Allgemeines
Regler ohne
LPB-Verbund
Regler mit
LPB-Verbund
Siemens
Building Technologies
15.6.3 Gleitender Vorrang
Während der Brauchwasserbereitung wird die Wärmeabgabe an die Heizkreise
gedrosselt, wenn durch die Ladung ein Wärme-Engpass entsteht. Die Bildung des
gültigen Vorlaufsollwertes ist durch die Einstellung auf der Bedienzeile 106 wählbar:
1 = Der Vorlaufsollwert wird durch die Brauchwasseranforderung bestimmt
2 = Der Vorlaufsollwert wird durch eine Maximalauswahl der gültigen Anforderungen
bestimmt
Der Regler ist in der Lage, bei gleitendem Vorrang ein reglerinternes unkritisches
Sperrsignal im Bereich von 0100 % an die eigenen Verbraucher zu generieren,
wenn die Leistung für die Ladung nicht mehr ausreicht.
Bei den Anlagentypen x–3, x-4, x–8, x–9 und x–10 wird dazu die Differenz zwischen
Vorlaufsoll- und Vorlaufistwert aufintegriert und ein dem Integralwert entsprechendes
Sperrsignal erzeugt.
Bei den Anlagentypen x–1, x–2, x–6, x–7, x–11 und x–12 wird die Differenz
zwischen Vorlaufsoll- und Vorlaufistwert des internen Wärmetauschers aufintegriert
und ein dem Integralwert entsprechendes Sperrsignal erzeugt.
Zusätzlich zum oben beschriebenen Verhalten ohne LPB-Verbund meldet der Regler
in allen Anlagentypen über den Bus seinem Vorregler bzw. Wärmeerzeuger (Verbrau-
chermaster; ab diesem bezieht er seine Wärme), dass er momentan eine Brauchwas-
serladung mit gleitendem Vorrang durchführt. Kann jetzt der Verbrauchermaster seinen
Sollwert nicht halten, wird die Differenz zwischen Soll- und Istwert aufintegriert und ein
dem Integralwert entsprechendes unkritisches Sperrsignal im Bereich von 0100 %
erzeugt.
Ist der Verbrauchermaster im Segment 0, wird das Sperrsignal an alle Regler im
Verbund gesendet.
Ist der Verbrauchermaster nicht im Segment 0, wird das Sperrsignal nur an alle
Regler im gleichen Segment gesendet wie der Regler, der Brauchwasser verlangt.
Der RVD250 verfügt in den Anlagentypen 5–x, 6–x und 7–x über diese Verbraucher-
master-Funktionalität.
Ist kein Verbrauchermaster vorhanden, arbeitet der gleitende Vorrang nur wie bei
einem Regler ohne LPB-Verbund.
15.6.4 Kein Vorrang
Kein Vorrang heisst paralleler Betrieb. Die Heizkreise werden durch die Brauchwasser-
ladungen nicht beeinflusst. Die Wärmeverbraucher werden nicht eingeschränkt.
In einem Pumpenheizkreis ist es möglich, dass der Heizkreis mit zu heissem Wasser
versorgt wird. Vorsicht ist vor allem bei Bodenheizungen angebracht (siehe Kapitel
15.10.8 "Überhitzungsschutz"). Ein Mischerheizkreis hingegen ist in der Lage, die
Vorlauftemperatur "hinunterzumischen".
Die Bildung des gültigen Vorlaufsollwertes ist durch die Einstellung auf Bedienzeile 106
wählbar:
3 = Der Vorlaufsollwert wird durch die Brauchwasseranforderung bestimmt
4 = Der Vorlaufsollwert wird durch eine Maximalauswahl der gültigen Anforderungen
bestimmt
Basisdokumentation RVD250
15 Funktionsblock Brauchwasserbereitung / Legionellenfunktion
67/138
CE1P2513de
17.12.2010