PIPER J-3 CUB
Best.-Nr.: SIGRC82
BAUANLEITUNG:
EINFÜHRUNG:
Herzlichen Glückwunsch zum Erwerb des SIG Baukastens für die PIPER J-3 CUB im Maßstab 1:5. Es handelt sich um einen
lasergeschnittenen Baukasten von Amerikas populärem Leichtflugzeug. Lasergeschnittene Baukästen sind teurer als solche aus
herkömmlicher Fertigung, aber sie bieten eine unglaubliche Genauigkeit und einen perfekten Sitz aller Teile. Wir sind überzeugt, dass
Ihnen das Zusammensetzen dieses Baukastens genauso viel Freude macht wie die legendären Flugeigenschaften des Modells.
DIE GESCHICHTE DER PIPER J-3 CUB
Die gelbe Piper J-3 Cub zählt zu den absoluten Klassikern der Luftfahrt. In den Jahrzehnten unmittelbar vor und nach dem Zweiten
Weltkrieg war die Piper Cub das am häufigsten anzutreffende Leichtflugzeug auf den Flughäfen im ganzen Land. Man sagt sogar, dass die
meisten Leute damals dachten, jedes fliegende Flugzeug sei entweder eine DC-3 oder eine Piper Cub. Der Charme der J-3 und ihre
legendären Flugeigenschaften machten sie zum berühmtesten und meist geliebten Flugzeug aller Zeiten.
Um die Beliebtheit der Cub zu verstehen, muss man zurückblicken auf die Luftfahrt im Jahr 1930. Gerade drei Jahre vorher hatte
Lindbergh den Atlantik überquert und die Welt „flugnärrisch" gemacht. Von Tag zu Tag wurden die Flugzeuge schneller und stärker.
Luftrennen und Streckenrekorde waren Meldungen auf den Titelseiten der Zeitungen. Aber während die großen Flugzeughersteller
geschäftig den Standard der Flugzeugtechnik vorantrieben, blieben Tausende potentieller Piloten mit kleinem Geldbeutel auf sich allein
gestellt. Die preiswerten Curtiss Jennys, mit denen die sog. Barnstormer übers Land tingelte, waren verschwunden und wurden durch die
eindrucksvollen aber teuren Flugzeuge der Stearman- und Stinson-Klasse ersetzt. Als dann auch noch die wirtschaftliche Depression
einsetzte, gab es zwar viele, die fliegen wollten, es sich aber nicht leisten konnten. Was die allgemeine Luftfahrt brauchte, war ein
einfacher und wirtschaftlicher zweisitziger Trainer!
Das originäre Cub Design tauchte erstmals 1930 auf als Taylor E-2 Cub mit offenem Cockpit. Es war das Produkt einer sich gerade
entwickelnden Firma in Pennsylvania unter Führung des Konstrukteurs C. G. Taylor und des Geschäftsmanns William T. Piper. Taylor
verließ die Partnerschaft im Jahr 1935 und gründete seine eigene Firma Taylorcraft, aber seine außergewöhnliche autodidaktische
Konstruktionsbegabung hatte die E-2 zu einer perfekten Grundlage für Pipers Geschäftstalente gemacht, um darauf aufbauen zu können.
Schon 1936 wurde die J-2 Cub vorgestellt mit einer geschlossenen Kabine und einem 40 PS Motor.
Im Jahr 1937 erschien eine weiter verbesserte Version der Cub, die legendäre J-3. Zwischen 1937 und 1947 produzierten die Piper Werke
14125 Stück J-3 Cubs. Das machte sie zum einzigartigen und bis heute erfolgreichsten Zivilflugzeug. Die Beliebtheit der J-3 Cub ist leicht
zu verstehen. Sie war für Flughafenbetreiber ein wartungsfreundlicher, wirtschaftlicher Trainer, der die meisten missglückten Landungen
überstand. Amerikas Freizeitpiloten fanden eine erschwingliche Steuerknüppel- und Rudermaschine, die einen neuen Standard für Spaß-
und ökonomisches Fliegen setzte. Die J-3 Cub war auf Rädern genauso zuhause wie auf Schwimmern oder Kufen und sie konnte auf und
außerhalb von Plätzen geflogen werden, die größeren Zivilflugzeugen verwehrt waren. Cubs wurden für Segler- und Bannerschlepp
eingesetzt, als Agrarflugzeuge und genauso in Flugshows. Verrückte „besoffene" Flugmanöver, das Landen auf fahrenden Automobilen
und Kunstflug in „Clipped Wing Cubs" sind nur einige Beispiele davon, womit die J-3 die Menschenmengen begeisterte.
Wie Henry Ford mit seinem T-Modell hatte auch William Piper eine fabrikmäßige Standard-Lackierung für die J-3 vorgesehen --- „Sie
können jede Farbe haben, die Sie wollen, solange sie gelb ist!" Die Standard Fabrikmarkierung bestand aus schwarzen Lichtblitzen auf
den Rumpfseiten, schwarzen Registrierungsnummern und dem Cub Logo. Heute kann man sich eine Cub in einer anderen Lackierung
kaum vorstellen.
Die Army setzte während des 2. Weltkriegs eine Version der Cub, die L-4, als Mehrzweckflugzeug ein. Die Piper L-4 „Grashüpfer" war
wenig mehr als eine oliv-graubraune J-3 mit einer Kabine wie ein Gewächshaus. Piper produzierte zwischen 1942 und 1945 insgesamt
5673 L-4. Sie wurde eingesetzt für Aufklärung, Luftaufnahmen, Artillerieausspähung, genauso wie für Transporte und Hilfsflüge.
Obwohl die Piper J-3 Cub seit 1947 nicht mehr gebaut wird, ist sie noch immer von Piloten heiß begehrt, die ein hervorragendes
Spaßflugzeug ohne Firlefanz suchen. Solange es Piloten gibt, die noch aus reiner Lust am Abenteuer Fliegen unterwegs sind und sich
nicht um die letzten technischen Spielereien und aufwändigen Instrumentenskalen kümmern, wird es auch gelbe Piper Cubs geben!
HAZEL SIG'S CLIPPED WING CUB
Im Jahr 1953 erhielt ein Kunstflugpilot mit Namen Earl C. Reed die Erlaubnis der FAA, die Tragflächen seiner Piper J-3 Cub zu kürzen, um
bessere Kunstflugeigenschaften zu erzielen. Reeds Veränderung bestand darin, beide Tragflächenhälften um 102,27 cm (ungefähr 2,5
Rippenfelder) zu kürzen. Dies verringerte die normale Spannweite der J-3 von 10,70 m auf 9,68 m und verlieh dem Flugzeug ein besseres
Rollverhalten.
Hazel Sig, Mitbegründerin der SIG MFG Co., erwarb im Januar 1968 eine reichlich gebrauchte Piper J-3 Cub zum Freizeitfliegen. Hazel's
Cub mit der Registrierungsnummer N32629 wurde 1941 in der Piper-Fabrik in Lock Haven, Pennsylvania, als eine Standard Piper J-3C-65
Cub gebaut und trug die Seriennummer 5498. Aus dem Bordbuch ging hervor, dass die Cub im Jahr 1965, genau drei Jahre, bevor Hazel
sie gekauft hatte, mit Ceconite bespannt und mit Enamel lackiert worden war. Ceconite und Enamel erwiesen sich als eine schlechte
Kombination. Nach den einfachsten Kunstflugfiguren begann die Enamelfarbe zu brechen und sich an zahlreichen Stellen von der
Leinwand zu lösen. Hazel wurde schnell klar, dass die Cub in nächster Zeit erneut bespannt werden musste, viel früher als normalerweise
üblich.
Schließlich brachte ein Spätsommersturm im Jahr 1968 die Probleme mit der Bespannung der Cub auf den Höhepunkt. Da sich der Sturm
schnell näherte und kein Platz im Hangar verfügbar war, vertäute Hazel die Cub rasch im Freien. Damit das Seitenruder im böigen Wind
nicht von einer Seite auf die andere geschlagen wurde, schnappte sie sich eine Rolle Kabelband und verklebte das Seitenruder mit der
Seitenflosse. Unnötig zu sagen, dass das Klebeband während des Sturms einwandfrei hielt, aber als sie es später wieder abnehmen
wollte, lösten sich große Stücke Enamel mit ab. Die Neubespannung konnte nicht länger aufgeschoben werden!
1