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Rotek GEN082 Benutzer- Und Wartungshandbuch Seite 11

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5. Elektrische Installation
5.1. Kontrolle der Isolation
Vor der Inbetriebnahme und in wiederkehrenden Prüfungsintervallen
muss der Isolationswert des Generators überprüft werden.
Ein Stromerzeuger, dessen Isolationswert für den Stator unter 1 MΩ
und für die anderen Wicklungen unter 100 kΩ gesunken ist, darf unter
keinen Umständen in Betrieb genommen werden.
Sollte der Isolationswert des Generators unter den erlaubten Wert
fallen, kann durch folgende Vorgänge die Wicklung getrocknet wer-
den:
5.1.1. Trockenofen
Demontieren Sie den Spannungsregler und trocknen Sie die Wick-
lungen des Stromerzeugers für 24h bei 110°C in einem Trockenofen.
5.1.2. Warmluft
Klemmen Sie das Erregerfeld ab und blasen Sie unter stetiger Rotor-
drehung ca. 60°C warme Luft in die Lufteinlässe.
5.1.3. Kurzschlußbetrieb
• Klemmen Sie den Spannungsregler ab.
• Schließen Sie die drei Ausgangsklemmen der Phasen U, V, W
mittels geeigneter Brücken (6A pro mm² nicht überschreiten)
kurz.
• Überwachen Sie den Strom in den Kurzschluss-Brücken mit
einer geeigneten Stromzange.
• Schließen Sie unter Beachtung der Polarität eine 24V
Gleichspannungsquelle in Serie mit einem 10Ω/50W Regelwi-
derstand an die Klemmen des Erregerfelds an.
• Entfernen Sie alle möglichen Generatorabdeckungen.
• Betreiben Sie den Stromerzeuger mit Nenndrehzahl und stellen
Sie über den Regelwiderstand die Erregung so ein, dass in den
Kurzschlussbrücken 80% des Nennstroms fließt.
Zur Vermeidung eines zu niedrigen Isolationswertes bei langem Still-
stand ist der Einbau einer Stillstandsheizung (welche in regelmäßigen
Intervallen bei Stillstand das Gerät beheizt) sowie ein regelmäßiger
Wartungslauf empfohlen.
5.2. Elektrischer Anschluss
Die Installation muss von einem Fachbetrieb vorgenommen werden.
Elektrische Verbindungen müssen den geltenden Elektro-Normen, Be-
stimmungen und Vorschriften entsprechen. Dies gilt auch für Erdung
und Erdschlüsse. Der Fachbetrieb ist für die Einhaltung der entspre-
chenden Normen verantwortlich.
Sämtliche Inbetriebnahme und Wartungsarbeiten an der elektrischen
Anlage müssen bei stillstehender Maschine durchgeführt werden.
Bei Änderung der Beschaltung muss die Verschaltung des Spannungs-
reglers vor Inbetriebnahme kontrolliert bzw. angepasst werden!
5.2.1. Hinweise für die Installation
• Aufgrund der Vibrationen des Antriebsmotors sollten die elekt-
rischen Verbindungen mit flexiblem Kabel herstellt werden, um
die Übertragung von Schwingungen und mögliche Schäden
am Generator und der Anschlußklemmen zu verhindern. Wenn
eine flexible Verkabelung nicht möglich ist, sollte ein Verteiler-
kasten nahe dem Stromerzeuger mit flexibler Verbindung dort-
hin angebracht sein.
• Die gesamte Leistung des Generators wird über ein Klemmfeld
zur Verfügung gestellt.
• Das Kabel sollte geschützt in einem Schutzrohr (Wellenschutz-
schlauch) verlegt sein, welches jedoch niemals fest mit den
Stromerzeuger verbunden sein darf. Beim Biegen des Kabels
muss der vorgeschriebene Mindestbiegeradius beachtet wer-
den.
• Das Kabel muss für die Ausgangsleistung des Generators
geeignet sein. Beim Bestimmen der Größe muss die Umge-
bungstemperatur, Installationsart, Nähe zu anderen Kabeln
usw. gemäß geltenden Vorschriften berücksichtigt werden.
• Alle Verbindungen müssen sorgfältig auf korrekte Installation
und Phasenrotation überprüft werden.
• Die Kabelverbindungen vom Stromerzeuger zum Verteiler-
system müssen durch eine geeignete Schutzart (z.B. Lei-
tungsschalter) geschützt werden, welcher bei Überlast oder
Kurzschluß automatisch die Verbraucher vom Generator
trennt.
DE
Stellen Sie sicher, dass kein Phasenstrom die Nennleistung des Strom-
erzeugers übersteigt. Bei Anschluss an ein vorhandenes Verteilersys-
tem, kann eine Neuorganisation des Verteilersystems von Nöten sein,
um den Bedingungen zu entsprechen.
Sie dürfen den Generator in der Standardausführung keinesfalls mit
einem zweiten Generator parallel schalten oder ohne weitere Schalt-
module in ein anderes Stromnetz einspeisen!
Wenn Sie den Strom in eine Hausanlage einspeisen, so muss die Anla-
ge allpolig vom Stromversorgungsnetz getrennt sein, bevor der Gene-
rator in Betrieb genommen werden darf.
• Der Leistungsfaktor (cos phi) der angeschlossenen Last sollte
festgelegt werden, da Leistungsfaktoren unter 0,8 Verzögerung
(=induktiv) den Stromerzeuger stark belasten. Die Nennleis-
tungsangabe des Stromerzeugers ist in einem cos Phi Band
von 0,8 bis 1,0 gültig.
Besondere Aufmerksamkeit muss Installationen mit automatischer
oder manueller Leistungsfaktor-Korrektureinrichtung wie Kondensa-
toren zukommen, um sicher zu stellen, dass niemals ein kapazitiver
Leistungsfaktor vorhanden ist. Dies führt zu Spannungsinstabilität und
kann zu schädigenden Überspannungen führen. Im Allgemeinen soll-
te die Leistungsfaktor-Korrektureinrichtung immer abgestellt werden,
wenn der. Stromerzeuger Leistung liefert.
Ob der Generator mit Erde verbunden werden muss, hängt von den
jeweiligen Gegebenheiten, der verwendeten Schutzart und den jewei-
ligen Bestimmungen ab. Im Falle der Erdung ist zu beachten, dass die
Erdverbindungskabel/-bänder mindestens Vollstrom-Belastungsfähig-
keit haben. Bei einer Installation ohne Erdungskonzept ist die Instal-
lation eines Isolationswächters samt Abschalteinrichtung empfohlen.
• Die Kabel zur Stromabnahme sind mit passenden Kabelschu-
hen am Klemmfeld zu montieren (siehe Abbildung unten). Stel-
len Sie sicher, dass die Anschlussmuttern gut angezogen sind.
5.2.2. Kabeldimensionierung
Bei der Verwendung von großen Kabellängen tritt ein Spannungsab-
fall auf, der umso höher wird je kleiner der Kabelquerschnitt und je
länger die Leitungslänge ist.
Dieser Spannungsabfall kann bis zu +5% an der Spannungsjustage
des Spannungsreglers kompensiert werden. Bei höheren Spannungs-
abfällen müssen zwingend größere Kabelquerschnitte verwendet wer-
den!
Um einen Spannungsabfall von 5% nicht zu überschreiten empfeh-
len wir folgende Mindestquerschnitte der Adern:
Leitungslänge
bis 50m
bis 75m
bis 100m
bis 125m
bis 150m
bis 200m
Max. Phasenstrom
bis 50A
bis 100A
14 mm²
38 mm²
14 mm²
38 mm²
22 mm²
38 mm²
22 mm²
50 mm²
30 mm²
50 mm²
38 mm²
60 mm²
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