1MRK 502 051-UDE -
11.1.3.7
Anwendungs-Handbuch
IEC05000535 V2 DE
Abb. 202:
Verlust der Erregung
Generator-Zuschaltschutz
Wenn der Generator außer Betrieb genommen und in einen Stillstand versetzt wird,
besteht das Risiko, dass der Leistungsschalter des Generators versehentlich
geschlossen wird.
Die Aktivierung des Generators bei einem Stillstand oder beim Drehen des Getriebes
bewirkt, dass er sich ähnlich wie ein Induktionsmotor verhält und beschleunigt. Die
Maschine stellt eine subtransiente Reaktanz für das System dar und kann bis zu vier
Bemessungsstromeinheiten ergeben, abhängig von der äquivalenten
Systemimdepanz. Die Anschlussspannung der Maschine kann zwischen 20 und 70 %
der Bemessungsspannung betragen, abhängig von der äquivalenten Systemimpedanz
(einschließlich Blocktransformator). Höhere Maschinenströme und -spannungen
(3-4 Bemessungsstromeinheiten und 50-70 % Bemessungsspannung) ist zu erwarten,
wenn der Generator an ein starkes System angeschlossen wird. Geringere Strom- und
Spannungswerte (1-2 Bemessungsstromeinheiten und 20-40 %
Bemessungsspannung) sind repräsentativ für schwächere Systeme.
Da sich in Generator ähnlich wie ein Induktionsmotor verhält, werden während der
Beschleunigung im Läufer hohe Ströme erzeugt. Der Läufer kann durch übermäßig
hohe Ströme innerhalb weniger Sekunden thermisch beschädigt werden. Jedoch stellt
das Lager das größere Problem dar, da es aufgrund des geringen Öldrucks im
Bruchteil einer Sekunde beschädigt werden kann. Daher ist ein sehr schnelles
Auslöseverhalten absolut notwendig. Das Auslösen muss nahezu unverzögert
geschehen (< 100 ms).
Es besteht das Risiko, dass der bei einem versehentlichen Zuschalten in den Generator
eingespeiste Strom begrenzt ist, sodass die "normalen" Überstrom- oder
Unterimpedanzschutzvorrichtungen die Gefahrensituation nicht erkennen. Die
Verzögerungszeit dieser Schutzfunktionen kann zu lang sein. Der
Abschnitt 11
Multifunktionsschutz
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