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Einstellrichtlinien; Stabilisierter Und Unstabilisierter Differentialschutz - ABB REG670 Handbuch

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Abschnitt 6
Differentialschutz
6.1.3
6.1.3.1
96
Windungsschluss, der nur wenige Windungen betrifft, führt zu einem nicht
erkennbaren Stromfluss, bis daraus ein Erdfehler oder Leiterfehler entsteht. Daher ist
es wichtig, den Differentialschutz sehr empfindlich auszulegen und mit einer
empfindlichen Einstellung arbeiten zu können, ohne dass dadurch ein unerwünschtes
Auslösen während externer Fehler verursacht wird.
Wichtig ist auch, dass der fehlerhafte Transformator schnellstmöglich abgetrennt
wird. Da es sich bei dem Differentialschutz um einen Schutz mit absoluter Selektivität
handelt, kann dieser flink auslösend ausgelegt, und fehlerhafte Transformatoren
können somit selektiv abgetrennt werden. Der Differentialschutz sollte niemals auf
Fehler außerhalb der geschützten Zone ansprechen.
Der Differentialschutz für Transformatoren vergleicht den zu- und abfließenden
Strom des Transformators. Eine korrekte Analyse von Fehlerzuständen durch den
Differentialschutz muss veränderte Spannungen, Ströme und Phasenwinkel
berücksichtigen, die vom geschützten Transformator verursacht werden. Bei
herkömmlichen Transformatordifferentialschutzfunktionen werden
Hilfstransformatoren zur Korrektur der Schaltgruppe und Amplitude benötigt.
Integriert in der Software kompensiert der im Gerät implementierte, numerische und
mikroprozessorgesteuerte Differential-Algorithmus sowohl das Wicklungsverhältnis
als auch die Schaltgruppe. Es werden hierfür keine Hilfsstromwandler benötigt.
Der Differentialstrom sollte unter Normallast oder bei externen Fehlern theoretisch
Null betragen, wenn das Wicklungsverhältnis und die Schaltgruppe korrekt
kompensiert werden. Es gibt jedoch außer internen Fehlern noch eine Reihe weiterer
Phänomene, die unerwünschte und falsche Differentialströme verursachen können.
Die Hauptursachen für unerwünschte Differentialströme sind:
Abweichung des Übersetzungsverhältnisses aufgrund variierender
Stufenschalterstellungen
unterschiedliche Kenndaten, Bürden und Betriebsbedingungen der
Stromwandler
Erdfehlerströme, die nur auf einer Seite des Leistungstransformators fließen
Magnetisierungsströme
Einschaltströme
Magnetisierungsströme infolge von Übererregung

Einstellrichtlinien

Die Parameter für den Transformatordifferentialschutz werden über die lokale HMI
oder den Schutz- und Steuerungsmanager (PCM600) festgelegt.

Stabilisierter und unstabilisierter Differentialschutz

Um ein Differentialschutzgerät so empfindlich und stabil wie möglich zu machen,
wurden stabilisierte Differentialschutzfunktionen entwickelt, die jetzt gängige Praxis
beim Schutz von Leistungstransformatoren sind. Der Schutz sollte mit einer
proportionalen Stabilisierung ausgestattet sein, die bewirkt, dass der Schutz für einen
1MRK 502 051-UDE -
Anwendungs-Handbuch

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