Bei typischen Anlagemünzen empfiehlt sich folgendes Vorgehen:
1. Bestimmung des Gewichts mit einer Feinwaage: Stimmt das ermittelte Gewicht mit dem
Sollgewicht überein?
2. Bestimmung der Abmessungen (Dicke und Durchmesser) mit einem elektronischen
Messschieber: Stimmen die ermittelten Abmessungen mit den Referenzwerten überein?
Die entsprechenden Referenzwerte finden Sie im Internet, z.B. auf den Webseiten der
Hersteller.
Stimmen das Gewicht und die Abmessungen exakt mit den Sollwerten überein, könnte es sich
nur noch um eine Fälschung mit Materialien gleicher Dichte handeln. Das sind beispielsweise bei
Feingold Metalle wie Wolfram und Wolfram-Legierungen oder bei Silber Blei-Zinn-Legierungen
und Molybdän. Die Schritte 1 und 2 können alternativ auch durch die Überprüfung der Dichte
mit der Dichtewaage von Goldanalytix (DensityScreenScale) ersetzt werden.
3. Messung der elektrischen Leitfähigkeit mit dem GoldScreenPen: Liegt der ermittelte
Leitwert im entsprechenden Toleranzbereich? Auf diese Weise können Unterlegierungen
und Fälschungen mit Fremdmetallkernen identifiziert werden.
Fälschungen, die die Schritte 1 bis 3 erfolgreich durchlaufen, sind theoretisch denkbar, jedoch in
der Praxis eher unwahrscheinlich. Für nahezu hundertprozentige Sicherheit sollte noch eine
weitere Prüfmethode herangezogen werden, wie etwa die Überprüfung der magnetischen
Eigenschaften mit der Magnetwaage von Goldanalytix (MagneticScreenScale).
Je nach Leitfähigkeit des Materials dringt der GoldScreenPen unterschiedlich tief in die
jeweiligen Metalle bzw. Legierungen ein. Die folgende Tabelle liefert Anhaltspunkte für die
jeweiligen Eindringtiefen in ausgewählten Leitwertbereichen:
Objekte
Niedrig leitende Materialien, z.B. Blei und Neusilber
900er und 916er Gold-Legierungen, z.B. Krügerrand
Objekte/Beschichtungen aus Feingold
Kupfer und Silber
Mit zunehmender elektrischer Leitfähigkeit der Materialien nimmt die Eindringtiefe des
GoldScreenPens ab. Die Angaben zur Eindringtiefe beziehen sich auf die Tiefe, bei der die
Wirbelstromdichte auf 37 % der Oberflächendichte gesunken ist, die sogenannte „Standard-
Eindringtiefe". Die Eindringtiefen des GoldScreenPens sind im Normalfall mehr als ausreichend,
wenn man bedenkt, dass unserer Erfahrung nach die meisten galvanischen Gold- oder
Silberschichten bei Fälschungen lediglich 10 bis 60 µm dick sind. Es ist zudem denkbar, dass für
zahlreiche Fälschungen eine höhere Eindringtiefe erreicht werden kann, was jedoch vom
jeweiligen Leitwert-Verhältnis zwischen Beschichtungs- und Kernmaterial abhängt. Die Werte zur
Eindringtiefe geben somit an, wie tief der GoldScreenPen in das jeweilige Reinmaterial eindringt.
Von der Eindringtiefe hängt ab, bis zu welcher Größe Edelmetallobjekte gemessen werden
können. Prinzipiell lassen sich auch 1 kg Barren mit dem Gerät messen – es wird der richtige
Leitwert ausgegeben. Allerdings besteht bei solch großen Objekten die Gefahr, dass Fälscher
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Leitwertbereich
0 – 8 MS/m
8 – 18 MS/m
43 – 49 MS/m
49 – 65 MS/m
Eindringtiefe
Bis zu 700 µm /
0,7 mm
325 µm / 0,325 mm
220 µm / 0,22 mm
150 µm / 0,15 mm