach der Kenn-
linie (Disk-Emulation) entspricht dem Zurückdrehen einer Ferraris-Scheibe. Das gewichtete Reduzieren der Zeit
wird ab dem 0,9-fachen des eingestellten Schwellwertes eingeleitet.
Die Kennlinie und ihre zugehörigen Formeln sind in den technischen Daten dargestellt.
Messverfahren
Mit dem Parameter Messverfahren legen Sie fest, ob die Stufe mit der Grundschwingung oder dem
berechneten Effektivwert arbeitet.
Messung der Grundschwingung:
Dieses Messverfahren verarbeitet die Abtastwerte des Stroms und filtert numerisch die Grundschwingung
heraus.
Messung des Effektivwertes:
Dieses Messverfahren bestimmt die Stromamplitude aus den Abtastwerten nach der Definitionsgleichung
des Effektivwertes. Oberschwingungen werden mitbewertet.
Blockierung der Stufe
Die angeregte Stufe kann über das binäre Eingangssignal
werden.
Blockierung der Verzögerungszeit
Mit dem binären Eingangssignal >Block. Verz. & Ausl. verhindern Sie den Start der Verzögerungszeit
und damit auch die Auslösung. Eine laufende Verzögerungszeit wird zurückgesetzt. Die Anregung wird
gemeldet, und ein Störfall wird geöffnet.
Blockierung der Auslösung durch die geräteinterne Einschaltstromerkennung
Mit dem Blk. b. Einschaltstromerk. Parameter legen Sie fest, ob die Auslösung der Stufe bei einer
Schwellwertüberschreitung aufgrund eines Einschaltstroms blockiert werden soll. Im Fall der Blockierung und
erfüllten Anregebedingungen regt die Stufe an. Der Start der Verzögerungszeit sowie die Auslösemeldung
werden blockiert. Die Stufe signalisiert dies durch eine entsprechende Meldung. Wenn die Blockierung zurück-
fällt und die Anregebedingungen weiterhin erfüllt sind, wird die Verzögerungszeit gestartet. Nach deren
Ablauf löst die Stufe aus.
Die Blockierung der Auslösung mit der Funktion Einschaltstromerkennung ist nur möglich, wenn die
folgenden Bedingungen erfüllt sind:
Die zentrale Funktion Einschaltstromerkennung muss in einer anderen Schutzfunktionsgruppe mit 3-
phasiger Strommessung verfügbar sein.
Sie müssen die Schutzfunktionsgruppe mit 1-phasiger Strommessung mit der Schutzfunktionsgruppe mit
3-phasiger Strommessung verbinden. Schutzfunktionsgruppen verbinden Sie in der DIGSI 5-Projektnavi-
gation → Name des Gerätes → Funktionsgruppenverbindungen.
7.8.4.2

Anwendungs- und Einstellhinweise

Parameter: Messverfahren
Empfohlener Einstellwert (_:12691:8) Messverfahren = Grundschwingung
798
>Blockierung Stufe vollständig zurückgesetzt
SIPROTEC 5, Hochspannungs-Feldleitgerät, Handbuch
C53000-G5000-C015-B, Ausgabe 06.2019

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