5.2 Mobile Absicherung mit PLS
Der Sensor kann in der mobilen Absicherung abhängig vom
Einsatzfall sowohl mit Wiederanlaufsperre als auch ohne
Wiederanlaufsperre betrieben werden. Die jeweils für das
Fahrzeug geltende Vorschriften sind zu beachten.
In der Betriebsart „mit Wiederanlaufsperre" muß das
Betätigungselement für die Wiederanlaufsperre so positioniert
sein, daß ein vollständiger Einblick in den Gefahrenbereich
gegeben ist. Das Betätigungselement für die Wiederanlaufsperre
darf vom Standort direkt vor dem Sensor nicht erreichbar sein.
In der Betriebsart „ohne Wiederanlaufsperre" ist der Nahbe-
reich
1)
des Sensors (4 cm breiter Bereich von der Frontscheiben-
außenkontur gemessen) entweder unbegehbar zu machen
(durch z.B. einen Bügel oder Unterschnitt), oder es ist ein
Nahtaster mit 4 cm Erfassungsbereich über dem Sensor
anzubringen.
Für die mobile Absicherung ist beim Konfigurieren des Schutz-
feldes auch der seitliche Zugang zum Fahrzeug zu berücksichti-
gen. Dabei wird davon ausgegangen, daß sich eine Person
seitlich dem Fahrzeug z.B. in nicht einsehbaren Bereichen
(Quergängen) nähert. Falls ein seitlicher Zugang möglich ist,
sollte das Schutzfeld breiter als das Fahrzeug konfiguriert
werden.
In Anwendungen der mobilen Absicherung ist darauf zu achten,
daß bei Schutzfeldweiten über 2 m keine Retroreflektoren in
unmittelbarer Nähe der Schutzfeldgrenzen auf der Scanebene
erscheinen können, da sonst unter Extrembedingungen mit einer
Verfälschung der Meßwerte zu größeren Werten hin gerechnet
werden muß. Kann das Vorhandensein von Retroreflektoren in
der Scanebene nicht ausgeschlossen werden, so ist ein Zu-
schlag von 10 cm zum maximalen Meßfehler zu addieren
Die Halbierung des Zuschlags gegenüber statischen Anwendun-
gen ist durch die Dynamik begründet.
Der maximale Meßfehler beträgt
•
bei Schutzfeld ≤ 2m
•
bei Schutzfeld > 2m
Bei feststehenden Begrenzungen (Wänden) dürfen keine
Retroreflektoren in der Scanebene liegen, da sich eventuell
jemand an der Begrenzung entlang bewegen und damit das
Schutzfeld umgehen könnte.
Bei der grafischen und numerischen Eingabe ist darauf zu
achten, daß entlang feststehender Umgebungskonturen ein
Abstand von 94 mm bei Schutzfeldern unter 2 m und von
131 mm bei Schutzfeldwerten über 2 m aus Verfügbarkeits-
gründen (feste Umgebung soll nicht zu ungewollten Abschaltun-
gen führen) eingehalten wird.
Bei der Verwendung der Teach-in-Funktion ist ein zusätzlicher
Zuschlag zum maximalen Meßfehler von 45 mm für die Genauig-
keit der gelernten Kontur erforderlich.
Empfehlung:
Bei Installation mobiler Anlagen wird die Anbringung eines
Klebeschildes oder eines Konfigurationsausdruckes am
Fahrzeug empfohlen, um die regelmäßige Prüfung der
Anlage zu erleichtern.
8 008 315/O934/22-07-04 Technische Beschreibung • PLS © SICK AG • Industrial Safety Systems • Deutschland • Alle Rechte vorbehalten
94mm
131mm
1)
Ein optischer Radar kann zwischen einer verschmutzten
Frontscheibe und einem Hindernis unmittelbar vor dem
2)
.
Sensor nicht unterscheiden. Zugunsten der Verfügbar-
keit wurde der PLS so konstruiert, daß tiefschwarze
Körper wie schwarzer Breitcord oder Schuhleder erst in
einem Abstand von 4 cm, gemessen ab der Front-
scheibenaußenkontur, sicher detektiert werden.
Meßgenauigkeit des Sensors in sicherheitstechnischen
2)
Anwendungen: Der Sensor bestimmt den Abstand
eines Hindernisses aus der Laufzeit eines sehr kurzen
Lichtimpulses. Damit eine optimale Meßgenauigkeit auf
Hindernisse von tiefschwarzem Stoff (1.8 %
Reflektivität) bis zu Präzisionstripel-Reflektoren
(10 000 % Reflektivität) erreicht werden kann, wird
vom PLS eine Bewertung des Empfangssignals vorge-
nommen. Befindet sich ein dunkles Objekt vor einem
Retroreflektor, so kann unter bestimmten Umständen
(s. u.) der Objektabstand 10 cm zu groß gemessen
werden. Eine Person könnte damit maximal 10 cm in
den zu überwachenden Bereich eindringen, ohne vom
PLS erkannt zu werden.
Dieser Meßfehler tritt nur bei gleichzeitigem Vorliegen
folgender Bedingungen auf:
– Die Zielentfernung ist größer als 2 m.
– Das Ziel ist kleiner als 140 mm.
– Der Retroreflektor liegt auf der Scanebene.
– Der Reflektor ist innerhalb eines Winkels von ± 30°
senkrecht zum Sensor ausgerichtet.
– Die Zielreflektivität liegt im Bereich von 1,8%.
– Der Retroreflektor liegt nicht weiter als 2 m hinter
dem Ziel.
– Der Reflektor ist sauber und hochwertig.
19